Grüner Mobilitätswendesenator ist ein Porsche, Notfallversorgung überlastet, HHLA dünnhäutig, Kiezkicker sortieren sich

Guten Morgen: Drive in der Bürgerschaft. * Sorge in Krankenhäusern. * Unmut an der Kaikante. *

Θ HAMBURG

So begann die Debatte zum Haushalt 2023/2024: Der CDU oblag es in der Generaldebatte der Bürgerschaft als erster Partei, die Politik des Rot-Grünen Senats zu kritisieren. Da fand Oppositionsführer Dennis Thering viele Punkte, darunter auch die autofeindliche Politik des grünen Verkehrssenator Anjes Tjarks, der die Baustellen nicht in den Griff kriegen würde. SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf erwiderte, dass die CDU in ihrer Regierungszeit vor fast einem Dutzend Jahren die Straßen habe verkommen lassen und Anjes Tjarks würde neben dem Bau von neuen Fahrradwegen auch viele Straßen saniert haben. In die gleiche Kerbe schlug der Grüne Co-Fraktionsvorsitzende Dominik Lorenzen. Tjarks sei sogar der Porsche unter den Verkehrsministern. Auch SPD-Bürgermeister Peter Tschentscher attestierte dem Grünen, einen guten Job zu machen und man dürfe nie wieder die Infrastruktur so verkommen lassen, wie es die CDU vor vielen Jahren getan habe. Am Abend war dann auch der Wissenschaftsetat abgesegnet.
welt.de, ndr.de, abendblatt.de, twitter.jenny_jasberg

Deine Finger sind mittlerweile klebriger als das Gebäck auf dem Weihnachtsmarkt.
SPD-Finanzsenator Andreas Dressel fand derweil während der Debatte noch die Zeit, parallel mit dem Hamburger FDP-Bundestagsabgeordneten Michael Kruse über höhere Freibeträge bei der Erbschaftssteuer zu streiten, die den Hamburger Haushalt zusätzlich belasten würden. Kruse findet indes, dass Dressel zu steuerraffgierig sei. Der Finanzsenator verkündete denn auch, ob eines guten Jahresergebnis der Stadt unerwartet Kredite in Höhe von 369 Millionen Euro abbauen zu können,
twitter.ADressel, spiegel.de

– Meinung –
Langsam ist auch mal gut: In ein paar Tagen ist 2023. Die Zeit des letzten CDU-Senates endete 2011 -übrigens nach Jahren einer weltweiten Finanzkrise –  Das sind elf plus eins Jahre in denen bis Anfang 2022 die Zeichen zumeist auf Wachstum, Prosperität und hohen Steuereinnahmen standen. Jetzt immer noch der CDU vorzuwerfen, sie hätte ja eigentlich schuld an den Baustellen auf Hamburgs Straßen fällt mittlerweile aus der Lebenszeit des Asphalts. Und auch die SPD-Kritik an vernachlässigter weiterer Infrastruktur wirkt angesichts der mittlerweile vielen Kilometer vergammelter Kaikanten im Hafen unangebracht, die zudem politisch unklug daran erinnert, dass die derzeitige Kleinpartei mal in der Stadt etwas zu sagen hatte.
abendblatt.de

Notfallversorgung überlastet: Der Krankenhauskonzern Asklepios hat angesichts der dramatischen Lage eine Task Force unter der Leitung der Stadt gefordert. Die Gesundheitsbehörde hatte den Krankenhäusern verboten, sich bei Überlastung der Notaufnahmen von der Leitstelle abzumelden. Rettungswagen werden nun die nächstgelegene Klinik anfahren, auch wenn deren Station überlastet ist. Das kritisiert Asklepios, denn die Maßnahme würde wieder nur die Krankenhäuser treffen und die niedergelassenen Ärzte verschonen. Viele Patienten gehörten in eine Arztpraxis und nicht in die Notaufnahme. Das gefährde eine sichere Versorgung in den Krankenhäusern und setze das Personal zusätzlich unter Stress.
abendblatt.de, bild.de, mopo.de

Wir müssen jetzt handeln
Und Asklepios-Medizinvorständin Sara Sheikhzadeh kennt sich mit Notaufnahmen gut aus .
bild.de

