Hotspot Schule, HVV für neun Euro im Monat, Elbtower-Aufregung war Bürofehler, Kreuzfahrer wollen Landstrom nutzen

Guten Morgen: Die Sonne scheint. * Die Nachtigall sang. * Elton John wird 75. * Italien verpasst Fußball-WM. * Konstruktiver Journalismus. *

Θ HAMBURG

Hotspot Schule: 109 LehrerInnen fallen nach den Ski-Ferien wegen Corona aus. Das sind mehr als zehn Mal so viele kranke Lehrkräfte als vor den Ferien. Nach der isolierten Genesung wartet dann viel Arbeit auf die Pädagogen. Die Schulbehörde rechnet mit 4.000 gegen Masern geimpfte SchülerInnen aus der Ukraine. Bislang sind 750 Kinder und Jugendliche gemeldet. 120 davon sitzen schon am Pult. Schulsenator Ties Rabe will den Menschen indes Zeit zum ankommen lassen, bevor die Kinder eingeschult werden müssen. Auch der Aufbau nötiger Strukturen an den Schulen dauert noch. Aber später will Rabe durchgreifen und Daten abgleichen, um Verstöße gegen die deutsche Schulpflicht zu verhindern. Es soll ein konkurrierendes Digitalangebot in ukrainischer Sprache geben, das vielen Eltern und Kindern als mindestens ausreichend erscheint.
abendblatt.de, hamburg1.de

Da machen wir keine Ausnahme. Ob es sich um Flüchtlinge handelt, (…) ob es sich um Ureinwohner Hamburgs handelt – das gilt für alle.
Schulsenator Ties Rabe sollte als mindestens gebürtiger Hamburger wissen, dass es Geborene Hamburger und nicht Ureinwohner heißen müsste, mutmaßt ein langjähriger Quiddje.
abendblatt.de, wikipedia.org

Verhaltene Freude: SPD-Finanzsenator Andreas Dressel kann sich noch nicht so recht über das mit Zustimmung seiner Partei im Bund beschlossene Energie-Entlastungspaket freuen. Das sieht ein Drei-Monats-Abo für den HVV zum Preis von 27 Euro vor. Das kostet sonst schon mal 280 Euro für den Zeitraum. Dressel schwant der nötige Verwaltungsaufwand, um Bestandskunden die Erstattung zukommen zu lassen. Zudem moniert er, dass der Bund die Corona gebeutelten Verkehrsbetriebe mit den hohen Energiekosten allein ließe. Das stimmt nicht ganz, denn die ebenfalls vereinbarte Senkung des Liter Diesel um 14 Cent, entlastet die Hochbahn um eine Million Euro. Immerhin.
ndr.de, mopo.de, twitter.ADressel

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Diese Woche im Hamburg-Podcast „Wie ist die Lage?“: „2000 Tonnen Hilfsgüter haben wir in den ersten zehn Tagen des Kriegs nach Kiew gebracht“ –Tatjana Kiel über ihren Alltag als CEO von Klitschko Ventures seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine. „Sterne bekommen ist wie Kinderkriegen“ – Spitzenkoch Kevin Fehling über die Freude an Michelin-Sternen und Hamburgs bestes Fast Food. „In ‚Camp Collections‘ zeigen wir Werke von Kunstschaffenden aus Flüchtlingslagern“ – John Schierhorn über die neue Ausstellung im Schrödingers, die morgen startet. Alle Folgen hören Sie hier.

Schulbildung wird neu justiert: Die Schulbehörde hat neue Bildungspläne vorgestellt. Dabei werden die Felder Digitalisierung, Bildung für nachhaltige Entwicklung und Wertebildung sowie Sprach- und Schriftförderung einen größeren Raum als bislang einnehmen. Die überarbeiteten Pläne der Grundschule, der gymnasialen Oberstufe und der Hauptfächer in der Mittelstufe sollen auch der Harmonisierung mit den Plänen der anderen Bundesländer dienen. Schulsenator Ties Rabe will zudem einen größeren Fokus auf schriftliche Klausuren legen, da sich Hamburgs Schüler damit bislang schwer tun. Zwei Klausuren in jedem Halbjahr sollen ab dem Schuljahr 2023/24 mit Verwendung eines Computers geschrieben werden.
welt.de, ndr.de

