Zeitenwende für Hamburger Hafen, Woche der Pressefreiheit ohne Respekt, Rot-Schwarz einig gegen Grün bei Hunden, Felix Magath will Nationaltrainer werden

Guten Morgen: Pressefeindliche Länder. *

Θ HAMBURG

Eine Zeitenwende für Häfen: Nicht weniger fordern SPD-Hafensenatorin Melanie Leonhard und ihre Küstenkollegen sowie die Hafenwirtschaft vom Bund. Der zahlt seit vielen Jahren knapp 40 Millionen Euro als Zuschuss für den Betrieb der norddeutschen Häfen. Die Häfen an Nord- und Ostsee erfüllten eine wichtige Aufgabe für Deutschland. 1,3 Millionen Arbeitsplätze hingen daran. Leonhard forderte nun im Vorfeld der Nationalen Maritimen Konferenz, die am Donnerstag beginnt, eine Verzehnfachung der Mittel, um die Infrastruktur zu erhalten und die Hinterlandanbindung über Straße und Schiene zu verbessern. Auch Finanzsenator Andreas Dressel würde die Förderung mit „überschaubaren Mitteln“ begrüßen. Die Hamburger Bundestagsabgeordneten der CDU unterstützen das Vorhaben ebenfalls, weisen aber darauf hin, dass Zahlmeister FDP-Verkehrsminister Volker Wissing gar nicht an der Konferenz teilnimmt.
ndr.de, abendblatt.de, twitter.ADressel, welt.de

– Leitartikel –
Woche der Pressefreiheit: Die neue Veranstaltung startete am Montag mit schockierenden Aussagen des russischen Friedensnobelpreisträgers und Journalisten Dmitri Muratow, dessen KollegInnen misshandelt worden waren. Zuviel Kritik durfte er indes nicht äußern, da er noch nach Moskau zurückkehren wolle. So schlimm ist es in Hamburg wahrlich nicht, aber auch hier ist der Respekt vor der Arbeit von Journalisten nicht der größte. Bürgermeister Peter Tschentscher hatte erst neulich erklärt, dass – sinngemäß – Journalisten nicht die hellsten Kerzen auf der Torte seien. Schulsenator Ties Rabe – selber mal Springer-Schreiber – ärgert sich über „hingerotztes Gelaber“. Mediensenator Carsten Brosda versucht zu beschwichtigen und mahnt hilfsweise die „Zustellförderung von Printprodukten“ an. Die zollt aber nur dem Abendblatt und dessen älterer Leserschaft Respekt. Alle anderen immer weniger werdenden tagesaktuellen Hamburger Medien haben keine nennenswerten Abozahlen oder erscheinen nur digital.
ndr.de, welt.de, abendblatt.de, twitter.CarstenBrosda (Woche der Pressefreiheit), abendblatt.de (Tschentscher), tagesspiegel.de (Zustellförderung), tagesspiegel.de (Rabe)

Bestimmte Botschaften muss ich korrigieren, weil sonst für wichtige politische Maßnahmen – (Wohnungsbau/Kitas/Innere Sicherheit/You name it/ die Red.) –  die Akzeptanz verloren geht.
Wenn die freien Hamburger Medien mal wieder versagen, gibt es glücklicherweise immer noch den Bürgermeister.
abendblatt.de

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Demokratie im Wandel: Von der Parteiendemokratie zur „Ein-Themen-Demokratie“?
Diskussion am Freitag, 15.9., 19 Uhr, Patriotische Gesellschaft.

