Jüdisches Leben soll sichtbar werden, Senat mahnt Corona-Disziplin an, Grüner Zweifel an Elbvertiefung, Musicals machen länger Pause

Guten Morgen: Sehen. * Spuren. * Sinnieren. * Studieren. *

Θ HAMBURG

Jüdisches Leben sichtbar machen: So sollen Anschläge wie der Angriff auf einen jüdischen Studenten am vergangenen Sonntag verhindert werden, wurde nach einem Treffen vom Bürgermeister Peter Tschentscher mit Landesrabbiner Shlomo Bistritzky und den Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde verkündet. Auch die Einsetzung eines Antisemitismus-Beauftragten soll forciert werden, was aber ein komplizierter Prozess zu sein scheint. Derweil geht es dem Opfer deutlich besser. Der 26-jährige Mann konnte die Klinik verlassen und besuchte im Anschluss Polizeipräsident Ralf Martin Meyer, der zusagen ließ, die Sicherheitsvorkehrungen vor Synagogen überprüfen zu wollen. Der 29-jährige mutmaßliche Täter wird weiter in der Psychiatrie verwahrt.
ndr.de, hamburg1.de, welt.de

Rassismus, Populismus und Antisemitismus haben in Hamburg keinen Platz.
Bürgermeister Peter Tschentscher formuliert seine Wünsche.
ndr.de

Sorge vor Corona: Der Senat ruft vor dem Hintergrund weiter ansteigender Infektionszahlen dazu auf, die entsprechenden Regeln einzuhalten. Besonders groß sei die Gefahr einer Ansteckung bei Feiern sowohl im privaten als auch im öffentlichen Raum. Die sogenannte Inzidenz als Maßgröße liegt mittlerweile bei 32,3. Ab 35 müssten erste Einschränkungen im öffentlichen Leben vorgenommen werden. Was das bedeutet, kann in Berlin und Frankfurt beobachtet werden. Dort sind die Werte um die 50 und höher. Nun wurden Sperrstunden verkündet. Ab 23 Uhr müssen Lokalitäten schließen, es darf kein Alkohol mehr verkauft werden und es dürfen sich nur noch fünf Personen versammeln. Zudem wird über die Maskenpflicht im öffentlichen Raum nachgedacht.
ndr.de (Hamburg), welt.de (Berlin)

Ich bin froh, dass wir eine einheitliche Lösung für ganz Hamburg gefunden haben
Bezirkssenatorin Katharina Fegebank begrüßt die temporäre Erlaubnis der Gastronomen-Heizpilze im öffentlichen Raum, die allerdings feiernde Menschen eng um den Wärmespot versammeln werden.
welt.de

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Homeoffice statt Präsenzkultur: Die Corona-Pandemie hat die Arbeitswelt innerhalb kurzer Zeit auf den Kopf gestellt. Seit März jonglieren viele Arbeitnehmer:innen zwischen Küche, Kundengespräch und Kinderbetreuung. Welche langfristigen Folgen hat dieser schnelle Umbruch in der Arbeitswelt – für die Beschäftigten und für die Gesellschaft insgesamt? Und welche Chancen entstehen dabei? Bucerius Lab Digital Lunch Session mit Soziologin Dr. Tanja Carstensen, Arbeitspsychologe Prof. Dr. Thomas Rigotti und Transformationsbegleiterin Christiane Brandes-Visbeck, moderiert von der Journalistin Melanie Stein. Donnerstag, 8. Oktober, 12 Uhr bis 13.15 Uhr, digital per Zoom. buceriuslab.de

Hybrides Studieren: Das kommende Wintersemester soll den Studenten etwas mehr präsente Bildung ermöglichen, wie Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank am Dienstag versprach. Vor allem in Bereichen in denen das Wissen nicht rein digital vermittelt werden könne, wie etwa in der Medizin und der Kunst, sei eine Wiederaufnahme von Präsenzvorträgen angedacht. Fächer wie BWL oder Jura seien indes prädestiniert, im digitalen Modus gelehrt werden zu können. Kritik an den wenigen Präsenzveranstaltungen wies Fegebank zurück. Die offene Kultur der Hochschulen bedinge eine besondere Beachtung des Infektionsschutzes. Das geschlossene Schulsystem mit Klassenverbänden sei mit der Hochschullehre nicht vergleichbar.
ndr.de, abendblatt.de

