Tag der Entscheidung, Grünes Papier stiftet keinen wirklichen Nutzen, Coronavirus in Krebsstation des UKE, Alsterschwäne begrüßen den Frühling

Guten Morgen: Zeit der Entscheidungen. * Grüne haben zu viel Zeit für Papier zur Unzeit. * Harte Zeiten für Sozialunternehmen. * Zeit für Schwäne. *

Θ HAMBURG

Tag des Diskurses: Bürgermeister Peter Tschentscher berät am Mittwoch mit seinen Kollegen aus den Ländern und der Bundesregierung über eventuelle Lockerungen der Maßnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus. Tschentscher will dabei vorsichtig vorgehen und weiß die Bayern an seiner Seite, während NRW schon am Dienstag verkündete, die Schulen schnell wieder öffnen zu wollen. Die Politik kann sich bei der Entscheidung nicht auf die Empfehlungen der Wissenschaft stützen, denn deren Kakophonie untermauert alles, von einer Verschärfung der Regeln bis hin zur weitgehenden Beendigung der Maßnahmen.
bild.de, rnd.de (Politik), spiegel.de (Leopoldina), heise.de (RKI), helmholtz-hzi.de (Helmholtz), riffreporter.de (Heinsberg)

Die Kleinen immer wieder an Abstandsregeln zu erinnern, sei aber wie einen Sack Flöhe zu hüten.
Hamburger Pädagogen sehen die Corona gerechte Betreuung der Kitakinder kritisch. Das wird sich aber auch nicht bis August oder in den kommenden zwölf bis 18 Monaten ändern, wenn bis dahin möglicherweise ein Impfstoff entwickelt, produziert und verabreicht sein wird.
ndr.de, abendblatt.de (Pläne), sueddeutsche.de, editionf.com (Verzweifelte Eltern von Kitakindern)

Und ein Instrument könnte tatsächlich ein #Coronaelterngeld sein. Keine Herdprämie sondern eine Lohnersatzleistung.
Die Grünen-Landeschefin Anna Gallina will eine monetäre Kompensation für das Hüten der Kleinkinder, die nicht in die Hamburger Kitas dürfen, deren baldige Öffnung, die im Senat vertretenen Grünen fordern.
twitter.AnnaGallinaHH

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Offizielle und amtliche Informationen zu #CoronaHH: Der Hamburger Senat informiert auf hamburg.de/corona über Maßnahmen, um der Ausbreitung von Corona in Hamburg zu begegnen. Hier finden Sie Anordnungen, Verhaltenstipps sowie Infos zu den Bereichen Sport, Kita, Schule, Hochschule, Freizeit, Wirtschaft, Mobilität und vieles weiteres. Diese zentrale Informationsseite bietet viele Antworten auf zahlreiche Fragen in einem FAQ, das laufend aktualisiert und erweitert wird. In sozialen Netzwerken wird der Hashtag #CoronaHH verwendet.
hamburg.de/corona

Hygienische Schutzmaßnahmen: Die werden unter anderem in einem Diskussionspapier der Hamburger Grünen gefordert, um durch das Virus besonders gefährdete Menschen in Einrichtungen zu schützen, wenn die Coronaregeln gelockert werden. Genau das scheint aber schon aktuell ein großes Problem zu sein. Am Dienstag wurde bekannt, dass in einer Krebsstation des UKE 20 Patienten und weitere 20 Menschen, die sich dort aufgehalten hatten, sich mit dem Virus infiziert haben. Besondere Sorge macht auch der Fall einer Pflegeeinrichtung in Harburg. Dort sind 38 Menschen positiv getestet worden; darunter 15 Pfleger. Insgesamt sind in Hamburg 30 Einrichtungen von Coronafällen betroffen.
gruene-hamburg.de (Grüne), spiegel.de (UKE), welt.de (Pflegeheime)

Wir müssen eine offene Debatte führen.
Die Zweite Bürgermeisterin und Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank wird sich auch offen zu den Vorgängen im UKE erklären müssen.
facebook.jmwell