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HHLA dünnhäutig: Nachdem der NDR vermeldet hatte, dass der Terminalbetreiber wegen schlechter Geschäfte plane, etwa 100 Mitarbeiter zu entlassen, wehrt sich die HHLA. Sie sei wirtschaftlich gesund und solche Meldungen würden als „durchsichtiger Versuch“ begriffen, um den Einstieg des chinesischen Staatskonzern Cosco ins HHLA-Terminal Tollerort zu diskreditieren. Das ist eine steile These über die öffentlich-rechtliche Berichterstattung. In der Tat wird allerdings das Geschäft an der Kaikante nicht leichter. Die Reederei Hapag-Lloyd hat verkündet, dass die Nachfrage und damit die bislang sehr hohen Frachtraten wieder sinken würden. Immerhin nimmt der Bund seine Verpflichtung ernst, die Elbe schiffbar zu halten. Das bei der insolventen Pella Sietas Werft fast fertiggestellte Baggerschiff soll nun von Blohm+Voss endgefertigt werden.
ndr.de, welt.de (HHLA/Hapag Lloyd), abendblatt.de (Sietas/Blohm+Voss)

FC St. Pauli Ultras rufen zu Beteiligung auf: Die Mitgliederversammlung am Sonnabend soll den echten Willen der Mitglieder widerspiegeln und von vielen Mitgliedern besucht werden, fordern die Hardcore-Fans. Viele Vereinsmitglieder sind verärgert über die Entlassung von Trainer Timo Schultz und auch der Art und Weise der Trennungskommunikation. Präsident Oke Göttlich und Sportchef Andreas Bornemann werden sich im CCH viel Kritik anhören müssen. Beim HSV ist noch nicht bekannt, welche Ergebnisse die Aufsichtsratssitzung am Dienstagabend gebracht hat. Es deutet aber vieles darauf hin, dass der klamme Verein neues Geld braucht, das der Mäzen und Aktionär Klaus-Michael Kühne hätte. Nun sollen die Mitglieder davon überzeugt werden, der AG eine neue Rechtsform zu geben, die es erlaubt das Geld zu nehmen, ohne Einfluss abgeben zu müssen.
abendblatt.de, millernton.de (FCSP), abendblatt.de (HSV)

ICE rammt Auto: Keine Verletzten bei Zugunglück in Rönneburg ndr.de
Zwei Jahre auf Bewährung: Bestechung anbietender Schöffe kommt mit Bewährung davon ndr.de
Aufregung um neues Stadion: Geplantes Stadion für Altona 93 am Diebsteich sollte nur noch 3.000 Zuschauer zulassen, berichtete zwischenzeitlich nicht korrekt abendblatt.de, facebook.christoph.holstein
Emilia Fester verliert Attribut: Die Hamburger Bundestagsabgeordnete der Grünen ist mit 24 Jahren bald nicht mehr die jüngste Volksvertreterin. Auf den scheidenden saarländischen SPD-Abgeordneten und Ex-Minister Heiko Maas folgt die 21-jährige Emily Vontz bild.de

Wetter heute: Trocken bei minus sieben bis minus einem Grad.
wetter.net

Θ ZAHL DES TAGES

2,8 Millionen Megawattstunden Strom sind 2021 in Hamburg erzeugt worden. Das bedeutet einen Rückgang von 43,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Hinter der starken Reduzierung steht die Stilllegung des Kohlekraftwerks Moorburg. Dennoch bleiben fossile Brennstoffe das Rückgrat der Hamburger Stromproduktion. Die 2,1 Mio. Megawattstunden stellen etwa ein Drittel der Produktion. Ein Aufschwung der erneuerbaren Energien war auch nicht zu verzeichnen. Nur 0,6 MWh Strom wurden nachhaltig erzeugt, was sogar einen Rückgang um sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet.
welt.de, mopo.de

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Zum Abschluß eines wiederum sehr speziellen Jahres freuen wir uns auf unsere Jahresend-Veranstaltung M-POINT TALKT! mit Frau Julia Wöhlke, Geschäftsführende Gesellschafterin von Budnikowsky. „Besonders interessant finden wir immer die Geschichte hinter der Geschichte“ so Thomas Götzinger, Gründer von M-POINT, dem Unternehmernetzwerk für die Metropolregion Hamburg und „wie Budnikowsky zu BUDNI wurde wollen wir gerne von Frau Wöhlke wissen!“. Seien Sie doch morgen um 18 Uhr auch dabei und nutzen Sie beste Vernetzungschancen in die Hamburger Wirtschaft beim großen M-POINT Weihnachtsspecial. Das Event findet im BZ Business Center am Michel statt, Anmeldung wie immer auf dem M-POINT Unternehmerportal.

