Guten Morgen: Alles nicht schön. *
Θ HAMBURG
Bertelsmann zerlegt Gruner+Jahr: Die großen Marken wie der Stern werden bei RTL integriert, um „Synergien“ zu schaffen. Wenn es die wirklich geben soll, müssten die Redaktionen nach Köln verlagert werden. Titel wie Brigitte und Gala verbleiben in der Gruner+Jahr GmbH, die möglicherweise veräußert wird. Der Rest des Portfolios wird gleich verkauft oder eingestellt. Von den 1.900 Mitarbeitern werden 700 abgebaut. So erklärte es Bertelsmann-Chef Thomas Rabe am Baumwall und im Rathaus. Der Bürgermeister war sprachlos, die Mitarbeiter sind geschockt, die Medienpolitik überrascht. Senator Carsten Brosda versicherte, sich ganz schnell um den Fortbestand des Journalismus in Hamburg kümmern zu wollen.
kress.de, ndr.de, abendblatt.de
„Wir werden gemeinsam Wege finden, wie auch künftig kreativer Journalismus in Hamburg möglich ist. Der Senat wird hierfür weiter die besten Rahmenbedingungen schaffen.“
kress.de
Aufklärung geht weiter: Der Justizausschuss der Bürgerschaft wird sich bereits am Freitag erneut mit der Behördenkommunikation rund um die tödliche Messerattacke von Brokstedt befassen, bei der ein aus der Hamburger Haft entlassener Palästinenser in Schleswig-Holstein zwei Menschen getötet haben soll. Justizsenatorin Anna Gallina hatte in der Sitzung am vergangenen Donnerstag verschwiegen, dass der Mann bereits in der Haft Attentatsphantasien geäußert hatte. Sie wollte damit nach eigenem Bekunden die Ermittlungen nicht beeinflussen. Das klappte nur so mäßig, weil die Information schnell irgendwo im Justizapparat an die Medien durchgesickert war. Bereits am Mittwoch tagen in Kiel der Innen- und der Rechtsausschuss. Nach anfänglichem Zögern werden dort auch Hamburger Staatsräte zur Aufklärung beitragen.
ndr.de, abendblatt.de
„Dass Hamburg erst Vorschläge vom Bundesjustizminister zu einer besseren Abstimmung zwischen Ausländerbehörden und Justiz braucht, um Gefahrensituationen abzuwenden, ist ein Trauerspiel.“
FDP-Bundesjustizminister Marco Buschmann hatte eine bessere Kommunikation angemahnt. Der FDP-Bundestagsabgeordnete Michael Kruse erwartet erneut den Rücktritt der grünen Justizsenatorin Anna Gallina.
ndr.de
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„Wirtschaft trifft Generation Klimastreik“ In einer Woche, am 15. Februar ab 17.30 Uhr in der Handelskammer , diskutieren wir in der Veranstaltung „Wirtschaft trifft Generation Klimastreik“ u.a. mit Wolfgang Michael Pollmann, Staatsrat der Behörde für Umwelt und Energie, und Annika Rittmann von Fridays for Future, wie eine klimaneutrale und gleichzeitig wirtschaftlich erfolgreiche Zukunft rasch gelingen kann. Zu oft steht das ausschließliche „Oder“ nicht das verbindende „Und“ im Vordergrund. Die Klimawende erfordert jedoch die Bündelung aller Kräfte. Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft müssen an einem Strang ziehen und miteinander im Gespräch bleiben. Jetzt anmelden und mitdiskutieren. #hamburg2040
Wieder Probleme beim Aufstiegsrennen: Es geht auf den Frühling zu und der HSV stellt sich wieder ein Bein. Nachdem schon die talentierte Stammkraft, Mario Vuskovic wegen Dopingverdachts nicht spielen darf, droht nun der nächste Ausfall wegen mutmaßlicher krimineller Vergehen. Der quirlige Linksaußen Jean-Luc Dempé soll sich am Montagabend mit seinem schnellen BMW ein verbotenes Autorennen geliefert haben. In der St. Pauli Hafenstraße musste er feststellen, dass seine Fahrkünste dafür nicht ausreichten und er knallte mit hohem Tempo in eine Bushaltestelle, wo glücklicherweise niemand wartete. Selbst kaum verletzt, hielt er es für einen guten Plan sich mit dem Auto des Kontrahenten, das dem HSV-Kollegen William Mikelbrencis gehört, aus dem Staub zu machen. Mikelbrencis war nur Beifahrer. Der HSV hat noch keine Konsequenzen ausgesprochen. Der derzeit oft betonte „tolle Teamgeist“ dürfte aber schon Schaden genommen haben. Der Nichtaufstieg wäre indes kein Drama. Mit Stuttgart, Schalke und Hertha könnten attraktive Gegner kommen.
