Freitag, 22. September: Plan für Rote Flora, Behörden schwanten G20-Ausschreitungen, Idee für Hafenschlick, Medienmenschen mögen Hamburg

Guten Morgen! Ahnung bei G20. * Idee für Schlick. * Realismus beim HSV. * Motivation bei Medien. *

Θ HAMBURG

Genese des G20-Gipfels: Als Anfang 2016 klar war, dass der Gipfel in Hamburg stattfinden würde, waren die Verantwortlichen selbstbewusst, die Sicherheitsrisiken im Griff haben zu können, ohne sie zu diesem Zeitpunkt genau geprüft zu haben. Die Wahl des US-Präsidenten Trump und der Politikwandel der Türkei hätten dann die Mobilisierung von Autonomen verschärft, wie bei der ersten Sitzung des G20-Sonderausschusses erklärt wurde. Dass es nun ungemütlich werden könnte, haben die Sicherheitsbehörden geahnt. So wurde im Vorfeld geprüft, wie der Senat Krawallopfer entschädigen könne und im Wissen um eine mögliche parlamentarische Untersuchung des Einsatzes, wurde penibel Protokoll geführt. Bürgermeister Olaf Scholz soll sich hingegen nur mittelbar über die Sicherheitsaspekte des Gipfels informiert haben. Aber dafür hat er nun einen Plan für die Rote Flora. Ein Trägerverein soll es richten.
abendblatt.de, mopo.de (Ausschuss), bild.de (Rote Flora)

Der Bürgermeister äußert sich in hohem Maße eigenständig.
Innensenator Andy Grote bittet den Ausschuss darum, den Bürgermeister selbst zu befragen, warum er den Hamburgern Sicherheitsversprechen gegeben hat, die er nicht halten konnte.
twitter.HHTagesjournal

Frachter auf Grund gelaufen: Vor Blankenese lief ein Frachter für eine Tidezeit auf Grund. Ursache soll neben einer Fehleinschätzung des Kapitäns auch die zunehmende Verschlickung der Elbe gewesen sein. Das Ausbaggern der Sedimente kostet die Stadt jedes Jahr knapp 100 Millionen Euro und es wird befürchtet, dass die geplante Elbvertiefung das Problem verstärken könnte. Das Forum Tiedeelbe veranstaltet dazu in der kommenden Woche ein Symposium mit allen Beteiligten. Der Hamburger Ingenieur Werner Möbius meint derweil eine Lösung für das Problem zu haben. Er schlägt vor, das Baggergut in einem Schiff im Hafen zu sammeln, das dann, während der Fahrt zur Verklappung in der Nordsee, die Sedimente zu Platten verdickt, die nicht mehr verwirbeln können.
mopo.de (Schiff), welt.de, stiftung-lebensraum-elbe.de (Schlick), daserste.de (Idee)

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Politische Kunst: Die Künstlerin Claudia Katrin Leyh hat ein Mobile geschaffen, das Bürokraten bewegt. Was immer sie mit der Bürokratie erlebt hat, inspirierte sie eine bronzene Figurengruppe „Bürokratenkarussell“ auf einem frei beweglichen kinetischem Objekt zu schaffen. Drei Erkenntnisse haben sie dabei geleitet. Die Bürokraten: 1. Können wir heute nicht entscheiden 2. Mir sind die Hände gebunden 3. Nicht mein Verantwortungsbereich.
Einzigartiges mit Stil: unikatoo.com

Es wird nicht besser: HSV-Trainer Markus Gisdol hat sich klar positioniert. Einen besseren Auftritt seiner Kicker als gegen Borussia Dortmund, sei in dieser Saison nicht zu erwarten. Die Borussen seien nur zur Zeit das Maß der Liga und man müsse auf schwächere Gegner hoffen. Der könnte am Sonntag Bayer Leverkusen heißen, das durchwachsen in die Saison gestartet ist. Die Aufmerksamkeit beim Anstoß des Spiels ist allerdings in Frage gestellt. Um 18 Uhr rollt nicht nur der Ball sondern auch die erste Hochrechnung der Bundestagswahl. Der FC St. Pauli hat derweil den nächsten Tabellenführer vor der Brust. Am Sonnabend um 13.00 Uhr kommt Fortuna Düsseldorf ans Millerntor.
facebook.HSV, mopo.de (HSV), welt.de (FCSP)

