Bürgermeister fordert europäische Hafenpolitik, Klimabeirat des Senats mit heftiger Kritik, HSV gewinnt Heimspiel, Barbara Kisseler Preis überreicht

Guten Morgen: Hafen. * Klima. * HSV. *

Θ HAMBURG

Bürgermeister fordert europäische Hafenpolitik: Peter Tschentscher sah sich am Sonntagabend bei „Anne Will“ mit heftiger Kritik konfrontiert. Der SPD-Politiker betonte erneut, dass die chinesische Reederei Cosco, keinen Anteil am Hamburger Hafen gekauft habe, sondern nur eine branchenübliche Beteiligung an einem Terminal. Zur grundsätzlichen Handelsproblematik mit China forderte Tschentscher zu prüfen, bei welchen konkreten Produkten es zu unerwünschten Abhängigkeiten käme. Zudem könne der Macht der Reedereien etwas entgegen gesetzt werden, wenn es eine europäische Hafenpolitik gebe, die wirtschaftliche Drohungen mit Handelsvolumen erschwere. Der Vorschlag verwundert insofern, als Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven ja nicht einmal eine gemeinsame nationale Strategie der deutschen Tiefwasserhäfen hinbekommen haben und die Hamburger Hafenpolitik dabei etwas ratlos am Rand stand.
daserste.ndr.de (Hafenpolitik heute), abendblatt.de (Hafenpolitik der Jahrhunderte)

Der Hamburger Hafen ist nicht in bester Verfassung, die Perspektiven sind wenig rosig. Wir benötigen dringend eine Struktur für den Umschlag an der gesamten Küste.
Auch Klaus-Michael Kühne, der von Logistik mehr versteht als von Fußball, fordert einen übergreifenden Plan, den Hafensenator Michael Westhagemann schon in dieser Woche öffentlich machen wird. Ein nachhaltiger Logistik-Hub soll es in Hamburg schon mal werden.
abendblatt.de, dvz.de

Kritik an Hamburger Klimapolitik: Der Klimabeirat des Senats erkennt die CO2-Einsparungen im Zeitraum 2013 bis 2020 von zwei Millionen Tonnen CO2 an. Das war es dann aber auch mit Freundlichkeiten. Die jüngst vom Grünen-Umweltsenator Jens Kerstan vorgestellte Bilanz weise große Schwächen in der Methodik und den Maßnahmen auf, kritisiert das unabhängige Gremium. So wird eine „externe Überprüfung der aktuellen Klima-Governance, d.h. der bestehenden Aufbau- und Ablauforganisation in Politik und Verwaltung sowie des Steuerungsinstrumentariums in den Bereichen Klimaschutz und Klimaanpassung“ gefordert. Das ist eine deutliche Generalkritik. Die Bilanz läge zudem zu spät vor, beziehe weitere Gutachten nicht ein und lasse die Messbarkeit der gesetzten Ziele vermissen. Weiter bleiben die Aussagen über erneuerbare Energien vage und das immerhin umfangreich dargestellte Konzept zur Wasserstoff-Technologie werde erst in ferner Zukunft bei der Einsparung von CO2 entscheidend helfen.
hamburgnotizen.de, hamburg.de

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SPD-Hamburg hat sich sortiert: Zu Beginn des Parteitages der SPD am Wochenende in Wilhelmsburg, verteidigte Bürgermeister Peter Tschentscher erneut die Investition der chinesischen Reederei Cosco am Terminal Tollerort. An zwei Tagen wurden anschließend 100 Anträge erörtert. So setzte sich die Mehrheit der Delegierten für die Einführung eines 29-Euro-Tickets im öffentlichen Nahverkehr ein. Zudem solle der Paragraf 218, der Abtreibungen juristisch einschränkt, aus dem Gesetzbuch gestrichen werden. Mit den Menschen in der Ukraine und im Iran zeigten sich die GenossInnen solidarisch. Die SPD fordert die Schura auf, als Gemeinschaft der muslimischen Gemeinden, den Außenposten des Iran an der Alster, das Islamische Zentrum Hamburg, auszuschließen.
ndr.de, welt.de, abendblatt.de

Grund und Boden im Hafen bleiben zu 100 Prozent im Hamburger Besitz
Bürgermeister Peter Tschentscher wehrt sich gebetsmühlenartig gegen anderslautende desinformierende Behauptungen von Bundespolitikern.
ndr.de

