Hamburger Dialoge über Energie, Ärzte-Chef richtig auf Zinne, Schwere Zeiten für NDR und „Stern“, Seute Deern bleibt im Sandtorhafen

Guten Morgen: Energie. * Empörung. * Erleuchtung. * Erleichterung. *

Θ HAMBURG

Deindustrialisierung droht: So lautet das Fazit einer Klausur der SPD-Fraktionsvorsitzenden in Hamburg. Der Hamburger Fraktionschef Dirk Kienscherf kritisiert die Ampelkoalition in Berlin, dass Hilfsleistungen nicht zügig bewilligt würden. Das gefährde auch den Industriestandort Hamburg. Die Sorge um die steigenden Energiepreise sowie deren Folgen für die Stadtgesellschaft will Bürgermeister Peter Tschentscher mit weiteren Senatsmitgliedern am Donnerstagvormittag aufnehmen. Ein sogenannter „Hamburger Dialog“ soll im Rathaus stattfinden. An dem Gespräch nehmen weitere Mitglieder des Senats teil. Geladen sind viele Vertreter von Unternehmen, Vereinen, Kultureinrichtungen und weiterer städtischer Akteure, was schon die Nutzung des Großen Festsaals erfordert. Das Treffen wird eher ein Zeichen der Solidarität setzen wollen, als benötigte konkrete Lösungen präsentieren zu können.
welt.de, ndr.de

Ärzte auf Zinne: Um die 1.200 MedizinerInnen und Praxis-Angestellte haben sich am Mittwoch zur Fortbildung getroffen, was aber eigentlich ein Streik war. SPD-Gesundheitsminister Karl Lauterbach will die auskömmliche Budgetierung für Neupatienten beenden. Das trifft das Einkommen der Ärzte, die aber auch darauf verweisen, dass darunter auch besonders Patienten in Stadtteilen mit geringen Einkommen leiden werden. Das bringt besonders den Vorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung, Dirk Heinrich richtig auf die Palme, denn Lauterbach hatte ja schon dessen Projekt eines Gesundheitskiosks in Billstedt torpediert. Wenn sich der Minister nicht einsichtig zeigt, wollen die ÄrztInnen nun häufiger eine Vier-Tage-Woche einrichten.
abendblatt.de, ndr.de

Er als Praktiker! Das ist Amtsanmaßung. Dieser Mann hat noch nie als Praxisinhaber eine Praxis von innen gesehen.
Ärzte-Chef Dirk Heinrich spricht nicht gut über SPD-Gesundheitsminister Karl Lauterbach.
abendblatt.de

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2015 ist zurück! Unter dieser Überschrift der AfD ist am Donnerstag eine lebhafte Debatte in der Bürgerschaft zu erwarten. In der Tat spitzt sich die Situation für die Unterbringung von Geflüchteten zu. Die Plätze sind knapp und so wird derzeit schon eine Messehalle als Unterkunft hergerichtet. Um HamburgerInnen von ihren hohen Mietkosten zu entlasten, soll das Wohngeld erhöht und der Kreis der Empfangsberechtigten ausgeweitet werden. Für diese neue Klientel will Rot-Grün nun eine Informationskampagne starten. Die CDU fordert derweil einen Maßnahmenkatalog, um die Situation von Wohnungs- und obdachlosen Menschen zu verbessern. Auch die Linke sorgt sich um die Wohnverhältnisse und beantragt, dass die SAGA auf Kündigungen in Krisenzeiten verzichtet.
hamburgische-buergerschaft.de (Ab 13.30 Uhr im Livestream)

Streik am Flughafen: Aufgrund eines Pilotenstreiks bei Eurowings werden am Donnerstag zahlreiche Flüge der Linie gestrichen. Nur ein Viertel der knapp 100 getakteten Flugbewegungen soll stattfinden können. Am Freitag soll der Flugbetrieb wieder normal laufen. Das ist auch besser so, denn aufgrund der beginnenden Herbstferien erwartet der Flughafen einen hohen Andrang von Flugreisenden. Bis zu 290.000 an- und abreisende Fluggäste werden in einer Woche erwartet. Das entspricht etwa 75 Prozent der Zahl vor Corona. Der Hamburg Airport empfiehlt, 2,5 Stunden vor dem Abflug einzutreffen. Um Staus an der Sicherheitskontrolle zu vermeiden, soll wenig Handgepäck mitgeführt werden.
abendblatt.de, ndr.de, hamburg1.de

