Politik buhlt um Bezirke, Hamburg will digitale Verwaltung, HSV enttäuscht erneut, Soulman feiert

Guten Morgen: Gute Baustellenkoordination. * Schlechter Abschluss im Volkspark. * Gemischte Reaktion im Theater. *

Θ HAMBURG

Bessere Baustellenkoordination für Bezirke: Beim SPD-Parteitag am Sonnabend verkündete der Erste Bürgermeister Peter Tschentscher, dass jeder Bezirk einen eigenen Baustellenkoordinator bekommen werde. An der mangelnden Koordination und den daraus resultierenden Staus hatte es zuletzt viel Kritik gegeben. Bis zu den Bezirkswahlen im Mai 2019 will Tschentscher „einen Tick“ mehr Verbesserungen erreichen. Der Wohnungsbau müsse zudem vorangetrieben werden und die Betreuung in den Kitas soll verbessert werden. Überhaupt sehen der Bürgermeister und die SPD-Vorsitzende Melanie Leonhard die Hamburger SPD, im Gegensatz zur Situation im Bund, gut aufgestellt.
welt.de, bild.de, abendblatt.de

Wir können wachsen, ohne dass Hamburg seinen Charakter verliert.
Der Erste Bürgermeister Peter Tschentscher will mehr Wohnungen in Hamburg und weniger Pendler.
welt.de,

Mehr Selbstbestimmung für Bezirke: Auch die CDU hat sich Gedanken zu den Bezirkswahlen 2019 gemacht und will die Rolle der Bezirke stärken. Dabei sollen die Themenfelder Mobilität, Sicherheit, Sauberkeit und Ordnung in den Vordergrund gestellt werden. In den Hintergrund soll erstmal die Ernennung eines Spitzenkandidaten für die Bürgerschaftswahl 2020 rücken. Nach der Absage von Aygül Özkan will die CDU nun erst im Frühjahr 2019 die Personalie verkünden. Nach dem Sommer des kommenden Jahres soll dann auch das Programm zur Person stehen. Hierzu will die CDU die Lebenswelten der Hamburger erkunden und ihnen Lösungen anbieten. So müsse auch das Umland der Metropolregion mehr Verantwortung beim sozialen Wohnungsbau übernehmen.
welt.de, ndr.de

Wir wollen, anders als die SPD, nicht allein auf die quantitative Entwicklung in den Stadtteilen setzen.
CDU-Landeschef Roland Heintze will mehr Wohnungen außerhalb Hamburgs und mehr Pendler.
welt.de

Veranstaltungshinweis
Die Social Video Academy an der HMS – Tipps, Trends, Praktiken und Umsetzung für Anfänger und Fortgeschrittene: „Video erlebt derzeit die größte Renaissance seit Jahrzehnten. Bewegtbild-Content in Verknüpfung mit sozialen Medien wie Facebook, Snapchat oder Instagram ist auch aus der journalistischen Berichterstattung inzwischen nicht mehr wegzudenken.“ so Stephan Weichert, Studiengangsleiter Digital Journalism an der Hamburg Media School. Das Seminar vermittelt alle relevanten Faktoren, die eine erfolgreiche Bewegtbild-Kommunikation ausmachen – von der Strategie, Planung, Kreation und Produktion von Video-Content bis zur Distribution und den dahinterstehenden Geschäftsmodellen. Hier geht’s zu Infos und Anmeldung: hamburgmediaschool.com

Enttäuschender Auftritt: Mit der nächsten Nullnummer gegen den VfL Bochum am Sonntag stellte der HSV erneut unter Beweis, dass ihm im heimischen Volkspark offensiv erschreckend wenig einfällt. Bochum stand zudem nicht nur defensiv in der eigenen Hälfte und hätte mit schnellem Umschaltspiel des HSV durchaus Raum für Konter geboten. Die zwei Wochen Länderspielpause haben Trainer Christian Titz und sein Team nicht gut genutzt. Die Stimmung im Umfeld wird schlechter und nun wird sein System nicht nur von der Bild-Zeitung kritisch hinterfragt werden. Jetzt geht es aber erstmal auswärts am Freitag gegen den 1. FC Magdeburg. In der Ferne fühlt sich der HSV ja wohler. Der FC St. Pauli kann mit einem Sieg am Montagabend beim MSV Duisburg in der Tabelle am HSV vorbeiziehen.
welt.de, bild.de (HSV), ndr.de (FCSP)

Es geht nicht, dass wir zu Hause keine Kisten machen.
HSV-Kicker Lewis Holtby hat kein Erkenntnis-, aber ein Umsetzungsproblem.
welt.de

