Stigma am Stadthaus, Immer mehr Corona, Senat klagt gegen Volksbegehren, Es wird laut am Wochenende

Guten Morgen: Stolperstein. * Spätentwickler. * Souveränität. *

Θ HAMBURG

Immer mehr Corona: Die Fallzahlen steigen auch in Hamburg wieder deutlich an. Die Sozialbehörde meldet eine Inzidenz von 662. Ende Mai lag der Wert noch bei 286. Zudem dürfte die Dunkelziffer deutlichst höher sein. Offensichtlich wird das dynamische Infektionsgeschehen durch die neue Variante BA5 derzeit auch an den Schulen. Der Senat hat die Corona-Richtlinien verlängert, die indes nur noch die Maskenpflicht im ÖPNV und eine fünftägige Isolierung nach einem positiven Testergebnis regeln. Positiv ist auch, dass die steigenden Infektionen bislang nicht zu viel mehr Patienten in den Hamburger Krankenhäusern führen.
welt.de, abendblatt.de

Der war vier Mal am Tag im Baumarkt.
Um die Tage der Isolierung nützlich zu überbrücken, nutzte ein infiziertes Hamburger Pärchen die Zeit, um die Wohnung zu renovieren. Der Umgang mit der Pandemie wird wohl läßlicher.

Senat klagt gegen Volksbegehren: Vor dem Verfassungsgericht will der Senat das Volksbegehren „Rettet Hamburgs Grün – Klimaschutz jetzt“ stoppen. Das Vorhaben verstoße gegen Bundesrecht und die Hamburger Verfassung wird angeführt. Die Initiative fordert für grüne Flächen größer als einem halben Hektar keine Bebauung mehr zuzulassen. Das erschwere den Wohnungsbau beklagt der Senat. Derweil hat sich auch die Volksinitiative „Hamburg Werbefrei“ in Erinnerung gebracht, die Display-Werbung im öffentlichen Raum reduzieren will. Sie moniert, das Wirtschaftsminister Robert Habeck ausgerechnet auf den stromfressenden Werbeanzeigern für das Energiesparen wirbt.
ndr.de, mopo.de

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40 Jahre Grüne Bürgerschaftsfraktion in Hamburg – 40 Jahre Politik für morgen. Das umfangreiche Jubiläumsprogramm zur Feier des erstmaligen Einzugs der Grünen in die Hamburgische Bürgerschaft startet am Freitag, den 24. Juni mit Fraktion im Dialog. In der futuristischen FACTORY Hammerbrooklyn am Oberhafen stellen sich die Bürgerschaftsabgeordneten der Diskussion mit Parteifreund*innen und Bürger*innen der Hansestadt. Podiumsgespräche und eine Ausstellung zur 40-jährigen Fraktionsgeschichte runden das Programm ab. Für Informationen zum Jubiläum und zur Geschichte der Grünen Bürgerschaftsfraktion einfach hier klicken.

Stigma: So bezeichnet sich das neue Bodendenkmal vor den Stadthöfen. In dem Gebäude an der Stadthausbrücke war in der Nazi-Zeit die örtliche Gestapo ansässig, die dort viele Menschen der Folter aussetzte. Um das historische Gedenken vor Ort gibt es einen Dauerstreit, den Kultursenator Carsten Brosda mit der Installation von Stigma abräumen will. Dafür hatte das Künstlerinnen-Duo „missing icons“ den frisch verlegten Granitboden vor dem sanierten Gebäudeensemble aufgebrochen und ihn mit rotem Granulat gefüllt, der nun mit weichem Tritt an den blutigen Schrecken erinnern soll. Stigma soll wie eine Narbe altern und so will man auch das Granulat nun dem Zahn der Zeit überlassen. Es wird ein großer Stolperstein werden.
ndr.de, welt.de, missingicons.de

Man kann es nicht übersehen und man spürt beim Überqueren, dass hier etwas anders ist, dass dieser Ort uns etwas zu erzählen hat und wir uns mit der Geschichte dieses Ortes auseinandersetzen müssen.
Unklar ist noch welche schriftliche Information an welchem Ort die unbedarften Passaten darüber informiert, wieso das Granulat dort verlegt wurde.
ndr.de

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Decolonizing Auschwitz? Komparativ-postkoloniale Ansätze in der Holocaustforschung
Donnerstag, 23.6., 19 Uhr
Lassen sich Nationalsozialismus und Holocaust kolonialgeschichtlich einordnen? Bietet die postkoloniale Perspektive eine wertvolle Ergänzung der Debatte oder verkennt sie die Beispiellosigkeit von Antisemitismus und NS-Judenvernichtung und trägt gar zu (Israel-bezogenem) Antisemitismus bei? Die Deutsch-Israelische Gesellschaft Hamburg und die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit laden Sie herzlich ein zum Vortrag und anschließender Diskussion mit dem Antisemitismusforscher Steffen Klävers. Infos und Anmeldung: shop.freiheit.org

