Betroffenheit über antisemitischen Anschlag, Viele Corona-Fälle, Glücksfall für Hamburger Amateur-Fußball, Kunst am Alten Wall

Guten Morgen: Maßnahmen gegen Antisemitismus geplant. * Maßnahmen für Blicke nach oben.* Maßnahmen gegen Corona-Infektionen. *

Θ HAMBURG

„Antisemitismus ist kein Einzelfall“: Die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank hat sich nach dem Angriff auf einen 26-jährigen Juden vor der Synagoge Hohe Weide für weitere Maßnahmen gegen antisemitische Tendenzen in der Gesellschaft ausgesprochen. Dem Kippa tragenden Opfer soll es derweil besser gehen. Der 29-jährige Angreifer hatte bei der Tat einen Aluhut auf dem Kopf und ein Hakenkreuz in der Hosentasche getragen. Er wurde in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen. Fegebank war bereits vor einem Jahr nach dem Anschlag in Halle/Saale im Dialog mit der jüdischen Gemeinde. Daraufhin hatten Bürgerschaft und Senat Maßnahmen gegen Antisemitismus beschlossen.
ndr.de, abendblatt.de, welt.de, taz.de

Gemeinsam mit den Jüdischen Gemeinden wird der Senat einen Antisemitismus-Beauftragten auswählen und benennen, der die Aktivitäten der Hamburger Behörden zur Bekämpfung von Antisemitismus und zum Schutz jüdischen Lebens koordiniert und unterstützt.
Nun wolle man wirklich die Ernennung des im Dezember 2019 beschlossenen Antisemitismus-Beauftragten vorantreiben, erklärte der Erste Bürgermeister Peter Tschentscher.
hamburg.de, abendblatt.de

Viele Corona-Fälle: Am Montag wurden 98 neue Infektionen in Hamburg gezählt. Besonders die hohen Fallzahlen in der feierfreudigen Gruppe der 20 bis 29-jährigen HamburgerInnen sorgen den Senat. Die Inzidenz stieg auf 30 Infizierte pro 100.000 Einwohner, was indes im Bundesvergleich noch vergleichsweise harmlos daher kommt. Berliner aus den vier Bezirken mit höheren Infektionszahlen als 50 dürfen in Hamburg nicht beherbergt werden. Den Frankfurtern dräuen in Kürze ähnliche Maßnahmen. Zumindest für die Reisebranche ist der nächste Lock-Down über die Ausweisung von Risikogebieten im In- und Ausland nun neue Normalität geworden.
welt.de, mopo.de, faz.net (Infektionen), welt.de, abendblatt.de (Reise)

Das geht zu weit!
Die Bild-Zeitung hadert mit innerdeutschen Reisebeschränkungen.
bild.de

Der selbsternannte Corona-Zollverein Schleswig-Holstein setzt Berliner Bezirke auf seine schwarze Einreiseliste, die es so seit 20 Jahren nicht mehr gibt („Tempelhof“, „Friedrichshain“). Besser lässt sich die peinliche Kleinstaaterei ohne Sinn und Verstand kaum dokumentieren.
Auch der Tagesspiegel hadert mir den Kleingeistern im Norden.
twitter.LorenzMaroldt

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Wir achten auf saubere Hände. Warum nicht auch auf saubere Luft? 2020 hat die Grenzen des Möglichen verschoben. Gemeinsam haben wir die Chance, die Mobilitätswende voranzubringen. Mehr Informationen zur Radkampagne „Fahr ein solidarisches Hamburg“ unter fahrrad.hamburg.

Hamburgerin mit Nationalem Integrationspreis ausgezeichnet: Die 2014 aus Syrien nach Hamburg gekommene Bjeen Alhassan wurde für ihr Projekt „Lernen mit Bijin“ am Montag im Berliner Bundeskanzleramt ausgezeichnet. In der Facebook-Gruppe hilft die 28-Jährige geflüchteten Frauen, sich in Deutschland einzuleben. 270 zumeist geflüchtete Frauen unterstützt sie mit praktischen Informationen auf Arabisch, Kurdisch, Englisch und Deutsch. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und stand in diesem Jahr unter dem Motto „Frauen stärken“. Bjeen Alhassan arbeitet als Projektreferentin bei der Hamburger Koordinierungsstelle Weiterbildung und Beschäftigung und war von Arbeitgebern sowie der Industrie empfohlen worden.
spiegel.de, mopo.de

