Klimaschutz mit Immobilien wird teuer, SPD kritisiert Bertelsmann, Justizsenatorin hat einen Plan, Hamburg setzt neue Zeichen

Guten Morgen: Die Lage ist ernst. *

Θ HAMBURG

„Die Emissionen müssen runter – und Hamburg liefert“: Unter diesem Motto wollen die Grünen am Mittwoch in der Bürgerschaft debattieren. Umweltsenator Jens Kerstan legte am Dienstag vor und präsentierte neue Ideen für das Klimaschutzgesetz, um die CO2-Emissionen bis 2030 um drei Millionen Tonnen zu senken. Dazu werden die Auflagen für die Solargründach-Pflicht, auch im Bestand, deutlich verschärft und zeitlich vorgezogen. Neue Heizungen müssen in vier Jahren 65 statt 15 Prozent erneuerbare Energien einsetzen. Bei der Fernwärme sollen es 50 Prozent bis 2030 werden. Die Investitionen für private Immobilien sollen eine hohe Förderung erhalten, dennoch dürfte das Wohnen teurer werden. Die CDU spricht von „horrenden Kosten“. Umweltverbänden hingegen gehen die Maßnahmen nicht weit genug.
welt.de, ndr.de, taz.de, hamburgische-buergerschaft.de

Wir müssen aufs Tempo drücken.
Umweltsenator Jens Kerstan will beim Klimaschutz schneller vorankommen. Allerdings sind die Datenbasis und die Messmethoden noch zu mangelhaft, um mögliche Fortschritte nachzuhalten.
welt.de

„Bitterer Ausverkauf von Gruner + Jahr“: Die SPD will in der Aktuellen Stunde der Bürgerschaft den Medienkonzern Bertelsmann scharf kritisieren, weil dieser entgegen den Erwartungen der Medienpolitik den einst stolzen Verlag filetiert und 700 Mitarbeiter entlässt. Wichtiger wäre es dagegen, eine Idee für die Zukunft zu entwickeln, um den Medienstandort Hamburg wieder zu stärken. Denn auch bei anderen Medien droht Ungemach. Springer-Chef Mathias Döpfner hat bereits angekündigt, dass es auch bei Bild und Welt zu Entlassungen kommen kann. Der Sender Rocket Beans hat seine Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt. Und der neue Berliner Besitzer von Hamburg 1, der den Sender vom Medienunternehmer Frank Otto übernommen hat, ist auch nicht dafür bekannt, viel in redaktionelle Kompetenz investieren zu wollen.
spiegel.de, mopo.de (Medienpolitik), abendblatt.de (G+J), t-online.de (Springer), heise.de (RocketBeans), hamburgische-buergerschaft.de (Livestream ab 13.30 Uhr)

Deine Enttäuschung und Wut können wir nachvollziehen. Die Entscheidungen, die getroffen wurden, sind keine Entscheidungen gegen dich als Mitarbeiter, sondern Entscheidungen, um die Zukunftsfähigkeit von RTL Deutschland zu sichern.
Bertelsmann-Chef Thomas Rabe hat Formulierungsvorschläge für „Anstehende Mitarbeitenden­gespräche bzgl. Trennung und Outplacement“ verteilt, die auch bei G+J angewendet werden sollen.
turi2.de

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Medienstandort Hamburg – Das war einmal? Über Gruner + Jahr und andere Umbrüche
Online-Diskussion am Donnerstag, 16.2., 18 Uhr

Hamburg rühmt sich, eines der führenden Medien- und Kreativzentren Deutschlands zu sein. Doch der Ruf verblasst. Axel Springer ist schon in Berlin, das alte und stolze Traditionshaus Gruner + Jahr ging an RTL und wird nunmehr von Bertelsmann abgewickelt. Viele der traditionsreichen Print-Titel sollen eingestellt, hunderte von Stellen gestrichen werden. Was wird aus dem Medienstandort Hamburg? Was bedeutet die „digitale Transformation“ für die Medien- und Meinungsvielfalt, für den kritischen Journalismus im Land und für unsere Gesellschaft?
Infos und Anmeldung: shop.freiheit.org

