Klimakleber machen weiter, Sorge um Köhlbrandquerung, PUA ganz sutje, Erfolg bei Kap Horn

Guten Morgen: Kleben. * Queren. * Kap. *

Θ HAMBURG

Klimakleber machen weiter: Am Montag bewachte die Polizei neuralgische Verkehrspunkte, um zumindest Protestaktionen am Streiktag zu verhindern. So wurden auch die Elbbrücken kontrolliert, wo es am Sonnabend zu verstörenden Szenen gekommen war, als ein empörter Lkw-Fahrer einem Aktionisten in den Bauch getreten hatte. Die Fraktionen im Hamburger Rathaus sind wohl zunehmend genervt von den Aktionen der Letzten Generation, weil man glaubte mit Dialog die Verkehrsbehinderungen zumindest aussetzen zu können. Dem ist nicht so, und die Aktivisten erwarten keine Gespräche, sondern Taten, wie sie am Montag erklärten. Die Bewegung professionalisiert sich weiter, wie neue Dokumente zeigen. Auch die Zustellung von Kostenbescheiden für Polizeieinsätze dürfte die Aktivisten nicht abschrecken.
ndr.de, mopo.de, sueddeutsche.de, taz.de

Sorge um Hafeninfrastruktur: Nachdem es vergangene Woche schon Streit um die Finanzierung des Bundes für die projektierte A26-Ost und den zu planenden Ersatz für die Köhlbrandquerung gab, scheint es nun eine auch weitere Verzögerung bei der Planung zu geben. Die Wirtschaftsbehörde teilte mit, dass mit neun Jahren Bauzeit nach dem Vorliegen eines Planfeststellungsbeschluss für einen Tunnel gerechnet werden müsse. Das würde bedeuten, dass ein Tunnel frühestens 2036 fertig gestellt werden kann. Bislang wird die Lebensdauer der Brücke bis 2034 veranschlagt. Die Planungsvorläufe haben sich in den vergangenen Jahren immer wieder verzögert. Die Bürgerschaft wird am Mittwoch kontrovers über die Projekte im Hafen streiten.
abendblatt.de, ndr.de

Konkrete Aussagen zum Beginn des Planfeststellungsverfahrens und somit auch zum Baubeginn oder zur Verkehrsfreigabe können noch nicht gemacht werden.
Auch die Kostenschätzung für den Tunnelbau und deren Aufteilung zwischen Bund und Land ist derzeit noch nicht möglich.
abendblatt.de

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Am Sonntag eröffnen das Hamburger Hafenmuseum und der Viermaster Peking die Saison. Am Schiff wurde im Winter viel gearbeitet. Es gibt einen festen Landanschluss und eine zweite Gangway. Die Zahl der Rundgänge kann nun deutlich gesteigert werden. Ehrenamtliche des Vereins „Freunde der Viermastbark Peking“ erklären den Besuchern das Schiff und die Arbeit der Seeleute. In dieser Saison sollen zudem erstmals die Segel gesetzt werden, auch wenn der deswegen Windjammernde den Liegeplatz im Hansahafen nicht verlässt. Jetzt Ihr Erlebnis sichern und einen Termin buchen! Nur beim Hafengeburtstag im Mai kann jeder auch ohne Termin kommen. Aber dann ist mit langen Wartezeiten zu rechnen. Mehr Informationen: shmh.de

Recht resilient: Die Auswirkungen des großen Verkehrsstreiks in Hamburg waren überraschend überschaubar. Auf Hamburgs Straßen gab es keine größeren Staus. Auch die planmäßig verkehrenden Angebote der Hochbahn waren in der Stadt nicht überfüllt. Die S-Bahn versuchte zumindest einige Linien zu bedienen, was aber für die Fahrgäste nicht planbar war. Am Flughafen und am Bahnhof, wo weder Flugzeuge noch Züge verkehrten, war erwartungsgemäß wenig los. Es scheint, als seien die BürgerInnen mittlerweile im Umgang mit Streiks vertraut und auch die Erfahrung mit Homeoffice war wohl hilfreich. Am Montagabend wurde der Bahnverkehr wieder aufgenommen. Am Flughafen wird am Dienstag mit mehr Betrieb gerechnet.
abendblatt.de, ndr.de