Deutschland galt lange als Parteiendemokratie: Hier spielen politische Parteien eine maßgebliche Rolle bei politischen Entscheidungen. Lange konnten sie sich auf „ihre“ Stammwählerschaft verlassen. Aber das scheint sich zu ändern. Wählerinnen und Wähler fühlen sich heute immer seltener an eine Partei gebunden, sondern richten ihre Wahlentscheidungen eher an einzelnen Großthemen aus, sei es Klima, Migration oder Inflation. Entwickeln wir uns von der Parteiendemokratie zur „Ein-Themen-Demokratie“? Und was heißt das für die politische Landschaft in Deutschland und Europa? Infos und Anmeldung: shop.freiheit.org

Interessante Koalition: Die grün geführte Umweltbehörde will die Hundefreilauf-Flächen in Parks, wie etwa in Marienhöhe, vielerorts abschaffen. Dort dürfen Hunde von Besitzern eines Hundeführerscheins frei laufen. Weil die Grünen vermuten, dass zu viele Hunde die Auflage nicht erfüllen und der Sachverhalt mit sechs Mitarbeitern schlecht zu prüfen sei, soll der Freilauf gleich kategorisch verboten werden. Dass die Idee nicht auf die Begeisterung von Dennis Thering treffen würde, der vor seiner Zeit als CDU-Fraktionsvorsitzender vor allem für Kleine Anfragen zum Thema Hunde bekannt war, überrascht nicht. Aber ihm springt überraschend sogar SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf zur Seite, der die grüne Behörde mahnt, die Sache noch mal zu überdenken. Hier könnte eine rot-schwarze Koalition schon mal funktionieren.
ndr.de, facebook.herbert.schalthoff

Felix Magath will Nationaltrainer werden und man fragt sich: Warum nicht? Dass der 70-Jährige Ex-HSVer Kicker motivieren kann, hat er bewiesen und die Motivation scheint ja das Problem der deutschen Fußballnationalmannschaft zu sein. Am Dienstag steht erstmal Rudi „Käthe“ Völler an der Linie, gemeinsam mit Ex-HSV-Trainer Hannes Wolf und Sandro Wagner um das Spiel gegen den Vize-Weltmeister Frankreich durchzuziehen. Alles unter einer 0:8-Niederlage dürfte als gutes Ergebnis durchgehen. Derweil richtet sich der Fokus in Hamburg langsam wieder auf den erfreulicheren Liga-Betrieb. HSV und FCSP bereiten sich auf das Wochenende vor. HSV-Trainer Tim Walter macht seinen neuen Star Immanuel Pherai klein, der lernen müsse, sich unterzuordnen. Pherai hatte zuvor durchgesetzt, dass sich der Verein von Sonny Kittel trennt.
ndr.de (Magath), abendblatt.de (Walter)

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Wir brauchen keine 20 Zutaten, um Fleisch zu bauen.
In der neuen Folge „Wie ist die Lage?“ spricht die Mitgründerin von „Mushlabs“, Cathy Hutz, über ihre Lebensmittelforschung an Pilzwurzeln und erklärt, wie diese Fleisch in seiner Funktion ersetzen können.
Mein Schauspiellehrer hat Veto eingelegt, als ich Polizist werden wollte.
Im (fast) täglichen Podcast lässt der Schauspieler Matthias Schloo hinter die Kulissen der Hamburger Kultserie „Notruf Hafenkante“ blicken und erzählt von seiner Rolle als Hauptkommissar.
Alle Folgen „Wie ist die Lage?“ hören Sie hier und von Montag bis Freitag um 12 Uhr bei ahoy radio.

Fast wie bei G20: Zum Fest der Einheit gibt es viele Einschränkungen in City und HafenCity abendblatt.de
Falsche Drohung mit Behörde: Linke mahnt Verhalten des Chefs von Tierpark Hagenbeck an abendblatt.de
Wasserleiche gefunden: Am Ausschläger Elbdeich wird Leichnam geborgen abendblatt.de
Neue Wache: Bergedorf feiert Richtfest für neues Polizeigebäude ndr.de

