Mittwoch, 2. März: Interaktive Suche nach Flüchtlingsunterbringung, Disput um City-Hof, HSV auf Schalke, Cholera auf der Bühne

Wir wünschen einen guten Morgen.  Rechnerische Suche nach Unterkünften. * Verrechnet beim Überschwemmungsgebiet. * HSV rechnet mit drei Punkten. * Experten rechnen mit Cityhof-Planung ab. *Der Hamburger Osten rechnet mit Lärm. *

Θ HAMBURG

Schwarmintelligenz mit Legosteinen: Um neue Flächen zur Unterbringung von Flüchtlingen zu finden, setzt der Hamburger Senat auf die digitale Suche. In der HafenCity-Universität Hamburg stehen zwei digitale Modelltische des Hamburger Stadtgebiets. So sollen Flächen identifiziert werden und beurteilt werden. Mit Legosteinen wird die Bebauung symbolisiert. Interaktive Parameter zeigen die Einschränkungen der Fläche im Hinblick auf Naturschutz, Lärmbelästigung und auch die Auswirkungen auf die Zahl der untergebrachten Menschen im jeweiligen Bezirk. Die Volksinitiativen haben derweil eine analoge Bannmeilen-Karte vorgelegt. Laut Bild seien dafür 377 Quadratkilometer erforderlich; so viel Siedlungsgebiet habe die Stadt gar nicht.
ndr.de, hamburg.sat1regional.de (Modell), bild.de (Karte)

Davon habe ich schlaflose Nächte
Bürgermeister Olaf Scholz treibt die Flüchtlingsunterbringung auch im Bett um.
hamburg.sat1regional.de

Neuer Investoren-Wettbewerb für City-Hof: Das forderten die städtebaulichen Experten bei der Anhörung im Stadtentwicklungsausschuss am Dienstagabend. Die Stadt will die denkmalgeschützten Hochhäuser am Hauptbahnhof für 35 Millionen Euro an den Investor Aug. Prien verkaufen. Die Architekten-Ikone Volkwin Marg hatte sich allerdings für den Erhalt der Häuser eingesetzt und wurde aus nicht ganz klaren Gründen als Investor abgelehnt. Nun soll die Bürgerschaft entscheiden. Ob das Ensemble angesichts der Nähe zum Kontorhausviertel-Unesco-Welterbe wirklich schützenswert sei, war in der Sitzung umstritten. Aber alle waren sich einig, dass der neue Entwurf auch keine Lösung sei.
ndr.de

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Jubiläumsspiel: Torwart René Adler macht am Mittwoch um 20 Uhr bei Schalke 04 sein 100. Spiel für den HSV. Pierre-Michel Lasogga vielleicht auch; aber er wird erstmal von der Bank zugucken müssen. Die Rothosen sind ganz optimistisch nach Gelsenkirchen gefahren. Auswärts läuft es aktuell ja etwas besser als im Volkspark. Im Hinspiel gegen Schalke setzte es die erste Heimniederlage für Trainer Bruno Labbadia. 0:1 hieß es am Ende. Wie erwartet fällt Spielmacher Aaron Hunt mit Rückenschmerzen aus. Lewis Holtby soll ihn ersetzen; Gojko Kacar würde dann Holtbys Rolle übernehmen.
hsv-blog.abendblatt.de (Jubiläen); abendblatt.de, mopo.de, welt.de (Kacar)

Festnahme nach Silvesterübergriffen: Die Polizei hat einen weiteren Verdächtigen im Zusammenhang mit Vorfällen an Silvester auf dem Kiez festgenommen. Die „EG Silvester“ verhaftete den 23-jährigen Algerier in Lüneburg. Er lebt dort einer Flüchtlingsunterkunft. Er soll eine 19-Jährige sexuell genötigt haben. In Harburg soll es bereits im Februar die Vergewaltigung eines 14-jährigen Mädchens gegeben haben. Vier Täter im Alter von 14 bis 21 machten das Mädchen erst betrunken und vergingen sich dann an ihr. Nach der Tat wurde sie leicht bekleidet in die Kälte gelegt. Sie wurde rechtzeitig gefunden und konnte gerettet werden. Drei mutmaßliche Täter sitzen bereits in Untersuchungshaft; nach zwei weiteren Beteiligten wird noch gefahndet.
presseportal.de, mopo.de (Kiez), ndr.de (Harburg)

