Corona-Virus zieht an HafenCity vorbei, Grüne benennen Team für Koalitionsverhandlungen mit SPD, Kiezkicker wollen linkes Virus verteilen

Guten Morgen: Es kommen jetzt sehr schnell sehr herausfordernde Zeiten auf Hamburg zu, in denen sich zeigen wird, wer welche Haltung haben wird. * Wir beginnen mit dem Chef der Elbphilharmonie und Hobby-Virologen, Christoph Lieben-Seutter. *

Θ HAMBURG

– Meinung –
Mailand oder Madrid, Hauptsache Italien! Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks irritierte die Medien, weil sie bei der Landespressekonferenz am Dienstagmittag nicht wusste, dass seit Montagabend ganz Italien ob des Corona-Virus zur Sperrzone erklärt worden war. Sie musste sich das von Journalisten erzählen lassen. Da darf man schon zunehmend Sorge empfinden, ob die amtsmüde Senatorin und ihr Stab die größte Krise der Neuzeit noch im Griff haben wollen. Während rund um Hamburg alle Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Personen abgesagt werden – in Berlin schließen gleich auch die Theater – weil es helfen könnte, die Verbreitung des Virus zu stoppen, schwurbelt sich Prüfer-Storcks weiter ihre eigene Einschätzung des Nichthandelns zurecht. Man müsse den Einzelfall betrachten, argumentiert der politische Einzelfall Prüfer-Storcks in Zeiten, die Solidarität von Allfälligen erfordert.
hamburg.de (Hamburg), tagesspiegel.de, spiegel.de (Mailand), waz.de (Derweil ist es in Madrid nicht anders), projekte.sueddeutsche.de (Handeln)

In einem Konzertsaal wie diesem hier – der ist geräumig, der ist modern, hat eine super Klimaanlage – hier ist die Gefahr auch für 2.000 Leute, sich anzustecken, sicher wesentlich geringer als in einem kleinen, engem, alten Saal oder in einem Club oder ähnlichem
Der Hamburger Virologe Christoph Lieben-Seutter hat, neben der Astor-Film-Lounge des Hans-Joachim Flebbe, mit der Elbphilharmonie schon den zweiten Corona-Safe-Room in der HafenCity gespottet. Zudem diskreditiert Lieben-Seutter indigniert die Kultur der schmuddligen, virenbehafteten und irgendwie ekligen Clubs der Schanze und des Kiezes.
abendblatt.de (Elbphilharmonie), spiegel.de (Astor Film Lounge)

– Was er hätte sagen können –

Die Elbphilharmonie wird als Kultur der Stadt, das ihre tun was nötig ist, um die Verbreitung des Virus zu reduzieren
Chef der Elbphilharmonie, Christoph Lieben-Seutter hatte es noch nie so mit der Empathie für den normalen Hamburger .

Anzeige
Treffen Sie sich in diesen Tagen in Hamburg erstmal lieber digital! heißt es deswegen im Unternehmernetzwerk M-POINT. Sie haben eine tolle Idee, aber keiner will Ihnen derzeit eine helfende analoge Hand reichen? Sie vertreiben ein innovatives Produkt doch nur wenige kaufen es! Dann sollten Sie dringend Ihre Bekanntheit steigern und wichtige Kontakte knüpfen. Dabei hilft Ihnen das Unternehmernetzwerk M-POINT. Das digitale Portal setzt auf Sichtbarkeit, Inspiration und Unterstützung. 1.000 Unternehmer*innen nutzen inzwischen die großen Vorteile von M-POINT. Zeigen auch Sie sich und Ihr Business einer wohlmeinenden Community ganz einfach nach kostenfreier Registrierung

Lange diskutiert: Um 22 Uhr am Dienstagabend gab die Hamburger SPD bekannt, dass sie nun in Koalitionsgesprächen mit den Grünen eintreten wird. Die Entscheidung überrascht nicht, bis auf die späte Bekanntgabe, was intensiven Diskussionen im SPD-Landesvorstand geschuldet sein mag oder einfach nur ein weiteres Signal an die Grünen sein soll, es mit den Forderungen nicht zu übertreiben. Die Grünen wollen sich am Mittwochvormittag dazu erklären. Die Umweltverbände haben derweil schon mal das grüne Pflichtenheft für Verhandlungen vorformuliert. Der vorerst verschmähte Koalitionspartner CDU kann sich nun auf die Aufarbeitung des schlechten Ergebnisses der Bürgerschaftswahlen fokussieren.
hamburg.de

