Moderne Mobilität lernen, Machtkampf in der Kammer, Senatoren uneins, Bank verklagt Bank, Süllberg mit brillianten Rednern

Guten Morgen: Neues Mobilitätsangebot. * Neuer Präses gesucht. * Neuer Streit um Fernwärme. * Neue Prüderie * Neujahrsempfang mit beeindruckender Rednerliste. *

Θ HAMBURG

Mobiles Leuchtturmprojekt: Im April nimmt der Ridesharing-Anbieter MOIA seinen Betrieb mit 100 elektrisch betriebenen Kleinbussen auf. Bis 2020 sollen 500 der sechssitzigen Gefährte eingesetzt werden. Die VW-Tochter hat den Dienst zu großen Teilen für und in Hamburg entwickelt. Nach der erfolgreichen Einführung soll das Modell weltweit vermarktet werden. Die wissenschaftliche Begleitforschung soll die Auswirkungen des veränderten Nutzerverhalten auf den öffentlichen Nahverkehr und auf das Taxengewerbe ermitteln. MOIA rechnet mit einem durchschnittlichen Fahrpreis für die Gemeinschaftsfahrt von 6 bis 7 Euro. Generell liegen die Preise zwischen dem HVV-Tarif und den Kosten einer Taxifahrt. Das Projekt ist Teil des Kongresses der intelligenten Transportsysteme, der 2021 in Hamburg stattfinden wird.
welt.de, zeit.de, hamburg-news

Noch mehr Möglichkeiten für die Kids, sich zur Schule bringen und Mittags wieder abholen zu lassen? Die ioki Taxen sind ständig voll mit Kids, die zu faul sind, den Bus zu nehmen oder zu laufen.
Die moderne Mobilität muss sich noch finden, meint auch Hochbahn-Chef Henrik Falk, der Beobachtungen wie diese in das Konzept der Zukunft einbinden will.
facebook.hamburgertagesjournal (Beobachtung), facebook.Adlerauge (Falk)

Wahlkampf in der Kammer: Die Unternehmer Torsten Teichert und Johann Killinger sind wie erwartet die beiden Kandidaten für das Amt des Präses der Handelskammer. Killinger wirbt dafür die traditionelle Wirtschaft wieder stärker im Präsidium zu beteiligen. Die will allerdings nicht, weil sie keine Chance sieht, ihre Vorstellungen umzusetzen. Auch die Chefin der Initiative „Starke Wirtschaft Hamburg“, Astrid Nissen-Schmidt verweigert sich. Sie sieht zudem auch die Kandidatur der bisherigen Vizepräsides der Kammerrebellen kritisch und hätte lieber neue Gesichter. Nur, wenn die Traditionellen nicht wollen und die Rebellen nicht sollen, dann bleibt ja gar niemand mehr, der sich für Hamburgs Wirtschaft stark macht. Es steht zu befürchten, dass bis zur Plenumswahl 2020 der Stillstand anhält.
welt.de, shz.de

Wir müssen lernen, Handelskammern als Marktplatz der Diskussion darüber zu verstehen, wie Wirtschaft in ihrem jeweiligen Einflussbereich funktionieren soll.
Da hat Präses-Kandidat Torsten Teichert eine aktuell zutreffende, wenn auch unbefriedigende, Beschreibung des Kammergeschehens gefunden.
welt.de

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Studieninfoabend an der HMS: Am Montag, den 14. Januar von 18 bis 20 Uhr gibt es an der Hamburg Media School drei parallel stattfindende Infoveranstaltungen – und zwar zu den Studienbereichen: Digital- und Medienmanagement, Digital Journalism und Werteorientierter Werbefilm. Für den M.A. Digital Journalism führt Studiengangsleiter Prof. Dr. Stephan Weichert ein in das Thema „Digitale Transformation im Journalismus“ und gibt Informationen zum Bewerbungsprozess, zu Finanzierungsmöglichkeiten und zum Ablauf des Studiums. Außerdem präsentiert der redaktionelle Koordinator Johannes Meyer das Projekt Urban Storytelling Lab, welches journalistische Stadtentwicklungsprojekte und Innovationen koordiniert. Infos: hamburgmediaschool.com

Heiße Diskussion um Fernwärme: Umweltsenator Jens Kerstan schimpft auf Vattenfall, weil die Schweden die EU-Kommission angerufen haben, um zu klären, ob der Rückkauf durch die Stadt eine unzulässige Beihilfe sei. Die bürgerliche Opposition wirft Kerstan nun Versagen vor, weil der schon im Sommer die EU hätte fragen müssen, ob es Probleme geben könnte. Und es scheint Probleme zu geben, sonst würde die EU nicht so lange prüfen müssen. Im März soll nun eine Entscheidung fallen. Finanzsenator Andreas Dressel findet das Vorgehen von Vattenfall und der EU nachvollziehbar und betont den guten Geist der Gespräche. Da scheinen sich zwei Senatoren, wie auch schon bei der Preisfindung, nicht ganz einig zu sein.
welt.de, abendblatt.de