Schwer verrechnet: Nachdem sich Anwohner an der Berner Au gegen die Einstufung ihrer Grundstücke als überschwemmungsgefährdet gewehrt haben, musste die Stadt neu rechnen. Die dann durchgeführte „feinere“ Modellrechnung kam zu einem ganz anderen Ergebnis. Statt 300 Häusern sind nun nur noch 40 Gebäude von einer möglichen Überschwemmung betroffen. Der eklatante Abstand zum ursprünglichen Rechnungsergebnis sei aber kein Fehler, bewertete Umweltstaatsrat Michael Pollmann den Vorgang. Man würde sich aber wohl intensiver mit der Materie beschäftigen müssen. Eine guter Vorsatz, der nicht nur für die Ermittlung von Überschwemmungsgebiete gelten sollte.
ndr.de, welt.de

Schulschwänzen in Harburg und Billstedt: Das sind die Hamburger Hochburgen der Unterrichtsverweigerung. 243 Mal mussten Lehrer in den strukturschwachen Stadtteilen ausrücken und Eltern und Schüler an die Pflicht zu erinnern. 129 weitere Fälle gab es in anderen Stadtteilen. Wenn der Hausbesuch nicht reicht, werden Bußgelder ausgesprochen. In 2015 waren das 140.000 Euro; eine Steigerung von 20.000 Euro gegenüber dem Vorjahr. Drei Jugendliche fuhren sogar in Hahnöversand ein, weil das Bußgeld nicht bezahlt wurde. Die Linke kritisiert die Politik des Senats und glaubt nicht, dass Strafe das Problem der Schulverweigerung löst.
abendblatt.de, ndr.de, hamburg1.de

Umstrittene Trassenführung: Hamburger Osten befürchtet Lärm durch neue Bahnverbindung abendblatt.de
Widerstand in Billwerder: Anwohner wollen trotz Zugeständnissen gegen Flüchtlingsunterkunft klagen mopo.de
Kongress gegen Gesetz: Sexarbeiterinnen diskutieren über Prostitutionsschutzgesetz abendblatt.de
Porsche gegen Fahrrad: Cayenne-Fahrer rammt Radler; 13 Monate Haft auf Bewährung abendblatt.de
Architekten tagen: Architektenkammer sucht analog Ideen für die Flüchtlingsunterkünfte  akhh.de
Spender gefunden: Stammzellenspender für erkrankten Rettungsarzt gefunden bild.de
E-mobilität fördern: Dicke SUV sollen strafbesteuert werden, um E-Kaufprämie zu finanzieren ndr.de
Gute Arbeitsmarktbilanz: Zahl der Arbeitslosen weiter leicht gesunken ndr.de

Wetter heute: Grau und regnerisch bei fünf bis sieben Grad.
wetterspiegel.de

Θ ZAHL DES TAGES

7.500 Euro erpresste eine Familie von Sexarbeiterinnen vor einem Freier. Mutter Tosca (49) sowie die Töchter Angelique (31) und Dominique (27) beglückten gern und oft in wechselnden Konstellationen den 73-jährigen Juwelier Franz L. aus Pforzheim. Dabei ließen die Handykamera an. Weil er mal unter Drogen dabei etwas von „Mädchen“ faselte, versuchten die drei ihn dann zu erpressen. 45.000 Euro wurden gefordert. Sie riefen seine Gattin im Badischen an. Um zu verhindern, dass sie auch Hamburger Geschäftspartner anrufen, zahlte er die ersten Raten. Dann ging er aber zur Polizei. Die Mutter und die älteste Tochter wurden zu jeweils acht Monaten auf Bewährung verurteilt. Das Verfahren gegen Dominique wurde eingestellt.
bild.de, welt.de