Es gibt nach wie vor eine Option, auch mit der CDU zu einer Regierungsvereinbarung zu kommen.
Bürgermeister Peter Tschentscher wird sich den Forderungskatalog an die Grünen der Umweltorganisationen BUND und Nabu genau angucken.
hamburg.de

Für Grüne Hamburg verhandeln Katharina Fegebank, Anna Gallina, Anjes Tjarks, Till Steffen, Jens Kerstan, Anja Hajduk, Mareike Engels, Emilia Fester, Martin Bill und Farid Müller.
Ganz überraschte Grüne stellen am Dienstagabend noch schnell eine 10-köpfige Verhandlungskommission mit 50 Prozent Diversität der Geschlechter zusammen. Das sind indes satte 16 Prozentpunkte weniger Weiblichkeit als zahlenmäßig in der kommenden Fraktion erwartet werden.
twitter.MichaelGwosdz (50), .facebook.gruene.hamburg (66)

Forderungskatalog für die Grünen: Die Umweltorganisationen BUND und Nabu haben ihre Forderungen an den neuen Senat artikuliert. So müsse deutlich mehr für den Klimaschutz getan werden als es der rot-grüne Plan bislang vorsieht. Zudem sei ein schnellerer Ausstieg aus der Kohle nötig. Der Hafen müsse zügig für Landstrom umgebaut werden, den alle Schiffe vom Containerfrachter, über Kreuzfahrer bis hin zur Barkasse verbindlich nutzen müssten. Auf den Bau der Hafenquerspange A26-Ost könne die Stadt angesichts der nicht eingetroffenen Prognosen für den Containerumschlag und einer neuen Köhlbrandquerung verzichten. Und schließlich solle die Expansion des Flughafens gestoppt werden.
ndr.de, abendblatt.de, bund-hamburg.de

Es ist auch hier kompliziert: Der FC St. Pauli hat strenge Maßnahmen gegen die Verbreitung des Corona-Virus ergriffen. So ist das Training nicht mehr öffentlich und Journalisten dürfen Spieler nur am Telefon interviewen. Dennoch werden die Kiezkicker das vermutlich letzte öffentliche Spiel am Millerntor in dieser Saison vor 30.000 Menschen schmerzfrei und erlösorientiert zelebrieren, damit sich das gefährliche Virus noch mal so richtig im linken Milieu verbreiten kann und das Gesundheitssystem stressen kann. International und in weiten Teilen Deutschlands wurde derweil so ziemlich alles zum Geisterspiel ohne Zuschauer erklärt. Auch der HSV wird am Freitag bei Greuther Fürth erstmals in der Historie eines Pflichtspieles auf die Unterstützung der Fans verzichten müssen.
HSV.de (HSV), mopo.de (FCSP)

Machtkampf an der HSV-Spitze.
Das Abendblatt berichtet genüßlich von Intrigen, die den Aufstieg gefährden können.
abendblatt.de

Anzeige
Hamburg Commercial Bank Run 2020 in der HafenCity: Am Sonnabend, den 20. Juni, das Virus ist dann hoffentlich Historie, schnürt Hamburgs Wirtschaft wieder die Schuhe für den guten Zweck. Erstmals unter der Regie von BMS Die Laufgesellschaft und zum 19. Mal insgesamt gehen mehrere Hundert Firmenteams bei Norddeutschlands größtem Charity-Run auf den etwa 4 Kilometer langen Stadtkurs – ohne Zeitnahme und Leistungsdruck. Vom Startgeld jedes gemeldeten Läufers wandern fünf Euro und weitere zehn Euro pro Team in den Spendentopf für Kinder helfen Kindern und Stiftung Laufen i.G. Anmeldungen für Teams ab zehn Personen unter hcob-run.de
dielaufgesellschaft.de

Wetter heute: Bei 12 Grad soll es trocken bleiben und die Sonne zeigt sich.
wetter.net