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

EU-Vizeparlamentspräsidentin Eva Kaili weist Korruptionsvorwürfe zurück: Sie habe nichts mit Geldflüssen aus Katar zu tun, erklärte ihr Anwalt. Kaili wird vorgeworfen, viele Scheine dafür bekommen zu haben, dass sie für das WM-Gastgeberland Einfluss auf politische Entscheidungen nahm. Die Sozialdemokratin wurde nahezu einstimmig vom Parlament abgesetzt. Die Chefin der Grünen-Fraktion im EU-Parlament Terry Reintke sagte, die große Einigkeit des Parlaments sei ein gutes Zeichen. Wenn man sich jetzt noch auf umfassende Aufklärung und weitergehende präventive Maßnahmen einigen könne, sei ein erster wichtiger Schritt in der Reaktion auf den Skandal unternommen. rnd.de, tagesschau.de, wiwo.de, twitter.lena4berger

Geberkonferenz in Paris sagt Ukraine eine Milliarde Euro zu: Die Hilfe soll laut Frankreichs Außenministerin Catherine Colonna von sofort an bis zum Ende des Winters geleistet werden. Es geht darum, den Bedarf an Wasser, Strom, Lebensmitteln und Medikamenten bis Ende März zu decken. Zu der Soforthilfe gehörten außerdem Generatoren, Transformatoren, Baumaterial oder etwa Feuerwehrautos. An der Konferenz beteiligten sich rund 70 Staaten, internationale Organisationen sowie die EU. tagesschau.de, spiegel.de

Habeck will trotz Korruptionsskandal um Katar weiter an Gaseinkauf festhalten: Es gehe um zwei verschiedene Sachen, sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck auf die Frage, ob man Gas von Katar kaufen könne, wenn Katar europäische Abgeordnete kaufe. Bestechung sei eine Straftat und der Handel mit anderen Ländern sei immer mit den moralischen Konsequenzen abzuwägen. Gleichzeitig müsse aber die Versorgungssicherheit sichergestellt werden. rnd.de

Reichsbürger und Klimaaktivisten: CDU-Chef Friedrich Merz positioniert sich nach längerem Nachdenken zu aktuellen Themen twitter.ChrisStoecker
Wenig überraschend: Firmen nutzen laut Studie des ifo Instituts die Inflation zur Gewinnmaximierung zeit.de
Energiekrise: Wieder keine Einigung auf EU-weiten Gaspreisdeckel wiwo.de
Hilfen vom Staat: Ampel einigt sich auf Härtefallregelung für Heizöl und Pellets zeit.de

Europa – von Wolf Achim Wiegand
FIFA zerstritten: Kurz vor Ende der umstrittenen Weltmeisterschaft in Katar bahnt sich offenbar neuer Streit beim Fußball-Weltverband FIFA an. Die europäischen Verbände lehnen den ehrgeizigen Vorschlag ihres Präsidenten Gianni Infantino ab, das Turnier in eine XXXL-Meisterschaft umzuwandeln. Das meldeten gestern südamerikanische Medien. Damit wären Pläne des schweizerisch-italienischen Sportfunktionärs in Gefahr, die nächste WM in den USA, Kanada und Mexiko auf bis zu 48 Nationalteams und 104 Spiele aufzumotzen. Aus Fußball-Europa herrschte zunächst Stillschweigen zu den Meldungen. Derweil hat Argentinien das Finale der Weltmeisterschaft nach einem souveränen 3:0-Sieg gegen Kroatien erreicht.
adnradio.cl, t-online.de

