Guten Morgen: Winter draußen. *
Θ HAMBURG
Sorgen im Hafen: Hafenverbandspräsident Gunther Bonz beklagte kurz vor seinem Ausscheiden im Dezember den Zustand des Hafens und und forderte eine Milliarde Euro vom Bund, um die Infrastruktur in deutschen Häfen aufrecht zu erhalten. Derzeit fließen 40 Millionen Euro. Bonz hatte nach Bekanntwerden des Einstiegs der Reederei MSC bei der HHLA erklärt, nicht mehr kandidieren zu wollen. In der europäischen Hafen-Lobby und privaten Anliegen will er aktiv bleiben. Und die schlechten Nachrichten bei der Verbandstagung in der HafenCity wollten nicht aufhören. Das hochkarätige Branchenpublikum musste plötzlich gewahr werden, dass die Elbvertiefung sich weiter verschieben wird. Um die zugesagte Tiefe zu erreichen, rutschte bei Baggerarbeiten nahe Cuxhaven Erdreich nach, in dem sich wohl Munition aus dem zweiten Weltkrieg befindet. Wann weiter gebaggert werden kann, ist unklar.
welt.de, ndr.de, abendblatt.de
„Das ist gar keine gute Nachricht für den Hamburger Hafen.“
SPD-Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard findet die Verzögerung misslich.
abendblatt.de
Mobilität für morgen: Verkehrssenator Anjes Tjarks hat die neue Mobilitätsstrategie des Senats vorgestellt, die zehn Ziele hat, die alle einem Zweck dienen: der Anteil der nicht individuell motorisierten Mobilität soll auf 80 Prozent steigen. Damit verbunden sind auch neue Angebote. So werden im Rahmen der geplanten U5 und S4 neue Verbindungen geschaffen, die mit 35 neuen Bahnstationen zugänglich gemacht werden. Alles soll zum Hamburg Takt führen, der 2030 überall in der Stadt ein Nahverkehrsangebot innerhalb von fünf Minuten macht. Sieben Jahre vorher läuft es allerdings nicht im öffentlichen Nahverkehr, dessen Angebote derzeit bestenfalls willkürlich bereit gestellt werden. Die Opposition kritisiert das Ansinnen des grünen Senators, den Autoverkehr reduzieren zu wollen.
welt.de, abendblatt.de
„Natürlich werden wir 2030 Autos in der Stadt haben.“
Verkehrssenator Anjes Tjarks will nicht als Autohasser verstanden werden. Könnte eine Taktik sein, glaubt welt.de
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Veranstaltung „Eskalation in Nahost“ im KörberForum: Das Hamas-Massaker an Israelis hat einen neuen Krieg ausgelöst. Vor Ort droht ein Flächenbrand, hierzulande nimmt der Antisemitismus sprunghaft zu. Über die Auswirkungen des Krieges für die Region, aber auch für Deutschland, diskutieren der Journalist Armin Ghassim, SPIEGEL-Autor Richard C. Schneider und Andreas Reinicke vom Deutschen Orient Institut: „Eskalation in Nahost: Deutschland und der Israel-Hamas-Krieg“ am 13. Dezember um 19 Uhr im KörberForum.
Hier zur kostenlosen Veranstaltung anmelden.
– Meinung –
Wer braucht noch diesen Untersuchungsausschuss? Am Mittwoch wird nach drei Jahren Arbeit der 1.000 Seiten umfassende Zwischenbericht des CumEx-Ausschusses der Bürgerschaft mit seinen 200 Anmerkungen vorgestellt. Die Exegese hat schon stattgefunden. Die SPD hält Olaf Scholz und Peter Tschentscher für unverdächtig, sich in das Steuerverfahren gegen die Warburg Bank eingemischt zu haben. Die Linke geht von einer „indirekten Einflussnahme“ der SPD-Politiker aus. Und nun hat die CDU erklärt, Olaf Scholz gar „überführt“ zu haben. Man fragt sich, ob die alle an der gleichen Veranstaltung teilgenommen haben. Und weil die „Überführung“ vielleicht doch nicht so überzeugend ist, mahnen die Christdemokraten an, nun weitere 730.000 Mails des Senats lesen zu wollen, um Scholz noch mehr zu überführen.
ndr.de, welt.de, abendblatt.de, spiegel.de
„CDU-Obmann Richard Seelmaecker erklärt, warum er dem Kanzler nicht glaubt.“
CDU-Obmann Richard Seelmaecker sollte nicht Glauben erklären, sondern Wissen haben nach drei Jahren Ausschuss, ansonsten sollte das zähe und Steuergeld verzehrende Verfahren beendet werden.