HHLA macht gute Geschäfte: Weil die Lieferketten aufgrund Corona aus dem Takt gekommen sind, verdient die HHLA prächtig und erzielte im vergangenen Jahr einen Gewinn von 228 Millionen Euro. Das liegt zum Großteil an gestiegenen Lagergebühren für Container, die länger an der Kaikante stehen als üblich. Wenig wirtschaftliche Sorgen bereitet der HHLA bislang der Krieg in der Ukraine. Der Logistiker betreibt ein Terminal in Odessa, das derzeit geschlossen, aber immerhin noch unbeschossen ist. Den 480 Mitarbeitern wird weiter das Gehalt überwiesen. Wenig Fortschritte scheint es indes bei der geplanten Hafen-Kooperation mit Bremerhaven und Wilhelmshaven zu geben.
welt.de, abendblatt.de

Die beteiligten drei Parteien sprechen weiterhin miteinander.
HHLA-Chefin Angela Titzrath gibt nicht viel preis zum Stand der Hafen-Kooperation.
welt.de

HSV ist ausverkauft: Die AMPri Handelsgesellschaft hat die letzten frei verfügbaren Anteile an der HSV AG erwoben. Mit den 35.068 Aktien für 2,2 Millionen Euro sind 24,9 Prozent der Anteile bei fremden Investoren. Um weitere Anteile der 75,1 Prozent vom HSV e.V. gehaltenen Anteile zu verkaufen, müssten die Mitglieder befragt werden. Derweil haben die Kicker des HSV ein denkwürdiges Testspiel gegen den dänischen Klub Viborg FF bestritten. Nach 45 Minuten lagen die unengagierten Rothosen mit 0:5 im Rückstand. Nach einer längeren Halbzeit-Standpauke von Trainer Tim Walter, kam die Mannschaft immerhin noch auf 4:5 heran. Stürmer Robert Glatzel steuerte einen Hattrick innerhalb von zehn Minuten bei.
bild.de (Anteile), mopo.de, moinvolkspark.de (Spiel)

Nur ein Bürofehler: Vorzeitige Veröffentlichung der Baugenehmigung für den Elbtower war ein Versehen ndr.de
Sechseinhalb Jahre Haft: 44-jährige Mutter hat Tod ihres Sohnes als IS-Kämpfer in Syrien zu verantworten ndr.de
Schnell integriert: Geflüchteter Schiri aus der Ukraine tut nun Dienst an der Pfeife und wird im Hamburger Fußball eingesetzt welt.de
Neuer Denkmalschutz: Bauwerke der Postmoderne des vergangenen Jahrhunderts wie etwa der S-Bahnhof Hammerbrook sind nun etwas geschützt mopo.de

Wochenend-Wetter: Freitag erneut sonnig bei bis zu 17 Grad. Am Wochenende wechselnd bewölkt bei bis zu 14 Grad.
wetter.net

Θ ZAHL DES TAGES

Bis zu 200.000 Euro Förderung können Startups der Finanzwirtschaft beim neuen „InnoFinTech“-Förderprogramm beantragen. Die Mittel stellt die Investitions- und Förderbank Hamburg bereit, die das Fördervolumen verwaltet. Das Konstrukt soll die gescheiterte Gründung eines Accelerators für Fintechs heilen, die SPD-Finanzsenator Andreas Dressel in Schwierigkeiten gebracht hatte. Die Finanzbehörde wollte die Mittel durch die Firma eines Genossen verteilen lassen, was nach Medienberichten darüber für Empörung bei der Opposition sorgte. Ursprünglich sollten 7,7 Millionen Euro für Startups bereit gestellt werden. Nun sind mehr als 5 Millionen Euro der Fördergelder verschwunden und es werden nur noch 2,5 Millionen Euro in die Zukunft der Hamburger Finanzwirtschaft investiert.
fbhh.de (Förderung), abendblatt.de (Vorwürfe)