Justizsenatorin will vor die Welle kommen: Anna Gallina und Innensenator Andy Grote wollen am frühen Mittwochvormittag erste Maßnahmen vorstellen, wie Hamburg künftig verhindern will, dass ehemalige Hamburger Strafgefangene kurz nach ihrer Entlassung zu Attentätern werden. Der Zeitpunkt ist nicht zufällig gewählt, denn anschließend muss Gallina im Justizausschuss erklären, wie es zum Anschlag des ehemaligen Häftlings Ibrahim A. kommen konnte, der mutmaßlich zwei Menschen getötet hat. Schon jetzt ist klar, dass das länderübergreifende Melde- und Informationssystem zwischen den Behörden versagt hat. Die Schuldzuweisungen hingegen funktionieren. SPD-Innensenatorin Nancy Faeser hat der Hamburger Opposition eine Steilvorlage geliefert: Hätte man gewusst, dass der Palästinenser in Untersuchungshaft sitzt, hätte man ihn abschieben können.
abendblatt.de, welt.de, ndr.de

Im konkreten Fall ist in den Akten des BAMF eine solche Unterrichtung durch Hamburger Behörden nicht feststellbar.
Das Bundesinnenministerium betont, dass der Fehler in Hamburg passiert sei.
welt.de

Stadt setzt neue Zeichen: Die Präambel der Hamburger Verfassung soll künftig ein Bekenntnis zu Vielfalt und Weltoffenheit enthalten. Die Bürgerschaftsabgeordneten Mathias Petersen (SPD), Farid Müller (Grüne) und André Trepoll (CDU) hatten die Initiative für die Änderung, die auch vor dem Nationalsozialismus warnt, gestartet. Am Mittwoch wird die Änderung wohl mit den Stimmen von SPD, Grünen, CDU und Linken im ersten Wahlgang beschlossen werden. Ein weiterer neuer Passus soll die Rechte von Kindern schützen und fördern. Außerdem gibt es ein Bekenntnis zu Europa und zum Ehrenamt. In der Sitzung am 1. März soll die neue Präambel endgültig verabschiedet werden.
abendblatt.de, ndr.de

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Content Marketing gehört zu den Topthemen des Online Marketings. Kunden und potenzielle Käufer mit Mehrwert und echten Inhalten zu erreichen und langfristig an sich zu binden, ist die Königsdisziplin der Onlinewelt. Neben den richtigen Zielgruppen, spielt die Auswahl der Content-Formate und -Kanäle genauso eine wichtige Rolle, wie die anschließende Erfolgsmessung. Der Content Marketing Day in der Hamburg Media School am 7. März 2023 gibt einen Überblick über das komplexe Feld des Content Marketings.
hamburgmediaschool.com

Rätselhafter Tod: 49-jährige verwirrte Frau ist in Polizeigewahrsam bewusstlos geworden und Tage später verstorben ndr.de
Diesel und Benzin verwechselt: Tanken bei Shell an der Alsterkrugchaussee schädigte hunderte Motoren radiohamburg.de
Schnell raus: Haus mit 13 Mietparteien in Eimsbüttel drohte einzustürzen abendblatt.de
Wieder Lust auf Verein: Mitgliederzahl stieg im vergangenen Jahr um 30.000 Sportler ndr.de
Wundertüte aus Wilhelmsburg: Abstiegsbedrohte Towers gewinnen beim Favoriten Bayern München ndr.de

Wetter heute: Bewölkt bei null bis zehn Grad.
wetter.net

Θ ZAHL DES TAGES

4.000 Fachkräfte fehlen nach Angaben der Gewerkschaft ver.di in Hamburgs Kitas. Der 2013 beschlossene und weiterentwickelte Kita-Rechtsanspruch sei personell nicht ausreichend unterfüttert. Als symbolischen Protest gaben Kita-Beschäftigte die „Hamburger Bildungsempfehlungen“ an die Bürgerschaft zurück. SPD und Grüne äußerten Verständnis, verwiesen aber auch auf erste Erfolge bei der Nachwuchsgewinnung. Im Jahr 2021 hätten in Hamburg 1.850 junge Menschen ihre Aus- oder Weiterbildung in einem sozialpädagogischen Beruf abgeschlossen. Das sind 700 Abschlüsse mehr als 2011. Auch in anderen Bundesländern gibt es ähnliche Sorgen, weshalb ein nationaler Gipfel gefordert wird, um den Bund stärker in die Pflicht zu nehmen.
abendblatt.de, sueddeutsche.de