Θ ZAHL DES TAGES

14 Tage sollen Kinder und Jugendliche zu Hause bleiben, wenn sie in den Ferien ein Corona-Risikogebiet wie etwa Italien besucht haben. Schummeln gilt nicht, denn es können drakonische Strafen bei der Missachtung des Gebots verhängt werden. Das verkündete Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks am Dienstag. Auch Lehrer, die in den Gebieten waren sollen den Bildungsanstalten fernbleiben. Allerdings sollen die Erzieher sich nach sechs Tagen testen lassen und wenn ohne Befund an ihren Arbeitsplatz zurückkehren. Das Gebot zu Hause zu bleiben, soll nach Möglichkeit auch für die Eltern der Kinder gelten, die das mit ihren Arbeitgebern klären müssen.
hamburg.de

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

Kabinett bringt neue Kurzarbeitregeln auf den Weg: Um die wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronavirus-Epidemie abzumildern hat die Regierung im Schnellverfahren einen Gesetzentwurf durchgewunken; unter anderem enthält es vereinfachte Regelungen zum Kurzarbeitergeld. Die Regelungen sollen in der ersten Aprilhälfte in Kraft treten. Zuerst müssen noch Bundestag und Bundesrat zustimmen. Der Bundestag soll für den Kampf gegen die Epidemie bis zu eine Milliarde Euro zusätzlich freigeben, teilte die Unions-Fraktion mit. Kanzlerin Angela Merkel hat sich in der Fraktionssitzung den Prognosen von Virologen angeschlossen, wonach sich in den kommenden Jahren zwei Drittel aller Deutschen mit dem Virus infizieren könnten. Mit einem Einsatz von Impfstoffen rechnen Mediziner erst in ein bis eineinhalb Jahren. Die Vorsorgemaßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus beeinträchtigen zunehmend das öffentliche Leben in Deutschland; Kulturveranstaltungen wie Literaturfestival lit.Cologne wurden abgesagt.
n-tv.de, spiegel.de

Erdogan: Türkische Grenzen bleiben offen: Die Türkei lehnt Forderungen der Europäischen Union ab, die Grenzen zu Griechenland für Flüchtlinge zu schließen. Präsident Erdogan sagte, die Grenzen blieben bis auf Weiteres offen; Griechenland müsse die Flüchtlinge ins Land lassen. Erdogan kündigte einen Gipfel am 17. März in Istanbul an; unter anderem würden Kanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Macron erwartet. Der türkische Staatschef warf der EU vor, die Verpflichtungen aus dem Flüchtlingsabkommen zu langsam umzusetzen. Zuvor hatte der türkische Außenminister Cavusoglu gefordert, dass das Abkommen nachgebessert werden müsse. Er sagte der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu, man müsse die aktuellen Entwicklungen in Syrien berücksichtigen. Um das Flüchtlingsproblem zu lösen, sollten die Liberalisierung der EU-Visa und die Aktualisierung der Zollunion in einem Zuge umgesetzt werden. Die EU-Kommission hat die Staaten der Europäischen Union dazu aufgefordert, unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aus überfüllten Lagern auf griechischen Inseln aufzunehmen. Innenkommissarin Johansson warnte in Brüssel davor, dass die Kinder in die Hände von Kriminellen geraten könnten. Zugleich kündigte sie einen neuen Vorschlag für eine Asylreform nach Ostern an.
tagesschau.de

Bundespräsident Steinmeier ruft zu Widerstand gegen Respektlosigkeit und Hass auf: Deutschland habe ein massives Problem mit Hass und Gewalt, sagte Frank-Walter Steinmeier. Die Mitte der Gesellschaft, die friedlich zusammenleben wolle, sei zu lange ruhig gewesen. Der Bundespräsident machte insbesondere auf die Bedrohung von Kommunalpolitikern aufmerksam. Diese Menschen seien das Fundament, auf dem das Gebäude der Demokratie ruhe. Steinmeier beklagte ein Klima von Empörung und Enthemmung, von Herabsetzung und Hetze in Deutschland online wie offline. Steinmeier nahm in Zwickau an einer Diskussion über Hass und Gewalt gegen Kommunalpolitiker teil.
sueddeutsche.de, tagesschau.de

Wladimir Putin will Macht nicht loslassen: Russischer Machthaber will weiter machen spiegel.de
Die Linke hinterlässt in diesen Tagen einen verstörenden Eindruck: Harmonie mit Moskau spiegel.de
US-Vorwahlen: Biden in drei Staaten vorn tagesschau.de