Die Grünen betonen in dem Strategiepapier, eine Lockerung der Maßnahmen könne nur erfolgen, wenn insbesondere anfällige und gefährdete Menschen weiter geschützt blieben.
Die anfällige Klientel scheint derweil und derzeit allerdings höchst gefährdet und recht ungeschützt. Werden die Grünen nun der angestrebten Lockerung abschwören?
ndr.de

Es braucht nun wirklich kein weiteres Konzept zum Ausstieg aus dem Shutdown, wo die Bundeskanzlerin, 16 Ministerpräsidenten und unzählige Wissenschaftler sich gerade darum bemühen.
Der neue CDU-Fraktionsvorsitzende Dennis Thering goutiert das Grünen-Papier aus Gründen nicht sonderlich und nimmt für sich in Anspruch, den konstruktiveren Draht zum Ersten Bürgermeister zu haben.
mopo.de

Schutzschirm für öffentliche Unternehmen: Weil auch die städtischen Betriebe in der Krise leiden, sollen zusätzliche Mittel von 1,4 Milliarden Euro von der Stadt bereitgestellt werden. Schon etwa 200 Millionen Euro groß sei das Problem derzeit, erklärte Finanzsenator Andreas Dressel. Das entspricht exakt der Summe der bislang ausgeschütteten Hilfsmaßnahmen für kleine Unternehmen, denen ein erster Schutzschirm galt. Das Bäderland hat derweil keinen einzigen Schwimmer, aber Kosten für die Becken. Der Flughafen ist nur noch geöffnet für Sonderflüge und die Hochbahn befördert nur noch ein Drittel der Kunden, wie in der Zeit vor der Krise. Die Stadtreinigung ist derweil nicht so betroffen, aber deren kommerzieller Laden „Stilbruch“ darf derzeit nichts verkaufen. Im privaten Sektor hofft die Handelskammer Hamburg ebenfalls auf Wege aus der Krise und schließt sich dem Wollen der Nordkammern an.
welt.de (Städtische Wirtschaft), ihk-nord.de (Private Wirtschaft)

Wir bereiten uns auf die Zeit danach vor.
Roman Hottgenroth von „Stilbruch“ hofft auf bessere Zeiten auch im Recyclinghof.
mopo.de, guteleudefabrik.de

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Die unmittelbare Verunsicherung von Selbständigen und Unternehmer*innen im Bezug auf die wirtschaftliche Zukunft ist überdeutlich zu spüren. Das Unternehmernetzwerk M-Point bietet seinen Mitgliedern noch zusätzlich einen Beratungsnotdienst durch Steuerbarater und Fachanwälte aus der Community an, erklärt Gründer Thomas Götzinger. GEMEINSAM GEHT´S BESSER…wissen mittlerweile weit über 1.000 Hamburger Unternehmer*innen zu schätzen…Informationen und kostenfreie Registrierung unter mpoint.biz

Schräge Zeiten: Das Denunzieren ist nicht unwichtig in diesen Tagen mopo.de
Schlimmer Unfall: PKW kommt in Altona von Straße ab und trifft zwei Passanten, die schwerverletzt wurden bild.de
Klimaschutz ist EU-konform: Hamburger Klimaplan verbietet zurecht den Einbau von Ölheizungen in Neubauten ab 2022 abendblatt.de
Transparenz in den Bezirksversammlungen: Weil derzeit keine Besucher zugelassen sind, sollen die Sitzungen gestreamt werden taz.de
Trauer um Hermann Schreiber: Journalist und NDR-Talkmaster verstirbt im Alter von 90 Jahren spiegel.de
HSV-Sportvorstand träumt: Jonas Boldt will am 9. Mai den Ball wieder rollen sehen mopo.de
Anzeige – Podcast „FIRMENHILFE KriseChace“ #18 – Wie die FIRMENHILFE Selbstständigen und Kleinunternehmen zur Seite steht firmenhilfe.org