spiegel.de
Europa überwintert im Volksparkstadion: Der ukrainische Stadionmieter Schachtar Donezk konnte auch sein Heimspiel in Hamburg gegen Royal Antwerpen aus Belgien mit einem 1:0-Sieg beenden. Dadurch spielen die Ukrainer auf alle Fälle auch im kommenden Jahr international und bleiben Mieter beim HSV. Die Polizei hatte die als gewaltbereiten Fans aus Antwerpen wohl ganz gut im Griff. Nun konzentrieren sich Polizei und der FC St. Pauli auf das Derby am Freitag gegen den HSV. Im Millerntorstadion wurde im Gästebereich ein Netz installiert, damit Toilettentrümmer nicht auf die Heimfans geworfen werden können. Das Präsidium der Kiezkicker ist aber dem Vorschlag der HSV-Supporters gefolgt, das Stadion früher zu öffnen, um Engpässe an den Eingängen zu verhindern.
abendblatt.de (Schachtar Donezk), mopo.de (Derby)
–Terminhinweis–
What`s next? Medientrends für 2024 – 30. November. SPACE, Am Sandtorkai 27. 17 Uhr.
In der Session werden die Trends für das kommende Jahr vorgestellt. In sieben Entwicklungsfeldern geben nationale und internationale Experten jeweils eine Prognose ab, was Nutzer im neuen Jahr 2023 erwartet. Für dieses Jahr wurden Themen wie Nachhaltigkeit und Künstliche Intelligenz als besonders wichtig eingestuft.
Aus der wöchentlichen Terminübersicht der hamburg-news
Junge Frau bleibt immer geschädigt: Acht junge Angeklagte erhalten nach Massenvergewaltigung im Stadtpark Bewährungsstrafen. Ein Täter muss in Haft. Alle zeigten keine Reue. spiegel.de, mopo.de, abendblatt.de
Wasserstoffstrategie steht: Trotz Finanzierungsunsicherheit bleiben Airbus und der Flughafen optimistisch welt.de
Guter Dienstag für Signa: Weitere Insolvenzen scheinen sich Zeit zu lassen. Kurzer Olaf-Bauherr René Benko flog derweil mit Privatjet zum Shoppen nach Barcelona abendblatt.de, bild.de
Wetter heute: Bewölkt mit Schneefall bei minus drei bis ein Grad.
wetter.net
Θ ZAHL DES TAGES
33 Mal probiert – 33 Mal ist nichts passiert. Und nach dem Urteil des Oberverwaltungsgerichtes Hamburg wird die AfD weiter warten müssen, um einen Sitz in der Härtefallkommission der Bürgerschaft zu bekommen. Die Rechtspopulisten waren wegen Nichtberücksichtigung vor Gericht gezogen und kassierten nun die zweite negative, nicht anfechtbare, Entscheidung. Der Hamburger CDU-Landeschef im Bundestag, Christoph Ploß hatte sich jüngst offen für mehr parlamentarische Integration der AfD ausgesprochen.
welt.de, spiegel.de
Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT
„Klempner der Macht“: Blasser SPD-Kanzler Olaf Scholz wird vom feurigen CDU-Oppositionsführer Friedrich Merz – der nie gesetzespolitische Macht hatte – im Bundestag als Handwerker verunglimpft. Deutschland ist gerade rhetorisch und finanzpolitisch in keiner guten Verfassung. zdf.de, abendblatt.de, twitter.andreaspetzold
Europa – von Wolf Achim Wiegand
Leidende Ukraine, lahmender Westen: Führt mangelnde militärische Hilfe des Westens dazu, dass die Ukraine gegen das einmarschierte Russland ins Hintertreffen gerät? Diese Frage stellen sich Beobachter in Brüssel, während die Lage an der Front stagniert. ARD-Korrespondentin Rebecca Barth berichtet: Die EU kann nicht einmal ein Drittel der versprochenen Artilleriegranaten liefern. Grund: Der Westen fahre die Produktionskapazitäten nicht genügend hoch. Währenddessen füllen die Invasoren ihre Lager reichlich. In der Ukraine mache sich inzwischen „Ernüchterung“ breit.
tagesschau.de
Neues EU-Migrationsproblem: Die Europäische Union muss sich neue Kopfschmerzen um die Migration aus Richtung Afrika machen. Die mit Russland kooperierende Putschregierung in Niger hat den bislang strafbaren Transport flüchtender Menschen durch das Land legalisiert. Damit ist eine zentrale Transitroute aus dem südlichen Afrika durch die Saharawüste in Richtung Mittelmeer frei. Die zuständige EU-Kommissarin Ylva Johansson kommentiert: „Ich bin sehr besorgt, was die Konsequenzen betrifft.“ Laut Experten könnte es in Niger zum Aufblühen der Schlepperindustrie mit Ziel Europa kommen.