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

Brüssel schnürt Hilfspaket für Griechenland: Tausende Menschen drängen sich an der Grenze von Griechenland nach Mazedonien. Sie warten darauf, dass es endlich weitergeht. Immer wieder werden Hoffnungen laut, die deutsche Kanzlerin Angela Merkel würde sie direkt nach Deutschland holen. Nach den schweren Krawallen bei der Räumung von Teilen des illegalen Flüchtlingslagers „Dschungel“ in Calais, machen sich beide Seiten Vorwürfe für die Eskalation. Währenddessen gehen die Räumungen weiter. Die EU-Kommission schnürt einem Medienbericht zufolge für die Bewältigung der Flüchtlingskrise ein Nothilfe-Paket von 700 Millionen Euro. Das Geld solle in den kommenden drei Jahren vor allem in das überlastete Griechenland fließen.
spiegel.de (Mazedonien), spiegel.de (Calais), euractiv.de (EU)

Österreich gibt Deutschland und EU Mitschuld: Deutschland und die EU tragen nach den Worten des österreichischen Verteidigungsministers Hans Peter Doskozil eine Mitschuld an den Zuständen an der griechisch-mazedonischen Grenze. Das dortige Flüchtlingschaos offenbare die Hilflosigkeit der EU-Kommission. Eine gute Stunde lang konferierten am EU-Ratspräsident Donald Tusk und Kanzler Werner Faymann am Dienstag im Kanzleramt. Für den Ratspräsidenten war Wien nur der Auftakt seiner viertägigen Reise durch die Balkanstaaten, bei der er, im Vorfeld des nächsten EU-Sondergipfels zur Flüchtlingskrise am Montag, die Kompromissbereitschaft dieser Länder ausloten will.
handelsblatt.com, derstandard.at

EuGH schränkt Wohnsitzvorschriften für Flüchtlinge ein: Eine Wohnsitzauflage, also Behördenvorschriften, wo ein Flüchtling zu wohnen hat, ist nur rechtmäßig ist, wenn das die Integration der Betroffenen erleichtert. Das hat der Europäische Gerichtshof am Dienstag entschieden. Angefragt hatte das deutsche Bundesverwaltungsgericht. Dass der Staat die Kosten für die Unterbringung von Flüchtlingen so besser verteilen kann, darf nicht der einzige Grund sein und es darf auch – anders als in Deutschland – keine generelle Vorschrift für Menschen sein, die hier subsidiären Schutz genießen.
tagesspiegel.de, faz.net

Baden-Württemberg: Grüne kassieren Rekordspende von 300.000 Euro tagesspiegel.de
Flüchtlingspolitik: Tunesien will bei Abschiebungen kooperieren dw.com
Washington: Außenminister Steinmeier warnt vor Politik der Angst welt.de

Sharing Economy: Leitlinien der EU-Kommission bis zur Sommerpause vertagt euractiv.de
EU-Druck auf Thailand: Erste Entschädigungen an mehrere tausend Arbeiter in Fischfabriken gezahlt euractiv.de
Europäischer Rat: KMU, Start-ups und innovativen Unternehmen sollen besser unterstützt werden consilium.europa.eu
Ukraine Konferenz: EU-Parlamentspräsident Schulz bekräftigt Kooperation und Solidarität mir der Ukraine europarl.europa.eu

Verfassungsgericht: Neues Verbotverfahren gegen die rechtsradikale NPD in Karlsruhe eröffnet sueddeutsche.de
Russland: Michail Gorbatschow wird 85 derstandard.at
Ungarn: Große Zahl von Schulkindern schwänzen aus Protest gegen Orbans Bildungspolitik Schule derstandard.at
Wiederwahl: Merkel spricht sich für zweite Amtszeit von Bundespräsident Gauck aus sueddeutsche.de

