KW 22: 50. Todestag des Benno Ohnesorg, Brutaler Angriff im S-Bahnhof Heerstraße, Zoo Palast wird 60 Jahre alt

Liebe Leser, vor 50 Jahren wurde Benno Ohnesorg bei Protesten gegen den Schah von Iran erschossen. Der Grünen-Politiker und Bezirksbaustadtrat Oliver Schruoffeneger den Platz vor der Deutschen Oper nach dem Studenten benennen. Hier hatte sein Protest begonnen. Zum 50. Todestag Ohnesorgs werde nun erstmals Polizeiaufnahmen veröffentlicht. Die zahlreichen Fotografien fanden damals vor Gericht keine Berücksichtigung. Außerdem: Das Jobcenter kann seine „Kunden“ nicht dazu zwingen, in einem Erotikwarenhandel zu arbeiten Viel Spaß beim Lesen!

\ CHARLOTTENBURG-WILMERDORF AKTUELL /

2. Juni 1967: Vor 50 starb Benno Ohnesorg. Aus diesem Anlass will der Bezirksbaustadtrat Oliver Schruoffeneger aus Charlottenburg-Wilmersdorf den Platz vor der Deutschen Oper nach dem Studenten benennen. Warum die Stadt einen Platz nach Ohnesorg benennen sollte, erklärt er dem Tagesspiegel: „Der brutale Polizeieinsatz war einer der Auslöser einer breiten gesellschaftlichen Debatte um das Verhältnis zwischen dem Sicherheitsapparat und dem Staat. Das hat den Staat verändert hin zu einer liberalen, auf Eigenständigkeit setzenden und demokratischen Gesellschaft. Diese Debatte läuft bis in die heutige Zeit und ist immer noch hochaktuell.“ tagesspiegel.de

Erstmals Fotos der Polizei veröffentlicht. Wie es im Detail zum abgegebenen Schuss durch den Kriminalbeamten Karl-Heinz Kurras kam, konnte damals nicht zweifelsfrei festgestellt werden; Kurras wurde freigesprochen. Im Prozess wurden als Beweismittel Fotos und Filmmaterial von Reportern und Journalisten herangezogen. Auch die Polizei war mit eigenen Fotografen und Filmern mitten im Geschehen. Diese Fotos spielten im Prozess keine Rolle. Erstmals werden in der Ausstellung der Polizeihistorischen Sammlung alle damals gemachten Fotos und das gesamte Filmmaterial öffentlich präsentiert. Öffnungszeiten: Montag bis Mittwoch 9 bis 15 Uhr Eintritt: 2 Euro in der Polizeihistorischen Sammlung im Polizeipräsidium, Platz der Luftbrücke 6. phs-berlin.de

Keine Zwangsarbeit im Erdbeermund. Müssen Arbeitslose jeden Job annehmen? Die Bundesregierung erklärt nun offiziell: Wer nicht in die Erotik-Branche will, darf dafür auch nicht bestraft werden. Dabei hatte das Jobcenter in Pankow genau das für eine 40-Jährige vorgesehen. Die Behörde bot der Langzeitarbeitslosen eine Stelle im Erdbeermund Erotic-Store in Charlottenburg an. „Der Unterbreitung von Vermittlungsvorschlägen im Handel und Vertreib erotischer Waren steht grundsätzlich nichts entgegen“, schreibt die Parlamentarische Staatssekretärin Anette Kramme (SPD). „Zum Schutz der individuellen Persönlichkeitsrechte ist allerdings auch in diesen Fällen sensibel vorzugehen. Dementsprechend empfiehlt die Bundesagentur für Arbeit, derartige Vermittlungsvorschläge ohne Rechtsfolgenbelehrung zu versehen, so dass eine Arbeitsablehnung in diesem Bereich sanktionslos bleibt.“ berliner-zeitung.de

Hunderte Fußball-Fans am Breitscheidplatz – Polizeieinsatz. Rund 300 türkische Fußball-Fans haben am Sonntagabend in der City West einen Polizeieinsatz ausgelöst. morgenpost.de
Stoplerfallen an der Gedächtniskirche. Die Sanierung des Bodens soll Abhilfe schaffen. bz-berlin.de
Sexistische Werbung: Linke will ein Verbot. „Die Linke im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf will die Erotik aus dem Straßenbild verbannen!“ hyperventiliert B.Z.-Reporter Tomas Kittan. Was Sexismus mit Erotik zutun hat, lässt er offen. bz-berlin.de

Zeugen gesucht: Mann schlägt Fahrgast krankenhausreif. Am Montag um 13.35 Uhr attackierte ein Mann einen 26-jähriger Fahrgast auf dem Bahnsteig des S-Bahnhofs Heerstraße in Charlottenburg. Das Opfer aus Neukölln erlitt Frakturen im Gesicht und verlor mehrere Zähne. Er musste im Krankenhaus behandelt werden. Der Angreifer flüchtete in Begleitung einer Frau aus dem Bahnhof und das Opfer erstattete Anzeige auf der nächsten Polizeidienststelle. Die Bundespolizei fahndeten nun nach dem Täter. Der Attacke war laut Aussagen des Opfers ein Streit vorangegangen. Der Täter soll ein südländisches Aussehen haben, knapp 190 Zentimeter groß sein und kurze braune Haare haben. tagesspiegel.de

Schwer verletztes Kind bei Verkehrsunfall. Am Mittwoch erfasste eine Autofahrerin ein zweijähriges Mädchen in Charlottenburg-Nord. Ersten Ermittlungen zufolge soll das Kind gegen 17.40 Uhr plötzlich auf die Fahrbahn der Hofackerzeile gelaufen sein. Die 22-jährigen Renault-Fahrerin war in Richtung Heilmannring unterwegs und erfasste das Kind. Sie hatte erfolglos versucht, im letzten Moment zu bremsen. Alarmierte Rettungskräfte brachten das schwer verletzte Mädchen zur stationären Aufnahme in eine Klinik. berlin.de