welt.de, ndr.de
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MICHEL MAJERUS & CORY ARCANGEL – im Kunstverein in Hamburg: Die Ausstellung MICHEL MAJERUS – DATA STREAMING zeigt eine Reihe von Werken aus der letzten Schaffensphase des Künstlers, in der er sich der Digitalität widmet und neue Bildwelten schafft. Selbst ein begeisterter Nutzer von Technologie, lässt er virtuelle Ikonen aus Gaming, Animation und Hacking in seinen Werken erscheinen. Die Ausstellung CORY ARCANGEL – FLYING FOXES kann als Antwort auf Majerus Œuvre gelesen werden. Arcangel ist ein Pionier innerhalb einer Generation von Künstler:innen, die auf neueste technologische Entwicklungen in einer zunehmend informationsgesättigten, globalisierten Kultur reagiert. Nur noch bis 12. Februar. DI-SO 12–18 Uhr im Kunstverein in Hamburg
Wieder mal gut gegangen: Weitere 1.000 Pfund Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg in Wilhelmsburg entschärft ndr.de
Vorerst keine Sanktionen: Finanzsenator Andreas Dressel will säumige Grundsteuerklärungen mit Brief anmahnen twitter.ADressel
S-Bahnen halten wieder: Bahnstation Elbbrücken wird nach dem Brand vor einem halben Jahr wieder auf beiden Seiten angefahren abendblatt.de
hvvAny kommt doch: Trotz des Deutschland-Tickets setzt der hvv auf App zur bequemen Abrechnung einzelner Strecken mopo.de
Football im Volkspark: Fast wie früher. Sea Devils spielen zum Saisonauftakt im Volksparkstadion abendblatt.de
Wetter heute: Sonnig bei minus vier bis fünf Grad.
wetter.net
Θ ZAHL DES TAGES
7.490 zusätzliche SchülerInnen haben die Hamburger Schulen in diesem Schuljahr aufgenommen. Das ist ein neuer Rekord. Seit Ermittlung der Zahl im Oktober sind sogar weitere 940 Kinder von Geflüchteten hinzugekommen. Insgesamt besuchen 211.194 SchülerInnen die städtischen Schulen. Schulsenator Ties Rabe zeigte sich bei der Vorstellung der Schulstatistik besorgt, denn langsam wird alles knapp. Für die Beschulung werden jedes Jahr 900 zusätzliche Lehrer benötigt. Viele Lehrer werden in den kommenden Jahren pensioniert. Wo der Nachwuchs herkommen soll, ist ungeklärt. Auch die räumlichen Kapazitäten müssen erweitert werden, was auch nicht schnell gelöst werden kann.