Θ STADT & LEBEN

Fast wie früher: Die Weihnachtsmärkte ziehen eine bislang zufriedenstellende Bilanz. Genaue Zahlen gäbe es noch nicht, aber die Märkte seien alle wieder gut besucht. Das kalte aber trockene Wetter lässt die Besucher die wärmenden Getränke genießen. Neben dem traditionellen Glühwein soll der moderne „Ginny“ nachgefragt sein. Hier werden weihnachtliche Gewürze mit warmen Gin vermischt. Auch bei den Speisen wird variiert. Mexikanisch soll mittlerweile beliebt sein. Beim Feuerwerk für Silvester soll auch alles wie damals sein. Die Hersteller rechnen mit Umsätzen wie vor Corona. Außer an der Binnenalster darf in der ganzen Stadt wieder dem wilden Geballer gefrönt werden. In diesen Tagen mag man sich gar nicht vorstellen, was in der Silvesternacht in den überlasteten Notaufnahmen los sein wird, wenn zudem die Übung mit explosiven Materialien zwei Jahre gefehlt hat.
abendblatt.de, n-tv.de

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Schenk doch Kultur! Schenk, was bleibt: Packende Aufführungen, virtuose Performances, sinnliche Konzerte und vieles mehr. Hamburg hat die schönsten Geschenke – ein spektakuläres Kulturangebot für nachhaltig wirkende Weihnachten.
Weihnachten in der heißen Ecke“ – Wer sehen will, wie es Weihnachten auf der Reeperbahn zugeht, sollte sich nicht das St. Pauli Musical „Weihnachten in der heißen Ecke“ im Schmidts Tivoli entgehen lassen. In der einmaligen Weihnachtsfassung des Kiez-Musicals schlüpfen neun Darstellerinnen und Darsteller in über 50 Rollen und begeistern mit Herz, Schnauze und Humor.
Schenk doch Kultur!

Restaurant-Tipp – Nordic French Cuisine auf St. Pauli: Das kleine, gehobene Restaurant „haebel“ mit der großen Weinkarte: Hier wird neben „Nordic French Cuisine“ vor allem Wert auf Weine gelegt. Von Italien, über Frankreich bis Deutschland sind moderne, trendige Tropfen auf der Karte, die allesamt entweder handgemacht oder naturnah angebaut sind. Gegessen wird das minimalistisch-erlesene Menü des Hauses, zu dem das perfekte Weinpairing angeboten wird.
hamburg.de

„Avatar: The Way of Water“ spielt mehr als ein Jahrzehnt nach den Ereignissen des ersten Films und erzählt die spannende Geschichte der Familie Sully (Jake, Neytiri und ihre Kinder): von dem Ärger, der sie verfolgt und was sie auf sich nehmen, um einander zu beschützen; sowie die dramatischen Erlebnisse und die Kämpfe, die sie führen, um zu überleben. Der Film könnte das Kinoereignis des Jahres werden. Zu besichtigen etwa im Savoy Kino in der Originalversion um 20.15 Uhr.
savoy.premiumkino.de

– Kulturhinweis –
Vor der Weihnachtspause empfiehlt der Kunstflâneur die besonderen Kirchenfenster der Künstlerin Eun Nim Ro in der St. Johanniskirche in Altona. Kunstflâneur – das Online-Magazin informiert über zeitgenössische Kunst in der Metropolregion Hamburg. Zweimal im Monat. Immer mittwochs. Immer kostenlos. Hier erhalten Sie einen regelmäßigen Überblick über die aktuellen Kunst-Termine in der Stadt. Anmeldung über kunstflaneur.de. Zudem finden Sie den Kunstflâneur auch auf Instagram @kunstflaneur_hamburg

Θ FOFFTEIN

Keine deutsche Gebrauchsanweisung: Weil 30 im Hafen zum Import bereitliegende chinesische Liebespuppen über keine derartige Beschreibung verfügten, zog sie der Hamburger Zoll aus dem Verkehr. Auch die Heizstäbe der Sexspielzeuge sollen nicht EU-Normen entsprochen haben.
ndr.de

Heute ist der Tag der Affen. Wir wünschen Ihnen eine schöne Wochenmitte.

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