Krieg statt Frieden, Drohne statt Feuerwerk, Frust statt Aufstieg

Guten Morgen: Entscheidungen. *

Θ HAMBURG

Protest gegen den Krieg: Mehrere Hunderte Menschen haben am Sonnabend auf dem Rathausmarkt gegen den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine demonstriert. Dazu legten sie sich regungslos auf den kalten Boden, um an die ermordeten Zivilisten zu erinnern. Derweil wird weiter an Hilfsangeboten für geflüchtete UkrainierInnnen gearbeitet. Der Verein MenscHHamburg hat mehrere Wohnungen zur Verfügung gestellt, in denen Geflüchtete für ein Jahr unterkommen. Zudem werden die Menschen bei der Eingewöhnung begleitet. In der Handelskammer gab es einen „Marktplatz der Begegnungen“, bei dem sich Arbeitgeber und potentielle ukrainische BewerberInnen kennen lernen konnten. Das Problem ist indes meist das Erfordernis, die deutsche Sprache zu beherrschen.
mopo.de (Demonstration), ndr.de (Wohnung), welt.de (Arbeit)

Drohne statt Feuerwerk: Die erste große Schiffstaufe im Hamburger Hafen seit langem stand unter dem Zeichen des Umweltschutzes. Bei der Feier zu Ehren der „AidaCosma“ gab es ein Drohnenballett statt des früher üblichen Feuerwerks. Zudem setzt das Kreuzfahrtschiff auf Flüssiggas statt Diesel als Antriebsstoff. Das senkt den CO2-Ausstoss um etwa 20 Prozent und es fallen fast keine Emissionen von Stickstoff und Feinstaub an. Dennoch bleibt das Gas ein fossiler Brennstoff, weswegen die Verbrennung als Brückentechnologie gilt. Aber auch Umweltverbände erkennen an, dass die Kreuzfahrtindustrie, und hier besonders Aida Cruises, sich erkennbar dem Umwelt- und Klimaschutz stellt.
mopo.de, abendblatt.de

Der Weg zur umweltverträglichen Kreuzfahrt ist weit, aber er ist möglich.
Malte Siegert, Vorsitzender des NABU Hamburg, hat Hoffnung auch mal mitzufahren.
mopo.de

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kreativgesellschaft.org

Keine gute Entwicklung: Der HSV hat sich wohl erneut um den Aufstieg in die erste Liga gebracht. Die 0:1-Niederlage bei Holstein Kiel lässt die Distanz zu den Aufstiegsrängen auf sieben Punkte anwachsen. Seit mittlerweile acht Spielen konnten die Rothosen nicht einmal gegen die Störche gewinnen. Die von Sportvorstand Jonas Boldt zusammengestellte und von Tim Walter trainierte Mannschaft ist eine ganz ordentliche Zweitligatruppe, aber mehr wohl auch nicht. Der FC St. Pauli brannte beim 1:1-Unentschieden gegen Werder Bremen auch kein Feuerwerk ab, aber die Kiezkicker bleiben hinter Bremen und Schalke auf dem dritten Tabellenplatz.
mopo.de (HSV), taz.de (FCSP)

Hätte-hätte-Fahrradkette! Wenn wir die Spiele nicht gewinnen, brauchen wir nicht vom Aufstieg zu reden
HSV-Trainer Tim Walter hat die Lage erkannt.
welt.de

Blut und Patronen: Aber die Polizei kann mögliches Opfer einer vermeintlichen Schießerei in Steilshoop nicht ausfindig machen ndr.de
Klagen gegen Bau der U5: Kritik an CO2-Bilanz des U-Bahnbaus abendblatt.de
Traum geplatzt: FC Hamburger Berg scheidet im Pokal-Viertelfinale gegen Landesligist SC Hansa 11 aus hamburg1.de

Wetter heute: Bewölkt und trocken bei einem bis elf Grad.
wetter.net

Θ ZAHL DES TAGES

Zwischen 15 und 20 Prozent des Neuwertes einer Yacht betragen die jährlichen Unterhaltskosten für das Statussymbol. Da können dann schon mal 100 Millionen Euro im Jahr zusammenkommen. Das führt nun im Falle der beschlagnahmten Oligarchen-Yachten zu einem Problem. Wenn die Yachten nicht mehr gewartet werden, können sie im Zeitablauf zu einer Gefahr für die Umwelt werden, etwa wenn Betriebsstoffe auslaufen. Hier haben Hamburg und die Elbe nun Glück, denn die jetzt ebenfalls festgesetzte Mega-Yacht „Dilbar“ liegt nicht im Wasser sondern im trockenen Dock „Elbe 17“ bei Blohm+Voss.
stern.de, bild.de

