CDU sieht sich bestätigt, Trauer um Erdbebenopfer, Einstellung bei Kiezkickern und Rothosen stimmt, Kultursenator droht privaten Medien

Guten Morgen: Trauer. * Triumph. * Tragik. *

Θ HAMBURG

„Bitterer Abend“: So bezeichnet die Hamburger SPD-Landesvorsitzende Melanie Leonhard das Wahlergebnis der SPD in Berlin, die mit 18,4 Prozent ihr schlechtestes Ergebnis seit 1950 erzielt. Gerade mal 105 Stimmen verhinderten es, sogar nur dritte Kraft zu werden. Frohlocken hingegen beim Landeschef der CDU, Christoph Ploß, nachdem die Parteifreunde in Berlin mit 28,2 Prozent deutlicher Wahlsieger geworden sind. Der 37-Jährige leitet daraus ab, dass ein bürgerlicher Kurs auch in einer Großstadt erfolgreich sein kann. Grüne, Linke und AfD bestätigen mit leichten Abweichungen in etwa die Ergebnisse der Wahl von 2021, die wegen Fehlern wiederholt werden musste. Die FDP ist nicht mehr im Abgeordnetenhaus vertreten. Die Frage einer Regierungskoalition bleibt vorerst offen. Die CDU sieht den Auftrag zur Bildung einer Mehrheit bei sich, aber auch die bestehende Koalition aus SPD, Grüne und Linke könnte weiter regieren.
ndr.de, welt.de, zeit.de, facebook.goetz.t.wiese, facebook.andreas.rieckhof

Das Ergebnis zeigt, dass die CDU in Großstädten erfolgreich ist, wenn sie einen klaren bürgerlichen Kurs fährt.
CDU-Landeschef Christoph Ploß sieht sich bestätigt.
welt.de

Laufzettel: So nennt man in der Gefängnisverwahrung wohl ein Protokoll, das der nächsten Schicht Informationen über die Gefangenen geben soll. Auf einer solchen Notiz soll gestanden haben, dass sich der Untersuchungsgefangene Ibrahim A. für einen Attentäter hält. Diese Information wurde jedoch nicht an andere Stellen weitergeleitet, die möglicherweise etwas gegen die Freilassung des Mannes hätten unternehmen können. Eine Routine scheint es dafür aber auch nicht zu geben. Auch die psychologischen Erkenntnisse aus der Haftzeit führten zu keinen Konsequenzen. Zwei Tage später soll der Mann in einem Zug zwei junge Menschen getötet haben. Die Justizbehörde bleibt bei ihrer Auffassung, dass dem Mann als Entlassener aus der Untersuchungshaft keine Auflagen hätten gemacht werden dürfen. Am Mittwoch wird sich der Justizausschuss erneut mit dem Thema befassen.
welt.de, abendblatt.de, ndr.de

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Terror, Autokratien & Krieg: Welche Chance hat eine liberale Weltordnung? Was ist aus dem westlichen Gesellschaftsmodell geworden, das doch überlegen schien? Was kann geschehen, was muss passieren? Die CDU-Altona/Elbvororte lädt Sie am 14. Februar um 19 Uhr ins Haus Rissen (Rissener Landstr. 193 – Buslinie 189) zu einem Vortrags- und Diskussionsabend mit Prof. Dr. Peter Neumann vom King’s College, London, ein. Professor Neumann gründete dort im Jahr 2008 das International Centre for the Study of Radicalization. Unter seiner Leitung wurde das Institut führend in der Terrorismusforschung, insbesondere im Bereich der Rekrutierung und Radikalisierung über das Internet. Melden Sie sich hier an und diskutieren Sie mit.
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Läuft weiter gut: Der FC St. Pauli hat zum dritten Mal in Folge ohne Gegentor gewonnen. Mit dem 1:0-Heimsieg gegen den 1. FC Kaiserslautern stellte Trainer Fabian Hürzeler den Startrekord von Helmut Schulte aus dem Jahr 1987 ein. Die Kiezkicker haben sich nun deutlich von den Abstiegsrängen abgesetzt. Der HSV ließ beim 1. FC Heidenheim zwar zwei Punkte liegen, doch statt einer bis zur 70. Minute absehbaren hohen Niederlage, kann die Aufholjagd nach einem 0:3-Rückstand innerhalb von 20 Minuten zum 3:3-Ausgleich der Mannschaft neues Selbstvertrauen geben. Die Rothosen bleiben Tabellenzweiter.
bild.de, mopo.de (HSV), ndr.de (FCSP), welt.de (Beide)

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Yes she can“: Die Hamburgerin Carolin Genreith hat für ihren Dokumentarfilm ein Jahr lang Aminata Touré (Landtag Schleswig-Holstein), Gyde Jensen (Bundestag), Laura Isabelle Marisken (Bürgermeisterin) und Terry Reintke (EU-Parlament) bei der täglichen Arbeit, in guten und schwierigen Momenten mit der Kamera begleitet. Die Friedrich-Ebert-Stiftung zeigt den Film über junge Politikerinnen am Dienstag, 14. Februar um 19 Uhr in den Zeise Kinos, inklusive eines Filmgesprächs mit der Regisseurin und Julia Barth-Dworzynski (Abgeordnete Bürgerschaft Hamburg) zu Chancen und Herausforderungen junger Frauen in der Politik. Der Eintritt ist frei. Ticketbuchung unter: zeise.de

