Guten Morgen: Kontroverse. * Konsequenzen. *
Θ HAMBURG
Täterin und Opfer: Die 39-jährige Frau, die am Hauptbahnhof 18 Menschen verletzt hat, war bereits mehrfach auffällig geworden. Anfang Mai wurde sie hilflos aufgefunden und drei Wochen lang behandelt. Die wohnungslose Frau soll an paranoider Schizophrenie leiden. Seit 2021 fiel sie wiederholt durch psychische Auffälligkeiten auf. So soll sie im Februar ein Kind am Hamburger Flughafen und im März eine Mitpatientin in der Klinik angegriffen haben. Einen Tag vor der Tat wurde sie erneut am Flughafen gesehen. Angeblich wollte sie nach Paris reisen, hatte aber keinen Ausweis. Derweil geht es den Verletzten körperlich besser, wenngleich die psychischen Folgen noch nicht absehbar sind. Am Montag tagte dazu ein Runder Tisch von Hilfsangeboten. Die Tat verunsichert zudem die Nutzer des Hauptbahnhofs, die sich nun neben sichtbarem Drogen-Elend auch eigener Lebensgefahr ausgesetzt sehen.
welt.de, ndr.de, abendblatt.de, mopo.de, welt.de
UKE-Chefarzt zu Recht entlassen: Das Arbeitsgericht hat die Kündigung eines Chefarztes für rechtmäßig erklärt. Grund dafür waren rassistische Äußerungen und sexuelle Belästigung, welche der Arzt stets bestritten hatte. Ärzte und Pflegekräfte hatten von einem „Klima der Angst“ berichtet. In der Urteilsbegründung wurden insbesondere diskriminierende Aussagen und glaubhafte Zeugenaussagen betont. Eine Berufung ist möglich, der Anwalt des Arztes kündigte diese bereits an. Medizinisches Fehlverhalten wurde nicht festgestellt. Die fristlose Kündigung folgte auf gescheiterte Verhandlungen über eine einvernehmliche Trennung. Das öffentliche Verfahren belastete das Ansehen der Klinik, der zudem vorgeworfen wird, auf die Hinweise der Belegschaft zu spät reagiert zu haben.
abendblatt.de, ndr.de
„Wir sind überzeugt, dass sich der Kläger so verhalten hat, dass man das Arbeitsverhältnis fristlos beenden konnte.“
Das Gericht war sich sehr sicher, dass die Findungskommission des UKE einen Fehler gemacht hat.
abendblatt.de
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Weniger E-Mails, weniger Besprechungen, weniger Frust – wäre das nicht traumhaft?
Die Zusammenarbeit im Team gehört für die meisten von uns zum Alltag. Allerdings hat niemand so richtig gelernt, wie effiziente Zusammenarbeit funktioniert – schon gar nicht im digitalen Umfeld. Die Hamburg Media School hat jetzt ein Lernangebot geschaffen, in dem Teamplayer erfahren, wie sie digitale Dokumente, Tools und Prozesse so nutzen, dass sie tatsächlich eine Arbeitserleichterung bedeuten – und nicht noch mehr Aufwand und Frust. Für mehr Effizienz, mehr flexibles Arbeiten und mehr Motivation. Digitale Zusammenarbeit 4.0 – startet am 3. Juni und umfasst zwei Präsenzworkshops sowie drei Online-Termine.
hamburgmediaschool.com
Zwei Millionen Euro weg: Der FC Heidenheim bleibt in der ersten Liga. Eine Niederlage in der Relegation gegen den SV Elversberg hätte dem FC St. Pauli und dem HSV jeweils eine Million Euro mehr Fernsehgelder beschert. Das 2:1 für Heidenheim in Elversberg in der 90. Minute machte die Hoffnung zunichte und die Bedingungen für den Klassenerhalt insgesamt nicht besser. Derweil soll HSV-Sportvorstand Stefan Kuntz dem Wechsel von Ludovit Reis zum international spielenden belgischen Vizemeister FC Brügge einen Riegel vorgeschoben haben. Zumindest sind die drei Millionen Euro, die Brügge zahlen will unter den Vorstellungen des HSV.
t-online.de (Relegation), bild.de (HSV)
Neuneinhalb Jahre Haft: 37-Jähriger wollte für toxische Beziehung mit Raubzügen Geld ergattern mopo.de
Mietvertrag unterschrieben: Bezirksamt Wandsbek soll in ehemaliges Karstadt-Gebäude einziehen ndr.de
Wetter heute: Bewölkt mit Schauern bei elf bis 17 Grad wetter.net
Θ ZAHL DES TAGES
1.096 Fälle von Partnergewalt wurden im ersten Quartal 2025 in Hamburg registriert – ein Anstieg um 11 Prozent zum Vorjahr. Besonders stark nahmen Vergewaltigungen und sexuelle Übergriffe zu, nämlich um fast 50 Prozent. Auch vorsätzliche Körperverletzungen verzeichneten einen Zuwachs von 13 Prozent. Gerichte ordneten 512 Kontaktverbote und Wohnungsverweise an. CDU-Chef Thering fordert deshalb elektronische Fußfesseln nach spanischem Vorbild. Der Senat sieht die steigenden Zahlen auch als Folge einer höheren Anzeigebereitschaft. Meist sind Frauen betroffen, aber auch Männer erleben Partnergewalt.