Ganz sutje: Der Parlamentarische Untersuchungsausschuss zur CumEx-Affäre hat seine Sitzung am Mittwoch abgesagt. Der PUA ist groß darin, sich neue Arbeiten an Land zu ziehen, aber wenig Erkenntnisse zu produzieren, monieren Kritiker. So sollen demnächst 39 Bundestagsabgeordnete und der Kanzler dazu befragt werden, wo und ob er sich an etwas erinnern kann. Zudem sollen alte Akten der abgewickelten HSH Nordbank gesichtet werden, obwohl kein dafür politisch Verantwortlicher mehr in Haftung genommen werden kann. Auch dafür nutzt die Linke die PUA-freie Woche, um einen weiteren Ausschuss zu fordern. Hamburg ist das einzige betroffene Bundesland, das die ausländerfeindlichen NSU-Morde nicht parlamentarisch aufgearbeitet hat. Hier kann auch niemand mehr in Verantwortung genommen werden, aber immerhin könnten die 22 Jahre alten Akten gesichert werden.
hamburgische-buergerschaft.de, mopo.de

Freiheit zu kandidieren: Etwas überraschend hat sich am Montag der ehemalige Bürgerschaftsabgeordnete Daniel Oetzel als Kandidat für den Landesvorsitz der Hamburger FDP präsentiert. Oetzel hatte auch schon gegen den amtierenden Landesvorsitzenden Michael Kruse kandidiert. Die Bewerbung kommt aus Altona, wo eigentlich Beate Schlüter mit Unterstützung von Daniel Oetzel – einem Lehrer an einer Brennpunktschule –  kandidiert hatte. Schlüter zog dann zurück und Oetzel übernimmt nun selber. Seine Gegenkandidatin ist die stellvertretende Landesvorsitzende und Medienschaffende Sonja Jacobsen aus Bergedorf, die als Favoritin auf das Amt gilt. Am Sonnabend entscheiden sich die Liberalen.
bild.de

Rückwärts durch die Rettungsgasse: Klimakleber bringen immer mehr kurioses Verhalten hervor abendblatt.de
Elbdome verzögert sich weiter: Derzeit eher vorsichtiger Investor will lieber billig das Grundstück für die Halle kaufen, statt teure Erbpacht an die Stadt zu zahlen abendblatt.de
Könnte eine Alternative in der zweiten Liga werden: Ex-HSV-Stürmer Pierre-Michel Lasogga hält sich beim VfB Lübeck fit mopo.de

Wetter heute: Bewölkt bei minus zwei bis acht Grad.
wetter.net

Θ ZAHL DES TAGES

50 Prozent der für den so genannten Verbraucherschutz-Pegel befragten Hamburger leiden unter gestiegenen Kosten für Mieten und Nebenkosten. Besonders problematisch ist die Lage für Mieter, die einen sogenannten Indexmietvertrag haben, was 17 Prozent der Haushalte betrifft. Hier führt die Inflation zu hohen Steigerungen. In der langen Phase der niedrigen Inflation hatten diese Haushalte indes profitiert. Die Lage hat sich geändert, weswegen Verbaucherschutzsenatorin Anna Gallina die Verträge deckeln möchte. Allerdings war eine erste Initiative vom Bundesrat abgelehnt worden.
ndr.de, abendblatt.de

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Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

Deutsche Leopard-2-Panzer in Ukraine angekommen: Kanzler Olaf Scholz bestätigte entsprechende Berichte und erklärte, man habe geliefert wie angekündigt. Demnach kamen mittlerweile auch die rund 40 Schützenpanzer des Typs Marder im Kriegsgebiet an, ebenso ein umfangreiches Paket zugehöriger Waffen und Ersatzteile. Die Hilfen für die Ukraine könnten zudem bald massiv erhöht werden. Die im laufenden Haushaltsjahr für die Ertüchtigung von Partnerstaaten im Bereich Sicherheit, Verteidigung und Stabilisierung vorgesehenen Gelder sollen auf 5,4 Milliarden Euro erhöht werden. zdf.de, spiegel.de