Da lagen wir falsch: Wir haben am Freitag dem CDU-Landesvorsitzenden Christoph Ploß vorgeworfen, dass es den von ihm genutzten Begriff „Rechtschreibungsregeln“ gar nicht gibt. Das stimmt allerdings nicht. „Rechtschreibregeln“ ist der geläufige und aktuelle Begriff. „Rechtschreibungsregeln“ ist etwas aus der Zeit gefallen und wird kaum noch genutzt, aber er ist nicht falsch. Wir bedauern den Fehler und bitten um Entschuldigung.

Neue Allianz für den Norden: Norddeutsche Finanzminister wollen gemeinsam Interessen wahrnehmen abendblatt.de
Volksinitiative gegen das Gendern bleibt homophob will aber nicht von der AfD und sonstigen Parteien vereinnahmt werden welt.de
Obst und Gemüse für die Kleinen: Rot-grüne Koalition will mehr gesunde Kost für die Grundschulkinder bereitstellen ndr.de
Pläne für die Stadtentwicklung: Neue Senatorin Karen Pein hat sich und die Themen sortiert welt.de

Wetter heute: Bewölkt bei vier bis neun Grad.
wetter.net

Θ ZAHL DES TAGES

Abschläge in Höhe von bis zu 850 Euro und Nachzahlungen von je 2000 Euro hatte der Energieversorger Eon von Kunden in Lohbrügge verlangt. Die Wärmeversorgung sei sehr teuer geworden, erklärte Eon. Allerdings stamme ein Großteil der Energie aus einem Holzheizkraftwerk, das einem Preisdeckel unterliege. Unter den hohen Kosten leiden auch 2.300 Saga-Mieter unter den insgesamt 7.200 betroffenen Haushalten. Umweltsenator Jens Kerstan hat sich in den Streit eingeschaltet, auch die lokale Politik unterstützt die Betroffenen. Nun gibt es erste Signale, dass die Abschläge reduziert und auch Teile der Nachzahlung erstattet werden könnten.
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Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

– Meinung –
Danke, Michael Müller: Die bei der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus gedemütigte Regierende Bürgermeisterin der SPD, Franziska Giffey hat ihr Scheitern damit erklärt, dass ihr wohl die Versäumnisse der letzten Jahrzehnte sozialdemokratischer Politik zugeschrieben worden sein. Damit meint sie wohl vor allem ihren Vorgänger Michael Müller. Und sie könnte recht haben. Unter Klaus Wowereit war das Berliner Versagen wenigstens noch unterhaltsam. Aber seinem blutleeren und opportunistischen Nachfolger Müller, der nur nach Perspektiven für seine politische Karriere gesucht hat, statt sich wirklich um Berlin zu kümmern, ist die Hauptverantwortung für den Bedeutungsverlust der Sozialdemokratie in Berlin anzulasten.
tagesschau.de, bild.de, facebook.andreas.rieckhof, ft.com

Bundesregierung plant Visa-Erleichterungen : Erdbebenopfer sollen Unterkunft bei Verwandten in Deutschland bekommen können taz.de

Europa – von Wolf Achim Wiegand
Assad erbarmungslos: Die EU versucht den Erdbebenopfern im Türkei-Nachbarland Syrien zu helfen. Doch die Regierung des international geächteten Landes unter Präsident Baschar Hafiz al-Assad lässt kaum Fertignahrung und andere Versorgung durch. „Es gibt immer wieder Berichte über Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht, während die Arbeit der humanitären Organisationen weiterhin durch Einschränkungen und bürokratische Hindernisse behindert wird,“ stellt die EU offiziell fest.
civil-protection-humanitarian-aid.ec

Briten suchen Nähe zur EU: Der britische Regierungschef Rishi Sunak hat hochrangige Minister „privat“ gebeten, Pläne für enge Beziehungen des Vereinigten Königreichs zur Europäischen Union auszuarbeiten. Das melden Medien. Ein bereits fertiges Papier soll in Brüssel vorgelegt werden, falls es einen Durchbruch bei Handelsvereinbarungen für Nordirland nach dem Brexit gibt. Gegenwind für den Konservativen pusten innerparteiliche Europaskeptiker, aber auch EU-Kreise, die nicht die generell antieuropäische Rhetorik Londons überhören möchten.
bloomberg.com

