Montag, 9. Januar: Elbphilharmonie strahlt, Schnelljustiz am Schlachthof, HSV in Sorge, Shitstorm gegen XING

Guten Morgen! Freude auf Elbphilharmonie. * Sorge beim Hamburger SV. * Ärger über Netzwerk. *

Θ HAMBURG

Dreikönigstreffen in der Speicherstadt: Die FDP-Parteivorsitzende Katja Suding schwor die lokalen Liberalen am Sonntag auf den Bundestagswahlkampf ein, der ein langer steiniger Weg werden würde. Landespolitisch kritisierte sie den Senat ob seiner Schuldenverschleierung in den Nebenhaushalten sowie der mängelbehafteten Hafenpolitik. Gastredner war der schleswig-holsteinische FDP-Chef Wolfgang Kubicki, der sich über die finanzielle Belastung durch die HSH-Nordbank echauffierte. Er will die Wirtschaftsberatungsgesellschaften in Regress nehmen, die den Kurs des Schiffsfinanzierers abgesegnet hätten. Dazu will er nach einer erfolgreichen Wahl im Mai im nördlichen Bundesland einen Untersuchungsausschuss einsetzen.
abendblatt.de

Der CDU-Generalsekretär ist und bleibt eine Taubernuss.
Kubicki fand auch die Zeit, eine Spitze gegen CDU-Generalsekretät Peter Tauber abzusetzen. Der hatte seinen FDP-Chef Christian Lindner in die Nähe der AfD gestellt.
faz.net

Schnelle Justiz: Senator Till Steffen wird während des G20-Gipfels eine Außenstelle des Hamburger Amtsgerichts an der Schlachthofstraße einrichten. 30 Justizbeamte sollen dort tätig werden. Eine Sammelstelle für bis zu 400 eventuell festzusetzende Störer des Gipfels befindet sich gleich nebenan. Wenn die Richter eine Untersuchungshaft anordnen, werden die Verdächtigen in die Justizvollzugsanstalt Billwerder gebracht. Falls es dort eng wird, hat sich auch die ehemalige Frauenhaftanstalt Hahnöfersand für eine Aufnahme vorbereitet. Derweil wird noch der weitgehend friedliche OSZE-Gipfel des letzten Jahres aufgearbeitet. Christiane Schneider von den Linken möchte vom Senat wissen, welche Kosten der Veranstaltung des Bundes an Hamburg hängen bleiben.
abendblatt.de, harburg-aktuell.de (Justiz), grundrechte-kampagne.dw (OSZE)

Anzeige
TOP-Magazin Hamburg Die Winterausgabe des Stadtmagazins mit Hamburger Geschichten, Gesichtern und Veranstaltungen liegt nun frisch am Kiosk und in vielen Hamburger Geschäften und Hotels  aus. Die aktuelle Ausgabe finden Sie online hier

Prekär, aber nicht chaotisch: So beschrieb der neue HSV-Chef Heribert Bruchhagen die Lage des Vereins bei seiner ersten Rede vor der Mitgliederversammlung am Sonntag. Er erwartet einen langen Kampf bis Mai um den Erhalt der Erstklassigkeit. Wirtschaftlich steht der HSV ebenfalls nicht gut da. Die schlechten Tabellenplatzierungen der letzten Jahre haben TV-Gelder gekostet. Immerhin entgeht der HSV so der Schuldentilgung bei Mäzen Klaus Michael Kühne; die würde eine Platzierung für das europäische Geschäft voraussetzen. Der Verein sorgt sich indes um seinen Mitarbeiter Timo Kraus. Der Leiter der Merchandising-Abteilung wird nach einer Feier seit Sonnabendnacht vermisst.
welt.de, ndr.de (HSV), bild.de (Vermisster Mitarbeiter)

Das wird hin und wieder falsch dargestellt – es ist absurd.
Jens Meier kriegt Hafen und HSV unter einen Hut.
abendblatt.de