Terminhinweis
Business Breakfast: „Klimaneutrale Rechenzentren bis 2027 – Chancen für die Metropolregion Hamburg“ – 12. April, Campus 75, 9 Uhr.
Der Eco – Verband der Internetwirtschaft und die Wirtschaftsförderung Hamburg Invest laden zum gemeinsamen Business Breakfast „Klimaneutrale Rechenzentren bis 2027 – Chancen für die Metropolregion Hamburg“ ein. Dabei soll zum einen beleuchtet werden, welche wirtschaftliche Bedeutung Rechenzentren für eine Metropole wie Hamburg haben. Zum anderen wird erörtert, wie Rechenzentren klimaneutral werden können und wie die Abwärme innovativ genutzt werden kann.
Aus der Wochenterminübersicht von hamburg-news

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

Verstörende Veranstaltung: Familienministerin Anne Spiegel hat am Sonntagabend kurzfristig zu einer Pressekonferenz geladen, was unüblich ist. Der Grünen war vorgeworfen worden, als ehemalige Umweltministerin in Rheinland-Pfalz kurz nach der Flut im Ahrtal in den Urlaub gefahren zu sein. So erklärte sie nun sichtlich berührt, nicht nur politisch überfordert gewesen zu sein, sondern auch den Urlaub nach schwerer Zeit mit der Familie gebraucht zu haben. Dennoch sei es ein Fehler gewesen, für den sie nun um Entschuldigung bitte. Zudem räumte sie ein, entgegen eigener Darstellung zuvor, nicht digital am Kabinett der Krisenzeit teilgenommen zu haben. Das Netz streitet erbittert, ob der unglückliche Auftritt nun nur unprofessionell oder auch menschlich gewesen sei. Vielleicht auch beides.
bild.de, spiegel.de, zeit.de

Sich an menschlicher Hetzjagd zu ergötzen ist widerlich, egal aus welcher Partei.
SPD-Frau Doro Martin springt ihrer Ampel-Kollegin zur Seite. Bei CDU-Mann Laschet habe sie geschwiegen, kritisiert indes Twitter.
twitter.Doro_Martin

Macron vor Le Pen: Der amtierende Emmanuel Macron hat 28,4 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang der französischen Präsidentschaftswahlen erhalten. Die rechtspopulistische Marine Le Pen erhielt 23,4 Prozent der Stimmen. Der Abstand ist deutlicher als prognostiziert und das Ergebnis soll für einen Präsidenten im ersten Wahlgang ein guter Wert sein Nun kommt es zu einer Stichwahl zwischen Macron und Le Pen. In Hamburg zeigt sich ein anderes Bild. Hier soll Macron satte 51 Prozent Zustimmung bekommen haben, während Le Pen nur knapp drei Prozent der hanseatischen Franzosen hinter sich weiß.
tagesschau.de, twitter.NicoStallivieri

Der 1. Wahlgang geht an #Macron. Hoffe jetzt auf eine Mobilisierung aller Demokratinnen und Demokraten in #Frankreich, um die rechtsextreme #LePen als Präsidentin zu verhindern. #ViveLaFrance #Presidentielle2022
Die Grüne Katharina Fegebank est heureuse.
twitter.fegebanks

Weiteres Massengrab mit Zivilisten bei Kiew gefunden: Nach dem Rückzug der russischen Truppen sind dort nach ukrainischen Angaben insgesamt mehr als 1.200 Todesopfer gefunden worden, erklärte die ukrainische Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa. Zuletzt war von einem Massengrab in der Ortschaft Busowa berichtet worden. Seit Beginn der russischen Invasion seien Ermittlungen zu 5.600 mutmaßlichen Kriegsverbrechen eingeleitet worden, sagte Wenediktowa. Außenminister Dmytro Kuleba hat die Menschen im Land aufgerufen, mutmaßliche Kriegsverbrechen russischer Soldaten zu melden.
n-tv.de

Besuch bei Putin: Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer spricht als erster EU-Staatschef nach dem Kriegsbeginn mit dem Diktator spiegel.de
Besuch in Westafrika: Verteidigungsministerin Christine Lambrecht sagt Niger weitere Unterstützung zu und stellt Mission in Mali in Frage tagesschau.de
SPD und Grünen drängen auf Tempolimit: Koalitionspartner FDP solle den Widerstand gegen ein Tempolimit auf Autobahnen aufzugeben. n-tv.de

