Donnerstag, 13. April: Viel Streit um G20, Glückliche Alsterschwäne, Kammer bricht mit Tradition, Schlagermove in Eppendorf

Guten Morgen! Ärger um G20-Gipfel. * Verdruss bei Morgensprache. * Glück bei Schwänen. * Freude im UKE. *

Θ HAMBURG

Heftige Debatte um G20-Gipfel: In der Bürgerschaft wurde am Mittwoch über die geplanten Demonstrationen im Umfeld des Gipfels gestritten. Die CDU kritisierte die von Justizsenator Till Steffen kommunizierte Versammlungsfreiheit auch im nahen Umfeld des G20-Treffens. Linksterroristen würden die Stadt in Schutt und Asche legen, befürchten die sicherheitspolitischen Köpfe der Union. Das seien unangebrachte Horrorszenarien, urteilte die SPD. Den schwarzen Peter bekam die Hamburger Polizei zugeschoben. Die müsse, so die Regierungskoalition, die Entscheidung über den Verlauf der Demonstrationszüge treffen. Deren Vorschlag, die ganze Stadt zur Verbotszone zu machen, hatte der Justizsenator allerdings zuvor obsolet gemacht.
welt.de, taz.de, mopo.de, abendblatt.de

Es ist ein echter Skandal, dass der Justizsenator der Polizei in den Rücken fällt und sie daran hindern will, unsere Stadt vor militanten Linksextremisten zu schützen.
CDU-Sicherheitsexperte Dennis Gladiator vermisst Vertrauen für die Polizei.
ndr.de

Die Polizei hat die volle Rückendeckung der Bürgerschaft.
SPD-Fraktionschef Andreas Dressel vertraut auf die Polizei.
ndr.de

Bruch mit Traditionen: Der neue Präses der Handelskammer Hamburg, Tobias Bergmann hat nicht viel Zeit verstreichen lassen, um ein Wahlversprechen der Kammerrebellen einzulösen. Die Kammer verabschiedet sich von der Finanzierung der umstrittenen Morgensprache. Mit dem speziellen Kostümfest in roten Roben wurde dem Beginn der Kaufmannschaft im 13. Jahrhundert gedacht. Obwohl das Ritual zwischenzeitlich eine Reform erfahren hatte, stand es im Kampf um die Kammer symbolisch für die unterschiedlichen Positionen. Derweil kann Reeder Bertram Rickmers seinen Verbindlichkeiten gegenüber der HSH-Nordbank und anderen Gläubigern nicht nachkommen und wickelt deswegen den Rickmers Maritime Trust ab.
twitter.TobiasBergmann (Absage), youtube.com (Tradition), ndr.de (Reeder)

Veranstaltungshinweis
Business in the U.S.A.: Susanne Gellert berät seit vielen Jahren deutsche Unternehmen beim Markteintritt in die USA und hilft bei Fragen zur Firmengründung und der Suche nach Kooperationspartnern. Die nächste Beratung findet am Freitag, 21. April, von 9 bis 17 Uhr im Vorraum zum Rathaus statt. Die Handelskammer plant vom 14. bis 21. Oktober dieses Jahres eine Unternehmerreise ins Silicon Valley. Zielgruppen sind Hamburger Startups, aber auch Unternehmen aus der „Old Economy“, die sich Anregungen für ihre Geschäftsmodelle holen möchten. Weitere Informationen und Veranstaltungen finden Sie im wöchentlichen Newsletter der Handelskammer.

Sicherheit beim Derby: Trotz des Anschlags in Dortmund erwartet die Polizei einen normalen Verlauf des Derbys zwischen Werder Bremen und dem Hamburger SV am Ostersonntag. Die Fans des HSV werden von Sicherheitskräften begleitet, um Vandalismus in Zügen zu verhindern. Trainer Markus Gisdol wehrt sich indes gegen zu hohe Erwartungen beim HSV. Die Luftschlösser würden Erwartungen schüren, die erdrückend seien. Borussia Dortmund verlor am Tag nach dem Anschlag gegen die Mannschaft das Champions League-Viertelfinale gegen den AS Monaco mit 2:3. Bayern München verliert ebenfalls mit 1:2 gegen Real Madrid zu Hause.
ndr.de (Sicherheit), welt.de (Gisdol), kicker.de (CL)

Schlagermove in Eppendorf: Der Bezirk Nord könnte sich vorstellen, die beliebte Mitsingveranstaltung in Eppendorf oder Winterhude stattfinden zu lassen. Zuvor hatte der Bezirksamtsleiter in Mitte, Falko Droßmann die Überlastung seines Bezirks, speziell in St. Pauli, mit Veranstaltungen beklagt. Veranstalter würden das kieztypische Ambiente mit Hafenblick bevorzugen. Die Beschwerden der Anwohner würden allerdings mit jeder Festivität zunehmen. Die Bürgerschaft will nun ein neues Gesetz beschließen, dass den Bezirken mehr Eigenverantwortung bei der Genehmigung von Events einräumen soll.
ndr.de, mopo.de