Debatte um Handelskammer: Die bevorstehende Wahl zum Plenum der Handelskammer wird von der Frage bestimmt, ob sich die Kammerrebellen mit ihrer Forderung die Pflichtbeiträge abzuschaffen, durchsetzen können. Für einen Wirtschaftsplan ohne Zwangsbeiträge liegt indes noch kein konkretes Konzept vor. Auch ist nicht klar welche Einschnitte auf der Kostenseite dazu erforderlich wären. Unklar ist auch, inwiefern eine Umstellung der Finanzierung von der Wirtschaftsbehörde abzusegnen wäre. Auf Seiten des Senats soll die Entwicklung mit Sorge betrachtet werden. Dort besteht das Interesse an einer starken Kammer, die klar die Interessen der Wirtschaft artikuliert. Die Mitarbeiter sorgen sich indes schon um ihre Arbeitsplätze.
welt.de, abendblatt.de, facebook.com (Debatte)

Shitstorm gegen Xing: Das Hamburger Karrierenetzwerk hat am Sonntag viele Kündigungen erhalten. Der News-Herausgeber von Xing, Roland Tichy, hatte in seinem konservativen Blog „Tichys Einblick“ den Autor Jürgen Fritz über die Frage „Warum Sie mit psychopathologisch gestörten Gutmenschen nicht diskutieren sollten“ schreiben lassen. Fritz bezeichnete dort „grün-linke Gutmenschen“ als „geistig-psychisch krank“. Den Shitstorm ausgelöst hatte der Mitarbeiter einer Berliner Social Media-Agentur mit einem Tweet, der sich schnell verbreitete und viele Nachahmer fand. Am Sonntagabend nahm Tichy den Artikel aus dem Netz und bat um Entschuldigung. Der Beitrag hätte hier nicht erscheinen dürfen, ließ Tichy wissen.
meedia.de

Das war rutschig: Mehr als 400 Hamburger mussten nach Blitzeis am Sonnabend behandelt werden ndr.de
Tätersuche mit DNA-Analyse: Polizei will genetischen Code umfassender entschlüsseln dürfen abendblatt.de
Demo gegen Abschiebung: 800 Menschen demonstrieren am Sonabend gegen Abschiebungen nach Afghanistan ndr.de
Frau wollte helfen: 28-Jährige in St. Georg hört Hilfeschrei im Park und wird von Männern überfallen mopo.de
Brutaler Raub: Zwei zwanzigjährige Männer schlagen 35-jährigen Mann in Osdorf bewusstlos presseportal.de
Löschen mit Poolwasser: Dachstuhl einer Villa in Rahlstedt brannte Sonnabendnacht bild.de
Neubau für Obdachlose: Unterkunft PikAs ist marode und soll durch zwei Neubauten ersetzt werden mopo.de
Neues Jahr, alte Probleme: FC St. Pauli verliert gegen drittklassigen VfL Osnabrück mit 0:3 mopo.de

Wetter heute: Bewölkt und trocken bei null bis drei Grad.
wetterspiegel.de

Θ ZAHL DES TAGES

829 Teams mit insgesamt 24.022 Startern haben im letzten Jahr am HSH Nordbank Run teilgenommen und sind für den guten Zweck vier Kilometer durch die HafenCity gelaufen. Fast 1,5 Millionen Euro kamen in den letzten 15 Jahren für die Abendblatt-Initiative „Kinder helfen Kindern“ zusammen. Ab heute können Sie sich für den diesjährigen Lauf am 1. Juli anmelden. Ein Team für den HSH Nordbank Run besteht aus mindestens zehn Personen, eine Startnummer kostet – je nach Teamgröße -15 bis 20 Euro. Darin ist die Spende von 6 Euro pro Person sowie 10 Euro pro Team bereits enthalten. Zur Anmeldung geht es hier:
hsh-nordbank-run.de

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

Tödlicher Lkw-Anschlag in Jerusalem: Der Lkw-Attentäter, der am Sonntag in Jerusalem vier israelische Soldaten tötete, war nach Angaben der israelischen Regierung ein Anhänger des IS. Der Attentäter war an einem Aussichtspunkt mit einem Lkw in eine Gruppe von Soldaten gerast, bevor er selbst von Sicherheitskräften erschossen wurde. In Jerusalem gilt inzwischen eine erhöhte Sicherheitsstufe. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu erklärte, alle Hinweise deuteten daraufhin, dass der Lkw-Fahrer ein Unterstützer des IS sei. Im Ermittlungsverfahren gegen Netanjahu wegen mutmaßlicher Korruption sind neue Vorwürfe an die Öffentlichkeit gelangt. Der Konservative soll versucht haben, die kritische Presse gegen ihn zu beeinflussen.
tagesspiegel.de, tagesschau.de, dw.com

