Konsequenzen nach Bluttat, Messechef hört auf, Kulturwandel im NDR, Der schöne Mann mit der Pistole

Guten Morgen: Sorge um Hamburger Schwäne. * 

Θ HAMBURG

Debatte um Konsequenzen nach Bluttat: Ein 33-jähriger mutmaßlicher Täter soll in einem Regionalzug in Schleswig-Holstein zwei Jugendliche getötet haben. Der staatenlose Palästinenser war erst am 25. Januar aus der JVA Billwerder entlassen worden. Anfang 2022 hatte er in der Nähe des Hauptbahnhofs einen Mann mit einem Messer verletzt. Dafür war er zu einem Jahr Haft verurteilt worden. Dagegen hatte er Berufung eingelegt, über die nicht rechtzeitig entschieden wurde. Da er die verhängte Haftzeit in Untersuchungshaft verbracht hatte, musste er entlassen werden. Der Mann war bereits zuvor auffällig geworden, weshalb sich nun geklärt werden muss, ob die Tat hätte verhindert werden können. Auch eine Abschiebung wird hinterfragt, die allerdings bei Staatenlosen schwierig ist. Der Mann hatte zudem einen Aufenthaltstitel.
ndr.de, taz.de, abendblatt.de

Es ist eine furchtbare Tat und sicher muss sich die Justiz unbequeme Fragen gefallen lassen.
Die Hamburger CDU und die Linken haben Fragen an die grüne Justizsenatorin Anna Gallina. Die kann darauf verweisen, dass ein Psychiater kurz vor der Entlassung keine Fremd- und Selbstgefährdung festgestellt hat. Die Einschätzung will man nicht unterzeichnet haben.
ndr.de, abendblatt.de

Messechef hört auf: Der 63-jährige Bernd Aufderheide wird Ende des Jahres nach 20 Jahren in den Ruhestand gehen, wie er bei der Vorstellung des Jahresergebnisses 2022 ankündigte. Mit den Zahlen zeigte er sich zufrieden. Trotz des durch Corona kurzen Geschäftsjahres seien die Umsatzerwartungen übertroffen worden. Allerdings stehen trotz 108 Millionen Euro Umsatz erneut 15 Millionen Euro Verlust in den Büchern, was aber schon immer zum Geschäftsmodell der Messe gehört. Künftig sollen die Hallen auch für Konzerte und Sportveranstaltungen genutzt werden, wofür neue flexible Tribünen angeschafft wurden. Das Geschäft im neu eröffneten CCH sei gut angelaufen, erklärte Aufderheide. Für die Wiedereröffnung des Fernsehturms, die die Messe gemeinsam mit Partnern plant, gibt es noch keinen verlässlichen Termin.
welt.de, abendblatt.de

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Kulturwandel im NDR: Der Landesrundfunkrat hat die Weichen auf Veränderung gestellt. Nach der Aufarbeitung der Vorfälle um die Direktorin des Landesfunkhauses Hamburg, Sabine Rossbach, soll es kurzfristig neue Regeln und langfristig eine neue Kultur geben. Die Regeln für Compliance sollen schärfer werden, die Vergabe von Jobs soll transparenter werden, die Macht soll geteilt werden und den Sorgen der Freien Mitarbeitern will man sich auch mehr widmen. Dafür hatte die ehemalige NDR-Moderatorin Anke Harnack schon mit Rossbach vor Gericht gestritten und nun moralisch Recht bekommen. Die MOPO wiederum hatte Vorwürfe wegen vermeintlichen Fehlverhaltens schon vor Jahren dem NDR vorgelegt, der sie ignoriert hatte. Auch das soll nicht mehr vorkommen.
ndr.de, abendblatt.de

Der Ball rollt wieder: Der HSV und der FC St. Pauli starten am Wochenende wieder in Liga Zwei. Der HSV will diesmal ganz wirklich aufsteigen und braucht dazu einen guten Start am Sonntag um 13.30 Uhr gegen Eintracht Braunschweig vor vollem Haus im Volkspark. Möglicherweise doch mit Sonny Kittel, dessen Wechsel wieder scheitern könnte. Die Kiezkicker wollen hingegen den Abstieg vermeiden, weswegen Ex-Trainer Timo Schultz durch Fabian Hürzeler ersetzt wurde. In der Vorbereitung zeigten sich die Kicker mit Erfolgserlebnissen gewillt, die Aufgabe anzunehmen. Ob der erste Schritt zum Klassenerhalt gelingt, zeigt sich auch am Sonntag beim 1. FC Nürnberg.
bild.de (HSV), ndr.de (FCSP)

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Alles nach Plan: Umbau der Alsterschwimmhalle bis Jahresende abgeschlossen. Zehn Meter Turm aber dauerhaft geschlossen abendblatt.de
Leichen im Keller: AfD-Co-Fraktionschef hadert mit vorbestraften Fraktionsgeschäftsführer taz.de
Wohnen wird teurer: Hamburg Commercial Bank sieht ein Drittel des Einkommens als realistisch an ndr.de

