KW 30: Friedenauer Höhe, Bildungszentrum für Geflüchtete, Müller ruft nicht die Feuerwehr, Bank-Notstand im Rudolph-Wilde-Park

Liebe Leser, am 7. Juli 2015 wurde in einer Lagerhalle auf dem Gewerbehof in der Kitzingstraße die größte Cannabisplantage in der Geschichte Berlins ausgehoben. Auch 800 Quadratmetern wuchsen 19.000 Pflanzen. Marktwert: 7,5 Millionen Euro. Ins Gefängnis wanderten Roland A. und ein Komplize. Im Prozess beschuldigte der Hauptangeklagte A. einen weiteren Strippenzieher: Der Kunsthistoriker Max H. soll maßgeblich an der Finanzierung des Unternehmens beteiligt gewesen sein. Nun wird auch H. der Prozess gemacht. A. wurde übrigens zu mehr als sechs Jahren Haftstrafe verurteilt. Bleibt zu hoffen, dass verantwortungsvolle Erwachsene in Zukunft ihre Pflanzen selbst anbauen können, damit dem organisierten Verbrechen ein wichtiger Finanzierungszweig wegbricht und Polizei und Staatsanwaltschaft sich auf wirkliche Gefahren für unsere Gesellschaft konzentrieren können. Viel Spaß beim Lesen! 

\ TEMPELHOF-SCHÖNEBERG AKTUELL /

In Friedenau sollen fast 1.000 Wohnungen entstehen. Auf dem ehemaligen „Güterbahnhof Wilmersdorf“ sind 65.000 Quadratmeter zur Bebauung freigegeben. Die neuen Gebäude würden parallel zu S-Bahngleisen und Stadtautobahn entstehen. In 940 Wohnungen würden 2.000 enschen Platz finden. Das neue Stadtquartier „Friedenauer Höhe“ wird ergänzt durch einen hohen Hotelbau an der Hauptstraße, einen Supermarkt sowie andere Dienstleister. Eigentumswohnungen sind (bisher) nicht vorgesehen. ie Gesamtentwicklung des Quartiers wird bis voraussichtlich 2022 schrittweise abgeschlossen. Die Investitionssumme beträgt knapp 300 Millionen Euro. tagesspiegel.de

Bildungszentrum für Geflüchtete. In der ehemaligen Teske-Schule will die Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) eine Art Sonderschule für Geflüchtete einrichten, die sich insbesondere an Analphabeten richtet, um ihnen einen fundierten Einstieg in das deutsche (Aus)bildugssystem zu ermöglichen. Allerdings würden die Geflüchteten auf diese Weise separiert, was das Gegenteil von integrieren ist, argumentiert etwa Bildungsexperten von Linken und Grünen. morgenpost.de

Wasser bei Müller. Auch der Keller des Regierenden Michael Müller ist nach dem heftigen Regen der vergangenen Tage vollgelaufen. Am Mittwoch bedankte sich Müller auf einer Pressekonferenz bei seinen Nachbarn. Sie hätten ihm tatkräftig zur Seite gestanden und das Wasser gemeinsam aus dem Haus geeimert. Die Feuerwehr habe er nicht gerufen. Berlins Feuerwehr-Chef Wilfried Gräfling hat am Mittwoch angekündigt, Rechnungen an alle Berliner zu verschicken, die unnötig den Notruf wählen.“Vollgelaufene Keller sind nur in Ausnahmefällen ein Notfall“, sagte Gräfling. Es sei nicht Aufgabe der Feuerwehr, fünf Zentimeter hohes Wasser aus privaten Kellern zu Pumpen, sagte er vor Journalisten. morgenpost.de

Berlins Größte Canabis-Plantage. In einem Folgeprozess zur 800-Quadratmeter-Plantage, die im Sommer 2015 in Mariendorf ausgehoben wurde, sitzt nun ein Kunsthistoriker aus Charlottenburg auf der Anklagebank. Er soll finanzielle Mittel locker gemacht und Organisatorisches übernommen haben. bz-berlin.de
Evakuierung bei IKEA. Alles nur Übung: Verwirrte, vielleicht verängstigte Kunden, mussten am Donnerstag umgehend das Gebäude verlassen. Auch Polizei und Feuerwehr wurden wohl alarmiert, und gaben sich per Twitter überrascht. Die Übung sei ein regelmäßiges Prozedere. morgenpost.de
Der Volksentscheid wird zunächst nicht gerettet. Das Parlament hat gegenwärtig die Macht, Gesetzt, die durch Volksentscheide zustande gekommen sind, nachträglich zu ändern, wir wir beim Gesetz zum Tempelhofer Feld gesehen haben. Dafür, dass dies in Zukunft nicht mehr möglich ist, hatte sich die Initiative „Volksentschei retten“ eingesetzt. Doch die nötigen 500.000 Unterschriften sind bisher nicht zusammengekommen. Eine weitere Abstimmung wird es zunächst nicht geben, wie die Initiatoren nun mitteilten. tagesspiegel.de