Medienschaffende mögen Hamburg: Die Initiative #dasmitmedien hat das Arbeitsumfeld von sogenannten „Media Workern“ untersucht. Die Zahl derer, die „was mit Medien machen“ hat in den letzten zwei Jahren stark zugenommen. Zudem sind immer mehr Medienmenschen nicht im Umfeld der klassischen Inhalteproduzenten tätig, sondern freischaffend oder auch in nahen Branchen wie der IT beschäftigt. Die Digitalisierung hat die Branche verändert. Die Flexibilisierung von Arbeitsorten und Arbeitszeiten hat deutlich zugenommen. Am liebsten arbeiten die Media Worker aber in Hamburg. Die Studie von nextMedia.Hamburg, Deloitte und XING wurde am Donnerstag im Rahmen der Internetkonferenz NEXT präsentiert.
dasmitmedien.de (Studie), wuv.de, horizont.net

Selbst im Hafen gibt es Media Worker.
Kultursenator Carsten Brosda über das Vordringen der Inhaltevermittlung in alle Branchen.
twitter.HHTagesjournal

Vom Denkmal gestürzt: Eine 32 Jahre alte Frau wollte am frühen Donnerstagmorgen dem Bismarck-Denkmal Beinkleider verpassen, dabei verlor sie das Gleichgewicht und stürzte ab. Die schwerverletzte Frau musste in ein Krankenhaus gebracht werden. Die Verhüllungsaktion soll eine Werbemaßnahme für das Musical „Kinky Boots“ gewesen sein. Mehr Glück hatte ein 29 jähriger Asylbewerber aus Hamburg, der in Köln auf die Hohenzollernbrücke geklettert war. Aus luftiger Höhe ließ der Iraner dann Zettel mit selbstverfassten Gedichten auf Farsi auf die Bahngleise hinab segeln. 250 Züge mussten warten bis ein Dolmetscher den Mann überreden konnte wieder herunter zu klettern. Mit der Aktion habe er eine Botschaft an die Politik in Deutschland und dem Iran richten wollen, erläuterte der Mann seine Motive.
mopo.de, sat1regional.de (Bismarck), abendblatt.de (Hohenzollern)

Friedlicher Verlauf: Polizei rechnet nicht mit Ausschreitungen beim Schanzenfest am Sonnabend ndr.de
Vergewaltigung am Bramfelder See: Fünf Täter sollen 23-jährige Frau sexuell misshandelt haben presseportal.de
AfD unter Verdacht: Fraktionssprecher Robert Offermann soll mit rechtsextremer Organisation verbunden sein abendblatt.de
Zeugin belastet Türken: Ex-Freundin bezichtigt Angeklagten der Spionage von Kurden für die Türkei bild.de
Schmallippige Wahlempfehlung: FDP-Mann Bernd Buchholz empfindet Katja Suding als sehr vernünftig mopo.de

Wochenend-Wetter: Bei Temperaturen zwischen zehn und 18 Grad ist es von Freitag bis Sonntag wechselnd bewölkt und trocken.
wetterspiegel.de

Θ ZAHL DES TAGES

Hamburger Dutzend In den kommenden Bundestag werden nur noch zwölf Hamburger Abgeordnete einziehen. In der vergangenen Legislaturperiode waren es noch dreizehn Hamburger Vertreter. Grund für den Mandatsverlust ist der Zensus 2011, der für Hamburg nur 1,5 Millionen Einwohner gezählt hatte. Der Senat hält die Zahl, die auch die Einnahmen aus dem Finanzausgleichs bestimmt, für falsch und klagt dagegen. Das wird aber einem Hamburger Kandidaten am Sonntag nicht mehr helfen.
ndr.de (Dutzend), bild.de (Mögliche Opfer)