Hoffen auf Spätentwickler: Sowohl der HSV als auch der FC St. Pauli wollen sich jeweils mit einem neuen Kicker verstärken, der in seiner Jugend gute Anlagen hatte, aber sich dann nicht so durchsetzen konnte wie erhofft. Das soll nun an der Elbe passieren. Der HSV steht kurz vor der Verpflichtung des 24-jährigen Mittelfeldmannes László Bénes, der von Borussia Mönchengladbach seit Jahren ausgeliehen wird. Der FC St. Pauli hat sich die Dienste des ebenfalls 24-jährigen Stürmers „Jojo“ Eggestein gesichert, der im Bremer Umfeld das Fußballspielen erlernt hat. Bei seinem letzten Club, dem belgischen Erstligisten Royal Antwerpen stand er nie in der Startformation und steuerte keinen Treffer bei.
mopo.de, bild.de (Bénes), ndr.de (Eggestein)

Generell behält es sich der FC St. Pauli aber vor, von seinem Hausrecht Gebrauch zu machen.
Der Kiezklub soll der UEFA abgetrotzt haben, dass bei der EM 2024 nur politisch korrekte Ländermannschaften am Millerntor trainieren dürfen.
mopo.de

Fischsterben befürchtet: Nach Elbvertiefung wird der Bereich von sauerstoffarmem Wasser im Fluss größer. Ursache unklar ndr.de
Koks-Taxi aus dem Verkehr gezogen: Vier geständige Mitglieder eines Kokain-Vertriebssystems müssen knapp fünf Jahre in Haft abendblatt.de
Die 50 besten Kicker des HSV: So sortiert die Bild bild.de

Wetter heute: Sonnig bei neun bis 24 Grad.
wetter.net

Θ ZAHLEN DES TAGES

282.516 Alarmierungen hat die Hamburger Feuerwehr 2021 abgearbeitet. Das entspricht durchschnittlich 744 Fällen am Tag, was wiederum bedeutet, das die Feuerwehren alle zwei Minuten im Einsatz sind, wie Innensenator Andy Grote vorrechnete. Die Werte liegen wieder auf dem Niveau der Zeit vor der Pandemie. Die Zahl der Großfeuer ist mit 16 deutlich unter dem Wert von 2020 als 30 große Brände gezählt wurden. 15 Menschen verstarben in Folge eines Feuers. 2.940 hauptamtliche Feuerwehrmänner und 120 Feuerwehrfrauen sorgen neben den 2.660 Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehr in 88 Wehren für den Brandschutz in Hamburg.
ndr.de, mopo.de

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#REMEMBER RATHENAU. Gedenkveranstaltung zum 100. Todestag von Walther Rathenau
Freitag, 24.6., 13 Uhr
Am 24. Juni 2022 jährt sich die Ermordung Walther Rathenaus zum 100. Mal. Er war eine der zentralen Symbolfiguren der Weimarer Republik, ein jüdischer Industrieller und Intellektueller, weltläufig, liberal, kunstsinnig und international geachtet. Als Wiederaufbauminister und zuletzt als Außenminister setzte er sich für die noch junge Demokratie ein und suchte nach Wegen zur Aussöhnung mit den einstigen Gegnern Deutschlands im Ersten Weltkrieg. Gerade dieses Engagement machte ihn zum Ziel rechter Gewalttäter – sie erschossen ihn auf offener Straße. 100 Jahre später ist sein Tod eine Mahnung für die Gegenwart. Eine szenische Lesung im öffentlichen Raum würdigt Rathenau als Vertreter demokratischer Werte. Infos und Anmeldung: shop.freiheit.org

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

Wirtschaftsministerium gegen Spekulationen über Ausrufung der nächsten Stufe im Notfallplan Gas: Für die Stufen des Notfallplans gälten gesetzliche Regelungen und Vorgaben, betonte eine Sprecherin. Es werde jeweils nach aktueller Lage entschieden. Die Versorgungssicherheit sei aktuell weiter gewährleistet, aber die Lage sei ernst. Der Chef der Bundesnetzagentur Klaus Müller warb dafür, sorgfältig zu prüfen, wann der richtige Zeitpunkt für die höchste Alarmstufe sei, weil das Marktkräfte freisetzen würde. Wirtschaftsminister Robert Habeck hat die Drosselung der Gaslieferungen durch Russland als ökonomischen Angriff bezeichnet.
handelsblatt.com, tagesschau.de, zeit.de