Zeugen gesucht: Mann schwer verletzt gefunden. Am vergangenen Freitag wurde gegen 3:30 ein 58 -Jähriger Mann auf dem Gehweg der Martin-Luther-Straße Ecke Grunewaldstraße gefunden. Er hatte Kopf- und Gesichtsverletzungen und musste nach einer Notoperation in ein künstliches Koma versetzt werden. Zuvor konnte er den Polizisten noch mitteilen, dass er von einem Unbekannten zusammengeschlagen und beraubt wurde. Am Folgetag wurden mehrere Abhebungen mit der Bankkarte des Opfers vorgenommen. Bis etwa 2:30 hatte sich der Mann in einer Kneipe in der Nollendorfstraße aufgehalten. Was in der Stunde bis zu seiner Entdeckung vorgefallen ist, soll ermittelt werden. Dafür sucht die Polizei Zeugen: berlin.de/polizei

Alkohol am Steuer: „Ich bin gefahren!“ „Nein ich!“ Am Sonntag Morgen, gegen 5:25 nahm ein Toyota jedenfalls derart schnell die Linkskurve von der Hauptstraße in die Dominicusstraße, dass er zunächst nur auf den beiden rechten Rädern rollte und sich schließlich überschlug. Das Auto flog in einen Späti und zerstörte dessen Scheiben. Fünf Personen sollen dem Wrack entstiegen sein, drei davon flüchteten. Die Polizei stellte zwei betrunkene Frauen, von denen beide für sich beanspruchten, den Stund hingelegt zu haben. Später kam ein Mann zurück, der zunächst geflüchtet war. Er will allerdings nicht gefahren sein. berlin.de/polizei

\ STADTLEBEN /

Was geschieht mit dem Betriebshof Schöneberg? Bisher parkt die Polizei in den alten Hallen der Berliner Straßenbahn in der Belziger Straße noch sichergestellte Fahrzeuge. Doch der Umzug der Dienststelle nach Marzahn ist beschlossene Sache. Was danach kommt, ist bis jetzt noch immer ungewiss. Interessenten konnten sich seit März 2016 „in Stellung“ bringen, wie die  SPD Schöneberg damals verkündete: „Gute Idee schlägt Scheckbuch“ sollte dabei das Motto lauten. Doch die Berliner Immobilienmanagement GmbH hat das erwartbar mehrere Jahre Dauernde Auswahlverfahren noch nicht einmal angestoßen, wie der Tagesspiegel berichtet. tagesspiegel.de

Banknotstand im Rudolph-Wilde-Park. Der „Kiezreporter“ der B.Z. ist wieder investigativ unterwegs. Gibts doch nicht: In der Grünanlage am U-Bahnhof Rathaus Schöneberg mangelt es an Sitzgelegenheiten! Früher gab es mehr Bänke, berichtet Anwohnerin Gerda, die sich in der Sache schon mehrmals an das Rathaus gewandt hat. Auch dem Kiez-Reporter wollte man hier jedoch keine Auskunft darüber geben, warum die Sitzbänke parallel zur Fritz-Elsas-Straße nach und nach abgebaut wurden. Vielleicht alles halb so wild, doch Bürgernähe sieht jedenfalls anders aus. bz-berlin.de

intakt! Berlins einziges Plattenpresswerk steht in Marienfelde. Gegründet haben die Firma der Volkswirt Max Gössler und der Wirtschaftsingenieur Alexander Terboven. Sie wollen eine Marktlücke besetzen, die sich seit einigen Jahren auftut. Immer mehr Musikliebhaber schwören auf die Akkustig des analogen Mediums. Die Wärme einer Venylplatte wird keine digitale Datei je ersetzen können und sei sie noch so brilliant. Denn letztlich lebt die Digitalisierung von der Zerstückelung des Tons. Im Moment werden bei „intakt!“ monatlich knapp 20.000 Scheiben gepresst. Tendenz steigend. bz-berlin.de

Liedermacher: Pippo Pollina & Palermo Acoustic Quintet. „Die Konzerte des charismatischen Sizilianers versprechen lyrische Balladen, poetische Protestlieder und fetzige Ohrwürmer!“ (Ob ein Ohrwurm nicht grundsätzlich nervig ist, bleibt zu überlegen.) Samstag, 29. Juli in der ufa-Fabrik.
Führung: Bauten und Spuren des Nationalsozialismus am Kleistpark. Bodo Förster  erläutert im Rahmen des „MuseumsSommers 2017“ die Geschichte des Park mit Fokus auf die Zeit des „Dritten Reiches“. Teilname begrenzt.  Anmeldung unter 030/90277-6163. berlin.de

Wir wünschen Ihnen eine sonnige Woche! Wenn es was zu kommentieren gibt, bitte auf tempelhof-schoeneberg-journal.de erledigen.

 

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