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

May will zweijährige Übergangsfrist nach Brexit: Für die Zeit nach dem Brexit strebt die britische Premierministerin Theresa May laut Medieninformationen eine zweijährige Übergangsphase an. Die Regierungschefin werde in einer Rede in Florenz am Freitag voraussichtlich einen entsprechenden Vorschlag machen, twitterte die BBC-Reporterin Laura Kuenssberg am Donnerstag. EU-Chefunterhändler Michel Barnier hält eine rasche Einigung über den Rückzug Großbritanniens aus der Europäischen Union noch für möglich.
derstandard.at, nachrichten.at

Mehrheit der Muslime fühlt sich wohl in Europa: Eine Untersuchung von der Grundrechteagentur der EU besagt unter anderem, dass 76 Prozent der befragten Muslime ein starkes Zugehörigkeitsgefühl zu dem EU-Land haben, in dem sie leben. 92 Prozent der Befragten erklärten zudem, dass sie gerne mit andersgläubigen Nachbarn zusammen leben würden. Auch habe die überwiegende Mehrheit der Muslime in der EU großes Vertrauen in demokratische Institutionen. Allerdings fühlte sich laut der Untersuchung ein Drittel der Muslime innerhalb der vergangenen fünf Jahre bei der Arbeitssuche diskriminiert.
dw.com, tagesspiegel.de

EU macht Druck bei Besteuerung von IT-Riesen: Die EU-Staaten sollen nach dem Willen Brüssels eine Allianz gegen Niedrigsteuern für Internetriesen wie Google und Apple schmieden. Die Mitgliedstaaten sollten sich auf einen starken und ehrgeizigen Standpunkt der EU einigen, erklärte die EU-Kommission am Donnerstag. Die Staats- und Regierungschefs sollten dies schon bei ihrem informellen Treffen in der kommenden Woche in Tallinn vorantreiben. Eines der Hauptprobleme aus Sicht der Kommission ist, dass Digitalunternehmen bislang lediglich dort besteuert werden können, wo sie ihren Firmenstandort haben.
handelsblatt.com

Bundestagswahl: Unbekannte schicken Drohbriefe an Spitzenpolitiker tagesspiegel.de
ZDF-„Politbarometer“: SPD verliert leicht an Zustimmung bild.de
Proteste: Auswärtiges Amt rät Reisenden in Katalonien zur Vorsicht dw.com
Hurrikan „Maria“: USA rufen für Puerto Rico Katastrophenfall aus welt.de

Θ STADT & LEBEN

Bauten der Bildung: Hamburgs Erzbischof Stefan Heße weiht am Freitag den Neubau der Katholischen Schule in Billstedt ein. Auf 4.000 Quadratmetern sollen in dem sozial benachteiligten Stadtteil 650 Schüler aus 33 Nationen unterrichtet werden. Zudem wird in der Kombination von Schule sowie der angebundenen Kindertagesstätte und Kirchengemeinde ein Hort des katholischen Lebens in Billstedt geschaffen. Ein Ort der Wissenschaft soll hingegen das neue „Haus der Erde“ der Universität Hamburg werden. Der 22.000 Quadratmeter große Bau, der den Klimaforschern eine neue Heimat bieten soll, feierte am Donnerstag sein Richtfest.
kseh.de (Schule), hamburg.de (Universität)

Rockbands und Startups: Da gibt es viele Gemeinsamkeiten. Auf die Chemie zwischen den Akteuren kommt es an und die Nase für das richtige Produkt zur richtigen Zeit. Daher passen Startups auch perfekt zum Reeperbahn Festival, das gerade in den Kiezclubs über die Bühnen geht. Bei Startups@Reeperbahn Pitch am Mittwoch rockten fünf Kandidaten das Gruenspan. Den Sieg holte sich Inspirient aus Berlin mit einer Software zur Datenanalyse, Platz 2 ging an Sceenic. Das junge Londoner Medienunternehmen hat sich eine neue Art gemeinschaftlichen Fernsehens ausgedacht.
hamburg-startups.net