Grüne Kritik an der Elbvertiefung: Dominik Lorenzen hält das Infrastruktur-Projekt für nicht durchdacht, wie er im Abendblatt kundtut. Das macht der Co-Fraktionsvorsitzende an der aktuellen Debatte um die Verbringung des Hafenschlicks fest. Hier hatten Hafenbehörde und Hafenverwaltung die Hoffnung geäußert, das der Schifffahrt hinderliche Sediment vor der Hamburger Nordseeinsel Scharhörn verklappen zu dürfen. Woraufhin der grüne Umweltsenator Jens Kerstan hatte wissen lassen, dass er entscheide, wo der Schlick abgelagert wird. Lorenzen fordert jetzt, inne zu halten und neu über die Zukunft des Hafens nachzudenken, was das wohl virulente Schlickproblem indes auch nicht löst.
abendblatt.de

Schöneres Jenfeld: Berliner Platz soll hübscher und ökologischer gestaltet werden bild.de
Kritik an Klimazielen: BUND sieht Hamburger Pläne in Gefahr ndr.de

Wetter heute: Wechselnd bewölkt und regnerisch bei maximal 14 Grad.
wetter.net

Θ ZAHL DES TAGES

72.877 Beschäftigte haben Ende 2019 für die Stadt und ihre Unternehmen gearbeitet. Das bedeutet eine Steigerung von 2,2 Prozent zum Vorjahr, wie der Personalbericht des Senats nun dokumentiert. Die Steigerung der Personalzahlen betreffen etwa Beschäftigte in der Bildung, die mit 370 neuen MitabeiterInnen die größte Steigerung aufweist. Eine Reduzierung des Personals sei trotz klammer Corona-Kassen nicht geplant, denn eine wachsende Stadt benötige auch mehr Mitarbeiter, erklärte Staatsrat Jan Pörksen, Chef der Senatskanzlei und des Personalamts. Das Durchschnittsalter der Beschäftigten sei leicht auf 45,7 Jahre gesunken, was dem Fokus auf die Ausbildung geschuldet sei. Der Anteil der weiblichen Beschäftigten stieg von 55,9 auf 56,2 Prozent.
abendblatt.de

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

Außenminister von Israel und den Emiraten besuchen Holocaust-Mahnmal: Israels Außenminister Gabi Ashkenazi, sein emiratischer Kollege Scheich Abdullah bin Zayed und Außenminister Heiko Maas besuchten am Dienstag das Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Noch nie zuvor hatte der Chefdiplomat eines arabischen Landes das Holocaust-Mahnmal in Berlin offiziell besichtigt und damit die Millionen jüdischen Opfer des Nationalsozialismus gewürdigt. Maas nannte es eine große Ehre, dass die Außenminister Berlin als Ort für ihr historisches erstes Treffen gewählt haben.
tagesspiegel.de, spiegel.de

Seehofer sieht kein strukturelles Rechtsextremismus-Problem in Sicherheitsbehörden: In einem ersten Lagebericht gibt es nun einen bundesweiten Überblick über rechtsextremistische Tendenzen in den Sicherheitsbehörden. Es geht um mehr als 350 Verdachtsfälle. Für Innenminister Horst Seehofer ist jeder erwiesene Fall „eine Schande“. Er sieht jedoch kein strukturelles Problem mit Rechtsextremismus in den Sicherheitsbehörden. Man habe es hier mit einer geringen Fallzahl zu tun. Mehr als 99 Prozent der Mitarbeiter stünden auf dem Boden des Grundgesetzes.
tagesspiegel.de, faz.net

Kanzleramt blockiert Anspruch auf Homeoffice: Der Gesetzentwurf von Arbeitsminister Hubertus Heil für ein Recht auf Homeoffice ist innerhalb der Regierung auf Widerstand gestoßen. Das Kanzleramt teilte mit, man sehe die Vorlage als nicht geeignet für die weitere Abstimmung zwischen den Ministerien an. Im Koalitionsvertrag stehe explizit ein Auskunftsrecht, jedoch kein Rechtsanspruch auf Homeoffice. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet wandte sich ebenfalls gegen Heils Pläne. Aus seiner Sicht wäre dies eine starre Regelung und eher ein Zubau an Bürokratie als ein Abbau.
tagesspiegel.de, zeit.de