Ende und Anfang: Nachdem Hamburg den Vorsitz der Verkehrsministerkonferenz am Freitag abgegeben hatte und Frank Horch zum Ende seiner Amtszeit die Diesel-Fahrverbote des Senatskollegen Jens Kerstan kritisiert hatte, steht die Hansestadt diese Woche schon wieder im bundesweiten Rampenlicht. Ab Mittwoch begrüßt der Erste Bürgermeister Peter Tschentscher die deutschen MinisterpräsidentInnen. Hamburg führt nun für zwei Jahre die Konferenz der Länder. Die Länderchefs wollen sich auf Vorschlag der Hansestadt dem Thema Digitale Verwaltung widmen. Bis 2020 sollen die Verwaltungsleistungen bundesweit auch digital in Anspruch genommen werden können. Im Oktober wurde schon eine erste Beta-Version freigeschaltet.
welt.de (Verkehrsminister), hamburg.de (Digitale Verwaltung)

Hamburg soll bundesweit führend bei der digitalen Verwaltung werden.
Der Chief Digital Officer des Senats, Christian Pfromm will besser sein als die Kollegen aus den Ländern.
welt.de

Veritable Schlägerei: Fahrgäste aus Bus prügeln sich in Horn mit Hochbahn-Mitabeitern mopo.de
Wieder Feuer im City-Tunnel: S-Bahn-Passagiere müssen wegen Brand gerettet werden ndr.de
Labor in Steilshoop: Polizei entdeckt Drogenküche für Amphetamine shz.de
Doch kein Rennen: 23-jähriger Mann soll kein Straßenrennen gefahren sein, als er mit hohem Tempo einen Fußgänger tot fuhr abendblatt.de

Wetter heute: Bei maximal 13 Grad ist es stärker bewölkt und trocken.
wetterspiegel.de

Θ ZAHL DES TAGES

27.000 Besucher fanden sich zu der ersten „Hamburg Boat Show“ ein, die am Sonntag endete. Die Messe sollte als Nachfolger, der im vergangenen Jahr zum letztem Mal veranstalteten Hanseboot dienen, die immerhin noch 60.000 Besucher angezogen hatte. Dennoch sind die Organisatoren der Nachfolgeveranstaltung auch mit der Hälfte des Zuspruchs zufrieden. Die 289 Aussteller sprechen von einem sehr kundigen und kauffreudigen Publikum.
ndr.de

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

US-Präsidenten Donald Trump will atomares Abrüstungsabkommen kündigen: Die Ankündigung sich nicht mehr an den 1987 zwischen den USA und der damaligen Sowjetunion geschlossenen INF-Vertrag zur Vernichtung aller atomarer Mittelstreckenwaffen mit einer Reichweite von 500 bis 5.500 Kilometern gebunden zu fühlen, wurde von russischen Außenpolitikern als Erpressungsversuch bezeichnet. Die deutsche Regierung zeigte sich entsetzt. Außenminister Heiko Maaß schrieb in einer Pressemitteilung, die Ankündigung der USA sei bedauerlich. Sie stelle Deutschland und Europa vor schwierige Fragen.
tagesspiegel.de, faz.net

Merkel und Maas verurteilen Tötung von Khashoggi: Saudi-Arabiens Außenminister Adel al-Dschubeir hat die Tötung des Journalisten Jamal Khashoggi am Sonntag als Fehler bezeichnet. Ein hochrangiger Regierungsvertreter, der namentlich nicht genannt werden wollte, sagte, Khashoggi sei durch einen Würgegriff gestorben. Demnach habe die saudische Regierung Khashoggi überzeugen wollen, in das Königreich zurückzukehren. Der Journalist habe sich aber widersetzt. Kanzlerin Angela Merkel und Außenminister Heiko Maas nahmen die Bestätigung des gewaltsamen Todes von Khashoggi mit großer Betroffenheit auf und verurteilten die Tat in aller Schärfe. Ihr Mitgefühl gelte der Verlobten sowie den Angehörigen des Journalisten.
tagesspiegel.de, zdf.de, zeit.de, spiegel.de

Großdemo für neues Brexit-Referendum: 600.000 Briten wollen eine zweite Chance tagesspiegel.de
Tausende für Weltoffenheit: Dresden protestiert gegen vier Jahre „Pegida“ tagesspiegel.de
Bundeswehr: Von der Leyen soll Kontakt zu Abgeordneten untersagt haben spiegel.de
Landtagswahl: Merkel und Bouffier warnen vor linken Experimenten in Hessen faz.net
Nach Bayern-Wahl: CSU-Chef Seehofer droht erneut mit Rücktritt welt.de

Θ STADT & LEBEN

Ehrung für Lichthof Theater: Das experimentelle Theater aus Bahrenfeld wurde am Sonntag mit dem Barbara Kisseler Theaterpreis geehrt. Genauso wichtig wie die Ehre ist allerdings das Preisgeld von 50.000 Euro für die zumeist klamme Bühnenkunst. Kultursenator Carsten Brosda stellte zudem ein besseres Quartier für das Theater in Aussicht. Das hat er beim Schauspielhaus schon umgesetzt. Am Freitag gab es am alten Standort, aber mit frisch renovierten Rängen die Premiere von Shakespeares „König Lear“, die neben Beifall für das Ensemble auch ein Buh für die Regie anhören musste. Das Thalia Theater feierte derweil am Sonnabend mit „Medea und Jason“ eine uneingeschränkt bejubelte Premiere.
abendblatt.de, hamburg1.de (Lichthof), spiegel.de (Schauspielhaus), ndr.de (Thalia)

