Mai und Maske, Kritik an Baupolitik, HSV hat Hoffnung, Optimisten in Sorge, Schauspielerin Sandra Quadflieg benimmt sich daneben

Guten Morgen: Freedom. *

Θ HAMBURG

Bisschen Randale: Nach zwei Jahren Pause konnten die Mai-Kundgebungen wieder ohne Maske und ohne Abstand begangen werden. Etwa 6.000 Menschen fanden sich zur Kundgebung des DGB ein, die am Fischmarkt endete. Ebenfalls an der Elbe startete kurz danach die „Wer hat der gibt“-Demo in der Hafencity, die mit 2.000 Teilnehmern friedlich blieb. Am Sonntagabend gab es dann Pyro-Feuer und vereinzelte Angriffe auf die Polizei bei bei einer Demo mit 850 Teilnehmern in Wilhelmsburg. Bereits am Sonnabend hatte in der Schanze das „Klassenfest – gegen Staat und Kapital“ mit 550 Teilnehmern stattgefunden, bei dem die Polizei aber wenig zu tun hatte.
ndr.de, welt.de, taz.de, hamburg1.de, twitter.PolizeiHamburg, sueddeutsche.de

Das war leider auch mein Eindruck und bitter, dass statt direktem Gespräch dann Pöbelei und Rumgeschreie das Mittel der Wahl waren.
Die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank teilt die Einschätzung, dass viele Teilnehmer der DGB-Demo die Schuld für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine der Nato geben.
twitter.fegebanks

Leben ohne Maske: Ab Montag fällt auch in der Schule die Maskenpflicht weg, allerdings wird weiter gelüftet und getestet. Im Einzelhandel wird die Maske noch häufig freiwillig getragen, wie vielfach berichtet wird. Auf dem Kiez hingegen spielt der Mund-Nasenschutz keine Rolle mehr. Es wird in den Clubs gedrängelt, als hätte es nie eine Pandemie gegeben. Auch der tägliche Blick auf die Corona-Zahlen ist obsolet geworden. Die Hamburger Daten veröffentlicht die Gesundheitsbehörde nur noch einmal in der Woche an den Dienstagen. Wer sich mit Corona infiziert, muss weiter in die Isolierung, die Hamburg allerdings bald von zehn auf fünf Tage verkürzen will.
welt.de, twitter.EberleSebastian, facebook.herbert.schalthoff, mopo.de

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Europa, deine Zukunft! Die Hamburger #Europawoche vom 30. April bis 9. Mai lädt dazu ein, über die Perspektive Europas mitzudiskutieren. Im Europäischen Jahr der Jugend sind dabei vor allem die jungen Europäerinnen und Europäer gefragt. Infos zum Programm: hamburg.de/europawoche

Wieder Sorge um Holsten-Areal: Die Adler Group als aktueller Besitzer des großen Baugrunds in bester Lage sorgt weiter für Skandale. Die Wirtschaftsprüfer der KPMG – scherzhaft auch „Keiner prüft mehr genau“ – haben dem Immobilienkonzern ein Testat verweigert. Schon vorher gab es Zweifel an der Zahlungsfähigkeit der Adler Group. Der Bezirk Altona hat schon auf einer verbrieften Finanzierungszusage bestanden. Es gibt Kritik am Senat für dessen städtebauliches Vorgehen; auch an anderen Baustellen. Beim Elbtower gibt es ebenfalls weiter unterschiedliche Positionen, wie der Investor René Benko zu beurteilen ist. Und schließlich bleibt auch das Paloma-Viertel auf St. Pauli seit Jahren nur eine Skizze und keine Heimat für Menschen.
manager-magazin.de (Adler), abendblatt.de (Holsten), bild.de (Elbtower), ndr.de (Paloma)

Was die ECE sagt, macht sie auch. So wäre mit uns das Holsten-Areal längst im Bau.
ECE-Stadtentwickler Klaus-Peter Hesse hätte es besser gemacht.
abendblatt.de

HSV hat wieder Hoffnung: Nach dem dritten Sieg in Folge ist zumindest der Relegationsplatz in Sichtweite. Der 4:0-Sieg beim Absteiger Ingolstadt beförderte die Rothosen auf ihren angestammten Platz. Anders als in den Vorjahren soll allerdings nicht mit Platz vier die Saison beendet werden. Am Sonnabend kommt der kleine HSV aus Hannover in den Volkspark. Der FC St. Pauli hat hingegen die Seuche an den Schuhen. Der unerwartet späte Ausgleich durch den 1. FC Nürnberg zum 1:1-Unentschieden, kostete zwei sicher geglaubte Punkte. Der Tabellenfünfte hat zudem zehn Corona-Fälle in der Mannschaft zu verkraften, was das Spiel beim Tabellenführer Schalke 04 am Sonnabend unsicher werden lässt.
ndr.de (FCSP), bild.de, hsv.de (HSV)