Wetter heute: Wechselnd bewölkt mit Schauern bei 17 bis 22 Grad.
wetter.net

Θ ZAHL DES TAGES

45.000 Menschen in Hamburg haben keine eigene Wohnung. Diese Zahlen griff die Diakonie am gestrigen Tag der Wohnungslosigkeit auf. Etwa 30.000 Menschen – darunter zumeist Geflüchtete – lebten in Unterkünften. Etwa 2.000 Menschen seien obdachlos und die Differenz schlage sich etwa mit Übernachten bei Bekannten oder der Familie durch. In ganz Deutschland seien 456.000 Menschen betroffen. Das Problem sei, dass sich die Lage angesichts des angespannten Wohnungsmarktes auch kurz- und mittelfristig nicht bessern werde.
ndr.de

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

Außenministerin Annalena Baerbock sichert Ukraine weitere Unterstützung zu und pocht auf Reformen: Bei einem Kiew-Besuch sagte Baerbock, die Erweiterung der EU sei eine notwendige geopolitische Konsequenz aus dem Krieg. Das angegriffene Land verteidige mit enormem Mut und Entschlossenheit die Freiheit aller. Zugleich mahnte Baerbock weitere Reformbemühungen der Ukraine im Kampf gegen die Korruption an. In der Nähe von Kiew besuchte die Ministerin ein Elektrizitätswerk, um sich über die Bemühungen der Regierung zur Sicherung der Energieversorgung zu informieren. tagesschau.de

EU stellt eine Million Euro für Erdbebenopfer in Marokko bereit: Es handle sich um eine erste Finanzierung, die den Hilfsorganisationen vor Ort zukommen solle, teilte die EU-Kommission mit br.de
Pistorius:: Bedrohung durch Sabotage und Spionage gewachsen sueddeutsche.de
Netzausbau: Wirtschaftsminister Robert Habeck gibt Startschuss für Bau von Suedlink-Stromtrasse tagesschau.de
Konjunkturprognose: EU-Kommission sieht deutsche Wirtschaft in der Rezession spiegel.de

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Shitstorms und Krisenkommunikation: Wie reagiert ein Unternehmen am besten, wenn Nutzer*innen kritisch über die Firma auf den verschiedenen Kanälen sprechen? Wie kann Kommunikationsmanagement in die Krise geraten und was sind die Strategien aus ihr wieder herauszukommen? Wie funktionieren eigentlich Shitstorms und wie schafft man es, sie möglichst frühzeitig zu erkennen und einzudämmen? All diesen Fragen widmet sich das Seminar Shitstorms und Krisenkommunikation. Absolute Expert*innen und Praktiker*innen geben ihr Wissen weiter und zeigen vom 16. bis 18. November anhand von Beispielen und Übungen, wie Lösungen aussehen.
hamburgmediaschool.com

Europa – von Wolf Achim Wiegand

Licht auf EU-Untergrundwirtschaft: Erstmals hat die EU-Polizeibehörde Europol eine Bedrohungsanalyse zur Finanz- und Wirtschaftskriminalität vorgelegt. Danach betreibt die Organisierte Kriminalität eine blühende Parallelökonomie aus Geldwäsche, illegalen Finanztransfers und Korruption. Zu den Hauptergebnissen des Berichts zählen: Die Verbrecher stützen sich auf raffinierte Technologien, missbrauchen fast immer legale Geschäftsstrukturen und steuern die Geschäfte mit Vorliebe von außerhalb der EU. Wirksamste OK-Abschreckung ist laut Europol-Chefin Catherine De Bolle die Beschlagnahme unrechtmäßig erworbenen Vermögens.
europol.europa.eu

EU als Anti-Putin-Bollwerk: Die in Brüssel angestrebte EU-Erweiterung ist dringlich, um Russlands versuchte Einflussnahme auf Osteuropa zu blockieren. Diese Botschaft dürfte ein Hauptthema der mit Spannung erwarteten Jahresrede zur Lage der Union sein, die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Mittwoch vor dem EU-.Parlament halten wird. Beobachter notieren: Vor allem Deutschland und Frankreich wollen, dass der 27-Mitglieder-Verbund rasch größer wird, um russische Kampagnen abzuwehren. Es geht um die sechs Länder des Westbalkans sowie die Ukraine und Moldawien. Allerdings könnten zuvor tiefgreifende Reformen bei den Beitrittswilligen und in der EU nötig sein, was schnelles Handeln bremsen könnte.
politico.eu

