KW 25: Brennpunkt Charlotteburg-Nord, 900 Geflüchtete fast auf der Straße, Al-Kuds-Tag

Liebe Leser, 900 Geflüchtete hätten um, ein Haar ad hoc aus ihrer Unterkunft raus gemusst, weil sich Träger und Stadt über Forderungen nicht einig waren. Natürlich musste das verhindert werden, dass in Berlin Platzmangel herrscht, ist nichts Neues. Außerdem: Charlottenburg-Nord gilt als sozialer Brennpunkt. Das hat wohl auch Berlin-Reisender Mühling so erlebt. Viel Spaß beim Lesen!

\ CHARLOTTENBURG-WILMERDORF AKTUELL /

900 Geflüchtete können vorerst bleiben. Bis zum Dienstag, den 27. Juni, hätten neue Unterkünfte gefunden werden müssen. Denn die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales hat am Mittwoch dem Heimbetreiber Gierso gekündigt. Betroffen ist auch das Heim in der Soorstraße in Charlottenburg. Vorausgegangen war ein Streit des Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten  (LAF) und der Gierso. Der Heimbetreiber hätte angedroht, die Heime zu schließen, wenn ) Forderungen in siebenstelliger Höhe nicht bis Ende Juni bezahlt werden würde.  „Wenn jemand versucht, uns zu erpressen, dann handeln wir“, sagte Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Linke). Doch die Gemüter beruhigten sich. tagesspiegel.deberliner-zeitung.de

Sozialer Brennpunkt: Charlottenburg-Nord.  Rund die Hälfte aller Minderjährigen lebt hier in Hartz-IV-Haushalten. Diese 50-Prozent-Quote ist eines der Ergebnisse des Armutsberichts 2017 des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf. Engelmann stellte ihn am Donnerstag vor, und der Bericht stellt fest: 17,6 Prozent aller Kinder und Jugendlichen waren armutsgefährdet. Schlimm genug, aber immer noch besser als der Berliner Schnitt (19,4). Der Bericht basiert auf Zahlen von 2015. tagesspiegel.de

Al-Kuds-Tag: „Gemeinsam gegen Zionismus und Antisemitismus“? Experten warnen vor dem aus ihrer Sicht judenfeindlichen Charakter der Veranstaltung, die am heutigen Freitag in Charlottenburg stattfindet. Ins Leben gerufen wurde der Al-Kuds-Tag im Jahr 1979 vom damaligen iranischen „Revolutionsführer“ Ayatollah Chomeini als „Tag der Solidarität mit den Palästinensern“. In einer Rede am 8. August 1979 forderte Chomeini „alle Muslime der Welt und alle muslimischen Regierungen“ auf, „den Usurpatoren und ihren Unterstützern die Hände abzuhacken“. Seit 1996 finden die Veranstaltungen in Berlin statt. morgenpost.de

Kolumne: Charlottenburg-Nord. Jens Mühling über den Ortsteil mit der vermutlich „hässlichsten  Bushaltestelle, wo Autos zwölfspurig die Luft verpesten und Sozialbauten achtstöckig den Himmel verdunkeln.“ tagesspiegel.de
Einwohnerversammlung zur „Siedlung Westend“. Informationsveranstaltungzum Neubauprojekt für AnwohnerInnen. Donnerstag, 29. Juni, 18 bis 20 Uhr in der Aula der Charles-Dickens-Grundschule. berlin.de
Portrait: Ricarda Messner. Die 1989 in Charlottenburg geborene ist Gründerin zweier Print-Magazine. zeit.de

17-Jährige von Auto erfasst. Am vergangenen Freitag wollte die Jugendliche, gemeinsam mit ihrem 16 Jahre alten Bruder gegen 17.10 Uhr die Fahrbahn des Hohenzollerndamms überqueren. Beide Jugendliche liefen zwischen verkehrsbedingt wartenden Fahrzeugen hindurch. Einem 26-Jährigen, der mit seinem Skoda auf der rechten Spur freie Fahrt hatte, gelang es nicht mehr zu bremsen, als die Jugendlichen plötzlich vor ihm auftauchten. Das Mädchen wurde von dem Wagen erfasst und erlitt schwere Verletzungen. Rettungskräfte der Feuerwehr brachten sie zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus. berlin.de/polizei