Maghreb-Staaten nicht sicher: Die Hamburger Grünen wehren sich gegen eine Einstufung der sogenannten Maghreb-Staaten als sichere Herkunftsländer. Bei der Klausurtagung der Grünen am Montag ist ein Streit über diese Frage zu erwarten. Die Hamburger sind mit ihrer Forderung an der Seite von der Bundesvorsitzenden Simone Peter. Der Baden-Württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann beurteilt die Frage anders. Derweil wollen die Grünen eine staatliche Finanzierung von sexuellen Dienstleistungen für Pflegebedürftige und Behinderte. Der Kreis der Anspruchnehmer wird scharf eingegrenzt. Es müsse nachgewiesen werden, dass die Menschen nicht auf andere Weise befriedigen könnten.
mopo.de (Sicheres Land), spiegel.de (Sexuelle Dienstleistungen)

801 Abschiebungen im Zuge des EU-Türkei-Abkommens: Im März hatte die EU mit der Türkei ein Abkommen geschlossen: Die Türkei nimmt alle Flüchtlinge zurück, die von dort illegal nach Griechenland kommen. Im Gegenzug nimmt die EU syrische Flüchtlinge aus der Türkei auf. Doch der Deal funktioniert offenbar kaum. Die Zahl der Flüchtlinge, die im Zuge des EU-Abkommens mit der Türkei aus Griechenland abgeschoben werden, ist offenbar weiter gering. Bisher seien es nur 801 gewesen, berichtet die „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf EU-Zahlen. Mehr als die Hälfte davon sei bereits in den ersten zwei Monaten nach dem Inkrafttreten der Vereinbarung abgeschoben worden.
tagesschau.de

Streit um Sicherheit: Innenminister de Maiziere wirft SPD mangelnde Kooperationsbereitschaft vor tagesspiegel.de
Portugal trauert: Ex-Präsident Mario Soares gestorben zeit.de
Slowenien macht dicht: Grenzschließungen zunächst für sechs Monate de.euronews.com
Untenrum ohne: Am Sonntag fand der traditionelle No Pants Subway Ride statt faz.net

Anzeige
Pressefreiheit in Gefahr: Freie Medien sind ein scharfes Instrument der gesellschaftlichen Eigenkontrolle – das planvoll zerstört werden kann. Wie kann die Freiheit der Worte und Bilder verteidigt werden? Darüber diskutieren anlässlich des 70-jährigen Jubiläums des Magazins Der Spiegel die Leiterin des Auslandsressorts Britta Sandberg und Chefredakteur Klaus Brinkbäumer mit den Journalisten Alexej Wenediktow aus Russland, Cathrin Clüver aus den USA und einer weiteren Stimme aus der Türkei. In der Körber-Stiftung um 19 Uhr.
AgendaWatch

Θ STADT & LEBEN

Elbphilharmonie strahlt: Am Sonntagabend wurde die Lichtinstallation an der Elbphilharmonie für die Eröffnung am Mittwoch getestet. Die verspricht nach den ersten Fotos im Netz ein funkelndes Erlebnis zu werden. Zumindest optisch verpassen die geladenen Gäste im Saal einiges. Akustisch allerdings soll der Große Saal alle Erwartungen übertreffen. Kurz vor knapp wurde nun auch der Kleine Saal fertig. Das Ensemble Resonanz, das künftige Residenzensemble im Kleinen Saal, durfte am Wochenende zum ersten Mal proben, nachdem Chefakustiker Yasuhisa Toyota letzte Feinheiten an den Eichenwänden korrigiert hatte. Auch hier soll die Akustik hervorragend sein. 550 Zuhörer werden am Donnerstag die Einweihung erleben.
hafennews.de (Lichtprobe), welt.de (Klang), ndr.de (Kleiner Saal)

Der Ton ist sehr original, sehr unverfälscht, aber auch sehr edel.
Tobias Rempe, Geschäftsführer des Ensemble Resonanz freut sich auf das Eröffnungskonzert im Kleinen Saal.
ndr.de