CCH darf umgebaut werden: Die EU-Kommission hat den Umbau des Kongresszentrums genehmigt. Nun sollen die Arbeiten im Wert von 194 Millionen Euro europaweit ausgeschrieben werden. Das modernisierte CCH will 2019 wieder eröffnen. Ob das Hamburger Rathaus saniert werden muss, entscheidet sich kommende Woche. Nachdem Steine von der Südfassade auf die Straße gefallen waren, werden kommende Woche die anderen Seiten des Rathauses untersucht. Auf dem Kiez bittet derweil eine geplante Immobilie um Hilfe bei der Namenssuche. Das Areal der ehemaligen Esso-Häuser soll sich neu benennen. Die Rechte am Namen der alten Tankstelle liegen nicht beim Bauherren.
ndr.de (CCH), bild.de (Rathaus), abendblatt.de (Esso-Häuser)

Schlechte Luft: Messwerte haben sich im ersten Quartal verschlechtert. BUND wartet auf Luftreinhalteplan abendblatt.de
Abituraufgaben geklaut: Schulbehörde muss bundesweites Mathe-Abitur leicht modifizieren abendblatt.de
Täter gefasst: 16-Jähriger soll 25-Jährigen im Bus mit Messer schwer verletzt haben bild.de
Teure Kampagne: Umweltsenator plant Werbung für Straßenreinigungs-Gebühr bild.de
FC St. Pauli-Fans verprügelt: Polizei fahndet nach Tätern des Angriffs in Eppendorf presseportal.de
Rassismus im Fitness-Studio: 21-jähriger Migrant bekommt keinen Termin für Anmeldung mopo.de
Urteil revidiert: Gericht hebt Haftstrafe wegen Verkaufs von halbem Gramm Cannabis auf taz.de
Das Auge des Nachbarn: Immer mehr Anzeigen von Hamburger Privatmenschen gegen Falschparker mopo.de
Erfolg für UKE: Hamburger Forscher erzielen Erkenntnisgewinn bei Tuberkulose-Bekämpfung hamburg-news

Osterwetter: Bei drei bis zehn Grad ist es bewölkt, windig und regnerisch.
wetterspiegel.de

Θ ZAHL DES TAGES

3.000 Spuckschutzhauben hat die Hamburger Polizei geordert. Damit werden die Beamten vor den nicht seltenen Spuckattacken von Festgenommen bewahrt. Eine Statistik aus dem Jahr 2014 besagt, dass die Beamten in einem Zeitraum von 88 Tagen 75 Mal angespuckt wurden. Besonders häufig wird im Bezirk Mitte der aggressive Speichel verteilt. Die nicht schmückende Haube darf aber nur bei einem Verdacht und nicht präventiv aufgesetzt werden.
welt.de

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

Europäer in Großbritannien fürchten den Brexit: Millionen von europäischen Staatsbürgern wissen nicht, welche Rechte sie nach dem Austritt Großbritanniens aus dem EU-Binnenmarkt noch haben werden. Wie die Zukunft für europäische Einwanderer in Großbritannien aussehen wird, ist solange ungewiss, bis die Verhandlungen relevante Abkommen hervorbringen. Die Chancen stünden gut, dass diejenigen, die bereits im Vereinigten Königreich arbeiten, ihre Rechte behalten können, erklärt Martina Dlabajova, EU-Abgeordnete der Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa. Deutschland will vom Brexit profitieren und bewirbt sich als künftiger Sitz der Europäische Bankenaufsicht und der Europäische Arzneimittelagentur.
tagesspiegel.de, spiegel.de

EU-Kommission prüft Schritte gegen Ungarn: Die Kommission zeigt sich besorgt über die Politik des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban und prüft weitere rechtliche Schritte gegen das EU-Mitgliedsland. Das ungarische Hochschulgesetz werde auf mögliche Verstöße gegen EU-Recht geprüft, sagte Vizepräsident Frans Timmermans am Mittwoch. Wenn mit Ungarn keine Lösung gefunden werde, müssten sich am Ende die Gerichte der Sache annehmen. Eine systematische Bedrohung des Rechtsstaats sehe man – anders als in Polen –  in Ungarn aber nicht. Das US-Außenministerium rief Ungarn ebenfalls dazu auf, von dem Gesetz Abstand zu nehmen, das die Existenz der Universität des Milliardärs George Soros bedroht.
faz.net, tagesspiegel.de

Ermittlungen laufen unbefriedigend: Trotz Festnahme nach Anschlag auf Borussia Dortmund wenig Erkenntnisse faz.net
Giftgas in Syrien: Russland blockiert erneut Resolution für Untersuchung im UN-Sicherheitsrat dw.com
AfD ist sich sicher: Höcke hat unter Pseudonym die NPD gelobt tagesspiegel.de
Putin ernüchtert: Verhältnis zu USA hat sich unter Trump verschlechtert sueddeutsche.de
Frankreich: Sozialisten droht bei erster Runde der Präsidentschaftswahl eine Niederlage handelsblatt.com
Das deutsche Auge: Weltbekannter Kameramann Michael Ballhaus mit 81 Jahren gestorben ndr.de
Heirat für Besuchserlaubnis: In Türkei inhaftierter Journalist Deniz Yücel ehelicht seine Freundin spiegel.de