\ SPORT /

Club Italia: Kein Trainerwechsel. Die 1. Mannschaft des Clubs Italia 80 wird auch in der Saison 2017/2018 in der Landesliga von Thomas „Icke“ Häßler trainiert. Der 1. Herrenmannschaft war die Meisterschaft und damit der Aufstieg in die Landesliga gelungen. Neben Thomas Häßler als Cheftrainer hat der Club Italia bereits gestandene Spieler verpflichtet. Spielstätte des Vereins ist die Sportanlage Westend, Spandauer Damm 150. berliner-woche.de

 

\ STADTLEBEN /

Was darf zum Konzert in die Waldbühne mitbringen? Traditionalisten schimpfen: Früher durfte man gewaltige Picknickkörbemitnehmen, inklusive Käseigel, Weintrauben und Sektflaschen. Heute sieht die Realität jedenfalls anders aus: bei manchen Konzerten ist es nicht mal möglich, eine Handtasche mitzunehmen. Zum Konert der Philharmoniker am 1. Juli haben die Veranstalter nun einen „kleinen Knigge zu Essen und Trinken“ herumgeschickt: „Picknickkörbe bis zu einer Höhe von 45 cm sind willkommen, außerdem gestattet die Hausordnung das Mitbringen von einer 0,5 l PET-Flasche oder einem 0,5 l Tetra Pak pro Person. Rucksäcke hingegen sind ebenso wenig zugelassen wir sperrige oder gefährliche Gegenstände.“ Wäre das auch geklärt. tagesspiegel.de

The House: Abriss eines Kunstprojektes. Nichts sollte übrig bleiben. Das Projekt sollte eine radikale Übung in Sachen Vergänglichkeit sein. Besucher waren angehalten, von den Kunstinstallationen im „The Haus“ keine Fotos zu machen. Am Ende kommt es nun doch anders: An den Wänden der temporären Street-Art-Gallery „The Haus“ in der Nürnberger Straße fehlen an manchen Stellen kleine viereckige Panele. Sie wurden bereits herausgeschnitten, um Details des Ausnahmeprojekts zu konservieren. Auch ein Virtual-Reality-Video mit einem Rundgang durchs Haus und Statements der 168 beteiligten Künstler ist in Arbeit. morgenpost.de

Jubiläum und Trouble im Kollwitz-Museum. Im Käthe-Kollwitz-Museum laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren, denn am Sonntag steht die große Ausstellungseröffnung an. Dann wird der 150. Geburtstag der Namensgeberin mit einer Sonderschau gefeiert. Kollwitz ist heute eine Jahrhundertfigur mit weltweiter Ausstrahlung, ihre Kunst befindet sich in bedeutenden Sammlungen. Doch Probleme gibt es mit dem Vermieter: Bernd Schultz, bis Ende 2016 Geschäftsführer der benachbarten Villa Grisebach, will in der Immobilie lieber ein privates Exilmuseum installieren, um dort an das Schicksal im Nationalsozialismus vertriebener Künstler zu erinnern. tagesspiegel.de

Konzert: Carmelo Leotta Trio. Kammermusikalischen Jazz. Freitag, 23. Juni, 20 Uhr im Blackmore´s. blackmores-musikzimmer.de
Kiezfest Klausenerplatz. Angebote für Kinder und Erwachsene, Livemusik auf der Bühne. Samstag, 24. Juni, auf dem Klausenerplatz gegenüber dem Charlottenburger Schloss. berlin.de
Live DJ-Set: Klangakrobaten. Deep House, Tech & Future House. Samstag, 24. Juni, 23 Uhr im Cheshire Cat. facebook.com/events

Wir wünschen Ihnen eine besonders gute Woche! Wenn es was zu kommentieren gibt, bitte auf charlottenburg-wilmersdorf-journal.de erledigen. 

„Alleinstellungsmerkmal für Berlin“
Andreas Knieriem, Direktor von Zoo und Tierpark über die Neuzugänge aus China.
morgenpost.de

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