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

WHO nennt Erdbeben in Türkei und Syrien schlimmste Naturkatastrophe in Europa seit einem Jahrhundert: Gut eine Woche nach der Erdbeben-Katastrophe ist die Zahl der Toten auf mehr als 40.000 gestiegen. Die tatsächliche Zahl der Toten und Verletzten liege wahrscheinlich höher, sagte WHO-Regionaldirektor Hans Kluge. In beiden Ländern brauchten 26 Millionen Menschen Lebensmittelhilfe, medizinische Versorgung, Unterkünfte und andere humanitäre Unterstützung. Kluge warnte vor dem Ausbruch von Infektionskrankheiten. UN-Generalsekretär António Guterres und verschiedene Hilfsorganisationen lobten die Öffnung von zwei Grenzübergängen von der Türkei nach Nordwestsyrien. So soll die Versorgung der Erdbebenopfer mit Hilfsgütern erleichtert werden. tagesschau.de, welt.de

Außenministerin für schnelle Nato-Aufnahme von Finnland und Schweden: Annalena Baerbock sagte bei einem Aufenthalt in Stockholm, Schweden habe konkrete Schritte unternommen, um türkische Bedenken zu entkräften. Nato-Generalsekretär Stoltenberg hofft, dass beide Länder so schnell wie möglich offizielle Mitglieder werden. In Helsinki schaute sich Baerbock auch den unterirdischen Teil der finnischen Hauptstadt an. In zahlreichen Bunkern könnten dort 900.000 Menschen Zuflucht finden. Nach den Vorstellungen von Innenministerin Nancy Faeser wird es solche Bunker in Deutschland aber nicht geben. Stattdessen sollen Notstromaggregate, Notbrunnen und mobile Unterkünfte eine zentrale Rolle im Zivilschutz spielen. n-tv.de, rnd.de, welt.de

Hunderte nicht gezählte Briefwahlstimmenn in Berlin entdeckt: Zwei Tage nach der Wiederholungswahl in Berlin müssen am Mittwoch noch die Stimmen aus etwa 450 liegengebliebenen Wahlbriefen gezählt werden zeit.de, rbb24.de
Lecks an Pipelines: US-Investigativjournalist Bob Woodward bezeichnet Bericht über Nord-Stream-Sabotage durch USA als unwahr rnd.de
Corona: Weitere Schutzmaßnahmen laufen zum Monatsende aus ndr.de

Terminhinweis
Wirtschaft trifft Generation Klimastreik – 15. Februar. Handelskammer. 17.30 Uhr.
Bei den kontroversen Debatten zum Thema Klimaschutz steht oft das ausschließliche „Oder“, und nicht das verbindende „Und“ im Vordergrund. Dabei kann die Bewältigung des Klimawandels nur durch neue wirtschaftliche Handlungsfelder und Innovationen gelingen. In der Veranstaltung sollen Ansätze und mögliche Lösungen diskutiert werden, wie eine klimaneutrale und gleichzeitig wirtschaftlich erfolgreiche Zukunft gelingen kann.
Aus der wöchentlichen Terminübersicht der hamburg-news

Europa – von Wolf Achim Wiegand
EU stoppt Verbrennerautos: Das Europäische Parlament hat grünes Licht für das Verbrenner-Aus bei neuen Pkw und leichten Nutzfahrzeugen ab dem Jahr 2035 gegeben. Da die 27 Mitgliedstaaten bereits zugestimmt und die meisten Autohersteller sowieso bis zu dem Datum vollständig auf E-Autos umsteigen wollen, ist der Drops so gut wie gelutscht. Für neue schwere Nutzfahrzeuge wie LKW und Busse steht die Entscheidung noch aus. Im Raum steht eine Reduzierung der CO2-Emissionen um 90 Prozent bis 2040. Das wäre eine Niederlage für EU-Klimakommissar Frans Timmermans, der 100 Prozent befürwortet.
euractiv.de, twitter.ZDFheute

Steter Tropfen höhlt nicht: Die gebetsmühlenartig wiederholte Bitte der Ukraine um Lieferung westlicher Jets für den Kampf gegen die russischen Angreifer verhallt weiter folgenlos. Beim Treffen der NATO-Verteidigungsminister in Brüssel hieß es: „Vorerst nein!“ Nur die Niederlande werden weicher und deuten die Prüfung eines Ukraine-Antrages für F-16-Flugzeuge an. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg schlägt unterdessen Alarm: Die Ukraine verschieße mehr Munition, als der Westen produzieren könne. Neue Sorgen gibt es um Norwegen, das bei einem Konflikt Russlands mit der NATO eines der ersten Ziele für den Kreml gilt.
faz.net