Schwer erträglicher Tatort: Eine aufgesetzte, fast schon gegenüber dem Zuschauer blasierte Geschichte um einen Brandanschlag auf einen Frankfurter Friseursalon, einen verdächtigen schwarzafrikanischen Drogendealer und jede Menge mehr oder weniger offen rechtsradikale Anwohner. Die Autoren wollen das aktuelle gesellschaftspolitische Thema schlechthin in einem Tatort umsetzen, erzählen dabei aber leider nur einen völlig spannungsarmen Krimi mit unglaubwürdigen Handlungssträngen und nerven mit Gesangseinlagen und völlig fehlbesetzten Nebenfiguren. Die moralinsaure Quintessenz ist dermaßen plump: Nicht alle Ausländer sind böse, die biederen Nachbarn aber verkappte Nazis. Wir haben’s verstanden. Beim nächsten Mal bitte wieder einen spannenden Krimi.
Tatort-Experte: Henning Kleine, Chef vom Dienst, Sat.1 Landesstudio Hamburg facebook.com

Restaurant-Tipp – Schnelles Essen in Altona: Neben der perfekten Lage am Ende des Schulterblattes gewinnt der Lütt’n Grill – der übrigens wirklich „lütt“ ist – seine Kunden vor allem durch täglich frisch hausgemachtes Imbissfutter ohne Geschmacksverstärker, Konservierungs- oder Farbstoffe für sich. Der „imbiss delüx“ ist ebenso Kult wie Chef Harry Schulz, dessen halbe Hähnchen durch eine Spezialmarinade begeistern. Für den Geschmack der Currywurst ist die hausgemachte Currysauce verantwortlich.
hamburg.de

Fehlentscheidungen im Fußball: Der Autor Frieder Pfeiffer diskutiert mit Jan Lorenzen und Mario Bäumer über die größten Fehlentscheidungen der Fußballgeschichte. War der Ball über der Linie? Stand der Stürmer abseits? War es eine Schwalbe, war es ein Foul? Oft sind es genau diese strittigen Szenen, die tief im kollektiven Fangedächtnis gespeichert werden und zu scheinbar endlosen Diskussionen anregen. Die Veranstaltung ist Teil des Rahmenprogramms der Ausstellung Entscheiden, in der es um das Leben als Supermarkt der Möglichkeiten geht. Um 19 Uhr im Museum der Arbeit.
hamburg.de

Neujahrspunsch im Winterhuder Fährhaus: 450 Gäste beim letzten Empfang von Intendant Michael Lang bild.de
Buch vom Bürgermeister: Olaf Scholz schreibt über Fragen der Flüchtlingspolitik bild.de
Große Nachfrage nach Kleinem: Miniatur Wunderland feiert Besucherrekord in 2016 bild.de
Gemischte Reaktionen: Calixto Bieitos Inszenierung des Otello an der Staatsoper gefiel nicht jedem abendblatt.de
Miss Hamburg ist blond: 26-jährige Rebecca Coners setze sich bei Wahl auf Barkasse durch mopo.de

Θ FOFFTEIN

Neues Angebot für Spätschlemmer: Ein neues Startup will in Hamburg damit Geld verdienen, die Essensreste von Restaurants sinnvoll zu verwerten. Statt das Essen wegzuschmeißen, wird es appetitlich angerichtet und für einen bis vier Euro verkauft. Die Bestellung läuft über eine App. In Berlin gibt es das Modell schon. Bisher haben im Wesentlichen Hilfsorganisationen die Essens- oder Lebensmittelreste von Supermärkten und Restaurants verwertet. Dort sieht man dem neuen Esssensverwerter entspannt entgegen. Es sei genug unverkauftes Essen für alle vorhanden.
taz.de

Heute geht das Jahr richtig los. Die Schule beginnt wieder und das Hamburger Abendblatt lädt zum Neujahrsempfang. Kommen Sie gut in die Woche. Wir wünschen Ihnen einen schönen Montag.

Wenn Ihnen das Hamburger Tagesjournal gefällt, empfehlen Sie uns gerne weiter; einfach diese Mail an Kollegen und Freunde schicken. Für weitere aktuelle Meldungen und Videos finden Sie uns hier.

Werben Sie für Ihr Unternehmen oder Ihre Veranstaltung im Hamburger Tagesjournal. Schreiben Sie uns, wir beraten Sie gerne. hamburg@tagesjournal.de

Kommentar verfassen