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Θ STADT & LEBEN

Kein freier Eintritt in Museen: Die Regierungskoalition hat in der Bürgerschaft die Anträge von FDP und Linke abgelehnt, die einen freien Eintritt in die Hamburger Museen vorgesehen hatten. SPD und Grüne glauben nicht, dass die Maßnahme zu einer Steigerung der Besucherzahlen führen würde. Stattdessen sollen die Museen aufgefordert werden, sich niedrigschwellige Aktionen auszudenken, die Besucher anziehen sollen. Einen anderen Weg will die neue Chefin im Völkerkundemuseum, Barbara Plankensteiner gehen. Bei ihrer Einführung am Mittwoch kündigte sie an, weniger auf Folklore zu setzen. Sie will komplexe Themen wie Globalisierung, Migration und Kolonialismus stärker betonen, um den Rückgang bei den Besucherzahlen zu stoppen.
welt.de (Freier Eintritt), shz.de (Völkerkundemuseum)

Alsterschwäne wieder im Revier: Nach einem langen Aufenthalt im Winterquartier sind die etwa 100 Schwäne am Mittwoch von Schwanenvater Olaf Nieß zurück auf die Binnenalster begleitet worden. Die Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks unterstützte ihn dabei tatkräftig. Die Verzögerung von etwa einem Monat war der Vogelgrippe geschuldet. Nieß rechnet aber nicht mit negativen Folgen für den Schwanennachwuchs. Der Schwanenvater hat den ältesten Behördenjob der Stadt. Seine Planstelle gibt es schon seit 1674. Der Legende nach bleibt Hamburg nur so lange eine glückliche Stadt, solange die schwimmenden Wahrzeichen der Stadt die Alster bereichern.
facebook.tagesjournal (Video), eimsbuetteler-nachrichten.de

Es heißt, der Stadt geht’s gut, wenn es den Schwänen gut geht.
Senatorin Cornelia Prüfer-Storcks betont die Tradition der Tiere.
abendblatt.de

Restaurant-Tipp – Spargel in Eimsbüttel: Der neue Spargel ist da und das Brüdigams in Eimsbüttel hält einige Gaumenfreuden für leidenschaftliche Spargelesser bereit. Spargelcremesuppe mit Katenschinkentatar und Hanföl sowie Jakobsmuscheln mit Erdbeer-Spargelsalat sind nur einige der Vorspeisen. Als Hauptgericht serviert das Brüdigams Heidespargel von Bauer Bartels mit jungen Kartoffeln und zerlassener Butter oder wahlweise mit Katenschinken, Parmaschweinefilet oder Wiener Schnitzel.
hamburg.de

offbeat – identity: Der Percussionist und Soundhunter Sven Kacirek hat seine Sounds von Reisen nach Ostafrika sowie auf die japanische Insel Okinawa mitgebracht. Er nimmt Stimmen von Kleinbauern, Politikern und Wirtschaftsvertretern auf, die er unmittelbar in seinem Werk verarbeitet. Auch der Komponist Oscar Strasnoy befasst sich in seinem Violinkonzert Automaton mit Feldaufnahmen. Präsentiert wird eine Mischung aus Konzert und Installation. Um 20.30 Uhr im Westwerk.
hamburg.de

Soul in der Elbphilharmonie: Max Mutzke darf mit der NDR Radiophilharmonie glänzen sat1regional.de
Fährverbindung in die Stadt: Strecke von Blankenese zu den Landungsbrücken wird Donnerstag eingeweiht welt.de
Star-Club feiert: Vor 55 Jahren eröffnete die Hamburger Wiege der Beatles und anderer großer Bands ndr.de

Θ FOFFTEIN

Blaue Leuchtstoffröhren: Diese Art der Illumination ist das Markenzeichen des Lichtkünstlers Michael Batz. Seine Kunst wird nun kopiert. Die Rote Flora nutzt die Technik, um mit einem blauen „G20 – NO“ ein politisches Statement abzugeben. Das ginge gar nicht, echauffiert sich die Bild. Bei jedem Privatmann käme da das Ordnungsamt. Allerdings hat die Lawaetz-Stiftung, die formal die Hand auf dem Gebäude hat, einen Antrag beim Bezirksamt gestellt, um das standsichere Leuchtwerk einer Meinungs- und Kunstäußerung genehmigen zu lassen. Das Amt ist gewillt, die politische Bekundung als Kunst anzuerkennen.
bild.de

Heute ist Gründonnerstag. Untrügliches Zeichen dafür, dass Ostern vor der Tür steht. Wir wünschen Ihnen frohe Tage. Am Dienstag lesen wir uns wieder.

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