„Hallo, hier Peking…“: China muss am Wochenende keine Spionageballons zur Sicherheitskonferenz nach München schicken – es braucht nur die Handys der Teilnehmer anzuzapfen. Denn die versammelte militärpolitische Elite aus aller Welt wird ihre Taschentelefone mit chinesischen Telekomanlagen rund um den Veranstaltungsort verbinden… Das europäische Nachrichtenportal Politico hat es dokumentiert.
politico.eu

Θ STADT & LEBEN

Weiter Partys auf der MS Stubnitz: Seit Jahren liegt das Kulturschiff am Kirchenpauerkai in der HafenCity. Was früher eine Brache war, ist heute ein bewohntes Quartier mit Anwohnern, die sich über Lärm beschweren. Für kurze Zeit wechselte das Schiff zum Cruise Center Baakenhöft, doch dort werden bald Kreuzfahrtschiffe anlegen. Die Anwohner müssen also noch eine kleine Weile ausharren, wenn die MS Stubnitz noch kurz an ihrem alten Liegeplatz verweilen wird. Ab September soll sie einen neuen Liegeplatz an den Elbbrücken bekommen. Dort ist das Schiff zumindest so lange sicher, bis sich die ersten Gäste des Luxushotels im Elbtower über den Lärm beschweren.
mopo.de, twitter.MSStubnitz

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Meisterhafte Anonymität – Frauen in der klassischen Musik. Ein Konzertabend mit Musica Libera
Samstag, 18. Februar 2023, 19 Uhr, TONALi-Saal

Die Welt der klassischen Musik ist geprägt von berühmten Männern. Mozart, Beethoven und Brahms werden bis heute weltweit in Konzerten gespielt. Die Rolle der Frau in der klassischen Musik war dagegen über viele Jahrhunderte schwer umstritten: Komponistinnen mussten oft darum kämpfen, Musik schreiben und veröffentlichen zu dürfen. Trotz ihrer meisterhaften Arbeiten verblieben viele von ihnen in der musikalischen Anonymität. Musica Libera widmet sich diesen Heldinnen der klassischen Musik und studiert und präsentiert ihre Arbeit. Mit Werken von Rebecca Clarke, Clara Schumann, Ethel Smyth und vielen mehr. Weitere Infos und Anmeldung: shop.freiheit.org

Restaurant-Tipp – Vielfalt in Winterhude: Sushi, Lammbratwurst und Trüffeltagliatelle im Parmesannest auf einer Speisekarte? Dass das hervorragend funktioniert, beweist das Restaurant Henny’s am Ende des Mühlenkamps. Gastronom Danilo del Favero und sein Team beweisen seit rund acht Jahren ihr Können in der Küche und am Gast. Das schicke Restaurant lockt nicht nur das Who’s Who von Winterhude, sondern auch Gourmets aus anderen Stadtteilen mit seinen deutschen und italienischen Klassikern, den Sushi-Spezialitäten und den abwechslungsreichen Gerichten der Mittagskarte.
genussguide-hamburg.com

Bullit: In seinem autobiografischen Buch „Cinema Speculations“ erzählt Quentin Tarantino von den Filmen, die ihn prägten. Das Zeise Kino zeigt seine All-Time-Favorites, denen er im Buch ein jeweils eigenes Kapitel widmet. Den Anfang macht der 60er-Jahre-Klassiker „Bullitt“ mit Steve McQueen. Peter Yates‘ Film gilt als Klassiker des modernen Action-Films. Im Anschluss läuft wir „Once Upon A Time In Hollywood“, in dem ein von Damian Lewis gespielter McQueen eine tragende Rolle spielt. Um 19 Uhr im Zeise Kino.
zeise.de

Θ FOFFTEIN

Viele Kirchenaustritte: 46.000 Menschen sind im vergangenen Jahr aus der Nordkirche ausgetreten. Darunter seien überproportional viele Hamburger, die nicht aus einkommensschwachen Stadtteilen stammten, sagte Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt. Sie vermutet finanzielle Gründe für die Austritte, aber grundsätzlich lasse die Bindung an die Kirche nach. Die Gläubigen seien unverbindlicher geworden, die Teilnahme an Kirche sei anlassbezogen. Kirche müsse sich wandeln und in Sozialräumen denken mit Angeboten für alle. Auch der digitale Austausch müsse gefördert werden.
welt.de

Heute ist Tag der Singles. Wir wünschen Ihnen eine schöne Wochenmitte.

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