Guten Morgen: Geld. * Gerede. * Gendern. *
Θ HAMBURG
CDU missbilligt homophobe Aussagen: Fraktionschef Dennis Thering bezeichnete die Aussagen der Volksinitiative gegen das Gendern als „inakzeptabel“. Die ideologischen Führer der Initiative wollen eine queere Weltherrschaft verhindern und sehen das „Ende der Evolution kommen, wenn alle schwul, lesbisch oder trans werden sollen“. SPD, Grüne und Linke verurteilten die Aussagen scharf. Die CDU unterstützt die Initiative; vermeintlich um die deutsche Grammatik zu schützen. Ob die Christdemokraten mit der wirren Sprachsekte dafür den richtigen Partner gefunden haben, darf verneint werden. Dennoch steht zu erwarten, dass die Volksinitiative zu einem Volksentscheid parallel zu den Bürgerschaftswahlen 2025 führen wird. Damit bleiben noch zwei Jahre Zeit, die sicher nicht ohne nächste Skandale vergehen werden, legen wir uns mal fest.
abendblatt.de, mopo.de, welt.de
„Ihre Unterschrift würde einer reaktionären, populistischen Initiative helfen, die Menschen von oben herab verordnen will, wie sie zu sprechen haben.“
Die grüne Fraktionsvorsitzende Jenny Jasberg warnt vor der Initiative, die ihrerseits auch verhindern will, dass von oben herab den Menschen eine Sprache aufoktroyiert wird. Es sind komplizierte Narrative derzeit.
abendblatt.de
Großer Geldsegen weckt Begehrlichkeiten: Die Reederei Hapag-Lloyd hat angekündigt, nach einem Rekordgewinn von 17,5 Milliarden Euro je Aktie eine Dividende von 63 Euro auszuschütten. Damit fließen rund 1,5 Milliarden Euro nach Hamburg. Ideen für die Verwendung gibt es viele. Zuerst hatte die Handelskammer den Finger gehoben. Mit einer Milliarde Euro sollen spezielle Innovationszonen geschaffen werden, um der Hamburger Wirtschaft neue Impulse zu geben. Natürlich fordert auch der Hafen mehr Geld, um Schulden abzubauen und Zukunftsfelder an den dann sanierten Kaikanten zu schaffen. SPD-Finanzsenator Andreas Dressel bremst die Wünsche etwas. Er will die Einnahmen auf mehrere Jahre verteilen und Löcher im Haushalt stopfen. Dabei denkt er auch an die Hochbahn, die während Corona hohe Verluste eingefahren hat.
ndr.de, abendblatt.de
„Wenn nicht jetzt, wann dann?! Hamburg braucht den Innovations-Dreisprung und dazu gehört eine Zukunftsmilliarde aus den privatwirtschaftlichen Erträgen der Stadt.“
Der Präses der Handelskammer, Norbert Aust hat da eine Frage an Finanzsenator Andreas Dressel.
abendblatt.de
–Anzeige–
Hanf und Hanse. Die Cannabislegalisierung in Deutschland
Vorträge und Diskussion am 15.02.23, 18 Uhr
Hanf war im Mittelalter eine anerkannte Kulturpflanze, aus der verschiedene Wirtschaftsgüter hergestellt und durch die Hanse transportiert und gehandelt wurden. Hanfseile und Segeltuch aus Hanf waren in der Schifffahrt wichtig. Mit Beginn der Neuzeit nahm die Bedeutung von Hanf ab und gewinnt erst jetzt wieder als Wirtschaftspflanze und für die Medizin an Bedeutung. Die Ampel-Regierung hat die Legalisierung von Cannabis auf die Agenda gesetzt. Gäste: Christine Aschenberg-Dugnus MdB, der Bundesvorsitzende des Bunds Deutscher Kriminalbeamter Dirk Peglow, und Daniel Stehr, Gründer und GF von CANSOUL. Infos und Anmeldung: shop.freiheit.org
Erschütternder Einblick in die Behördenkommunikation: Am Mittwoch kamen der Justiz- und Innenausschuss des schleswig-holsteinischen Landtags zusammen, um die Umstände des mutmaßlichen Attentats des Ibrahim A. aufzuklären, der kurz nach seiner Entlassung aus der Haft zwei Menschen ermordet haben soll. Hamburg war mit zwei Staatsräten vertreten, die erklärten, dass Hamburg alles richtig gemacht und gut kommuniziert habe. Das sah das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge anders, das allerdings einräumen musste, der Akte des Mannes eine falsche Identitätskarte hinzugefügt haben. In Kiel will man E-Mails aus Hamburg bekommen haben, die aber nicht die „offiziellen Mitteilungspflichten“ ersetzten. Am Freitag kommt wohl kurzfristig der Justizausschuss der Bürgerschaft zusammen, um den Fall weiter zu besprechen.