Mutmaßlicher Steuerhinterzieher verklagt mutmaßlichen Steuerhinterzieher: Im Steuerskandal um die sogenannten CumEx-Geschäfte hat die Hamburger Privatbank Warburg die Schuld nun bei der Deutschen Bank ausgemacht und Klage erhoben. Gegen Warburg soll wegen vermeintlicher Steuerhinterziehung aus diesen Geschäften ermittelt werden. Die Bank argumentiert nun, sie sei von der Deutschen Bank betrogen worden, die im Auftrag der Hamburger als Depotbank gehandelt habe. Für Warburg sei nicht erkennbar gewesen, ob die Steuern pflichtgemäß an die Behörden abgeführt worden seien. Der Aufsichtsratsvorsitzende von Warburg, Christian Olearius erklärte, seine Bank habe sich rechtmäßig verhalten. Zudem beansprucht die Bank einen Schadensersatz von der Deutschen Bank für den durch die Vorwürfe erlittenen immensen Schaden.
sueddeutsche.de

Geht auch ohne Twitter: Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit wird per Mail übelst beleidigt twitter.carola_veit
Fetter Deal: Hamburger Agentur achtung! hat den globalen Auslands-PR-Etat der Lufthansa Group gewonnen facebook.mirko.kaminski
Ausfälle am Airport: 48 Flüge am Donnerstag wegen Streiks an anderen Flughäfen gestrichen ndr.de
Digitale Seefahrt: Hamburg will mit digitalem Schiffsregister punkten ndr.de
TV-Tipp für HSV-Fans: Die drei Kandidaten für das Präsidentenamt des HSV e.V. heute bei Hamburg1 um 19.30 Uhr facebook.herbert.schalthoff

Wetter heute: Bei Temperaturen zwischen null und vier Grad ist es zumeist bewölkt und es muss mit Niederschlägen als Regen oder Schnee gerechnet werden.
wetterspiegel.de

Θ ZAHL DES TAGES

25 Millionen Euro will Verkehrssenator Michael Westhagemann für ein Naturschutzbiotop im Alten Land ausgeben. Das Geld sei gut investiert, rechnete Westhagemann vor. Denn die Entscheidung sei ein Kompromiss mit dem Naturschutzbund, der im Gegenzug keine Klage gegen den Weiterbau der A26 zwischen Hamburg und Stade erheben werde. Eine Verzögerung des Baues durch eine Klage würde teurer. Am Donnerstag soll der Kompromiss schriftlich besiegelt werden. Wenn es keine anderweitige Klage gegen den Bau der 8,6 Kilometer langen Strecke gäbe, könnten dort 2023 die Pkw und LKW rollen.
abendblatt.de, ndr.de

Bis morgen Abend wollen wir es geschafft haben! Das wäre dann wirklich ein historischer Tag für die Metropolregion.
Verkehrsstaatsrat Andreas Rieckhof ist schon ganz aufgeregt.
facebook.com/andreas.rieckhof

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

Schiffe deutscher Seenotretter dürfen in Malta anlegen: Die seit Tagen auf dem Mittelmeer blockierten Rettungsschiffe deutscher Hilfsorganisationen mit 49 Migranten an Bord dürfen in Malta anlegen. Grund dafür sind erfolgreich verlaufene Gespräche mit acht europäischen Ländern. Von den insgesamt 298 Migranten werden 176 von Deutschland, Frankreich, Portugal, Irland, Rumänien, Luxemburg, den Niederlanden und Italien aufgenommen. 78 können demnach in Malta bleiben. 44 Menschen aus Bangladesch sollen in ihr Heimatland zurückgeschickt werden. Die EU-Kommission hat einen Verteilungsmechanismus gefordert. Die wochenlange Suche nach aufnahmebereiten EU-Staaten sei keine Sternstunde Europas gewesen, sagte EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos am Mittwoch.
tagesspiegel.de, welt.de

Mehr Geld für mehr Familien: Mit höherem Kinderzuschlag und mehr Leistungen für Bildung und Teilhabe will die Regierung Kinderarmut in Deutschland bekämpfen. Geringverdienern mit Kindern, vor allem Alleinerziehenden, soll es leichter fallen, über die Runden zu kommen. Mit der neuen Regelung sollen deutlich mehr Kinder einen Anspruch auf Kinderzuschlag haben: Zwei Millionen. statt derzeit 800.000 Kinder, wie Familienministerin Franziska Giffey und Sozialminister Hubertus Heil bei der Vorstellung des Gesetzentwurfes betonten. Giffey versprach zudem, die Beantragung des Kinderzuschlags zu vereinfachen, indem die Formulare online zugänglich gemacht werden. Es solle möglich sein, den Antrag auf dem Smartphone ausfüllen zu können.
zdf.de, tagesspiegel.de