Θ STADT & LEBEN

Trauerfeier im Michel: Die Polizei und mittrauernde Hamburger werden sich am kommenden Mittwoch von Klaus-Ulrich Hütter verabschieden. Der 57-jährige Zielfahnder war tödlich verletzt worden, in der Folge eines Autounfalls bei dem ein flüchtender Mann wohl mit Absicht mit seinem PKW das Fahrzeug rammte, in dem Hütter saß. Die Trauerfeier bei der Polizeipräsident Ralf Martin Meyer sprechen wird ist öffentlich und böte Platz für 2.000 Menschen; es ist schwierig in diesen Zeiten des Virus. Anschließend wird der Beamte auf einer Ehrengrabstätte der Polizei auf dem Friedhof Ohlsdorf beigesetzt. Hütter, genannt „Paul“, ist der erste Polizist seit 25 Jahren, der durch eine mutmaßliche Gewalttat sein Leben verloren hat. Die Polizeigewerkschaft bittet um Spenden für seine Familie.
abendblatt.de

Anzeige
TWENTY2X mit mehr als 180 Ausstellern: Mehr als 180 Unternehmen aus zwölf Ländern, darunter 35 Startups, zeigen, nun vom 23. bis 25. Juni ihr Angebot auf der neuen IT-Messe für den Mittelstand TWENTY2X in Hannover. Der überwiegende Teil der Aussteller kommt selbst aus dem Mittelstand beziehungsweise sieht den Mittelstand als sein wichtigstes Kundensegment. Der DATABUND zum Beispiel ist allein mit rund 30 Mitausstellern dabei. Weitere IT-Anbieter sind unter anderem Inotec, DocuWare, Synology, Grün Software und Topdesk. Auch einige IT-Konzerne sind an Bord, wie Materna, Dell und VMware. IBM ist sowohl mit eigenem Stand als auch mit zahlreichen Experten im Konferenzprogramm vertreten. Informationen und Tickets: twenty2x.de

Restaurant-Tipp – Hamburgisch an der Alster: Mit Blick auf die Alster und auf das Rathaus, direkt an den Alsterarkaden, liegt das VLET an der Alster. Von Mittags bis spät Abends gibt es hier typisch hamburgische Gerichte mit einem modernen Touch – so wird selbst Labskaus nicht nur lecker sondern auch attraktiv serviert. Dazu stehen auf der Karte auch andere Hamburger Klassiker wie Pannfisch, Rote Grütze und Aalsuppe. Die Einrichtung ist modern und doch hanseatisch. Die Produkte stammen aus der Region.
hamburg.de

Lesung im Literaturhaus: Mit „Middle England“ entwirft Jonathan Coe einen Gesellschaftsroman, der die letzten zehn Jahre politischer Bewegung, einschließlich des Brexits, in Großbritannien aufgreift, witzig und klug von englischen Werten und einer Sehnsucht nach Englishness erzählt und dabei ländliche Tradition aufgeschlossenem Großstadtleben gegenüberstellt. Jonathan Coe, 1961 geboren in Lickey bei Birmingham, lebt seit den 1980er-Jahren in London. Coe zählt zu den renommiertesten britischen Autoren seiner Generation und wurde mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt. Um 19.30 Uhr im Literaturhaus.
hamburg.de

Θ FOFFTEIN

ZEIT muss nicht zahlen: So urteilt ein Gericht in der #metoo-Debatte. Das Wochenblatt hatte Schauspielerin Jany Tempel unschöne Erinnerungen gegen Regisseur Dieter Wedel entlockt, weil sie der Zeit geglaubt hatte, dass die Vorwürfe verjährt seien. Das waren sie nicht, was Tempel dann viel Geld für Anwälte kostete, das sie nun wieder von der Zeitung zurückfordern wollte. Das Gericht folgte ihren Auslassungen indes nicht.
ndr.de

Heute gibt das amtliche Wahlergebnis der Bürgerschaftswahlen. Wir wünschen Ihnen eine schöne Wochenmitte.

Wenn Ihnen das Hamburger Tagesjournal am 11. März gefallen hat, empfehlen Sie uns gerne weiter; einfach diese Mail an Kollegen und Freunde schicken und auf tagesjournal.de anmelden. Für weitere aktuelle Meldungen und Videos finden Sie uns hier.

Werben Sie für Ihr Unternehmen oder Ihre Veranstaltung im Hamburger Tagesjournal. Schreiben Sie uns, wir beraten Sie gerne. hamburg@tagesjournal.de

Kommentar verfassen