Finanzsenator sauer: Andreas Dressel ist nicht erfreut, dass der Ampelkollege im Bund, Christian Lindner unabgestimmt mit den Ländern eine Verlängerung der Frist für die Angaben zur neuen Grundsteuer in Aussicht stellt twitter.ADressel
Razzia auf dem Kiez: In Bordellen sollen Steuern hinterzogen worden sein bild.de
Private Haushalte sparen Gas: Gasnetz Hamburg sieht Verbrauch 30 Prozent niedriger als in den Vorjahren ndr.de
Bild kennt das Erfolgsgeheimnis des HSV: Seitdem DESY unter dem Volkspark wieder dunkle Materie in Licht zurückverwandelt, gewinnen die Rothosen bild.de

Wetter heute: Wechselnd bewölkt und trocken bei neun bis 17 Grad.
wetter.net

Θ ZAHL DES TAGES

80 Prozent der von den Carsharing-Anbietern Miles, Share Now, Sixt und WeShare in Hamburg betriebenen Fuhrparks, sollen ab Januar 2024 aus E-Fahrzeugen bestehen. Das haben die Stadt und die Hochbahn mit den Anbietern vereinbart. Im Gegenzug verpflichtet sich die Stadt,  600 Ladepunkte im öffentlichen Raum zu errichten. Hamburg liegt ohnehin relativ weit vorne bei der E-Quote in Vergleich zu andern Bundesländern. Immerhin 13.000 PKW fahren ausschließlich elektrisch, was bezogen auf den gesamten PKW-Bestand von 814.000 Fahrzeugen eine Quote von 1,61 Prozent bedeutet.
welt.de, abendblatt.de

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Wohin mit Ihrem Geld, wenn Banken für 2023 zuversichtlich sind, aber deren Aufseher nicht? In Fachmedien finden sich zunehmend mehr Hinweise, dass all die aktuellen Risiken sich auch auf das Finanzsystem auswirken könnten. Zitat des europäischen Ausschuss für Systemrisiken „ … eine Reihe schwerwiegender Risiken für die Finanzstabilität ..“ Die Banken selbst sind aber – zu ? – zuversichtlich. Sollten sie irren, hat das zumindest Auswirkung auf die Kreditvergabe für Immobilienfinanzierungen aber auch auf Geldanlagen allgemein. Zwei Webinare bieten Ihnen hier Orientierungshilfe. Heute 19 Uhr zu Alternativen zur Anlage bei Banken: ETF & Co. Nächster Dienstag: Immobilien als Geldanlage – wie jetzt positionieren?
FORAIM

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

Putin unterzeichnet Gesetz zur Annexion: Der Kreml sieht die ukrainischen Gebiete Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson nun offiziell als zu Russland gehörende Territorien an. Die EU-Staaten haben als Reaktion auf die Annexionen ein achtes Sanktionspaket auf den Weg gebracht. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Rückeroberung weiterer drei bisher russisch besetzter Ortschaften in Cherson gemeldet. Russland will die zuletzt von ukrainischen Truppen befreiten Gebiete nicht aufgeben und bald wieder unter seine Kontrolle bringen. zeit.de, zdf.de, tagesschau.de, rnd.de

Kabinett beschließt weitere Entlastungen: Rentnerinnen und Rentner erhalten zur Entlastung bei den hohen Energierkosten eine einmalige Zahlung von 300 Euro. Das Geld wird nach Angaben des Arbeitsministeriums bis zum 15. Dezember ausgezahlt.Außerdem brachte die Regierung die Lockerung des Insolvenzrechts wegen der Marktpreisentwicklung der Energie auf den Weg. Damit sollten Unternehmen, die auf bezahlbare Energie gesetzt hatten, vom Marktrisiko nicht sanktioniert werden. tagesschau.de, finanzen.net

BKA warnt vor Sabotageakten gegen kritische Infrastruktur: Das Bundeskriminalamt geht von einer gezielten Sabotage der Pipelines Nord Stream 1 und 2 aus spiegel.de
Putin stellt AKW Saporischschja unter russische Verwaltung: Das Atomkraftwerk ist seit März von russischen Truppen besetzt tagesschau.de
Energiekrise: Deutschland und Spanien wollen Pyrenäen-Pipeline spiegel.de
Von Ausländerbehörde Passau in Falle gelockt? Abschiebung eines Iraners ausgesetzt rnd.de
Nerz-Skandal: Dänemark wählt bereits am 1. November ein neues Parlament welt.de