abendblatt.de, ndr.de
Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT
Tausende Helfer im Katastrophengebiet nach Erdbeben in Türkei und Syrien: Nach den verheerenden Erdbeben gehen die Behörden beider Länder inzwischen von mehr als 8.100 Toten und 30.000 Verletzten aus. Viele Menschen werden noch vermisst. Nachbeben, die zerstörte Infrastruktur und das winterliche Wetter erschweren die Rettungsarbeiten. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat für drei Monate in zehn betroffenen türkischen Städten den Notstand ausgerufen. Ihm zufolge haben mittlerweile 70 Länder ihre Hilfe angeboten. Die EU entsandte fast 1.200 Such- und Rettungskräfte in die türkischen Erdbebengebiete. Hilfsorganisationen und Politiker forderten, auch die syrischen Katastrophengebiete nicht zu vergessen. zeit.de, tagesschau.de
Pistorius verspricht in Kiew Leopard-1-Panzer: Bei einem unangekündigten Besuch in Kiew hat Verteidigungsminister Boris Pistorius zusätzlich zu den Leopard 2 die baldige Lieferung von mehr als 100 Kampfpanzer des älteren Typs Leopard 1 aus mehreren europäischen Ländern in Aussicht gestellt. Die Bereitstellung werde in Etappen erfolgen. Pistorius sagte nach einem Treffen mit seinem ukrainischen Amtskollegen Olexij Resnikow, es dürfe keinen Zweifel daran geben, dass Deutschland sowie die anderen Partner in Europa und darüber hinaus auch in Zukunft fest an der Seite Kiews stehen werden. zdf.de, welt.de, tagesschau.de, n-tv.de
Union erhöht Druck auf Ampel bei Flüchtlings-Thema: Kanzler Olaf Scholz solle nun wirklich endlich die Hilferufe der Städte und Gemeinden anhören faz.net
Inflation Reduction Act: Robert Habeck sieht Entspannung im Subventionsstreit mit USA zeit.de
Frankreich: Zehntausende demonstrieren gegen Emmanuel Macrons Rentenreform zeit.de
Europa – von Wolf Achim Wiegand
Kommt er, kommt er nicht? Europas Hauptstadt Brüssel plant eine der größten Sicherheitsaktionen seit Jahren. Grund: Die EU-Regierungschefs haben Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine zu ihrem Gipfeltreffen eingeladen. Eigentlich zeigt sich der 45jährige Staatschef seit dem russischen Einmarsch vor gut einem Jahr wegen Attentatsdrohungen nur in Videoschaltungen aus Kiew. Nur einmal, kurz vor Weihnachten, war er zu Präsident Joe Biden in die USA gereist. Ob Selenskyj tatsächlich und auf welchem Wege er zur EU kommt, das wird erst in letzter Minute feststehen.
dw.com
EU enttarnt Kreml-Lügen: Die Europäische Union will verstärkter gegen Desinformation aus Russland (und China) vorgehen. Dazu ist der Aufbau eines neuen Zentrums geplant. Es soll Falschdarstellungen aufspüren, analysieren und innerhalb Europas austauschen. Der Kreml arbeitet arglistig. So kursiert im Netz ein manipuliertes „Titanic“-Cover mit einem Motiv, das den „panzerfressenden“ ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj verunglimpfen soll.
tagesschau.de
„Paria“ Großbritannien? Trotz Dementis von Premierminister Rishi Sunak spekulieren britische Medien, die konservative Regierung könnte aus der Europäischen Menschenrechtskonvention austreten. Diese bietet für jedermann einen verbindlichen Grundrechteschutz. Die Austrittsfantasien blühen wegen der Ankunft zehntausender illegaler Migranten in kleinen Booten über die Ärmelkanal-Route. Die britische Regierung plant harte Maßnahmen, fürchtet aber die gerichtliche Ahndung. Parteifreunde Sunaks warnen: Großbritannien könne wie das ausgetretene Russland zum globalen Paria werden.
newstatesman.com
Θ STADT & LEBEN
Volksinitiative gestartet: Unter der ideologischen Führung des rechtspopulistischen Vereins Deutsche Sprache wurde am Dienstag im Rathaus die Initiative gegen das Gendern in Bildung und Verwaltung angemeldet. Damit wollen die Initiatoren die Weltherrschaft von queeren Machteliten verhindern. Die Hamburger CDU will ihnen dabei zur Seite stehen und unterstützt das Vorhaben inhaltlich und organisatorisch. Parteichef Christoph Ploß muß indes noch ein bißchen üben. Das geforderte generische Maskulinum seiner neuen Gesinnungsbrüder geht ihm noch nicht fehlerfrei über die Lippen. Er ist ja aber noch jung und lernfähig, seiner neuen strengen Herrin der Sprache zu dienen. In einem ersten Schritt sollen für das Anliegen nun 10.000 Unterschriften gesammelt werden.