Kommen und Gehen: Und bleiben wird Gideon Jung beim HSV. Die Defensivkraft hat nicht das Vertrauen des Trainers, aber bis zum Ende der Transferperiode am Montag auch keinen neuen Verein gefunden. Zu knapp war auch die Zeit für Keeper Heuer Fernandes, dem die Neuverpflichtung Sven Ulreich von Bayern München vor die Nase gesetzt wird. Gehen wird der Brasilianer Ewerton, der keine gute Zeit an der Elbe hatte. Der dauerverletzte Verteidiger wird mit finanziellem Verlust an die Würzburger Kicker weitergereicht. Kommen wird indes Martin Harnick. Der von Werder Bremen ausgeliehene Stürmer konnte ebenfalls nicht im Volkspark überzeugen. Nun wechselt er zum Fünftligisten TuS Dassendorf und bereichert den Hamburger Amateurfußball.
hsv24.mopo.de (Jung), bild.de (Fernandes), mopo.de (Ewerton), sport1.de (Harnick)

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Vertrauen ist das wichtigste Kapital eines Unternehmens. Deshalb die Frage: Wo steht Ihr Unternehmen in diesen stürmischen Zeiten und wer genießt Ihr Vertrauen? M-POINT, das Unternehmernetzwerk der Metropolregion Hamburg greift dieses spannende Thema im nächsten Zoom Talk auf! Am kommenden Donnerstag um 14.15 Uhr sprechen wir mit unserem Partner Hamburger Volksbank darüber: „Wie Sie die Werthaltigkeit Ihrer Forderungen wetterfest machen“! Moderiert wird der Call von M-POINT Netzwerkgründer Thomas Götzinger. Seien Sie dabei und folgen Sie unserer Einladung über unseren Gäste Zugang im EVENTARIUM.

Kritik am Senat: Datenschützer Johannes Caspar hätte sich gerne zur Kontaktlisten-Problematik eingebracht taz.de
Umbau hat begonnen: Fahrradweg am Jungfernstieg wird auf die Straße verlegt hamburg1.de

Wetter heute: Wechselhaft mit Schauern bei maximal 14 Grad.
wetter.net

Θ ZAHL DES TAGES

13.000 Passagiere am Tag zählt der Flughafen Hamburg in diesen Zeiten. Zu den Herbstferien der vergangenen Normalität hoben ab und landeten ansonsten 60.000 Menschen am Tag in Fuhlsbüttel. Wenn es nun trotzdem in den Süden ging, dann zumeist nach Griechenland, das noch keines der zahlreichen Risikogebiete ist.
ndr.de, hamburg1.de

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

Attentäter von Hamburg in Psychiatrie untergebracht: Nach dem Angriff auf einen jüdischen Studenten in Hamburg wird wegen versuchten Mordes mit einem antisemitischen Hintergrund ermittelt. Der Tatverdächtige, der offenbar unter paranoider Schizophrenie leidet, wurde am Montag in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht. Justizministerin Christine Lambrecht hat den Hass auf Juden als Schande fürs Land bezeichnet und betont, der Rechtsstaat müsse alles tun, um jüdisches Leben zu schützen. Der Antisemitismusbeauftragte Felix Klein machte deutlich, wie wichtig eine Debatte über den tief sitzenden Antisemitismus in der deutschen Gesellschaft, seine Hintergründe und die erforderlichen Gegenmaßnahmen sei.
faz.net, tagesspiegel.de

Homeoffice-Plan stößt auf Kritik: Arbeitsminister Hubertus Heil hat vorgeschlagen, dass Arbeitnehmer künftig mindestens 24 Tage im Jahr von zuhause aus arbeiten dürfen – sofern das möglich ist. Der Vorschlag löste viel Ablehnung aus. Der Hamburger CDU-Landesvorsitzende Christoph Ploß kritisierte, viele Unternehmen versuchten derzeit händeringend, ihre Beschäftigten zu halten, und der Arbeitsminister habe nichts Besseres vor, als die deutsche Wirtschaft mit neuen Vorgaben zu belasten.
faz.net, tagesschau.de, spiegel.de

Brexit: Außenminister Maas warnt vor Scheitern der Gespräche sueddeutsche.de
Entspannung im Gasstreit im Mittelmeer: Türkei hat Bohrschiff vor der Küste Zyperns zurückgezogen zeit.de
Belarus: Kanzlerin Merkel empfängt Tichanowskaja in Berlin de.reuters.com
Klimaaktivisten werfen EU-Kommission Betrug mit Zahlen vor spiegel.de