Er ist wieder da: Erkrankter und schnell genesener US-Präsident Donald Trump will nicht mit Demokraten über Corona-Hilfen verhandeln spiegel.de
Belarus: Tichanowskaja bittet Merkel um Unterstützung welt.de
Schwarzes Loch entdeckt: Deutscher Forscher Reinhard Genzel erhält Nobelpreis der Physik abendblatt.de
Jump! Gitarrist Eddie Van Halen stirbt mit 65 Jahren an Krebs spiegel.de

Θ STADT & LEBEN

Musicals erst wieder im kommenden Jahr: Der Marktführer Stage Entertainment hat erklärt, in diesem Jahr keine Musical-Aufführungen mehr durchführen zu wollen. Die erlaubte Zahl der Zuschauer lasse keinen wirtschaftlichen Betrieb der Musical-Theater zu. Man hoffe im Frühjahr 2021 mit der Wiederaufnahme des Musicals „Pretty Woman“ wieder starten zu können, wobei das Küssen in der Liebesgeschichte verboten sei. Weitere geplante Premieren würden sich bis 2022 verschieben. 95 Prozent der Beschäftigten würden derzeit weiter in Kurzarbeit verbleiben. Über eine finanzielle Unterstützung durch die Stadt sei man mit Finanz-, Wirtschafts- und Kulturbehörde im Dialog.
abendblatt.de, mopo.de, bild.de

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Hör auf zu jammern und sei glücklich! Gründe, um zu jammern gibt es viele! Und ja! Vieles tut weh, macht Sorgen und Angst. Doch je weniger die Umstände verändert werden können, desto wichtiger ist Gefühlshygiene. Aus Angst und Sorgen heraus entstehen selten gute, innovative Ideen. Gerade deswegen ist es wichtig, auf seine Gedanken und Gefühle zu achten. Mit der bewussten Lenkung unserer Gedanken, können auch die Gefühle verändert werden! Viele Menschen nehmen nur wahr, was Ihnen fehlt und was schlecht läuft! Wie wäre es, wenn Sie ihren Fokus heute mal auf das lenken, was gut ist? Bei negativen Gedanken stellen Sie die Frage: Was ist das Gute daran, was ich aktuell noch nicht erkennen kann?
danielalandgraf.com

Restaurant-Tipp – Französisch in Eimsbüttel Beim Bistro Tati handelt es sich um ein kuscheliges Restaurant an der Bellealliancestraße, das auf französische Gerichte spezialisiert ist. Sofas, der Pariser-Flair und der tolle, persönliche Service tragen zur Gemütlichkeit des Ladens bei. Besonders toll sind der leckere Wein und die Galettes. Das sind herzhafte aus der Bretagne stammende Buchweizenpfannkuchen. Doch auch die Salate, Quiches und Nachspeisen wie Crème brûlée und Schoko-Kuchen sind sehr schmackhaft.
hamburg.de

Super People Stage! – THORD1S + Neue Deutsche Wahrheit: RockCity, die musicHHwomen und das Knust laden wieder zur Konzertreihe „Super People Stage!“ ein. Heute stehen die queer-feministische Rockerin THORD1S und das schillernde Pop-Duo „Neue Deutsche Wahrheit“ auf der Bühne. Um 18 Uhr auf dem Lattenplatz.
hamburg.de

Θ FOFFTEIN

Mein Club im Exil: So nennt sich eine Initiative, die den Hamburger Clubs eine Zukunft geben soll. Die Idee ist es, die Fläche des Cruise-Terminal Altona zu nutzen und dort acht getrennte Eventflächen zu schaffen. Die Plätze an der frischen Luft könnten Coronakonform bespielt werden, erklären die Initiatoren. So könne durch versetzte Anfangszeiten ein Gedränge vermieden werden. Ein Problem könnte indes der entstehende Lärm sein. Dazu soll nun ein Gutachten erstellt werden, bevor sich die Altonaer Bezirkspolitik der Idee annimmt.
mopo.de

Heute am späten Nachmittag läuft der sanierte Lotsenschoner No. 5 im Schleppverbund wieder im Hafen ein. Wir wünschen Ihnen eine schöne Wochenmitte.

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