Lange Bombennacht in der Schanze, Klimawandel wird teuer, Welcome Center überlastet, Teure Handtaschen entwendet

Guten Morgen: Läuft nicht rund. *

Θ HAMBURG

Polizei räumt Rote Flora: Auch die Autonomen des linken Zentrums mussten am Montag das Gebäude verlassen, nachdem am Mittag um 15 Uhr eine Fliegerbombe in der Bartelsstraße gefunden worden war. Die Stelle des Bombenfunds liegt nahe der S-Bahn, die deswegen die Verbindungsbahn nicht mehr bediente. 5.000 Anwohner mussten den Sperrradius von 300 Metern verlassen, was sich bis 22.30 Uhr hinzog. Die Notunterkunft wurde in der Berufsschule St. Pauli eingerichtet. Dort mussten die Menschen lange Zeit bleiben, denn die Entschärfung der englischen 500-Pfund-Bombe gestaltete sich aufgrund der „Liegeposition“ kompliziert. Kurz vor Mitternacht informierte die Polizei, dass die Arbeiten andauern und es zu „einer ungefährlichen Teilsprengung und somit einem hörbaren Knall kommen wird“.
abendblatt.de, ndr.de, mopo.de, twitter.PolizeiHamburg

Wir bitten weiterhin um Geduld. Nach neuestem Kenntnisstand werden für die sichere Entschärfung bestimmte Arbeitsmittel benötigt, die aktuell beschafft werden.
Um 2.30 Uhr soll die Bombe entschärft worden sein. So eine komplizierte Entschärfung ist selten in Hamburg.
twitter.PolizeiHamburg, FeuerwehrHH

Teure Klimaanpassung: Die Umweltbehörde befürchtet, dass die finanziellen Mittel für die Anpassung an den Klimawandel fehlen. Das teilte sie auf Anfrage des Recherchezentrums Correctiv mit, das 400 Landkreise und Städte befragt hatte. Extreme Wetterereignisse werden in den kommenden Jahren zunehmen und auch das Wasser könnte knapper werden. Die Behörde arbeitet derzeit an einem Plan, wie sich Hamburg an den Klimawandel anpassen kann. Die notwendige Anpassung der Infrastruktur wird viel Geld kosten. So müssen zum Beispiel Flächen ausgewiesen werden, die bei Starkregen viel Wasser aufnehmen können. In der Gesundheitsbehörde wird bis Mitte 2024 ein Hitzeaktionsplan erarbeitet. Dem Klimabeirat des Senats geht die Entwicklung von Maßnahmen zu langsam.
abendblatt.de

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Schnitzel-Eis wird es bei uns nicht geben.
In der aktuellen Folge „Wie ist die Lage?“ spricht der ehemalige Schwimm-Profi und Gründer von Luicella’s, Markus Deibler, über die verrücktesten Eissorten, die gestiegenen Kosten und seine wiederentdeckte Liebe zum Schwimmen.
Die Auftragslage von 2019 haben wir noch nicht erreicht.
Thomas Lohse ist 30 Jahre Taxi gefahren und heute im Vorstand von Hansa-Taxi. Im (fast) täglichen Podcast gibt er Einblick in den Zustand der Branche und spricht über den Umstieg seiner Flotte auf Elektroantrieb.
Alle Folgen „Wie ist die Lage?“ hören Sie hier und von Montag-Freitag um 12 Uhr bei ahoy radio.

Ausländische Fachkräfte müssen lange warten: Zweitweise wurde im Welcome Center der Stadt bis zu 6.000 Mails nicht beantwortet, wie eine Kleine Anfrage der Linken ergab. Durch Einsatz anderer Dienststellen konnte die Zahl auf 2.000 gedrückt werden. Um einen Termin zu bekommen, müssen die Menschen dennoch bis zu einem halben Jahr warten. Das ist problematisch, da in der Zwischenzeit häufig die Visa ablaufen. Statt einer Aufenthaltsgenehmigung werden dann sogenannte Fiktionsbescheinigungen ausgestellt, mit denen aber oft kein Konto eröffnet oder eine Wohnung gemietet werden kann. Um den Arbeitskräftemangel, speziell bei Fachkräften, abzuschwächen, müssen vermehrt ausländische Arbeitnehmer angeworben werden. Probleme wie derzeit im Welcome Center sind dafür nicht förderlich. Aber auch hier fehlen Fachkräfte.
mopo.de, ndr.de