ndr.de, abendblatt.de, welt.de, spiegel.de
„Was ich mitnehme, ist: Die Behörden könnten alle ein Stück digitaler werden und es gibt sichere, bessere Wege als E-Mails.“
Das Fazit der Sitzung in Kiel nahm etwas Druck von Justizsenatorin Anna Gallina, weil es wohl überall nicht so klar ist, wer was wie wann wem melden muss.
ndr.de
Flinker Flunkerer: Der HSV will seine Spieler Jean-Luc Dompé und William Mikelbrencis zu einer saftigen Geldstrafe verdonnern. Beide hatten sich aus dem Staub gemacht, nachdem der schnelle Außenstürmer Dompé mit überhöhter Geschwindigkeit in eine Bushaltestelle an der Hafenstraße gerast war. Dass der HSV den Franzosen nicht sofort vor die Tür gesetzt hat, liegt daran, dass er gut kicken und gut Geschichten erzählen kann. So bestreitet er, dass der Unfall die Folge eines illegalen Autorennens war. Schuld seien die Sommerreifen gewesen. Außerdem sei seine Frau gefahren. Zeugen konnten das jedoch widerlegen. Nach einer Standpauke von Vorstand Jonas Boldt erklärte er vor laufenden Kameras, dass er sein Verhalten tief bereue und sich nun auf das kommende Spiel gegen Heidenheim konzentrieren werde.
abendblatt.de, bild.de, mopo.de
S32 muss umgeplant werden: Geplanter Verlauf in der Science City Bahrenfeld ist zu nah an sensibler Technik der Wissenschaft ndr.de
Hamburger helfen der Türkei und Syrien: Sorge um Menschen und Hilfe für die Überlebenden ndr.de
Raum wird knapp: Freie Künstler finden immer weniger bezahlbare Flächen in der Stadt ndr.de
Wetter heute: Bewölkt bei minus drei bis drei Grad.
wetter.net
Θ ZAHL DES TAGES
211.239 Straftaten registrierte die Hamburger Polizei im vergangenen Jahr. Das sind 13 Prozent mehr als im Vorjahr. Das Niveau entspricht wieder dem vor Corona. Doch die Schwerpunkte haben sich verschoben. So wurden nur noch 2.500 Wohnungseinbrüche gezählt, was selbst die Polizei überrascht hat. Dafür gibt es mit 15.000 Fällen immer mehr Fahrraddiebstähle bei einer hohen zusätzlichen Dunkelziffer. Präsident Ralf Martin Meyer räumte ein, dass die Polizei allein das Problem nicht lösen könne. Insgesamt kann sich die Bilanz sehen lassen, auch wenn der CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Dennis Gladiator vermutet, dass sich noch 10.000 offene Fälle auf den Schreibtischen der Polizei stapeln.