ndr.de, bild.de
–Terminhinweis–
Ni una menos! Einblicke in die Arbeit des Anti-Feminizid-Netzwerks: Das Netzwerk wurde 2022 von (queer)feministischen Aktivist*innen in Hamburg gegründet, um Feminizide zu thematisieren und sichtbar zu machen. Beim Feministischen Forum geben zwei Aktivist*innen des Netzwerks Einblick in ihre politische Praxis und stellen ihre Arbeit im Bereich von Bildung und Lehre vor. Außerdem sprechen wir über die wissenschaftliche/statistische Auswertung der Feminizide, die in den vergangenen Jahren in Hamburg verübt wurden. Welche Erkenntnisse gibt es und wie können wir unser Wissen über Feminizide vertiefen? Montag, 2. Juni, 18.30 Uhr. Landesfrauenrat Hamburg e.V. (Grindelallee 43).
landesfrauenrat-hamburg.de
Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT
Kritik an Israel: Bundeskanzler Friedrich Merz hat die israelischen Militäraktionen im Gazastreifen scharf kritisiert. Er erklärte, die Angriffe gegen Zivilisten seien nicht länger durch Antiterrormaßnahmen zu rechtfertigen und verstießen gegen internationales humanitäres Recht. Merz zeigte sich besorgt über die Ziele der israelischen Armee und kündigte an, mit Premierminister Benjamin Netanjahu zu sprechen. Trotz dieser Kritik schloss Deutschland ein Waffenembargo gegen Israel aus und bekräftigte die Unterstützung für das Land. Außenminister Johann Wadephul betonte, dass Deutschland weiterhin Waffenlieferungen prüfe und die Sicherheit Israels gewährleiste .
tagesschau.de
27 Verletzte: 53-jähriger weißer Brite überfährt bei Meisterfeier des FC Liverpool Menschen mit seinem Auto bild.de
Europa – von Wolf Achim Wiegand
Digitale EU-Souveränität – machbar? Europa ist gnadenlos abhängig von US-amerikanischen Tech-Giganten wie Microsoft, Google oder Apple. Das zeigt eine Umfrage des Digitalverbands Bitkom. Danach sind allein in Deutschland 94 Prozent der Unternehmen – und auch Behörden – auf Importe digitaler Technologien angewiesen. Dieser technologische Rückstand sei für Deutschland nicht mehr aufzuholen, meinen die meisten resignierend. Um dennoch zu erreichen, dass Europas Infrastrukturen die Abhängigkeit von Nicht-EU-Technos abschütteln, müssen Politik, Wirtschaft und Forschung gemeinsam Forschungs- und Förderschwerpunkte für digitale Schlüsseltechnologien definieren und auf europäischer Ebene gemeinsam verfolgen, schlägt Bitkom vor.
tagesspiegel.de
„Wir haben das Internet verpasst, die Smartphone-Ära, die Cloud.“
Die deutsche Wirtschaft befürchtet, dass der technologische Gap in der Verteidigungstechnologie tödliche Konsequenzen haben könne.
wiwo.de
Bewaffnung ohne Material? Militärisches Aufrüsten– vor einigen Jahren in Europa kaum denkbar, jetzt weitgehend der Normalfall. Problem: Beschlüsse sind schön, aber politisch beschlossene Mittel wie Panzer, Flieger und Munition müssen erstmal hergestellt werden. Und da hat Europa eine offene Flanke, berichten Medien. Grund: Engpässe bei kritischen Rohstoffen. So ist etwa Antimon unverzichtbar für die Fabrikation von Patronen, Flammenschutzmitteln und Infrarot-Sensoren. China, das die Vorkommen und Raffinierung kontrolliert, hat Exportlimits eingeführt und verschärft so die Versorgungslage in Europa. Andere Problemfelder sind Aluminium, Platin, Palladium, Rhodium, seltene Erden und Halbleiter – alles Mangelware und nötig für Rüstungsgüter.
handelsblatt.com
Eskalation um Schattenflotte: Nachdem die NATO in der Ostsee damit begonnen hat, die Schiffe der russischen Schattenflotte eng zu überwachen, hat der Kreml Gegenmaßnahmen ergriffen. Moskau lässt die Sanktionsbrecher nun mit der eigenen Flotte eskortieren. Unklar ist, was die NATO-Länder tun werden, wenn einer der meist maroden Öltanker mit Militärbegleitung in die Ostsee ausläuft. Unterdessen warnt Norwegens Außenminister Espen Barth Eide, die zunehmende russische Präsenz in der Arktis bedrohe zunehmend die NATO.