Heimsieg: Der HSV hat trotz des rituellen schnellen Rückstands bei Spielen im Volkspark das Ergebnis gegen Jahn Regensburg gedreht und trotz eines vergebenen Elfmeters einen 3:1-Sieg erzielt. Bislang waren Erfolge im heimischen Stadion nicht die Regel. Mit dem Sieg setzen sich die Rothosen auf dem zweiten Tabellenplatz mit vier Punkten Abstand auf den Relegationsplatz fest. Anders der FC St. Pauli, der auch bei Fortuna Düsseldorf seine monatelange Auswärtsschwäche nicht beenden konnte. Trotz wieder teilweise gutem Spiel setzte es eine 0:1-Niederlage, auch weil die Kiezkicker durch eine Disziplinlosigkeit von Betim Fazliji eine halbe Stunde mit einem Mann weniger spielen mussten. Als Tabellensechzehnter steht nun der Abstiegskampf auf dem Programm.
bild.de (HSV), ndr.de, bild.de (FCSP)

Wir brauchen einen Neubeginn.
Mäzen und Aktionär Klaus-Michael Kühne weiß, was gut ist für die Führung des HSV.
bild.de

Nur der HSV: Gut gelaunte HSV-Fußball Fans trugen nach eigenem Sieg die Handballer eindrucksvoll nach vorne twitter.sportschau
Brand in Farmsen-Berne: Nach dem Ausbruch des Feuers in einem Kinderzimmer machte der Brand das Mehrfamilienhaus vorerst unbewohnbar. Es gibt drei Verletzte mit Rauchgasvergiftungen ndr.de
Mensa wird geplündert: Linke StudentInnen protestieren gegen steigende Essenspreise mopo.de
Soll gut gewesen sein: Unterhalterin Ina Müller begeistert 8.000 Fans in der Barclaycard Arena mit Gesang und Haltung ndr.de

Wetter heute: Bewölkt und meist trocken bei acht bis 13 Grad.
wetter.net

Θ ZAHL DES TAGES

400.000 Besucher wurden 2019 bei verkaufsoffenen Sonntagen vor Corona gezählt. Brigitte Engler vom City Management, die 850 Hamburger HändlerInnen vertritt, glaubt, dass am Sonntag dieser Wert fast wieder erreicht wurde. Die Kauflaune bei kaltem, aber nicht zu kalten Wetter soll gut gewesen sein, wie Rückmeldungen aus den Geschäften ergaben. Begehrt war warme Kleidung und die ersten Weihnachtsgeschäfte gingen wohl über den Verkaufstresen.
ndr.de, abendblatt.de

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Shitstorms und Krisenkommunikation: Wie reagieren Betroffene am besten, wenn Nutzer*innen kritisch auf den verschiedenen Kanälen sprechen? Wie kann Kommunikationsmanagement in die Krise geraten und was sind die Strategien aus ihr wieder herauszukommen? Wie funktionieren eigentlich Shitstorms und wie schafft man es, sie möglichst frühzeitig zu erkennen und einzudämmen? All diesen Fragen und deren Beantwortung widmet sich am 17.-19. November 2022 das Seminar Shitstorms und Krisenkommunikation. Absolute Expert*innen und Praktiker*innen geben ihr Wissen im Angebot der Hamburg Media School weiter und zeigen anhand von Beispielen und Übungen, wie Lösungen aussehen. Infos und Anmeldung

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

Uno-Klimakonferenz in Ägypten hat begonnen: Vertreter aus rund 200 Ländern beraten zwei Wochen lang über Maßnahmen, um das im Pariser Abkommen vereinbarte Ziel einer maximalen Erwärmung um 1,5 Grad zu erreichen. Dem aktuellen Bericht der Weltwetterorganisation zufolge reichen die nationalen Selbstverpflichtungen dafür nicht aus. Die vergangenen acht Jahre seien die wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gewesen. Zudem sind die Meeresspiegel zuletzt doppelt so schnell angestiegen, wie zu Beginn der 1990er Jahre. Die Alpengletscher schmolzen so stark ab wie nie zuvor. Außenministerin Annalena Baerbock erklärte in Berlin, die Menschheit steuere auf einen Abgrund zu – nämlich auf eine Erwärmung von über 2,5 Grad. Die Bundesregierung bezeichnete die Eindämmung der Klimakrise als oberste Priorität. spiegel.de, tagesschau.de, dw.com, rp-online.de

Mützenich wirft Ukraine vor, ihn auf Terrorliste gesetzt zu haben: Dem SPD-Fraktionschef zufolge führe die Ukraine eine Liste mit Personen, die aus ukrainischer Sicht russische Propagandaerzählungen verbreiteten welt.de
Scholz und Biden wollen Ukraine weiter unterstützen: Kanzler Olaf Scholz hat US-Präsident Joe Biden telefonisch über seinen China-Besuch informiert und über die Lage im Ukraine-Krieg gesprochen merkur.de
Debatte um Bürgergeld: CDU-Chef Friedrich Merz ist mit der Betragserhöhung für Hartz IV einverstanden, aber will die Bedingungen thematisieren tagesschau.de
Ungewöhnlicher Demokratie-Vorgang: FrankfurterInnen wählen im hinreichenden Konsens ihren SPD-Bürgermeister Peter Feldmann ab faz.net
Niedersachsen: Grüne stimmen ebenfalls Koalition mit SPD zu spiegel.de
Klima-RAF und AntiChristen: CDU vergreift sich im Ton gegenüber grüner Politik welt.de, mopo.de