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Θ STADT & LEBEN

Neues Konzept im East: Der beliebte Upper-East-Club im Hotel East an der Simon-von-Utrecht Straße tanzt sich im Mai nach Mallorca. Hotelchef Christoph Strenger hat eine neue Idee für abendliche Unterhaltung und der Club musste weichen. Was ihn ersetzen soll, will Strenger aber noch nicht verraten. Das Hotel Vier Jahreszeiten ist derweil mal wieder frisch durch renoviert. Das ist bei Hotels dieser Klasse aber eigentlich nur der Beginn der Nächsten. Ein Hotel ist das ehemalige Traditionshotel Schaub in Eppendorf schon seit langem nicht mehr. Aber nun soll neues Leben einziehen. Auf den Klingelschildern stehen Namen. Aufgrund des langen Leerstands seit 2009 war zwischenzeitlich gefordert worden, dort Flüchtlinge unterzubringen.
abendblatt.de (East), bild.de (Vier Jahreszeiten), abendblatt.de (Schaub)

Start-up in Israel: Der Hamburger next media accelerator stellt sich am Mittwoch in Israel vor. Die Start-up Unterstützer sind auf der Suche nach Gründern mit disruptiven Geschäftsideen. Die geförderte  Nachrichtenvertriebsplattform spectrm wurde gerade durch eine Förderung von Google geadelt. Israel ist ein gutes Pflaster, um weitere Ideen zu bekommen; die dortige Start-up Szene gilt als sehr rührig. In Hamburg schafft ein israelisches Unternehmen derweil Büroraum für Gründer. Am Rödingsmarkt eröffnet im April ein Coworking-Space mit 600 flexiblen Arbeitsplätzen. Der Anbieter Mindspace will ebenfalls die Vernetzung von deutschen und israelischen Gründern fördern. Workshops und Diskussionen ergänzen die Bereitstellung der im Boutique-Stil gehaltenen Büros.
presseportal.de (spectrm), portal.idc.ac.il (Israel), hamburg-news (Rödingsmarkt)

Wahre Liebe: 51 Jahre, 9 Monate und 4 Tage wartet Florentino Ariza auf Fermina Daza in die er sich in jungen Jahren verliebt hatte. Sie musste einen vorher einen Anderen heiraten. Der verstirbt und nun sieht er seine Chance. Erdacht hat sich den Stoff der kolumbianische Nobelpreisträger Gabriel García Márquez. Den Roman nannte er „Die Liebe in den Zeiten der Cholera“. Das Altonaer Theater ist Spezialist für die Umsetzung literarischer Stoffe und bringt die unvollendete Liebe nun auf die Bühne. Der lange am Ohnsorg-Theater beheimatete Wilfried Dziallas gibt den reifen Latin Lover mit Charme in der Inszenierung von Andreas Döring.
hamburg.de

Historische Kräne: Die Elbphilharmonie behält die schmucken Kaispeicher-Kräne welt.de
Letzter Lenz: Vorgezogener Verkaufsstart für „Der Überläufer“ von Siegfried Lenz abendblatt.de
Der beste Mix: Radio Hamburg Moderator will seine Asche ins All schiessen radiohamburg.de
Bester neuer Club: Cascadas Bar in der Ferdinandstraße bringt Jazz und Swing an die Alster abendblatt.de
Schwanenvater mit neuem Hund: Deutscher-Drahthund Caja ersetzt den verstorbenen Balu bild.de
Schlagwort: Text

Θ FOFFTEIN

Selbstfahrendes Google-Auto verursachte Unfall: Ein selbstlenkendes Fahrzeug von Google hat erstmals einen Unfall verursacht. Einem Bericht des Konzern zufolge streifte das Fahrzeug, als es einem Hindernis ausweichen wollte, einen Bus. Sowohl die Software im Auto als auch der Google-Mitarbeiter am Steuer rechneten nicht mit dem Zusammenstoß. Der Konzern begründete den Unfall damit, dass größere Fahrzeuge wie etwa Busse sich nicht genau so verhalten, wie etwa gleich große Autos. Das Google-Auto soll mit zwei Meilen pro Stunde unterwegs gewesen sein, der Bus mit 15 Meilen pro Stunde. Verletzt wurde niemand.
zdnet.de, heise.de

Heute ist Tag der Entschuldigung. Wir hatten gestern an dieser Stelle den kalendarischen Frühjahrsbeginn verkündet; gemeint war allerdings der meteorologische. Und auch daran kann man zweifeln beim Blick aus dem Fenster. Wir wünschen Ihnen eine schöne Wochenmitte.

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