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

Nato droht Russland: Die Nato-Staaten haben bei ihrem Sondergipfel in Brüssel am Donnerstag den russischen Präsidenten Wladimir Putin eindringlich davor gewarnt, bei seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine chemische oder biologische Waffen einzusetzen. Dies werde schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen, heißt es in der gemeinsamen Erklärung der Staats- und Regierungschefs der 30 Nato-Mitgliedstaaten. Die Nato wird die Ukraine mit zusätzlicher Ausrüstung unterstützen. Nach Angaben von Generalsekretär Jens Stoltenberg zählen dazu etwa Material zum Aufspüren von chemischen, biologischen und nuklearen Angriffen. Trotz eines Appells des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sollen aber keine Panzer oder Flugzeuge für den Kampf gegen die russischen Angreifer geliefert werden.
sueddeutsche.de, zeit.de

Olaf Scholz zahlt nicht in Rubel: Der Kanzler wies eine Forderung von Putin zurück, Lieferungen von russischem Gas und Öl künftig in Rubel abzurechnen. Die Verträge seien geprüft worden – sie würden alle eine Bezahlung in Euro oder Dollar vorsehen. Die EU habe sich ihrerseits bewusst entschieden, derzeit kein Embargo gegen russische Energielieferungen zu verhängen. Die Unterstützung für Flüchtlinge in der Ukraine und den Nachbarstaaten werde auf 370 Millionen Euro aufgestockt. Die G7 sehen sich in der Pflicht, eine Hungerkatastrophe zu verhindern, so Scholz. Außerdem forderten die G7-Staaten China sowie andere Länder auf, Russland in seinem Angriffskrieg weder militärisch noch anderweitig zu helfen.
spiegel.de, zdf.de, tagesschau.de

EU streitet über Energie-Embargo gegen Russland: In der EU gibt es Uneinigkeit über einen Lieferstopp für Energie aus Russland. Im Vorfeld des Gipfeltreffens in Brüssel forderten mehrere Regierungschefs, die Sanktionen gegen Russland auf Erdgas, Kohle und Öl auszuweiten. Finnlands Premierministerin Sanna Marin argumentierte, mit dem Bezug von Energie aus Russland finanziere die EU den Krieg. Auch Polen befürwortet einen Stopp. Unter anderem Deutschland und Österreich hingegen lehnen diesen Schritt ab.
rnd.de, tagesspiegel.de, zeit.de

Gestiegene Energiepreise: Ampel einigt sich auf Entlastungspaket tagesspiegel.de
Aus Abhängigkeit russischer Energielieferungen befreien: Wirtschaftsminister Habeck skizziert künftige Energieversorgung zeit.de
Corona: Gesundheitsminister Lauterbach warnt ohne Impfpflicht vor neuen Beschränkungen im Herbst welt.de
Und ciao..: Nach einer Niederlage gegen Nord-Mazedonien verpasst Italien die Fußball-Weltmeisterschaft bild.de

Θ STADT & LEBEN

Kreuzfahrer wieder optimistisch: 323 Schiffsanläufe soll es in diesem Jahr geben. Das sind deutlich mehr als der bisherige Rekord aus dem Jahr 2018 als 212 Anläufe gezählt wurden. Acht Schiffe kommen in diesem Jahr erstmals nach Hamburg. Darunter auch die „AIDAcosma“, die am 9. April in Steinwerder mit einer Lichtshow getauft wird. Das Schiff kann ausschließlich mit Flüssiggas betrieben werden, was zumindest etwas umweltfreundlicher als die Verbrennung von Diesel ist. Um die Senkung von Emissionen ging es auch beim ersten runden Tisch der Kreuzfahrer im Gästehaus des Senates. Die Branche will und muss Klimaschonender werden, erklärten die Branchenvertreter unisono. Hamburg will dazu bald an allen Terminals Landstromaggregate anbieten.
bild.de, hamburg.de

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Wer Gutes tut, kriegt Gutes zurück! Der Annemarie-Dose-Preis wurde vom Senat gestiftet, um besonders innovatives Engagement zu ehren. Ausgezeichnet werden ehrenamtliche Projekte, die das Zusammenleben in Hamburg verbessern und nicht älter als drei Jahre sind. Der Preis ist insgesamt mit 8.000 Euro dotiert. Aktive können sich bis zum 15. April bewerben – oder vorgeschlagen werden. Alle Infos unter hamburg.de/annemarie-dose-preis