-Tatort-Kritik-
Ein ziemlich cleverer Tatort aus München: Die übergeordnete Frage: Wie kann künstliche Intelligenz Menschen beeinflussen? Kann sie sie sogar zu Mördern machen? Darum haben die Autoren eine intelligente Geschichte gestrickt. Es geht um denkende Computer, die sich mit kühler Logik der menschlichen Emotionen bemächtigen. Es geht aber auch um ein ganz und gar nicht technisches Drama: wie jedes einzelne Familienmitglied an der Trennung von Vater und Mutter zerbricht. Diese kühle Computerwelt und das menschliche Leid sind spannende Gegenpole gewesen. Beide wurden toll in Szene gesetzt. Kamera, Musik und Timing der Regie haben gestimmt. Nemec und Wachtveitl als Batic und Leitmayr sind sowieso über jede Kritik erhaben.
Tatort-Experte: Henning Kleine, Chef vom Dienst, Sat.1 Landesstudio Hamburg facebook.com

Veranstaltungshinweis
Wem gehört Jerusalem? Im Jubiläumsjahr des Staates Israel fragt die Dialogreihe „Bridging the Gap“ „Wem gehört Jerusalem? Sehnsuchtsort und Pulverfass: Wo liegt die Zukunft?“. Jerusalem ist Kristallisationspunkt der Konflikte und gleichzeitig wie keine andere Stadt auf der Welt von politischer, religiöser und kultureller Vielfalt gekennzeichnet. Kulturell und historisch bestimmt sie die Zivilisation nicht nur der umliegenden Völker, sondern auch unsere in besonderer Weise mit. Sie ist Sehnsuchtsort und ursprüngliche Heimat von Juden aus aller Welt. Am Dienstag um 19.00 Uhr wird dazu in der Bucerius Law School diskutiert.
zeit-stiftung.de

Restaurant-Tipp – Mittagstisch im Schauspielhaus: Die Kantine im renovierten Schauspielhaus überrascht mit einem vielfältigen Angebot und bietet um die Mittagszeit in Hauptbahnhofnähe eine gemütliche Alternative zum Schnellimbiss um die Ecke. Im urigen Kellersaal des Schauspielhauses sind vor allem die Spaghetti mit Lammbolognese beliebt. Um die fünf Euro kosten mittags die Gerichte und nicht selten befinden sich die Gäste in Gesellschaft von Schauspielern des Hauses. Um 19 Uhr im Haus im Park.
hamburg.de

Fern von Aleppo: Für Faisal Hamdo ist Hamburg zur neuen Heimat geworden. In seinem Buch „Fern von Aleppo“ erzählt er von seiner Faszination für die deutsche Sprache, seinem Staunen über das innige Verhältnis der Deutschen zu ihren Haustieren oder über seine erste Begegnung mit dem Humor Loriots. Und über die Trauer um die, die er verloren hat oder die er in Syrien zurücklassen musste, hilft keine noch so gelungene Integration hinweg.
hamburg.de

Apfel satt: Obstbauern im Alten Land mit bester Ernte seit vielen Jahren bild.de

Θ FOFFTEIN

Soulman feiert: Am Montag wird der Musiker Stefan Gwildis 60 Jahre alt. Gwildis hatte bislang ein bewegtes Leben als Straßenmusiker, Reifenhändler und seit 2003 als die Hamburger Stimme des Soul. Seine deutschen Interpretationen von schwarzen Klassikern führten ihn zum Erfolg. Am Mittwoch wird ihn sein Weg vom frühen Musizieren am Wandsbeker Markt in die Elbphilharmonie geführt haben. Der George Clooney aus Barmbek, den viele Frauen in ihm sehen, wird dann mit hanseatischem Stolz mit den 60 Mitgliedern eines philharmonischen Orchester aus Kiel sein „Best-of-Programm“ vortragen.
spiegel.de, mopo.de

Heute beginnt die Stadtreinigung damit, die jährlichen Fahrradleichen einzusammeln. Kommen Sie gut in die Woche und wir wünschen Ihnen einen schönen Montag.

Wenn Ihnen das Hamburger Tagesjournal am 22. Oktober gefallen hat, empfehlen Sie uns gerne weiter; einfach diese Mail an Kollegen und Freunde schicken. Für weitere aktuelle Meldungen und Videos finden Sie uns hier.

Werben Sie für Ihr Unternehmen oder Ihre Veranstaltung im Hamburger Tagesjournal. Schreiben Sie uns, wir beraten Sie gerne. hamburg@tagesjournal.de

Kommentar verfassen