Wochenend-Wetter: Bewölkt bei minus zwei bis vier Grad.
wetter.net

Θ ZAHL DES TAGES

Neun Prozent mehr Radverkehr wurden im vergangenen Jahr in Hamburg gemessen. Gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 seien es sogar 33 Prozent mehr gewesen, gab die Verkehrsbehörde bekannt. Dafür seien 53 Kilometer neue Radwege enstanden. Die CDU kritisiert, dass damit das Ziel von 60 Kilometern verfehlt worden sei. Das verteidigte Verkehrssenator Anjes Tjarks damit, dass besonders breite und sichere Radrouten, wie etwa die „Protected Bike Lanes“, entstanden seien. Auch die Fußgänger sollten besser in den Blick genommen werden. Hier sind 67 Kilometer Fußwege saniert worden.
welt.de, ndr.de, twitter.anjes_tjarks

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Drei Seminare: Unsere Video Academy bietet die Möglichkeit mit drei Seminaren verschiedene Aspekte der Videoproduktion und -Distribution kennenzulernen und vermittelt alle relevanten Faktoren, die eine erfolgreiche Bewegtbild-Kommunikation ausmachen. Fachwissen von Videoexpert*innen, Best Cases und Praxisübungen – die je zweitägigen Seminare bilden die ideale Grundlage für Anfänger*innen und Videoenthusiast*innen, um Videos strategisch und nachhaltig in die eigene Arbeit zu implementieren. Je nach Kenntnisstand und Interesse können die Seminare einzeln oder gesamt gebucht werden. Am 9./10. Februar in der Hamburg Media School.
hamburgmediaschool.com

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

Ernsthaftes Ringen um A26-Ost: Die Hamburger Grünen hatten gehofft, dass die Ampel-Koalition in Berlin am Donnerstag die ungeliebte A26-Ost streichen würde. Die Bundes-Grünen streiten hier mit der FDP über große Infrastrukturprojekte und eben auch Autobahnen. In Hamburg hatten die Grünen das Projekt im Koalitionsvertrag mit der SPD abgesegnet, aber die Zeiten wenden sich und die nächsten Wahlen sind so weit weg auch nicht. Deswegen wird die Berliner Position betont. Kostet ja nichts. Außer einem Tweet oder einem Anruf beim Abendblatt. Das Scheitern der Gespräche in Berlin sei dennoch nur weiterer Ausdruck der konstruktiven Gespräche, die fortgeführt werden, wurde indes betont.
spiegel.de, tagesschau.de, twitter.lorenzenhh

Gute Geschäfte mit Preiselastizität: Biontech/Pfizer und Moderna haben kräftig die Preise erhöht, als 2021 die Nachfrage nach Corona-Impfstoffen stieg tagesspiegel.de
In der erweiterten Metropolregion: Bürger in Mecklenburg-Vorpommern bedrohen Politiker, die über benötigte Unterkünfte von Geflüchteten beraten bild.de
Luftwaffe bei twitter gehackt: Landesverteidigung am Limit twitter.bundeswehrInfo

Europaeinordnung – von Wolf Achim Wiegand
Platzt NATO-Erweiterung? Im Brüsseler Hauptquartier des westlichen Verteidigungsbündnisses kursieren düstere Szenarien, wonach die Beitrittskandidaten Schweden und Finnland weiterhin draußen bleiben müssen. Grund: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan sperrt sich – neben Ungarn – gegen die Regierung in Stockholm, die seine Vorbedingung nach Auslieferung Oppositioneller als unannehmbar ablehnt. Ohne Einlenken Ankaras oder Stockholms könnte das Nachbarland Finnland dem bisherigen 30er-Klub aus Solidarität ebenfalls fernbleiben. Erdogans Motiv: Er kämpft angesichts von 85% Geldentwertung bei der bevorstehenden Präsidentschaftswahl ums Überleben und braucht Feindbilder. Während Wladimir Putin sich wohl die Hände reibt, klingeln am NATO-Sitz die Alarmglocken.
merkur.de

Vorzugsbehandlung für Ukraine? Ukrainische Abgeordnete sollen am Europäischen Parlament (EP) eine Art beobachtende Beteiligung bekommen. So wird es derzeit in Straßburg und Brüssel kolportiert. Käme es so, bekäme der größte Staat, dessen Grenzen vollständig in Europa liegen, mehr Rechte, als jeder andere EU-Beitrittskandidat. Zu den Befürwortern der Idee gehört Klaus Welle, Ex-Generalsekretär des EP. „Es macht keinen Sinn, sie komplett außen vor zu lassen“, sagte der Deutsche kürzlich. Es gibt aber bei aller Sympathie auch Vorbehalte gegen eine Vorzugsbehandlung der Ukraine durch die einzige direkt gewählte EU-Institution.
politico.eu
Brexit-Debatte erzwungen: In Großbritannien hatte eine Petition Erfolg, die eine Parlamentsdebatte über die Folgen des EU-Austritts verlangt. Es wurden über 100.000 Unterschriften eingereicht.
petition.parliament.uk