Veranstaltungshinweis
Klimawandel und die Folgen: Die neunte Hamburger Klimawoche vom 24. September bis zum 1. Oktober will auf die Gefahren des Klimawandels hinweisen. Die Bilder des Wirbelsturms Irma gaben einen Eindruck, welche Gewalt die Natur haben kann. Ziel der Klimawoche ist es, auch in der Metropolregion Hamburg dem Klimawandel entgegenzutreten und die Realisation der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen gemeinsam mit der Gesellschaft zu unterstützen. Im Programm ist etwa der Science Slam, ein Klimakonzert mit Sarah Lesch und der Themenpark mit Bühne rund um den Hamburger Fernsehturm.
klimawoche.de

Restaurant-Tipp – Essen im Museum: Am Freitag eröffnet im Altonaer Museums das neue Museums-Café „Schmidtchen im Museum“.Das Café ist ein Ableger des bekannten und mehrfach ausgezeichneten Café Schmidt an der Elbe. Besucher und Gäste des Cafés können bei hausgemachten Torten und Tartes, Franzbrötchen und Herzhaftem sowie einem wechselnden Mittagstisch entspannen und genießen. Neben verschiedenen Frühstücksvariationen, Quiches und hausgemachtem Eis im Sommer wird die wasserneutrale Kaffeemarke Waterkant Kaffee aus eigener Röstung angeboten. Als exklusive Genuss-Specials gibt es Smørrebrød und weitere nordische Spezialitäten.
hamburg.de (Museum), welt.de (Museumscafe)

Mensch – Arbeit – Handicap: Arbeit ist ein elementarer Bestandteil unserer Gesellschaft – auch für Menschen mit Behinderungen. Wie Inklusion und die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Handicap im alltäglichen Berufsleben aussehen kann, zeigen die Ergebnisse des Fotowettbewerbs der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege. Von emotionalen Momentaufnahmen bis hin zu analytischen Fotoserien ist alles dabei. Vom 22. September bis zum 26. Oktober 2017 an verschiedenen Orten: Moorweide, Dammtor / FC. St. Pauli Museum
hamburg.de

Popmusik in der Raute: Herbert Grönemeyer kritisiert deutsche Musik und deutsche Politik beim Reeperbahn-Festival abendblatt.de
Kochen unter dem Regenbogen: Charity-Dinner für Kampf gegen HIV im Hotel Reichshof guteleudefabrik.de
Weltstädtische Männer: Männliche Experten befeuern Debatte um Wollen einer Weltstadtwerdung facebook.jmwel

Θ FOFFTEIN

Tage der Äpfel: Am Wochenende werden wieder die Norddeutschen Apfeltage im Loki-Schmidt-Garten in Klein Flottbek begangen. Zu sehen ist Norddeutschlands größte Sortenausstellung mit ca. 220 Apfel- und 70 Birnensorten. Wer möchte, kann vor Ort Sorten aus dem eigenen Garten von Experten bestimmen lassen. Dafür müssen lediglich drei typische und gesunde Früchte mitgebracht werden. Die Apfelausbeute im Alten Land in diesem Jahr ist derweil mager. Ein Drittel Äpfel weniger als im vergangenen Jahr werden geerntet. Bei einigen Sorten wie Holsteiner Cox wird es sogar nur die Hälfte werden. Ursache für den schlechten Ertrag war das feuchte Wetter im Frühjahr.
hamburg.de (Apfeltage), abendblatt.de (Ernte)

Am Wochenende sind Bundestagswahlen. Machen Sie ihr Kreuz. Kommen sie gut durch den Freitag und wir wünschen Ihnen ein schönes Wochenende. Am Montag lesen wir uns wieder.

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