ndr.de, abendblatt.de, cduhh.de
Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT
Europa – von Wolf Achim Wiegand
“Solange es dauert”: Beim überraschenden Treffen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit seinem französischen Kollegen Emmanuel Macron und Bundeskanzler Olaf Scholz in Paris gab es viele Solidaritätsadressen. Jörg Kukies, beamteter Staatssekretär im Bundeskanzleramt, tweete aus dem Élysée-Palast: „Die Ukraine kann so lange auf die Unterstützung von Frankreich, Deutschland und der EU zählen, wie es nötig ist.“ Macron äußerte sich „entschlossen“, die Ukraine „zum Sieg zu begleiten“. Scholz erneuerte: „Russland darf diesen Krieg nicht gewinnen“. Zelensky bat Beide, „so schnell wie möglich“ Flugzeuge und schwere Waffen zu liefern. Mehr heute in Brüssel beim EU-Gipfel. Dort will Scholz laut eigenen Worten betonen: „Die Ukraine gehört zur europäischen Familie.“
twitter.joergkukies (Kukies), twitter.EchiquierSocial (Begrüßung), twitter.BFMTV (Scholz)
Kyïv und London unverbrüchlich: Im olivfarbenen Pullover und in Militärschuhen – so schritt Wolodymyr Selenskyj nach dem Geheimflug aus Kyïv über den roten Teppich vor 10 Downing Street. Den Überraschungsbesuch des ukrainischen Kriegspräsidenten beim britischen Premier Rishi Sunak, bei König Charles III. und im Parlament einen Tag vorm heutigen EU-Gipfel in Brüssel werten Beobachter als ein Zeichen. Kein anderes europäisches Land steht der überfallenen Ex-Sowjetrepublik so bei, wie das Vereinigte Königreich – es liefert große Mengen Waffen und wird bis zu 20.000 Soldaten ausbilden. Deshalb widmete Selenskyj ihm seinen ersten europäischen Staatsbesuch seit der russischen Invasion.
twitter.10DowningStreet
„Der König ist ein Pilot der Luftwaffe. Und in der Ukraine ist heute jeder Luftwaffenpilot ein König.“
Wolodymyr Selenskyj über Charles III.
twitter.DefenceU
Aus für „ewige Chemikalien“? Zu einem der größten Verbote chemischer Stoffe in Europa überhaupt könnte es kommen, wenn ein Vorschlag zum Stopp sogenannter „Ewigkeitschemikalien“ kommt. Die fachlich Perfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) genannte Gruppe von Industriestoffen umfasst etwa 4700 Substanzen. Sie werden in Zehntausenden von Produkten verwendet, etwa in Autos, Textilien oder auch Windmühlen. Weil PFAS mit Krebs, hormonellen Störungen und Immunschwäche in Verbindung gebracht werden hat die Europäische Kommission eine Verbotsprüfung begonnen.
news24.com
Betteln ein Menschenrecht? Darf man öffentlich um Almosen bitten? Diese Frage muss der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg beantworten. Ein Gericht in Dänemark hatte einen Mann wegen aufdringlichen Handaufhaltens zu Gefängnis verurteilt. Das sei ein Verstoß gegen die weltweiten Menschenrechte, meinen seine Anwälte.
nordschleswiger.dk
Θ STADT & LEBEN
Gender-Content wird ein Thema: Das Abendblatt soll die derzeitigen Anti-Gender-Bemühungen der CDU gutheißen. Nun hatte deren Initiative ja keinen guten Start. Jetzt soll es wohl aber im Blatt losgehen und so wird SPD-Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit vom Leitmedium gefragt, ob sie lieber die Bürger*innenschaftspräsidentin wäre. Wäre sie nicht, aber Veit spricht sich deutlich für eine gendersensible Sprache aus, die nicht immer schön sein, aber immer verständlich bleiben müsse. Am Donnerstag beschäftigt sich der Unterausschuss Parlamentsrecht und Geschäftsordnung mit der gendergerechten Sprache in parlamentarischen Dokumenten. Genau die will ja die CDU verbieten und das Einsammeln der Unterschriften dafür soll zügig vorangehen. Auch Veit rechnet mit einem Volksentscheid 2025.