So schreckt man qualifizierte und lernwillige Menschen ab.
Die Fachsprecherin für Wirtschaft, Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik der Linken, Olga Fritzsche kritisiert die schlechte Willkommenskultur .
mopo.de

Fieses Grinsen: Zeugin der tödlichen Messerattacke im Zug bei Brokstedt schildert ihren Eindruck vom Angeklagten ndr.de
Will nicht zahlen: Haspa legt Berufung gegen Urteil ein, das höhere Schadenszahlungen nach Tresorraub angemahnt hatte welt.de
Unbemerktes Tracking: Rot-Grün will Strafen erhöhen, die abschrecken sollen und damit Opfer schützen mopo.de
Poliklinik Veddel kann weiter machen: Ganzheitliche medizinische Hilfe bis 2025 abgesichert ndr.de

Wetter heute: Wechselnd bewölkt bei zwölf bis 22 Grad.
wetter.net

Θ ZAHL DES TAGES

281 Millionen Euro Risikokapital sammelten Hamburger Startups im ersten Halbjahr des Jahres ein. Das ist etwa ein Drittel weniger als im vergangenen Jahr. Statt 38 Finanzierungsrunden fanden nur noch 27 statt. Die größte Summe sammelte das Startup 1Komma5Grad ein, das sich auf Energieberatung fokussiert. Gleich 215 Millionen Euro kamen von Investoren. Auch im Bundesdurchschnitt war die Finanzierung um 50 Prozent rückläufig. Hamburg stellt mit neun Prozent der Investitionen den drittstärksten Markt nach Berlin und Bayern, wie das Start-up-Barometer der Beratungsgesellschaft EY ermittelt hat.
mopo.de

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Das Content Marketing Camp dient der Vertiefung und praxisorientierten Anwendung von Content Marketing spezifischem Wissen. Methodisch ist das Camp so aufgebaut, dass es einen guten Mix aus Frontal-Unterricht und Praxisübungen darstellt. Die Teilnehmer*innen können die theoretisch erklärten Vorgehensweisen direkt praktisch anwenden. Am 11./12. Oktober 2023 findet das nächste Camp statt.
hamburgmediaschool.com

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

Russland stoppt Getreideabkommen mit der Ukraine: UN-Generalsekretär António Guterres sagte, die Entscheidung werde weltweit bedürftige Menschen treffen. Kritik kam auch aus den USA, Großbritannien und Frankreich. Kanzler Olaf Scholz sprach von einer schlechten Botschaft und warf Russland vor, sich für ein gutes Miteinander in der Welt nicht verantwortlich zu fühlen. Außenministerin Annalena Baerbock warf dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vor, den Hunger als Waffe einzusetzen. Die Ukraine will ihre Exporte über das Schwarze Meer trotz des vorläufigen Ende des Abkommens fortführen. faz.net, tagesschau.de, zeit.de

Ukraine soll Krim-Brücke mit Marinedrohnen attackiert haben: Hinter Explosionen an der strategisch wichtigen Brücke stehen nach Angaben ukrainischer Medien und der Nachrichtenagentur AFP der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU und die ukrainische Marine. Die Attacke sei eine Spezialoperation der Marine und des SBU gewesen. Das russische Außenministerium teilte mit, die Brücke über die Meeresenge von Kertsch sei von der Ukraine mit Hilfe britischer und US-amerikanischer Geheimdienste attackiert worden. Der russische Präsident Wladimir Putin kündigte eine militärische Reaktion auf den mutmaßlich ukrainischen Angriff an. zeit.de, faz.net, zdf.de

Versorgung der Bevölkerung mit Strom, Trinkwasser und anderen essenziellen Gütern: Innenministerin  Faeser schlägt Gesetz zum Schutz kritischer Infrastruktur vor welt.de
Riester-Rente: Regierungskommission für grundlegende Reform der privaten Altersvorsorge handelsblatt.com