Θ STADT & LEBEN

Trauer um Uwe Bohm: Der Schauspieler verstarb überraschend im Alter von nur 60 Jahren. Der in Hamburg als Uwe Enkelmann geborene Bohm hatte eine schwere Kindheit, die er zeitweise in einem Heim verbrachte. Als Elfjähriger entdeckte ihn bei einem Casting der Regisseur Hark Bohm, der ihn später für den Film „Nordsee ist Mordsee“ besetzte. Hark Bohm adoptierte dann den Jungen. Nach einer handwerklichen Ausbildung wechselte Uwe Bohm schließlich dauerhaft in das Schauspielfach und hatte am Hamburger Schauspielhaus unter der Leitung von Peter Zadek erste Erfolge. Im Fernsehen wurde er gerne als Bösewicht im Tatort besetzt. Bohm hinterlässt fünf Kinder von vier Frauen, darunter die Schauspielerin Ninon Bohm, mit der er zuletzt in Berlin wohnte.
abendblatt.de, sueddeutsche.de

-Tatort-Kritiker-
Kiel bravourös! Milberg & Co. liefern einen klasse Tatort ab. 1970 will der junge Borowski mit seiner damaligen Freundin nach Fehmarn trampen. Nach einem Streit setzt sie die Fahrt alleine fort und verschwindet. Über 50 Jahre später wird ihr Skelett im Wald gefunden. Die düstere Geschichte ist durchdacht und sorgsam aufbereitet. Die Kamera liefert toll komponierte Bilder. Auf wen es als Täter hinausläuft ist recht schnell klar: Ein Hochkaräter wie Stefan Kurt spielt keine kleine Nebenrolle. Darum geht’s auch nicht. Die Abgründe, die sich auftun, das Monströse, was sich hier Stück für Stück herausschält, reichen für einen ganz starken Krimi.
Tatort-Experte: Henning Kleine, Chef vom Dienst, Sat.1 Landesstudio Hamburg

Restaurant-Tipp – Sushi in Eimsbüttel: Der Name im „Cross Sushi“ ist Programm! Leckere Sushi-Rollen überschneiden sich mit warmen Gerichten. Dazu werden bunte Cocktails, erlesene Weine und weitere Getränke angeboten. Gestartet werden kann mit gebackenen Wan Tan, Miso-Suppe oder blanchierten Bohnenschoten. Neben klassischen Nigiri, Maki, Sashimi und California Rolls werden Special Rolls wie beispielsweise die in Tempura knusprig gebackene Dragon Roll mit Ente, Mozzarella, Erdnussbutter und Teriyaki Sauce angeboten.
hamburg.de

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Wir sind von hier. Türkisch-deutsches Leben 1990: Der Istanbuler Fotograf Ergun Çağatay hat 1990 die umfangreichste Bildreportage zur türkischen Einwanderung in Deutschland erschaffen. In Hamburg, Köln, Werl, Berlin und Duisburg machte er Tausende von Aufnahmen aus Arbeitswelt, Gemeinschafts- und Privatleben der ersten und zweiten Generation der sogenannten „GastarbeiterInnen“, von denen viele blieben und die deutsche Staatsbürgerschaft annahmen. Anlässlich des 60. Jahrestags des zwischen Bonn und Ankara geschlossenen Anwerbeabkommens (1961) zeigt das Museum für Hamburgische Geschichte die Ausstellung „Wir sind von hier. Türkisch-deutsches Leben 1990.“ mit den 120 eindrucksvollsten Bildern aus Çağatays Reportage in teils großformatigen Abzügen.
shmh.de

Closeness: Ende der 90er Jahre – Die junge Ila lebt in einem kleinen Ort im Norden des Kaukasus-Gebirges. Als ihr Bruder entführt wird, ändert sich ihr Leben schlagartig. Das Team des Abaton-Filmfestes stellt in einer Sondervorführung den Film des aus Russland geflohenen Regisseurs Kantemir Balagow vor. Um 20 Uhr im Abaton.
hamburg.de

Θ FOFFTEIN

Nazis gedreht: In der St. Nicolaus-Kirche der Stiftung Alsterdorf befand sich ein Wandgemälde aus der NS-Zeit, das Menschen mit Einschränkungen nicht inklusiv im Glauben dargestellt hatte. Deswegen wurde das untrennbar mit der Mauer verbundene Werk aus der Kirche ausgeschnitten und mit kontextualer Einordnung umgedreht. Nun ist die handwerklich aufwändige Entnazifizierung des Kirchenschiffes vollzogen.
ndr.de

Heute ist der Welt-Parkinson-Tag. Kommen Sie gut in die Woche und wir wünschen Ihnen einen schönen Montag.

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