Protest gegen chinesische Europa-Tour: Europäische Staaten sollten Ermittlungen gegen den chinesischen Politiker Erkin Tuniyaz einleiten, der in London und Brüssel erwartet wird. Das schlägt die Menschenrechtsorganisation Amnesty International vor. Zu klären sei, ob der Gouverneur von Chinas Autonomer Uiguren-Region Xinjiang Verbrechen nach dem Völkerrecht begangen hat und strafrechtlich verfolgt werden muss. Der 61jährige könnte führend an Übergriffen gegen Minderheiten beteiligt gewesen sein, wie Folter, Verfolgung und Masseninhaftierungen, so Amnesty.
amnesty.org

Θ STADT & LEBEN

Hilfe und Gedenken: Bürgermeister Peter Tschentscher hat am Sonntag die Generalkonsulin der Republik Türkei, Emine Derya Kara, im Rathaus empfangen, um die Lage nach dem Erdbeben in der Türkei und Syrien zu erörtern. Nachdem erste Bedarfslisten vorliegen, hilft Hamburg mit logistischer Ausrüstung und medizinischen Hilfsgütern. Weitere Hilfe sei in Vorbereitung. Zudem lobte Tschentscher die HamburgerInnen, die mit Sach- und Geldspenden helfen. Am Montagabend um 19.30 Uhr findet auf dem Rathausmarkt eine Trauerkundgebung statt, die von der Bürgerschaft, den Gewerkschaften und dem Interreligiösen Forum Hamburg unterstützt wird. Die Teilnehmer werden gebeten, keine Fahnen sondern Kerzen mitzubringen.
ndr.de, hamburg.de

Das unermessliche Leid für die Überlebenden und die Angehörigen ergreift die Menschen in unserer Stadt.
Viele HamburgerInnen haben Freunde und Verwandte in den Katastrophengebieten, betont Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit.
ndr.de

-Tatort-Kritiker-
Es hat viel gepasst, leider am wenigsten die Story. Der Schwarzwald-Tatort kommt in einem richtig guten Düster-Look daher. Klar, nicht so perfekt wie in der Highlight-Serie „Der Pass“, aber die Drohnenflüge und Einstellungen des winterlichen Schwarzwaldes bei Mistwetter sorgen für die passend bedrohliche Atmosphäre. Leider hält die Geschichte damit nicht stand. Der Cold Case um eine skelettierte Frauenleiche im Wald, die Verwicklungen der Dorfbewohner und der trauernden Familie hat so seine Momente, ist letztendlich aber Standard-Krimiware
Tatort-Experte: Henning Kleine, Chef vom Dienst, Sat.1 Landesstudio Hamburg

Restaurant-Tipp – Romantisch an der Elbchaussee: Gehobene Küche und klassische Romantik bietet das Landhaus Scherrer in der Elbchaussee. Zum Valentinstag veranstaltet das Restaurant vom 13. bis zum 18. Februar eine ganze Valentinswoche. Dazu wird ein besonderes Menü angeboten: Als erster Gang wird ein Gruß aus der Küche serviert, darauf folgen Tatar von der Pilgermuschel mit Kaviar und gedämpfter Saibling. Eine Hibiskus-Erfrischung soll den Gaumen auf den Hauptgang vorbereiten: gefüllte Brust vom Stubenküken mit Perigord-Trüffel. Als Dessert folgt Crêpe Suzette. Das Menü kostet 134 Euro, Reservierung erforderlich.
hamburg.de

Humorlos: Der Schweriner Saxophonist Christophe Möckel, viele Jahren in Köln und Berlin lebend, ist seit geraumer Zeit zurück in seiner Heimat und wird hoffentlich nicht nur an diesem Abend gemeinsam mit Hamburger Musikern die hiesige Szene bereichern. Neben Sven und Giorgi, die schon seit 20 Jahren zur Jazzraum Familie gehören, wird der junge brasilianische Schlagzeuger Rafa Mueller das Publikum zu begeistern wissen. Um 19.30 Uhr im Jazzraum im Hafenbahnhof.
jazzraum.de

Θ FOFFTEIN

Kultursenator droht privaten Medien: Sollten die nicht wieder Lust auf Journalismus bekommen, würde die Hamburger Politik sich stärker auf den NDR verlassen, lässt Carsten Brosda deutlich durchblicken. Private lokale Hamburger Medien hingegen beklagen hingegen, dass das frei verfügbare öffentliche-rechtliche Textangebot des NDR ihre Bezahlangebote zur Refinanzierung von Lokaljournalismus unterhöhlen würde. Auch wird moniert, dass Werbung für städtische oder stadtnahe Belange gerne auf Facebook, Twitter und Instagramm geschaltet wird, statt regionale Medien wenigstens in Teilen zu belegen. Wenn die städtischen Werbebudgets nach Kalifornien fließen, darf man sich auch nicht wundern, wenn der private lokale Journalismus verschwindet. Immerhin gibt es eine Hoffnung für den privaten Geschichtsjournalismus in Hamburg. RTL überlegt, das Gruner+Jahr Magazin „Geo Epoche“ doch nicht sofort einzustellen.
spiegel.de, mopo.de, twitter.lorenzenhh

Heute ist der Welt-Radiotag. Kommen Sie gut in die Woche und wir wünschen Ihnen einen schönen Montag.

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