Θ STADT & LEBEN

Läuft bei Beiersdorf: Der einzige Hamburger DAX-Konzern macht derzeit vieles richtig. Die Ergebnisse mit Nivea und Tesa stimmen. Und nun wurde auch noch die Arbeitswelt der Zukunft in Eimsbüttel präsentiert. Die etwa 3.000 Mitarbeiter finden in dem neuen Hauptgebäude, das Arbeitsdirektorin Nicola Lafrentz mit Unterstützung des Architekten Hadi Teherani und viel Input der Mitarbeiter gestaltet hat, eine neue Heimat. Die Flächen bieten Möglichkeiten für alle Arbeitssituationen – konzentriert oder kollabierend – oder abwesend mit den Kollegen im Home-Office vernetzbar. In Zeiten des Facharbeitermangels hat sich Beiersdorf hier ein attraktives Asset geschaffen, wie auch Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard anerkennend bemerkte.
welt.de, ndr.de, abendblatt.de

Spot on: Hamburg Startups – Das 2021 gegründete Startup DGTAL sichert sich in seiner ersten Finanzierungsrunde insgesamt 3 Millionen Euro. Es hilft Versicherungsunternehmen dabei, ihre Daten besser zu strukturieren und auszuwerten. Permanent auf Wachstumskurs ist 1KOMMA5°. Erst kürzlich ist es zu einem sogenannten Einhorn mit Milliardenbewertung geworden. Jetzt expandiert das Startup, das klimaneutrale Energiesysteme anbietet, durch die Übernahme eines Mitbewerbers nach Spanien. Kunden, die ihre Rechnungen nicht bezahlen, können für Selbstständige und kleine Unternehmen schnell zum Existenzrisiko werden. Das Hamburger Startup FOMA hat das erkannt und leistet mit einer Plattform für Forderungsmanagement Abhilfe.
dgtal, 1komma5, foma

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Restaurant-Tipp – Chinesisch in Wandsbek: Das Restaurant Ming Dynastie in der Wandsbeker Königstraße bietet sowohl für konservative als auch für mutige Esser eine große Auswahl an Speisen. Für Erstere gibt es beispielsweise Chop Suey, Bami Goreng oder die klassische Peking-Ente. Neugierige können sich auf exotische Spezialitäten wie Quallensalat mit Gemüse, eingelegte Hühnerfüße mit Morcheln, geschmorte Fischblase oder Schweinemagen mit Frühlingszwiebeln und Paprika freuen.
hamburg.de

World Press Photo 2023: Zur Ausstellung der wichtigsten Pressefotos lädt das Altonaer Museum gemeinsam mit GEO und STERN am Dienstag herzlich zur Eröffnung ein. Die World Press Photo Foundation zeichnet seit 1955 jedes Jahr die besten internationalen Pressefotografien des jeweiligen Vorjahres mit dem World Press Photo Award aus. Der größte und renommierteste Wettbewerb dieser Art zeigt nicht nur die wichtigsten Nachrichten des Jahres, sondern auch Ereignisse und Momente, die weniger mediale Aufmerksamkeit erhielten.
szene-hamburg.com

Θ FOFFTEIN

Tiller Giller Promenade: In Altona soll ein bislang namensloser Fußweg an das Schauspieler-Paar Nadja Tiller und Walter Giller erinnern, das seine letzten Jahre in der Seniorenresidenz Augustinum nahe dem Museumshafen Övelgönne verbracht hatte.
ndr.de

Heute vor 60 Jahren wurde der Porsche 911 – damals noch 901 – vorgestellt. Wir wünschen Ihnen einen schönen Dienstag.

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