Koalitionsausschuss bis Dienstag unterbrochen: Das Spitzentreffen in Berlin war am frühen Nachmittag unterbrochen worden, da Kanzler Olaf Scholz und mehrere Minister zu deutsch-niederländischen Regierungskonsultationen abreisen mussten. Trotz der Vertagung lobte Scholz die Beratungen. Man habe viele Verständigungen erzielt. Die bisherigen Gespräche seien sehr vertraulich und freundlich verlaufen. Das sei eine gute Grundlage, um an diesem Dienstag weiter zu sprechen. Kritik gab es dagegen von CDU, CSU und Linkspartei. handelsblatt.com, rnd.de

Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst: Bundesweiter Stillstand löst Kritik aus sueddeutsche.de
Nach Massenprotesten in Israel: Netanyahu verschiebt Justizreform tagesschau.de
Vermummter scheitert bei Einbruch neben Kanzler-Wohnhaus: Am Sonntagabend hat sich ein Einbrecher Zutritt zu einem Gebäudekomplex in der Potsdamer Innenstadt verschafft, in dem auch Kanzler Olaf Scholz wohnt spiegel.de
Thoughts and Prayers an Grundschule im US-Bundesstaat Tennessee: Diesmal erschießt eine seltene weibliche Amokläuferin drei Kinder und drei Erwachsene spiegel.de

Europa – von Wolf Achim Wiegand

Polizei warnt vor ChatGPT: Der weltweit gehypte Text-Roboter #ChatGPT kann von Verbrechern missbraucht werden. Die europäische Polizeibehörde Europol hat sich das KI-basiert Programm ausführlich angeschaut. Das Ergebnis lautet, es gibt drei für Gangster attraktive Möglichkeiten: Betrug durch Social Engineering (Ausnutzen menschlicher Schwächen), Desinformation durch authentisch wirkenden Textauswurf und Cyberkriminalität durch Erzeugung bösartiger Codes. Europols Schlussfolgerung: Strafverfolgungsbehörden müssen an der Spitze technologischer Entwicklungen stehen, um Missbrauch zu erkennen und zu verhindern.
europol.europa.eu

Europa pilgert nach China: Bei der EU in Brüssel klingen noch keine Alarmglocken wegen möglicher chinesischer Waffenlieferungen an Russland. EU-Chefdiplomat Josep Borrell hat unterstrichen, das Reich des Xi habe bislang keine roten Linien überschritten. Zugleich kündigte Borrell eine baldige Reise in die Volksrepublik an. Dorthin zieht es auch weitere EU-Spitzenpolitiker. Spanien Regierungschef Pedro Sánchez macht den Anfang. Dann folgen Frankreichs Präsident Emmanuel Macron gemeinsam mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Hintergrund: Der geplante EU-China-Gipfel noch vor dem Sommer in Peking.
euractiv.de

Honig massiv gepanscht: Beim Frühstück streichen Sie womöglich nicht das aufs Brot, was Sie denken. Fast die Hälfte des EU-Importhonigs dürfte in betrügerischer Absicht mit Sirup vermischt sein.
foodingredientsfirst.com

Θ STADT & LEBEN

Wohnen in der City Nord: Eine neue Unterkunft für Geflüchtete wird mehr Leben in die Bürostadt bringen. Die ehemalige Zentrale der Post wird eine temporäre Heimat für bis zu 1.560 Menschen. Das Projekt ist auch städtebaulich interessant, denn es wird Büroraum in Wohnraum umgewidmet. Dazu wurden auch die sanitären Anlagen ausgebaut. Zehn Mieter teilen sich ein WC. Die Duschen mussten allerdings in Container vor dem Gebäude verlegt werden. Im Inneren gibt es dafür zwei weitere Pluspunkte. Es gibt Kapazität für sportliche Betätigung und die ehemalige Kantine ist auf viele Besucher eingerichtet. Im April sollen die ersten 200 Bewohner einziehen. Der Raum für Geflüchtete bleibt dennoch knapp, mahnt Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer.
welt.de, abendblatt.de