Debakel für Olaf Scholz: CSU tritt sein Grundsteuer-Modell in den Boden, kommentiert faz.net
Streit geht weiter: US-Präsident Donald Trump und Repräsentantenhaus streiten weiter über Haushalt spiegel.de
EU wehrt sich gegen diplomatische Abwertung durch die USA: Die EU hat sich gegen eine mögliche Herabstufung ihrer Vertretung in Washington gewehrt spiegel.de
Aachener Vertrag: Berlin und Paris zementieren Freundschaft dw.com
Arbeitslosigkeit: In Europa haben so viele Menschen Arbeit wie seit zehn Jahren nicht mehr faz.net

Θ STADT & LEBEN

Wer soll uns eigentlich noch wählen? Diese rhetorische Frage des rhetorisch sehr versierten Sigmar Gabriel könnte ihm beim Neujahrsempfang des Elbvororte-Magazins „Klönschnack“ am Donnerstag persönlich von seinem Genossen, Bürgermeister Peter Tschentscher beantwortet werden, der immerhin 30 Prozent der Wähler hinter sich weiß und auch persönlich im Profil zugelegt hat. Herausgeber Klaus Schümann hat wieder ein Händchen bei den Rednern auf dem Süllberg, denn auch die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer wird sprechen. Sprechen statt schreiben ist auch die neue Devise von Robert Habeck. Der Grünen-Vorsitzende wird auch da sein und wenn er noch etwas Mumm nach seinem ängstlichen Abgang in den sozialen Medien hat, könnte es eine launige Rede werden, die eigentlich auch gute Tradition beim Klönschnack-Empfang ist.
welt.de (Gabriel), sueddeutsche.de (Tschentscher), facebook.Adlerauge (Redner)

Zu gesund: Weil die Hamburger Brause „Lemonaid“ zuwenig Zucker enthält, darf das Getränk nicht mehr als Limonade bezeichnet werden, moniert das Bezirksamt Mitte. Für die Qualifizierung als Limonade müsse das Getränk mindestens sieben Gewichtsprozent Zucker aufweisen. Lemonaid kommt mit sechs Gewichtsprozent aus. Da Zucker ja das neue Rauchen ist, ist das eigentlich eine gute Eigenschaft der Brause. Die Bezeichnung Limonade ist indes wichtig für die Listung in Supermärkten. Das Unternehmen, das zudem Teile der Erlöse für gute Dinge spendet, will sich das nicht bieten lassen und erwägt eine Klage. Mittlerweile kommen allerdings versöhnlichere Töne aus dem Bezirksamt, das eine Lösung finden will.
spiegel.de

Restaurant-Tipp – Griechisch an der Alster: Das griechische Restaurant Kouros liegt direkt an der Alster. Der mehrfach ausgezeichnete Grieche bietet gehobene Mittelmeerküche nach griechischer Art – in bester Qualität und mit hervorragenden Service. Die erlesene Einrichtung und der Blick auf die Außenalster machen den Besuch zu einem tollen Erlebnis. Die Preise sind nicht übertrieben, man kann also öfter vorbeikommen, beim „Griechen an der Alster“.
hamburg.de

Adam Linder: The Want: Der Tänzer und Choreograf Adam Linder ließ sich für seine neueste Choreografie von Bernard-Marie Koltès Theaterstück „In der Einsamkeit der Baumwollfelder“ inspirieren. Er hat daraus eine choreografische Oper gemacht. Ins Libretto sind unterschiedliche Texte eingeflossen, vom Philosophen Jacques Derrida bis zum HipHop Star Missy Elliott. Herausgekommen ist ein virtuoser Austausch von Sprache, Performance und Musik. Um 20 Uhr auf Kampnagel.
hamburg.de

Θ FOFFTEIN

Prüder, älter, ärmer? Der Fitness- und Wellnessclub Meridian Spa hat seine Kleiderregelungen im Spa-Bereich verschärft und fordert nun eine Bedeckung zumindest der primären Geschlechtsteile. Die Änderung sei aufgrund der zahlreichen Wünsche von Besuchern erfolgt. Auch in anderen Saunen gibt es einen Trend zur verstärkten Bedeckung. Die Ursache könnte sein, dass die Gesellschaft einfach prüder wird. Oder aber der generell zunehmende Altersschnitt führt dazu, dass man die vormals reizvollen Organe im Kontext des körperlichen Verfalls nicht mehr sehen will. Schließlich gibt es noch den Mini-Rock-Effekt als Erklärung, der in der Wirtschaftstheorie besagt, dass schlechte Zeiten mehr Stoff nach sich ziehen. Man weiß es (noch) nicht.
abendblatt.de

Heute ist der Ehrentag der Zimmerpflanze. Wir wünschen Ihnen einen schönen Donnerstag.

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