sueddeutsche.de
Kaufte Marokko EU-Politiker? Gut ein halbes Jahr vor den Europawahlen kommt wieder Bewegung in die seit Längerem erhobenen Korruptionsvorwürfe rund um das EU-Parlament. Das nordafrikanische Königreich soll zwei italienische Abgeordnete bestochen haben, um seine Interessen – z.B. Anerkennung umstrittener Fischereigründe – zu fördern. Inzwischen werde ein Botschafter Marokkos mit Haftbefehl gesucht; sein Immobilienvermögen in der EU sei beschlagnahmt worden. Der Vorgang ist brisant, weil die EU auf dem Gebiet von Migration und Terrorismus mit Marokko kooperiert.
politico.eu
Θ STADT & LEBEN
Historische Architektur wird erhalten: Der Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege schaute in diesem Jahr auch in Hamburg vorbei. Im Großen Saal des Rathauses wurde die WEG Hayn-/Hegestraße mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Dabei handelt es sich um ein in den 1970er Jahren entstandene Mieterinitiative, die für den Bestand des Eppendorfer Grünerzeithaus sorgt. Der zweite Preis ging an das Dehmel-Haus in Blankenese. Dort hatte die Hamburger Gesellschaft dem Dichter Richard Dehmel und seiner Gattin Ida Dehmel ein Domizil geschaffen, um kreativ und kommunikativ zu sein. Die Restaurierung des Hauses liegt schon einige Jahre zurück. Das bunte Hulbe-Haus in der Mönckebergstraße wurde ebenfalls ausgezeichnet.
twitter.Senat_Hamburg, hayn-hegestr.de, Richard-Dehmel-Haus, Hulbe-Haus
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Glauben und Glauben lassen: Die Freiheit zu glauben – oder auch nicht zu glauben – ist im Grundgesetz verankert und ein wesentliches Menschenrecht. Doch nach wie vor wird um den konkreten Umfang dieser Freiheit gerungen, sei es bei den Themen Architektur, Schulunterricht oder Bestattungen. Die heutige Stadtgesellschaft ist zunehmend säkular, gleichzeitig religiös sehr vielfältig. Glaubensfreiheit hat in Altona seit 1601 Tradition. Anders als im lutherischen Hamburg durften Mennoniten, Reformierte, Juden und Katholiken hier ihren Glauben offen leben. Die Sonderausstellung im Altonaer Museum spannt einen Bogen vom 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart und zeigt, dass die Geschichte der Glaubensfreiheit eine Geschichte über Freiheiten und Grenzen ist.
shmh.de
Restaurant-Tipp – Grünkohl in Altona: Das Restaurant „Anno 1905“ am Bahnhof Holstenstraße blickt auf eine über 100-jährige Tradition zurück. Wesentliche Teile der antiken Einrichtung sind noch erhalten und versprühen nostalgischen Charme. Die Küche ist norddeutsch geprägt, da darf im Winter der Grünkohl auf der Karte nicht fehlen. Serviert wird der Kohl hier mit Bratkartoffeln und wahlweise Kohlwurst oder Kasseler, aber auch ein Grünkohlrahmsüppchen Sylter Art mit Baconchip wird angeboten.
hamburg.de
BenjRose: Ein international gewachsener Sound zwischen verspieltem Indie, Alternative Rock und eingängigem Pop findet sich in Deutschland nur selten. Die Kölner Pop Rock Band BenjRose schafft es jedoch mühelos mit eben diesen Einflüssen in ihrer Musik zu überzeugen. Fast zwei Millionen Streams zählt die 2020 veröffentlichte Single „What Matters Most“, welche die Grundlage für den Erfolg der Band markiert, der heute monatlich über 50.000 Hörer*innen auf Spotify lauschen. Um 20 Uhr im Häkken.
szene-hamburg.com
– Kulturhinweis –
Der Kunstflâneur empfiehlt beim weihnachtlichen Passagenbummel auch mal den Blick nach oben zu richten, denn da lässt sich an der Decke renommierte Kunst entdecken. Kunstflâneur – das Online-Magazin informiert über zeitgenössische Kunst in der Metropolregion Hamburg. Zweimal im Monat. Immer mittwochs. Hier erhalten Sie einen regelmäßigen Überblick über die aktuellen Kunst-Termine in der Stadt. Anmeldung über kunstflaneur.de. Zudem finden Sie den Kunstflâneur auch auf Instagram @kunstflaneur_hamburg
Θ FOFFTEIN
„Das Tagebuch der Anne Frank“ als spezielle Oper: Die junge Opera Stabile an der Hamburger Staatsoper zeigt das gesungene Buch heute als „Graphic Opera“. Die Sopranistin Olivia Warburton führt kostensparend alleine stimmreich durch ein kluges, platzsparendes Bühnenbild. Die Kombination könnte für Jugendliche einen neuen Zugang zu Oper eröffnen.
ndr.de
Der Hamburger CDU-Politiker Dirk Fischer und langjähriger Präsident des Hamburger Fußball-Verbandes wird heute 80 Jahre alt. Wir wünschen Ihnen eine schöne Wochenmitte.
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