Θ STADT & LEBEN

Nach oben gucken Das ist die Grundidee der beiden Installationen am Alten Wall, die am Montag offiziell eingeweiht wurden. Die Werke des Künstlers Olafur Elíasson nennen sich „Gesellschaftsspiegel“ und sollen einen anderen Blick auf die Stadt ermöglichen. Unter den neun Meter hohen Skulpturen stehend – die eine in dreieckiger Form, die andere als Rombe ausgeführt – offenbaren sich Kaleidoskope. Die Kunstwerke sind eine Dauerleihgabe, die der Immobilienentwickler Art Invest spendiert hat, der den Alten Wall mit neuem Leben hinter alten Fassaden errichtet hat.
welt.de, abendblatt.de

Gesellschaftsspiegel ist eine Einladung, für einen Moment aus unserer gewohnten Perspektivschiene auszusteigen, stehen zu bleiben und nach oben zu blicken.
Der Künstler Olafur Elíasson will neue Blickachsen in der City schaffen.
welt.de

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Shitstorms und Krisenkommunikation Die Zahl der kommunikativen Krisenfälle, mit denen Unternehmen und Politik jährlich konfrontiert werden, steigt ständig. Hat sich durch die Digitalisierung die Kommunikation von Unternehmen so stark verändert und sind diese nicht gut genug darauf vorbereitet? Unternehmen können beim Krisenmanagement viele Dinge falsch machen: Im falschen Moment schweigen, am Frühwarnsystem sparen, Social Media unterschätzen. Wie reagiert ein Unternehmen also am besten, wenn Nutzer*innen kritisch über die Firma auf den verschiedenen Kanälen sprechen? Diese Frage beantwortet das Seminar „Shitstorms und Krisenkommunikation“ am 12. & 13. November 2020 an der Hamburg Media School.
hamburgmediaschool.com

Spot on: Hamburg Startups – Fast jeder möchte gern einen Beitrag zu Klima- und Umweltschutz leisten, oft bleibt es aber bei den guten Vorsätzen. Das Startup Futuring möchte spielerisch dabei helfen, dass den Worten gute Taten folgen. Seit Jahren wird er angekündigt, jetzt kommt das endgültige Aus: Der Hamburger Innovations-Wachstumsfonds wird eingestellt. Auch ohne ihn hat sich Wunder Mobility prächtig entwickelt und gerade seinen neuen Marktplatz für Mobilitäts-Software vorgestellt. Die eigenen vier Wände haben in Zeiten von Home Office noch mehr an Bedeutung gewonnen. Das Startup apartmen hilft Männern bei der Wohnungseinrichtung.
futuring, wachstumsfonds, wunder-mobility, apartmen

Restaurant-Tipp – International in der Altstadt: In den Deichtorhallen ist „Der Erdbeerfressende Drache“ als Nachfolger des Fillet of Soul eingezogen. Auf der Wechselnden Tageskarte stehen Namen wie „Havanna“, „Haifa“, Hongkong“ oder „Hamburg“, unter denen jeden Tag zwei wechselnde Gerichte (eins immer vegetarisch) inspiriert von internationaler Küche und hergestellt aus lokalen Zutaten stehen. Auf der Abendkarte wird „Omakase“ angeboten – nach japanischer Tradition wählt hier der Koch fünf Gerichte für die Gäste aus so köstlichen Kombinationen wie Spargel & Ingwer, Ente & Tanne, Pilze & Melone, Reh & Rauchmandel und vielen mehr aus. Vegetarische und vegane Varianten sind dabei möglich.
hamburg.de

Französisches Animationsfilmfest: Zum zehnten Mal beteiligt sich das Institut Français am „Fest des Animationsfilms“, das von der Association Française du Cinéma d’Animation in Frankreich organisiert wird. Ziel ist es, dadurch das Fest auch außerhalb Frankreichs bekannt zu machen. Am Dienstag um 19 Uhr wird in den Räumen des Instituts „Les hirondelles de Kaboul“ gezeigt. Eine Anmeldung ist erforderlich.
institutfrancais.de

Θ FOFFTEIN

Kein Lügner, aber ein Schönfärber: Altkanzler Helmut Schmidt soll länger als bislang bekannt dem Nationalsozialismus zugetan gewesen sein. Schmidt will als 17-Jähriger mit der Ideologie gebrochen haben, als die Werke Emil Noldes als entartet eingestuft wurden. Neue Forschungen gehen indes davon aus, dass Schmidt erst nach Kriegsbeginn ab 1939, dann schon in seinen zwanziger Jahren, sich kritisch zum Regime gestellt hatte.
mopo.de

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