Wir haben 1:1 verloren.
FC St. Pauli-Trainer Timo Schultz lässt langsam den Kopf hängen.
mopo.de

Lob für den Kanzler: Bürgermeister Peter Tschentscher empfindet Bundeskanzler Olaf Scholz als führungsstark abendblatt.de
Hass im Netz: Grüne Justizsenatorin Anna Gallina will Anzeigen erleichtern mopo.de
Towers haben es geschafft: Versöhnliches Saison-Zwischenfazit mit dem Erreichen der Playoffs ndr.de

Wetter heute: Wechselnd bewölkt und trocken bei sechs bis 17 Grad.
wetter.net

Θ ZAHL DES TAGES

3,5 Millionen Euro hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages für die “Prüfung der Zuwendungsunterlagen der neuen Köhlbrandquerung (Tunnel)” bereit gestellt. “Zum ersten Mal wird das Wort „Köhlbrandtunnel“ im Bundeshaushalt genannt“, freut sich der SPD-Bundestagsabgeordnete und Mitglied im Haushaltsausschuss, Metin Hakverdi. Die Baukosten des Tunnels, der die marode und zu niedrige Köhlbrandbrücke ersetzen soll, werden derzeit auf drei Milliarden Euro geschätzt.
spdfraktion.de

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Initiative 5050: Am 17. Mai dreht sich eine OMR-Stage komplett um das Thema Fairness und Gendergleichberechtigung. Mit der Initiative 5050 by OMR wollen wir Gespräche, Überlegungen, Gedanken anstoßen. Wir wollen mit Euch darüber diskutieren, wie wir eine 5050-Verteilung der Geschlechter in Führungspositionen in der Digitalbranche erreichen. Und diese offene Diskussion bringen wir auf die 5050-Stage beim OMR Festival 2022. Auf der Bühne werden Gründer:innen, Aktivist:innen und Politiker:innen darüber sprechen, wie sie sich für das Thema Gleichberechtigung einsetzen und was es in der deutschen Wirtschaft auf dem Weg dahin noch zu tun gibt.
omr.com

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

Tausende bei Protesten linker Gruppen zum 1. Mai: In Berlin lag ein besonderer Fokus auf der Demo „Revolutionärer Erster Mai“, die von Neukölln nach Kreuzberg führte. Die Polizei sprach am Sonntag von etwa 14.000 Teilnehmern. Größere Ausschreitungen blieben aus, vereinzelt kam es aber zu Rangeleien zwischen Demonstranten und Polizei. In Hamburg blieben ähnliche Demos ebenfalls weitgehend ruhig. Aus Dortmund wurden Zusammenstöße zwischen Polizei und Teilnehmern aus der autonomen Szene gemeldet.
faz.net, fr.de

Gewalt vor und nach rechtsextremem Aufmarsch in Zwickau: Bei An- und Abreisen rund um den Aufmarsch am Sonntag gab es nach Angaben der Polizei Auseinandersetzungen. Vier Menschen aus dem rechten Lager seien bei ihrer Rückfahrt zum Teil schwer verletzt worden, teilte die Bundespolizei mit. Nach Angaben der Polizei gab es zuvor Angriffe von Rechten auf anreisende Gegendemonstranten. Die rechtsextreme Kleinstpartei „Der III. Weg“ hatte zu dem Aufzug in Zwickau mobilisiert.
welt.de

Bundesregierung unterstützt  Ölembargo gegen Russland: Die Regierung ist dazu bereit, im nächsten EU-Sanktionspaket gegen Russland auch ein Ölembargo zu verhängen tagesschau.de
Olaf Scholz verteidigt seine Ukraine-Politik: Kanzler wird in Düsseldorf deutlich twitter.Bundeskanzler
Faeser rät Bürgern zu Notvorräten: Wenn tatsächlich mal länger der Strom ausfalle, sei es „auf jeden Fall sinnvoll, einen Notvorrat zu Hause zu haben“. handelsblatt.com
BKA soll abgeraten haben: CDU-Chef Merz reist Montag nach Kiew zeit.de
Geschäftliche Verbindungen zu Russland: CSU-Chef Söder attackiert Altkanzler Schröder, Lindner will Schröder Steuermittel streichen tagesspiegel.de
Austritt von Christian Drosten aus Expertenausschuss: Gesundheitsminister Lauterbach beklagt gezielte Angriffe auf Corona-Experten spiegel.de