Wetter heute: Freundlich und trocken bei bis zu 16 Grad.
wetter.net

Θ ZAHL DES TAGES

100.000 Besucher wurden im Schnitt der vergangenen Jahre beim „Dialog im Dunkeln“ gezählt. Die Einrichtung vermittelt Sehenden einen Eindruck wie es sich als sehbehinderter Mensch lebt, was wiederum sehbehinderte Menschen anschaulich machen. Die geschlossene Hamburger Attraktion ist nun, wie viele andere Sozialprojekte auch, in wirtschaftlicher Not. Das betrifft ebenso die Jugendherbergen und die Schullandheime, darunter Puan Klent, die ebenfalls geschlossen sind. Doch nun sollen auch diese Aktivitäten eine erste Hilfe in der Krise erhalten.
tagesschau.de

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

Exit-Strategie für Corona-Maßnahmen: In der Debatte über einen möglichen Fahrplan aus dem Corona-Lockdown haben mehrere Ministerpräsidenten davor gewarnt, die Maßnahmen im Kampf gegen das Virus schon bald teilweise aufzuheben. Berlins Bürgermeister Michael Müller dämpfte am Dienstag Hoffnungen auf eine rasche Lockerung der seit Wochen geltenden Beschränkungen in dem Bundesland. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke hält eine Lockerung der Beschränkungen in mehreren Schritten für möglich – vor allem für Kinder. Er mahnte aber, die Bundesländer sollten weitreichende Entscheidungen nun nicht allein treffen.
spiegel.de, t-online.de

Ramelow wirft Leopoldina-Forschern Ideologie vor: Der thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow hat Teile der Empfehlungen der Leopoldina kritisiert. Die Anregung zu einer vollständigen Abschaffung des Solidaritätsbeitrags sei pure Ideologie. Steuersenkungen würden vor allem jenen helfen, die ohnehin zu den Besserverdienern zählten. Die Spaltung zwischen Arm und Reich oder Ost und West würde dadurch nur weiter verschärft. Ramelow sprach sich dafür aus, ein noch höheres Maß an Solidarität zu entwickeln.
spiegel.de

Mehrere EU-Staaten lockern Coronavirus-Regeln: In Österreich dürfen kleinere Geschäfte sowie Bau- und Gartenmärkte seit Dienstag unter strengen Auflagen wieder öffnen – Kunden müssen Masken tragen und Abstand halten. Auch in Italien werden die strengen Regeln etwas gelockert. Der Betrieb von Buchhandlungen und Reinigungen gilt jedoch vorerst nur probeweise. In Spanien durften bereits am Montag Bau- und Fabrikarbeiter erstmals wieder zu ihren Arbeitsplätzen. Pendler an Bahnhöfen werden mit Atemschutzmasken ausgestattet. In Frankreich aber geht es weiter wie bisher: Die Ausgangssperre werde um rund einen weiteren Monat verlängert.
rtl.de, spiegel.de

Mittelmeer: EU-Mitgliedstaaten müssen Flüchtlingsaufnahme selbst regeln rnd.de
Kurzarbeitergeld: Koalition streitet über Aufstockung des Kurzarbeitergeldes afp.com
G7: Reichste Länder wollen ärmeren die Schulden stunden rnd.de
Passagierrechte: 14 EU-Regierungen dafür, dass Fluggesellschaften Gutscheine anstelle von Rückerstattungen für stornierte Flüge ausstellen dürfen euractiv.de
Abstand? Egal sagt die Politik! welt.de

Θ STADT & LEBEN

„Kulturona“ Kulturshow im UWE Reeperbahn: Gastgeber Yared Dibaba hat in seinem Club, dem UWE Reeperbahn, eine eigene Corona-Kulturshow gestartet. Kulturschaffende, Kreative und Künstler aller Sparten bekommen hier eine Plattform. Bisher zu Gast waren beispielsweise: Pianist Joja Wendt, Sänger Lotto King Karl, Stand-Up Comedian Captain Khalid, Schauspieler Peter Lohmeyer und viele mehr, entweder auf der Bühne des UWE oder zugeschaltet per Videochat. Jeden Abend um 20.30 Uhr, also auch heute, bringt Culturona mit einem Livestream Musik, prominente Gäste und Überraschungen in die Wohnzimmer der HamburgerInnen.
hamburg.de