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Ich fühle mich wie am Broadway.
So beschreibt der Schauspieler Stephan Grossmann das St. Pauli Theater auf der Reeperbahn. Im Podcast „Wie ist die Lage?“ spricht er über seine dortige Rolle im Stück „Nebenan“, das eine Mischung aus Krimi und Komödie auf die Bühne bringt.
Die drei ??? eröffnen mir eine ganz neue Welt.
Die Schauspielerin Andrea Lüdke schwärmt vom Bühnenstück „Die drei ??? – Signale aus dem Jenseits“, in dem sie eine rätselhafte Psychologin spielt. Außerdem spricht sie über die Geschlechterungerechtigkeit in der Schauspielbranche.
Alle Folgen „Wie ist die Lage?“ hören Sie hier und von Montag-Freitag um 12 Uhr bei ahoy radio.

Spot on: Hamburg Startups – Kaum ein Startup ist so typisch für Hamburg wie NautilusLog, hat es doch eine digitale Plattform speziell für die Schifffahrt entwickelt. Für sein weiteres Wachstum hat es jetzt eine nicht näher bezifferte Finanzierungsrunde abgeschlossen. So weit ist Contractuali noch nicht, aber immerhin konnte dieses Startup gerade den Launch seiner Vertragsmanagement-Plattform verkünden. Am kommenden Donnerstag werden die Gewinnerinnen des Wettbewerbs STARTERiN Hamburg 2023. Gesucht werden die besten Gründerinnen aus der Hansestadt in den Kategorien „Tech“, „Commerce“ und „Impact“. Wer das miterleben möchte: Es gibt noch Restkarten.
nautislog, contractuali, starterin

Restaurant-Tipp – Französisch in Winterhude: Das Kafayas gehört zu den Insider-Tipps für französische Cafés in Hamburg. Trotzdem ist es hier fast immer bis auf den letzten Platz voll. Das überrascht nicht, denn herrliche Schoko-Erdbeer-Tartes, Zitronen- und Feigen-Tartes und Quiches Lorraines werden allesamt selbst gebacken und verströmen einen herrlichen Duft im Café. Rund 20 verschiedene Tartesorten backen die Inhaber des Kafayas auch auf Bestellung für zu Hause. Neben Selbstgebackenem bietet das Kafayas reich belegte Stullen mit Brot von der Bio-Bäckerei Bahde an.
hamburg.de

„Der Sturz der Kometen und der Kosmonauten“: Eine junge Astrophysikerin und ihr Vater, aus der damaligen Sowjetunion nach Frankreich emigriert, begeben sich auf einen Roadtrip von Berlin nach Moskau. Alleingelassen in einer Welt ohne Ideale und Utopien geben sie sich auf einer Reise, die drei Tage, vier Nächte und ein paar Milliarden Lichtjahre dauern wird. Das surreale Familiendrama reflektiert über die Zersplitterung der Sowjetunion, über die Kommerzialisierung der Liebe, den Aufstieg des Individualismus und die damit einhergehende Entwurzelung des Individuums. Eine schmerzhaft persönliche Auseinandersetzung mit Russland und dem Leben im Exil. Um 20 Uhr im Thalia Theater Gaussstraße.
thalia-theater.de

Θ FOFFTEIN

Kap Horn als erster geschafft: Segler Boris Herrmann und seine am Kopf verletzte Crew setzen ein starkes sportliches Zeichen mit der an Regattaführung an der berühmten chilenischen Landmarke.
spiegel.de, twitter.borisherrmann

Heute ist der Ehrentag des Unkrauts. Wir wünschen Ihnen einen schönen Dienstag.

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