Restaurant-Tipp – Gemütlich in St. Georg: Der Name des Restaurants in St. Georg kommt nicht von ungefähr. Das Dorf – so wurde das heute szenige und wuselige Viertel noch im vorletzten Jahrhundert genannt. Und auch die Wirtschaft gibt es schon seit 1849. Die Nähe zum Theater zog stets viele Künstler, Prominente aber auch Normalos an. Hier sitzt der Hipster neben dem Lokalpolitiker – auf uralten Stühlen und Bänken, die aus einer Kirche stammen sollen. Die gemütliche Atmosphäre erinnert an eine Weinbar oder eine badische Studentenkneipe mit Kuppeln und antiken Kaminöfen. Dazu passt die gutbürgerliche Küche. Eine Empfehlung ist auf jeden Fall das Wiener Schnitzel mit Bratkartoffeln.
genussguide-hamburg.com

Ernst Wilhelm Nay: Seine kraftvollen, farbintensiven Bilder gelten als Brücke zwischen der Kunst vor und nach dem Zweiten Weltkrieg, zwischen Expressionismus, Abstraktion und einer freien gestischen Malerei nach 1945, zwischen deutscher und internationaler Moderne: Ernst Wilhelm Nay (1902–1968). Schon als junger Künstler hatte Nay um 1930 Anerkennung unter Sammler*innen, Kunsthistorikern und Kritikern gefunden, war in bedeutenden Ausstellungen vertreten gewesen und hatte erste Preise erhalten. Mit seiner Beteiligung an der »documenta« in Kassel 1955, 1959 und 1964 sowie den »Biennalen« in São Paulo und Venedig etablierte er sich endgültig als feste Größe in der Kunst der Moderne. Ab Freitag in der Kunsthalle zu besichtigen.
hamburg.de

„Camp Collections – Refugee Art Gallery“: Hilfsorganisationen haben auf Lesbos Möglichkeiten zum Malen und Fotografieren geschaffen. Die dort entstehenden Kunstwerke zeigen Fluchterfahrungen und Ängste, aber auch Hoffnungen und Wünsche. Eine Auswahl der bewegenden Bilder holt der Hamburger Hilfskonvoi e.V. gemeinsam mit dem Schrødingers Hamburg nun für eine Ausstellung nach Hamburg. Ein Teil dieser Gemälde und Fotografien bekommen nun die so wichtige Aufmerksamkeit. Am Sonnabend ab 14 Uhr bringt der Hamburger Hilfskonvoi e.V. eine beeindruckende Auswahl der Werke für die Ausstellung ins Schrødingers Hamburg. Jedes der Einzelstücke kann zugunsten der KünstlerInnen und Hilfsorganisationen gekauft oder ersteigert werden.
hamburg.de

Garten der Frauen: Anlässlich der Einweihung des historischen Grabsteins der Kostümbildnerin Aenne Willkomm, verheiratete Kettelhut (17.6.1902 Shanghai – 20.6.1979 Hamburg) im Garten der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof zeigen das Alabama Kino und der Verein Garten der Frauen am kommenden Sonntag um 15 Uhr zeigt das Alabama Kino den Film „Metropolis“ von Fritz Lang. Aenne Willkomm entwarf die wegweisenden futuristischen Kostüme für diesen monumentalen Stummfilm. Schauplatz ist eine futuristische Großstadt mit ausgeprägter Zweiklassengesellschaft. Dieser Science-Fiction-Film war einer der teuersten Filme der damaligen Zeit und gilt als eines der bedeutendsten Werke der Filmgeschichte.
alabama-kino.com

Θ FOFFTEIN

Klimaschutz und Frieden: Am Freitag findet die nächste Fridays for Future Demonstration in Hamburg und an weiteren Orten weltweit statt. Erstmals wird auch für den Frieden in der Welt demonstriert, um ein Zeichen gegen den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu setzen. Die Demo beginnt um 12 Uhr an der Willy-Brandt-Straße und zieht eine Runde durch die innere Stadt, die für Probleme im Autoverkehr sorgen wird. Erwartet werden 20.000 Demonstranten.
abendblatt.de, ndr.de

Heute ist das Fest der Verkündigung des Herrn; also noch neun Monate bis Weihnachten. Kommen Sie gut durch den Freitag und wir wünschen Ihnen ein schönes Wochenende. Am Montag lesen wir uns wieder.

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