Θ STADT & LEBEN

Schwere Zeiten für NDR und den „Stern“: Der NDR hat vor dem Landgericht einen Sieg gegen die Zeitschrift Stern und die Zeitung Bild erzielt. Die Blätter dürfen nicht mehr behaupten, dass die Tochter der Landesfunkhaus-Direktorin bei der Stellensuche in einem NDR-Sender protegiert worden war und es möglicherweise eine Auftragsproduktion als Gegenleistung gab. Dafür legte die ehemalige freie NDR-Moderatorin Anke Harnack noch mal gegen ihren ehemaligen Arbeitgeber nach, der das Hamburg Journal um 18 Uhr oft zu einer Dauerwerbesendung habe verkommen lassen. Aber sonderlich wehrhaft war sie auch nicht, wie die Plaudertasche dem Stern gestand. Das traditionsreiche Print-Magazin braucht wiederum dringend gute Geschichten und eine gute Profilierung, damit nicht auch der Stern bei dem von RTL angestrebten Magazin-Sterben der ehemaligen Gruner+Jahr Titel untergeht. Der Frust ist wohl groß am Baumwall.
ndr.de (Gericht), mopo.de (Harnack), kress.de (G+J)

Er miniaturisiert sich als Intendant.
Ehemalige Chefin des mittlerweile miniaturisierten G+J-Verlages Julia Jäkel hadert mit dem ARD-Vorsitzenden und Ex-NDR-Mann Tom Buhrow.
turi2.de

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Georg Koppmann Preis für Hamburger Stadtfotografie: Die Stiftung Historische Museen Hamburg vergibt es jährlich zusammen mit der Behörde für Stadtentwicklung zu Ehren des Hamburger Fotografen Georg Koppmann (1842-1909), der Ende des 19. Jahrhunderts Hamburgs Entwicklung zur Großstadt kontinuierlich dokumentiert hat. Er wird vergeben für eine künstlerisch-dokumentarische Auseinandersetzung mit dem Stadtbild Hamburgs und seinen Veränderungen. Das Stipendium ist mit 8.000 Euro dotiert und richtet sich an professionelle Fotografen und Absolventen von Fotostudiengängen an Hochschulen, Universitäten und Akademien. Bewerbungen können bis zum 30. November 2022 eingereicht werden.
shmh.de

Restaurant-Tipp – Indisch in Barmbek: Direkt an der Fuhlsbüttler Straße findet man im Indian Temple eine leckere und gemütliche Einkehr. Besonders die Tandoori-Gerichte sind hier beliebt, ebenso wie der freundliche Service. Das Schärfeniveau ist eher an den europäischen Gaumen angepasst. Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt völlig besonders bei den wechselnden Mittagsmenüs. Da das Restaurant recht beliebt ist, kann eine Reservierung nicht schaden.
hamburg.de

Reeperbahn Spezialeinheit FD65: Auf Hamburgs wilder Meile bekämpft eine Spezialeinheit der Kriminalpolizei das organisierte Verbrechen. Schauplatz der fünfteiligen High-End True Crime Dokuserie, die als erste Doku im Wettbewerb des Filmfest Hamburg läuft, ist St. Pauli, wo in den 1980er Jahren gelebt, geliebt und gemordet wurde und wo sich brutale Kämpfe um Geld und Macht im lukrativen Glücksspiel-, Prostitutions- und Drogengeschäft abspielten. Von Wilfrid Schulz, dem sog. „Paten von St. Pauli“, und seinen Verbindungen zur US-Mafia über die Hells Angels bis hin zu Auftragsmördern: der Kiez war ein Brennpunkt krimineller Machenschaften, eine Hydra mit vielen Köpfen. Um 18 Uhr im CinemaxX.
filmfesthamburg.de

Θ FOFFTEIN

„Seute Deern“ bleibt in Hamburg: Das historische Schiff, das früher im Liniendienst nach Helgoland verkehrte, bleibt dem Sandtorhafen erhalten. Die 60 Meter lange Eleganz war im Besitz des verstorbenen Barkassenunternehmers Heinrich Prüsse. Der Makler Michael Derboven hat nach einigen Wirrungen nun einen Hamburger Kaufmann als Nachfolger gefunden, der dafür im Tausch eine Eigentumswohnung geboten hat. Das Schiff für 600 Passagiere ist sogar fahrtüchtig, soll aber hauptsächlich weiter in der HafenCity liegen und mit Kulturveranstaltungen bespielt werden. Dabei wird eine Kooperation mit der Elbphilharmonie angestrebt.
ndr.de, bild.de

Heute feiert das Musical „Hamilton“ seine Deutschlandpremiere im Stage Operettenhaus. Wir wünschen Ihnen einen schönen Donnerstag.

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