Θ STADT & LEBEN

Großer Preis für kleines Theater: Am Sonntag übergab Kultursenator Carsten Brosda im Opernloft den Barbara Kisseler Theaterpreis. Ein anonym bleibender Kritiker hatte das kleinste private Theater der Stadt für den mit 50.000 Euro dotierten Preis vorgeschlagen. Seit acht Jahren bieten die Macher ein relevantes Programm auf der Bühne vor 40 Plätzen, die nun renoviert werden kann. in diesen Tagen lief dort „Die Marquise von O.“ von Heinrich von Kleist, die einen Bezug zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine und zu der von Frauen forcierten Revolte im Iran schaffen konnte. Der Preis erinnert an die verstorbene Kultursenatorin Barbara Kisseler und wird von der Reemtsma-Stiftung finanziert.
ndr.de, welt.de

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Creative Ways into Desirable Futures: Warum ist es wichtig, über wünschenswerte Zukünfte zu sprechen? Wie sehen sie aus? Und was kann die Kultur- und Kreativwirtschaft dazu beitragen, dass sie zur Realität werden? Am 10. November stellen bei der Internationalen Fachkonferenz von 10 bis 12.45 Uhr Expert*innen der Branche aus Wissenschaft und Praxis ihre konkreten Ideen dazu vor. Der Kongress findet digital statt und wird auf Englisch und Deutsch im Livestream übertragen. Kostenlose Anmeldung & ausführliches Programm

– Tatort-Kritik –
Schön altmodisch. Der Tatort aus dem Schwarzwald ist unspektakulär im besten Sinne. Im Haus einer Familie werden Blutlachen gefunden. Vater und Sohn sind verschwunden, die Mutter verweigert die Preisgabe ihres Alibis. Die Kommissare Tobler und Berg legen Schicht für Schicht ein Beziehungsgeflecht frei. Die Story ist clever gebaut, das wahre Geschehen bleibt bis zum Schluss im Dunkeln. Die Figuren werden gut erzählt. Bildsprache und Tempo hätten auch schon vor 20 oder 30 Jahren zum Tatort gepasst. Aber dem klassischen Krimi, der sein Hauptaugenmerk auf die Entwicklung der Geschichte legt, schadet das diesmal nicht.
Tatort-Experte: Henning Kleine, Chef vom Dienst, Sat.1 Landesstudio Hamburg

Restaurant-Tipp – Pizza in Altona: Schon mal Pizza in einer alten Schiffsschraubenfabrik gegessen? Das Szenerestaurant Eisenstein in den Zeisehallen ist nicht nur dafür stadtbekannt. Mit der Eröffnung des Restaurants Ende der 80er Jahre wurde den Zeise-Hallen neues Leben eingehaucht. Die historische Architektur, gepaart mit Industriedesign, Pizza aus dem Holzbackofen und internationale Küche machen das Restaurant zu einem beliebten Treff.
hamburg.de

Vom Zauber einer verwehenden Sprache: Die Sprachkünstler Ulrich Tukur und Christian Redl wollen in einer Zeit zunehmender Zerstörung der Sprache und gleichzeitiger visueller Überreizung nochmal an die Anfänge, an den Ursprung von Theater erinnern: Den Text, die Sprache mit der man eine gute Geschichte erzählt. Neben ihren Lieblingsgedichten haben sie sich dazu eine zu Unrecht fast in Vergessenheit geratene Form ausgesucht: Die Ballade. Den meistens nur noch als quälende Erinnerung aus dem Deutschunterricht bekannt. Um 19.30 Uhr im St. Pauli Theater.
hamburg.de

Θ FOFFTEIN

Letzte Chance für Early-Birds: Am Montagmorgen um sieben Uhr endet die Versteigerung von 26 Gegenständen, die vom Volksschauspieler Jan Fedder stammen. Begehrtes Objekt der Versteigerung ist eine Mercedes Heckflosse in der Luxusversion mit einem 2,2-Liter Motor. Der Oldtimer wurde am Sonntagabend mit 95.000 Euro bepreist. Der Erlös der Versteigerung geht an den Hamburger Michel. Die Kirche in der Neustadt hatte Fedder über sein Leben geprägt.
ndr.de, mopo.de

Heute ist der Late-to-the-party-Tag. Kommen Sie gut in die Woche und wir wünschen Ihnen einen schönen Montag.

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