abendblatt.de, hamburgische-buergerschaft.de
–Anzeige–
Content Marketing gehört zu den Topthemen des Online Marketings. Kunden und potenzielle Käufer mit Mehrwert und echten Inhalten zu erreichen und langfristig an sich zu binden, ist die Königsdisziplin der Onlinewelt. Neben den richtigen Zielgruppen, spielt die Auswahl der Content-Formate und -Kanäle genauso eine wichtige Rolle, wie die anschließende Erfolgsmessung. Der Content Marketing Day in der Hamburg Media School am 7. März 2023 gibt einen Überblick über das komplexe Feld des Content Marketings.
hamburgmediaschool.com
Restaurant-Tipp – Asiatisch in Bahrenfeld: Im Madame Mai in Bahrenfeld treffen asiatische Aromen auf europäische Kochtechniken: Unweit des Phönixhofes entstehen so asiatische Fusion-Gerichte, die im Tapas-Stil oder als Bowl serviert werden. Zum Valentinstag wird hier ein besonderer Abend geboten: Bei der „Piano Night“ wird zu Live-Klaviermusik ein Drei-Gang-Menü gereicht. Als Vorspeise wird ein vietnamesischer Tapas-Teller serviert, zum Hauptgang stehen Rindfleisch aus dem Wok oder Udon Nudeln mit Teriyaki-Tofu zur Wahl. Panna Cotta mit vietnamesischem Kaffee rundet das Menü ab. Zum Empfang gibt es außerdem ein Glas Sekt. Die „Piano Night“ ist für 42 Euro pro Person buchbar. Eine Reservierung ist erforderlich.
hamburg.de
„Mord am Köhlbrand“: Die Hamburger Autorin Anke Küpper stellt erstmals ihren brandneuen Kriminalroman vor. Es ist der dritte Fall der von Küpper geschaffenen Hamburger Kommissarin Svea Kopetzki. Bei ihrer Teilnahme am Hamburger Köhlbrandbrückenlauf entdeckt Svea Kopetzki unter der Brücke etwas in der Elbe treiben – eine Wasserleiche. Sie bricht den Lauf ab und kehrt direkt zu ihrer Arbeit bei der Mordbereitschaft zurück. Weil der Tote ein bekannter Drogendealer ist, wird sofort ein gemeinsames Ermittlungsteam mit Zoll und LKA gebildet. Befinden sich etwa zwei rivalisierende Banden im Drogenkrieg? Oder steckt mehr dahinter? Um 19.30 Uhr im Atelier gausz Ottensen.
gausz-ottensen.de
Θ FOFFTEIN
Trauerspiel am Baumwall geht weiter: Nach den bekanntgewordenen Spar- und Abbauplänen beim ehemals stolzen Verlag Gruner+Jahr sind nun die Chefredakteure des Magazins Geo zurückgetreten. Wie die Branche das nun überall so macht – auch schon früher beim eigenständigen Gruner+Jahr – kriegt jetzt ein anderer Chef eben mehr zu tun. Stern-Chef Gregor Peter Schmitz soll es übernehmen, der zu RTL News wechselt, und auch das Wirtschaftsmagazin Capital verantwortet. Da passt das Naturmagazin Geo zwar nicht dazu, außer das es auch auf totem Holz gedruckt wird, aber was solls.
sueddeutsche.de, abendblatt.de
Heute werden im Rathaus 100 Jahre „Freunde der Kunsthalle“ gefeiert. Wir wünschen Ihnen einen schönen Donnerstag.
Wenn Ihnen das Hamburger Tagesjournal am 9. Februar gefallen hat, empfehlen Sie uns gerne weiter; einfach diese Mail an Kollegen und Freunde schicken und auf tagesjournal.de anmelden. Für weitere aktuelle Meldungen und Videos finden Sie uns hier.
Werben Sie für Ihr Unternehmen oder Ihre Veranstaltung im Hamburger Tagesjournal. Schreiben Sie uns, wir beraten Sie gerne. hamburg@tagesjournal.de