Θ STADT & LEBEN

Wenig Anlass für Optimismus: Am Sonnabend trafen sich zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie die Mitglieder des Clubs der Optimisten wieder in Präsenz, ohne Maske und ohne Impfnachweise im voll besetzten Innenraum. Das solle man genießen, bevor der nächste Lockdown kommt, empfahl Club-Chef Lutz Peter Eklöh. Vor dem nächsten Lockdown ist allerdings noch Krieg in der Ukraine und der werde wohl auch nicht bald enden, wie der Russlandkenner und ehemalige Botschafter Rüdiger von Fritsch in seinem Vortrag erläuterte. Die Ost-Ukraine gehöre zum historischen russischen Kernland, das Wladimir Putin wieder neu schaffen wolle. Nach den warnenden Worten blickten die Gäste dann bei einem deliziösen Spargelsüppchen von der Terrasse des Hanse Lounge auf den Rathausmarkt wo 500 Menschen gegen den Krieg demonstrierten.
abendblatt.de

Aber morgen kann es Lösungen geben, die wir heute noch nicht sehen.
Der ehemalige Botschafter in Moskau, Rüdiger von Fritsch mit immerhin etwas Optimismus.
abendblatt.de

-Tatort-Kritiker-
Ruhig mit starken Figuren. Der Nürnberger Tatort konzentriert sich auf die Charaktere. Der Mordfall dient dazu, die Geschichte über die trauernden Eltern eines jungen IT-Spezialisten einer Spedition zu erzählen. Was für eine starke Besetzung: Fabian Hinrichs und Dagmar Manzel als Ermittler, der großartige Karl Markovics und Valentina Sauca als getrennt lebende Eltern, die sich durch den Tod ihres Sohnes wieder annähern und auf Rache aus sind. Wenn Blicke mehr sagen als es jeder Satz könnte. Und dann noch Götz Otto als zwielichtiger, zynischer Spediteur im biederen Pullover. Da spielt es keine Rolle, dass die Polizeiarbeit etwas mühselig und der gesamte Look nichts Besonderes ist, wenn ein solches Ensemble so stark aufspielen darf.
Tatort-Experte: Henning Kleine, Chef vom Dienst, Sat.1 Landesstudio Hamburg

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Video Academy: In den drei Seminaren werden verschiedene Aspekte der Videoproduktion und -Distribution vorgestellt und alle relevanten Faktoren vermittelt, die eine erfolgreiche Bewegtbild-Kommunikation ausmachen. Die Video Academy der Hamburg Media School präsentiert Fachwissen von Videoexpert*innen, Best Cases und Praxisübungen – die je zweitägigen Seminare bilden die ideale Grundlage für Anfänger*innen und Videoenthusiast*innen, um Videos strategisch und nachhaltig in die eigene Arbeit zu implementieren. Je nach Kenntnisstand und Interesse können die Seminare einzeln oder gesamt gebucht werden. Am 12. Mai startet die nächste Academy. hamburgmediaschool.com

Restaurant-Tipp – Mittagstisch in der Schanze: Das Café unter den Linden ist eine kleine Ruheoase mitten im quirligen Schanzenviertel. Seit 1982 verwöhnt das freundliche Café seine Gäste mit hausgemachtem Kuchen und Tagesgerichten in verlässlicher Qualität. Die Einrichtung erinnert liebevoll an ein Wiener Kaffeehaus. Im Sommer lässt es sich wunderbar auf der Terrasse entspannen. Die große Auswahl an Zeitungen und Zeitschriften lässt zudem keine Langeweile aufkommen.
hamburg.de

Die Freiheit einer Frau: Mit seinem neuen Buch gibt der Autor Édouard Louis seiner Mutter Monique Bellegueule eine Stimme, die in prekären Verhältnissen ohne Berufsausbildung aufgewachsen ist, gefangen war in Ehen mit gewalttätigen und alkoholabhängigen Männern. Sensibel und bewegend zeichnet er ihre Lebensgeschichte bis in die Gegenwart nach. Gleichzeitig reflektiert Louis sein von frühester Kindheit an emotional distanziertes Verhältnis der Mutter gegenüber. Die hochgelobte Adaption des Textes für die Bühne ist heute um 20 Uhr im Schauspielhaus zu sehen.
schauspielhaus.de

Θ FOFFTEIN

Eigentlich ein hübsches Paar.
Schauspielerin Sandra Quadflieg hatte ganz optimistisch beim Treffen der Optimisten Hamburg1-Gesellschafter Frank Otto als ihr +1 an der Seite, aber sie gängelte gestresst den Freigeist dann doch zu sehr. Manieren sind die Sache der Mimin jedenfalls nicht.
Adlerauge

Heute ist der Tag des Babys. Kommen Sie gut in die Woche und wir wünschen Ihnen einen schönen Montag.

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