Θ STADT & LEBEN

Der schöne Mann mit der Pistole: Er sieht ja ganz gut aus, der Mann, der verdächtigt wird, einen Anschlag auf den Bürgermeister geplant zu haben. Der Mann mit einem gepflegten Drei-Tage-Bart hatte am Freitagabend eine Rathausmitarbeiterin gefragt, ob der Bürgermeister im Hause sei. Als sie das verneinte, soll der Mann mit einer Waffe gefuchtelt haben, bevor er verschwand. Sagt sie; und sie hat einen ganz genauen Blick auf den Mann geworfen, mit dem Volumen im Haar und der prägnanten Nasen-Mund-Falte. Anhand ihrer Angaben ist jetzt ein exaktes Abbild erschaffen worden. Der trainiert wirkende Mann, Anfang Fünfzig, trug einen modischen dunklen gesteppten Daunen-Mantel. Die Polizei bittet um Mithilfe bei der Suche. Deutlich ungehobelter erschien am Mittwochabend ein weiterer Mann mit einer Schussweste bekleidet in der Rathaushalle und trug faschistische Sprüche vor. Er wurde sehr schnell festgenommen, weil die Halle nun natürlich voll von unauffälligem Sicherungspersonal ist.
welt.de, abendblatt.de

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EINE STADT WIRD BUNT: Die Ausstellung im Museum für Hamburgische Geschichte präsentiert einen besonderen Einblick in eines der spannendsten Kapitel der jüngeren Kulturgeschichte. Auf der Grundlage des gleichnamigen Bild- und Textbandes beleuchtet die Ausstellung die „Hamburg Graffiti History“ im Zeitraum von 1980 bis 1999 und zeigt in Form von Bildern und Objekten, aber auch mittels Inszenierungen und Kunstwerken die Verwandlung von einem grauen, von Nachkriegsarchitektur und Brachen geprägten Hamburg hin zu einer farbenfrohen, bunten Stadt, zu einem der europäischen Epizentren der Graffiti- und Hip-Hop-Szene zählte.
shmh.de

Restaurant-Tipp – Preisgekrönt in Eppendorf: Direkt am Isekanal, in direkter Nachbarschaft zum SUP CLUB, liegt das Restaurant Stüffel. Ondrej Kovar hat es vor rund sieben Jahren eröffnet, nachdem er in diversen gehobenen Restaurants und Sterneküchen gelernt und gekocht hat. Zuletzt war er operativer Leiter der Betriebe von Tim Mälzer, bevor er mit dem Stüffel den Schritt in die Selbstständigkeit wagte. Heute bekommen Gäste dort eine kleine, aber ausgewählte Karte mit saisonalen Gerichten geboten. Je vier Gerichte stehen bei den Vorspeisen, Hauptgerichten und Desserts zur Auswahl und können auch als Menü bestellt werden. Mit seiner Kochkunst hat es Ondrej Kovar zum Genuss-Michel-Gewinner 2019 geschafft.
genussguide-hamburg.com

Tigran Tatevosian feat. Amir Bresler & Joshua Ginsburg: Der klassisch ausgebildete armenische Pianist hat die facettenreichen Welten des Jazz und der Volksmusik seiner Heimat eingehend erforscht und daraus seinen persönlichen Kompositions- und Aufführungsstil kreiert, der eine ganz eigene Geschichte erzählt. Die ungewöhnlich reiche melodische und harmonische Palette seiner Kompositionen, angereichert mit Elementen des modernen Jazz und mit atypischen rhythmischen Metren, lässt das Publikum in eine spektakuläre Musikwelt / Weltmusik eintauchen, welche sich traditionellen Einordnungen entzieht. Sein Trio vereint Weltklassemusiker, welche ihrerseits verschiedene kulturelle Hintergründe einbringen.Um 20 Uhr in der JazzHall.
hamburg.de

Momente der Geschichte und Erfahrungen der Dritten Generation: Die Lesung von Andrea von Treuenfeld findet zum heutigen Auschwitz-Gedenktag statt. Die Überlebenden von Auschwitz und den anderen Lagern gaben ihre Traumata unbewusst an die Nachkommen weiter. So vermitteln die Berichte und Bekenntnisse der nächsten Generationen ein ganz eigenes Bild über das Leben in und mit Auschwitz. Um 19 Uhr im Gästehaus der Universität.
shop.freiheit.org

Θ FOFFTEIN

Viele stolze Schwäne schon verendet: Die Geflügelpest hat schon 19 der 100 Hamburger Schwäne dahingerafft. Schwanenvater Olaf Nieß versucht nun, im Winterquartier am Eppendorfer Mühlenteich die Tiere in kleine Gruppen zu trennen, um sie zu schützen. Die Schwäne stehen für das stolze Selbstverständnis der Stadt. Das Fünftel schmerzt.
ndr.de

Heute ist der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust. Kommen Sie gut durch den Freitag und wir wünschen Ihnen ein schönes Wochenende. Am Montag lesen wir uns wieder.

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