Merz fordert längere Atomkraftwerk-Laufzeit, Scholz und Grüne dagegen: Es gebe eine einheitliche Expertenmeinung, dass die Brennstäbe für die verbliebenen drei Atommeiler nur bis Ende des Jahres reichten, sagte Kanzler Olaf Scholz. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt warf der Ampel-Regierung vor, mit falschen Argumenten zu hantieren. Für alle anderen westlichen Länder mit Atomkraftwerken sei die Beschaffung neuer Brennstäbe offenbar kein Problem. CDU-Chef Friedrich Merz sagte, eine längere Atomkraftwerk-Laufzeit sei technisch möglich und juristisch vertretbar.
welt.de

Olaf Scholz warnt vor dauerhafter Inflationsspirale: Gewerkschaften, Wirtschaft und Politik seien am 4. Juli zu einer konzertierten Aktion ins Kanzleramt eingeladen, sagte der Kanzler beim Tag der Deutschen Industrie welt.de, zeit.de
Schwarz-Grün in Schleswig-Holstein steht: Einzelheiten zur neuen Koalition sollen am Mittwoch bekannt werden bild.de
Waffen für die Ukraine: Bundesregierung hebt Geheimhaltung von Waffenlieferungen auf. zeit.de
Antisemitismus bei der Documenta: Umstrittene indonesische Kunst muss abgebaut werden welt.de

Θ STADT & LEBEN

„Wiedererwachte Kinoliebe“: Die will Kultursenator Carsten Brosda beim Publikum nach der Pandemie wiederentdeckt haben. Um die Liebe vital zu halten, wurden am Dienstag im Alabama Kino die Hamburger Kinopreise verliehen. Brosda hat noch Gelder der Corona-Hilfe gefunden, weswegen in diesem Jahr mit 220.000 Euro doppelt so viel Förderung an 17 Programm- und Stadtteilkinos ausgeschüttet werden konnte, als im Vorjahr. Die Gelder waren auch eine Auszeichnung für die Kooperation der Kinos mit der Moin-Filmförderung, die nebenan anschließend auf Kampnagel zum Sommerfest gebeten hatte. Oberförderer Helge Albers hatte mit den zahlreichen Gästen nach der Pandemie-Pause auch viel zu feiern, denn von „Moin“ unterstützte Filme waren jüngst beim Festival in Cannes ausgezeichnet worden.
mopo.de, ndr.de

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Ausstellungsführung „Beyond Image“. 12 Fotokünstler*innen zeigen Ihnen das Bild hinter dem Bild.
Freitag, 24.6., 17 Uhr.
In Zeiten des ständigen Bilderrauschs nehmen wir Ereignisse, Orte, andere Lebensrealitäten und sogar unsere Mitmenschen fast ausschließlich über Bilder wahr, immer seltener durch eigene Erfahrung. Die Bilderflut beeinflusst unsere Definition von Wirklichkeit. Die Gruppenausstellung BEYOND IMAGE bringt deshalb unterschiedliche fotografische Arbeiten miteinander in Beziehung und setzt sich mit dem Spannungsfeld zwischen Subjektivität, Fotografie und der eigenen Wahrnehmung auseinander. Sie hinterfragt und schaut hinter das Bild im Bild – Beyond the image. Infos und Anmeldung: shop.freiheit.org

Restaurant-Tipp – Fisch auf St. Pauli: Im Karo Fisch wird sich auf das Wesentliche konzentriert: Fangfrischer Fisch und Meeresfrüchte zu extrem fairen Preisen (das Seelachsfilet vom Grill gibt es schon für 7,50 Euro). Auch ganze Fische wie Loup de Mer, Dorade oder Forelle werden hier auf den Grill geworfen und mit Beilagen wie Salat, Kartoffelvarianten und Brot mit drei hausgemachten Dips serviert. Das Personal bleibt dabei immer nett und zuvorkommen und hat auf Nachfrage auch häufig Empfehlungen außerhalb der Karte parat.
facebook.KARO-FISCH

Oh Wonder: In nur fünf Jahren haben sich Oh Wonder von einem britischen Geheimtipp zu einer Band mit zwei Milliarden Streams, mehr als einer Million Platten- und 300.000 Ticketverkäufen für die großen Venues der Welt gemausert. Was als kleines Projekt auf Soundcloud begann ist inzwischen musikalisch und privat zu einem enorm erfolgreichen Act geworden. Diesen Weg zeichnen Oh Wonder auf ihrer neuen Platte „No One Else Can Wear Your Crown“ nach. Um 20 Uhr in der Fabrik.
hamburg.de

Θ FOFFTEIN

Es wird laut: Auch Harley-Davidson genießt die Pandemie-Pause und vereint seine Jünger wieder in Hamburg. Bis zu 10.000 Harley-FahrerInnen werden ab Freitag erwartet. Das Treffen am Großmarkt kostet erstmalig eine Einfahrtgebühr. Umsonst bleiben die geführten Touren durch die Hamburger Umgegend, von denen eine Peter Maffay anführen wird.
welt.de, hamburg1.de

Heute feiert Campino seinen 60. Geburtstag. Wir wünschen Ihnen eine schöne Wochenmitte.

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