militarnyi.com, euractiv.de
Θ STADT & LEBEN
Santa Fu wird modernisiert: Nach langem Vorlauf wurden erste Baustellen bereits eingerichtet. Der Baubeginn ist in Kürze. Geplant sind ein neues Schul- und Ausbildungsgebäude, der Abriss ungenutzter Gebäude sowie die Sanierung des Sportplatzes auf dem noch Grand liegt. Nach Abschluss der Bauarbeiten, voraussichtlich bis 2030, könnten frei gewordene Flächen für Hotels, Restaurants, Coworking-Spaces oder Studentenwohnheime genutzt werden. Konkrete Pläne dafür gibt es noch nicht. Die Kosten für das Projekt „Standortentwicklung Fuhlsbüttel“ belaufen sich auf rund 98 Millionen Euro. Die JVA bietet Platz für etwa 400 Insassen im geschlossenen Vollzug.
mopo.de, hamburg.de
„Nur ein moderner Justizvollzug ist ein zukunftsfähiger Justizvollzug.“
Justizsenatorin Anna Gallina erhofft sich eine bessere Resozialisierung der Inhaftierten und eine bessere Ausbildung der Vollzugsbeschäftigten.
hamburg.de
Spot on: Hamburg Startups – Mit dem Forum Foodsense schlägt das Food Innovation Camp am 23. Juni ein neues Kapitel auf. Unter anderem werden dort Aufnahmen der Food-Fotografin Anna Brauns zu sehen sein, die bei BLUU Seafood entstanden und ein Musterbeispiel dafür sind, wie sich Startups und Kunstschaffende gegenseitig inspirieren. Eine Radar-Sensorik am Fahrrad zur Erkennung von Gefahrensituationen im Straßenverkehr – das ist die Geschäftsidee von „Frühn“. Damit setzten sich sechs Schülerinnen und Schüler des Helene-Lange-Gymnasiums und des Gymnasiums Kaiser-Friedrich-Ufer beim Pitch-Event Hamburg von business@school durch. Welche Bedeutung hat Einwanderung für den Startup-Standort Deutschland? Dieser Frage geht der Migrant Founders Monitor nach, der 2025 zum vierten Mal veröffentlicht wurde. Die Untersuchung zeigt, was Gründer:innen mit Migrationsgeschichte antreibt und wo noch Nachholbedarf besteht.
foodinnovationcamp, fahrrad, migrant-founders-monitor
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Gründungstoolbox: Die Top 10 der rechtlichen Fehler von Gründer*innen: In dieser Toolbox erfährst du alles, was du zum Thema rechtliche Fehler bei der Gründung wissen musst. Du wirst Schritt für Schritt durch das Einmaleins des Startup-Rechts geführt, damit du die häufigsten Fehler vermeidest. Das können die falsche Gesellschaftsform, zu viele Investoren, Fehler beim Datenschutz sein. Der Referent Jan Schnedler, LL.M. ist Rechtsanwalt und Experte für Technologietransfer und Startup-Recht. Er berät Gründer*innen in allen rechtlichen Angelegenheiten rund um Startups, damit sie sich auf die Entwicklung ihres Geschäftsmodells konzentrieren können. Am 10. Juni online.
startupport.de
Restaurant-Tipp – Koreanisch in der Schanze: Unter bunten Lampions sitzt es sich am schönsten in großer Runde zusammen. Das vegane Restaurant Kini Korean mit Panther-Tiger-Tapete ist spezialisiert auf Anjus, die koreanische Form der Tapas, die geteilt am besten schmecken. Dazu gehört unter anderem köstlich-weiche Tteok Bokki, Kimchi-Teigtaschen und panierte Blumenkohlröschen. Dazu darf nach koreanischer Tradition eine Flasche Soju (Reisschnaps) oder Makgeolli (Reiswein) auf dem Tisch nicht fehlen. Der leichte Reiswein wird aus Kupferschalen genippt und ist im Kini – wie eigentlich alles – fair kalkuliert.
genussguide-hamburg.com
“Das perfekte Geheimnis”: Ein Abend von vier Freunden, die sich seit der Schulzeit kennen und sich einmal im Monat mit ihren Frauen privat zum gemeinsamen Essen treffen. Diesmal wagt die Runde ein verrücktes Gesellschaftsspiel: Alle Handys kommen auf den Tisch und werden entsperrt, alle eingehenden Nachrichten und Mails werden veröffentlicht. Diese Idee führt innerhalb kürzester Zeit zu heftigen Verwerfungen, weil jeder in der Gruppe doch mehr zu verbergen hat, als er zugeben kann. Mit einer spannenden und hochkarätigen Besetzung wird diese Gesellschaftskomödie, in der besten französischen Tradition von Yasmina Reza oder Florian Zeller, heute um 19.30 Uhr im St. Pauli Theater gezeigt.
szene-hamburg.com
Θ FOFFTEIN
Grobis Stimme verstummt: „Sesamstraße“-Synchronsprecher und Schauspieler Karl-Ulrich Meves ist im Alter von 96 Jahren in Hamburg gestorben bild.de
Heute ist Neumond. Wir wünschen Ihnen einen schönen Dienstag.
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