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Innovative Lösungen in zwei Tagen: Der Cross Innovation Hub der Hamburg Kreativ Gesellschaft startet mit dem Emergency Lab ein Pilotprojekt zur Krisenbewältigung existenzbedrohter Unternehmen. Wir stellen ausgewählte Teams an Kreativschaffenden aus unterschiedlichen Disziplinen zusammen, die Sofortlösungen für unternehmerische Herausforderung in Zeiten der Corona-Pandemie finden. Der Fokus des Projektes liegt auf kleinen und mittleren Unternehmen, deren Teilnahme am Projekt kostenfrei ist. Expert/innen der Kreativwirtschaft werden vergütet. Sie haben Interesse als Unternehmen und/oder als Kreativschaffende am Emergency Lab teilzunehmen? Bewerben Sie sich bis heute! Jetzt! kreativgesellschaft.org

– Aktion –
PATEN statt WARTEN – Grundversorgungs-Kiste für Hamburg: In der herausfordernden Corona-Zeit hatten die Regionalwert-Partner eine hilfreiche wie auch leckere Idee. Innerhalb von ein paar Tagen haben sie eine Grundversorgungs-Lieferkiste für Hamburg organisiert. Auf Initiative des Partnerbetriebes „Blattfrisch“ entstand die Idee der neuen Abo-Kiste. Ab sofort werden die Grundversorgungs-Kisten unter dem Namen „Liekedeeler“ verteilt. Wer bestellt, unterstützt damit direkt die Partner der Regionalwert AG. Wertschöpfung, Arbeitsplätze und die guten Lebensmittel bleiben in der Region. Wird sie bis Mittwoch 11 Uhr unter liekedeeler.net bestellt, kann sie am Freitag ausgeliefert werden.
hamburgschnackt.de, business-on.de (Kiste), hamburgschnackt.de (Aktion)

Restaurant-Tipp – Wie damals in Hammerbrooklyn: Vor rund 100 Jahren gab es in der Oberhafenkantine Kaffee und ein schnelles Mittagessen aus der Klappe. Jetzt geht das Kantinenteam auf Zeitreise und bietet der hungrigen Kundschaft, die Wert auf bodenständige Küche aus besten Zutaten legt, wie damals Essen aus der Klappe an. Frikadellen mit Kartoffel-Gurkensalat und Erbseneintopf, Bratwurst und Matjesbrötchen, klar, gibt es auch einen Kaffee oder andere Getränke dazu.
mopo.de, die man in dieser Woche mal wieder kaufen könnte, denn ein Teil des Kaufpreises geht an eine gute Sache mopo.de

Θ FOFFTEIN

Alsterschwäne werden aus Winterquartier entlassen: Schwanenvater Olaf Nieß wird am Mittwoch die Schwäne vom Teich in Eppendorf auf die Alster scheuchen. Ein schönes Signal in diesen schweren Tagen, denn solange die stolzen Schwäne den Fluß besiedeln, geht es der Hansestadt trotz jeglicher Krisen gut. Sagt zumindest die Sage. Allein die Journalisten dürfen diesmal nicht so nahe daran, weswegen wir Ihnen hier Archivmaterial anbieten. Damals gab es auch schon ein Virus und es wird in diesem Jahr genauso aussehen: facebook.hamburgertagesjournal

Heute vor zehn Jahren blieben, ob der Aschewolken des ausgebrochenen Vulkans Eyjafjallajökull in Island, die meisten Flugzeuge in Europa am Boden. Damals dauerte das nur ein paar Tage. Wir wünschen Ihnen eine schöne Wochenmitte.

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