Europa – von Wolf Achim Wiegand

Migrationspakt ohne Wumms? Die Tinte ist gerade trocken unter dem als bahnbrechend gefeierten Abkommen der Europäischen Union mit Tunesien, da sät die Regierung des nordafrikanischen Landes bereits Zweifel am Vereinbarten. Das nordafrikanische Land wolle kein „Aufnahmezentrum“ für die Rückführung von Migranten aus Subsahara-Staaten werden, so ein hoher Beamter – nur Tunesier würden zurückgenommen. Das nervt vor allem die rechtsradikale italienische Ministerpräsidentin Giogia Meloni, die alle unerlaubt Eingereisten in Länder zurücksenden möchte, durch die man sie schmuggele – das wären aus Tunesien pro Vierteljahr etwa 10.000 Personen.
tagesschau.de, zeit.de

Kritik an Südamerika-Abkommen: Das evangelische Hilfswerk „Brot für die Welt“ will in einer Studie bewiesen haben, dass das geplante EU-Abkommen mit der südamerikanischen Staatengruppe MERCOSUR die Südamerikaner stark benachteiligt. Das größte Freihandelsabkommen der Welt (über 770 Mio. Menschen) würde kleine und mittlere Unternehmen chancenlos gegen Europa machen und so Arbeitslosigkeit, Armut und Hunger fördern. Zum Gipfeltreffen in Brüssel sind die Staats- und Regierungschefs aus Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay angereist. Das Treffen ist zäh: Brasiliens neuer Präsident Lula da Silva will fast 25 Jahre nach Verhandlungsbeginn alles neu aufschnüren.
derstandard.de (Für + Wider), vaticannews.va (Kritik)

Linker Coup: Die parteilose Flüchtlingsaktivistin Carola Rackete soll als Listenzweite die weibliche Spitzenkandidatin der zerstrittenen Partei „Die Linke“ im Europawahlkampf werden stern.de

Θ STADT & LEBEN

Teure Handtaschen gestohlen: Während auf dem Instagram-Account von Sylvie Meis zu lesen war, dass die Moderatorin nicht in Hamburg ist, nutzten Diebe die Gelegenheit, um in ihre Wohnung in Eppendorf einzubrechen. Dabei half den Tätern ein Baugerüst am Nachbarhaus, über das sie auf das Dach des Hauses gelangten. Dann stiegen sie durch ein Oberlicht in die Wohnung ein. Dort hatten sie es vor allem auf teure Handtaschen abgesehen, von denen Meis einige besaß. So soll sie zahlreiche Handtaschen der Marke Hermès besessen haben, die zu Preisen zwischen 10.000 und 25.000 Euro gehandelt werden. Einige Modelle, wie die Hermès Birkin Bag, können sogar bis zu 100.000 Euro wert sein. Der Schaden wird auf 800.000 Euro geschätzt.
abendblatt.de, bild.de

Welchen Tennissocken-Mann strahlt Sylvie so an?
Trotz des Schocks über den Einbruch, ließ sich Meis bei der Berlin-Premiere des Kinofilms „Barbie“ am Sonnabend nichts anmerken. Eine goldene Clutch hatte sie auch noch gefunden.
bild.de

Restaurant-Tipp – Spieße am Rothenbaum: In dem modern eingerichteten Deli „Spiesserei“ mit spießigem Schwerpunkt kann man Wraps, Tapas oder den Spieß to go mit Dipp mitnehmen oder an seinem Platz genießen. Die gegrillten Spieße werden mit frischen Zutaten wie Fleisch, Fisch oder vegetarischen Zutaten zubereitet. Gäste bestellen bis 18 Uhr am Auslagentresen, danach vom Tisch aus.
spiesserei.de

Kulturtipp – von Hedda Bültmann
One plus One: „Sympathy for the Devil” von The Rolling Stones gilt als Klassiker der Musikgeschichte. Das kleine Meisterwerk ist in einem Londoner Studio während langwieriger Sessions entstanden. Filmisch begleitet hat diesen Prozess der französische Regisseur Jean-Luc Godard. Der führende Vertreter der Nouvelle Vague verknüpft die dokumentarischen Studioaufnahmen mit Szenen, die das damalige Zeitgeschehen porträtieren: Freiheitskämpfe von Minderheiten, Statements verschiedener Gruppierungen und satirischen Einlagen. Der Film „One plus One“ aus dem Jahre 1968 ist eine Mischung aus Zeit- und Musikdokumentation – und das ganz im Stil von Godard. Um 20.45 Uhr im Metropolis Kino.
metropoliskino.de

Θ FOFFTEIN

Heute ist der internationale Nelson-Mandela-Tag. Wir wünschen Ihnen einen schönen Dienstag.

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