\ SPORT /

Hertha BSC auf Stadionsuche. Ein neues Stadion neben dem alten? Oder gar ein Umzug vor die Tore der Stadt? Bei der Suche nach einer künftigen Heimat ließ Hertha BSC das Olympiastadion außen vor. Doch nun: eine neue Entwicklung. In einem gemeinsamen Schreiben bringen der Senat und Hertha BSC eine unverhoffte Lieblingslösung zu Papier: den Umbau des Olympiastadions. Man kommt gemeinsam zu dem Schluss, dass es „auch als Fußballarena eine einzigartige spektakuläre Spielstätte sein kann. Ein modernes Stadion mit neuen, steileren Tribünen, nah an den Spielfeldrand gezogen für ein emotionales Spielerlebnis.“ berliner-woche.de

\ STADTLEBEN /

Edelwerk: Das Gold-Kollektiv am Amtsgericht. Franz Michael Rohm war im Edelwerk zu Besuch und hat sich die Geschichte des Hauses von den ansässigen Glodschmieden erzählen lassen. Beispielsweise von Wolfgang Schultze-Brocksien, der vor 35 Jahren die Edelsteinschleiferei in eine Werkstatt für Schmuck umgewandelt hat.  „Ich hatte mit Goldschmiedearbeiten gar nichts am Hut“, sagt er und blinzelt über seine runden Brillengläser. Als Flüchtling kam er aus der Sowjetischen Besatzungszone Anfang 1949 nach West-Berlin, später studierte er Vermessungstechnik, ging auf Reisen nach Amerika, und arbeitete von 1970 bis 1980 im Vorstand des Drogenprojektes Release. Dann hatte er davon genug und lernt um auf Goldschmied, als Autodidakt. Jeder hier hat eine außergewöhnliche Geschichte zu erzählen. morgenpost.de

Buddy Bär für den „Miteinander im Kiez e.V“.  Seit über 15 Jahren fördert die Initiative die nachbarschaftliche Verständigung, säubert den Platz, bepflanzt und pflegt die Grünflächen, organisiert Kiezfeste, streicht Bänke und vieles mehr. Dafür wurde der Verein nun mit dem „Berlin Machen Buddy Bären“ ausgezeichnet. Der Geschäftsführer der BUDDY BEAR BERLIN GmbH und Stifter des Preises sagt zur Verleihung  auf dem Leon-Jessel-Platz: „Unsere Stadt soll für all seine Bewohner lebenswert sein und bleiben und Besucher begeistern. Dies ist nur möglich durch fleißige Helfer und ehrenamtlich Engagierte, die unter anderem an Aktionstagen wie ’Berlin machen’ teilnehmen. Vor diesem Engagement ziehen wir den Hut und sagen mit einer individuell gestalteten Miniatur eines Buddy Bären, dem Symbol unserer schönen Metropole, herzlich Danke“. abendblatt-berlin.de

Bröhan-Museum: Ein Design-Tempel in Charlottenburg. Ulrike Borowczyk war im Bröhan-Museum und hat mit dem Direktor, Tobias Hoffmann, gesprochen. Zur Zeit wird hier Silber geputzt. Hoffmann möchte den Schaudepotraum nämlich in eine echte Schatzkammer verwandeln. Noch sind hier Exponate aus Glas zu sehen. Doch das wird sich bald ändern. „Wir haben sehr schöne Gebrauchsgegenstände aus Silber. Vor dem blauen Hintergrund wird das ein glänzender Augenschmaus“, freut sich der Direktor. morgenpost.de

Der Zoo Palast wird 60 Jahre alt. Das Kino feiert sein Jubiläum am vergangenen Sonntag mit einem Aktionstag. Der Standort Budapester Straße war schon 1957 eine geweihte Stätte. Genau hier entstand 1913 eines der ersten großen Lichtspielhäuser, die die alten Hinterhofkinos verdrängten. 1919 wurde es zum Ufa-Palast am Zoo umgebaut, eines der renommiertesten Kinos der Weimarer Republik, hier feierten Klassiker wie „Metropolis“ oder „Der letzte Mann“ ihre Uraufführung. Im Krieg wurde es 1943 fast völlig zerstört und 1955 endgültig abgerissen. Doch nur zwei Jahre später eröffnete Max Knapp an gleicher Stelle ein neues Haus, das in Zeiten der „Frontstadt“ Selbstvergewisserung ausstrahlte. morgenpost.de

Afro-Jazz: Talking Africa. Musik Performance durch die Black Music von Madagaskar bis Washington D.C. Freitag, 2. Juni, 21 Uhr im Badenscher  Hof. badenscher-hof.de
Blues: EB Davis & The Super Band. Davis, der nicht nur durch seine ausdrucksstarke Stimme, sondern auch durch sein Mundharmonikaspiel besticht, hat außerdem den Blues. Samstag, 3. Juni, 21 Uhr im A-Train. a-trane.de 
Klassik: Violin-Wunderkinder. Die Violinklasse von Prof. Tamara und Natalia Prishepenko stellt sich vor mit berühmten Werke der Violinliteratur. Eintritt: 10 Euro. Sonntag, 4. Juni, 11 Uhr. blackmores-musikzimmer.de

Wir wünschen Ihnen eine Woche der Extra-Klasse! Wenn es was zu kommentieren gibt, bitte auf charlottenburg-wilmersdorf-journal.de erledigen.

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