abendblatt.de, welt.de, mopo.de, twitter.christophploss
„Wenn wir jetzt alle schwul, lesbisch und trans werden sollen, dann ist die Evolution zu Ende.“
Meinung: Die Hamburger CDU zu Zeiten von Ole von Beust dürfte sich mit mit der öffentlichen Aneignung des irren und homophoben Gedankenguts der Initiatorin schwerer getan haben als die Partei seiner Nachfolger zwanzig Jahre später. Das ist schon sehr peinlich, wie sich die Christdemokraten da gerade im Nasenring durch die Gender-Machtelite-Manege ziehen lassen. Auffällig immerhin war, dass es wohl kein Foto mit einem CDU-Vertreter beim Initiativenstart im Rathaus gab. Ein rudimentärer Rest von politischem Anstand, scheint am Leinpfad noch vorhanden.
abendblatt.de (CDU-nahe Evolutionstheoretikerin im Rathaus)
achgut.com (Dieses Gedankengut unterstützt die Hamburger CDU. Sagen Sie später nicht, sie hätten es nicht gewusst, was Sie da mit Ihren Namen unterzeichnet haben. Wenn Sie es in Gänze gelesen und dennoch die Initiative unterschrieben haben, finden Sie den Link zum Abmelden beim Hamburger Tagesjournal am Ende des Newsletters.)
– Kulturhinweis –
Der Kunstflâneur empfiehlt das ungewöhnliche Kunstwerk von Markus Lohmann, das an das Geburtshaus von Carl Hagenbeck erinnert. Kunstflâneur – das Online-Magazin informiert über zeitgenössische Kunst in der Metropolregion Hamburg. Zweimal im Monat. Immer mittwochs. Immer kostenlos. Hier erhalten Sie einen regelmäßigen Überblick über die aktuellen Kunst-Termine in der Stadt. Anmeldung über kunstflaneur.de. Zudem finden Sie den Kunstflâneur auch auf Instagram @kunstflaneur_hamburg
Restaurant-Tipp – Backfisch auf der Veddel: Die Veddeler Fischgaststätte ist ein echtes Stück Hamburg und hier soll es den besten Backfisch der Stadt geben. Schon seit 1932 wird das Gericht hier nach Originalrezept serviert. Die Gaststätte liegt etwas abseits zwischen Gleisen, Zollhafen und den Elbbrücken. Ein drohender Umzug konnte abgewendet werden. Die Speisekarte führt heute wie damals nur wenige Gerichte auf – mehr braucht es aber auch nicht. Es gibt Backfisch wahlweise mit Kartoffelsalat oder Pommes, Bratheringe, Fischfrikadellen und Scholle.
veddeler-fischgaststaette.de
Lady Macbeth von Mzensk: Eine Frau wird zur Mörderin, und doch gilt ihr die Sympathie des 26-jährigen Komponisten Schostakowitsch. Katerina Ismailowa – Täterin und Opfer zugleich – befreit sich aus der Kaufmannswelt voller Stumpfsinn, Habgier und Grausamkeit, indem sie ihren Schwiegervater vergiftet, um mit dem Geliebten leben zu können. Dazu eine Musik von radikaler Vitalität, die das Recht auf die eigene Lust, auf rücksichtslos gelebte Freiheit vehement zum Ausdruck bringt. Der internationale Erfolg wurde jäh beendet, als Stalin sein Missfallen kundtat. Lady Macbeth von Mzensk wurde auch für den Komponisten zum Schicksalswerk. Um 19.30 Uhr in der Staatsoper.
hamburg.de
Θ FOFFTEIN
Rätsel um die Waitzstraße vor Lösung: Auch die taz nimmt sich nun den Problemen in den Elbvororten an. Auf der Straße fahren viele ältere Menschen in Geschäfte, weil sie Bremse und Gas verwechseln. Vielleicht können sie aber auch gar nichts dafür. Die Zeitung gibt einer Perdita Metzler die Gelegenheit, ihre Wahrnehmung zu schildern. Die Geomatin beschäftigt sich mit verborgenen Kräften. Sie deutet an, dass die Poller die Kraftlinien gesprengt hätten. Auch unterirdische Wasseradern könnten eine Rolle spielen. Zuvor war schon über Strahlung aus den zahlreichen Arztpraxen spekuliert worden.
taz.de
Der amerikanische Filmkomponist John Williams – Der weiße Hai bis Harry Potter – wird heute 90 Jahre alt. Wir wünschen Ihnen eine schöne Wochenmitte.
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