Dienstag, 27. Oktober: Konsequente Senatorin, Buchverlust beim Börsengang, Shoppen für Olympia, Wurst vom Teller gezogen

Guten Morgen. Abschiebende Senatorin. * Abschreibende Stadt. * Abschätzende Flüchtlingszahlen. * Abschaltendes Shopping. * 

Θ HAMBURG

Leonhard bleibt hart: Ihren Worten hat sie Taten folgen lassen. Ein Recht des Stärkeren in den Flüchtlingsunterkünften werde es nicht geben, war ihre Botschaft. Am Wochenende mussten zwölf asylsuchende Serben das Land verlassen. Sie hatten der Leitung ihrer Unterkunft mit dem Tod gedroht, um in eine bessere Unterkunft verlegt zu werden. Dass die Zahl der Unterkünfte, besonders die der Folgeunterkünfte, ein großes Problem darstellt, ist nun auch durch eine Studie untermauert. In Hamburg würden 20.000 Wohnungen fehlen, um ausreichend Wohnraum für Hamburger und Flüchtlinge zu schaffen. An den Flächen liegt es nicht. Die Finanzbehörde verkaufte 2015 bisher schon über 27 Hektar städtische Flächen für den Bau von rund 1.600 neuen Wohnungen und neue Wohngebiete können schnell ausgewiesen werden.
welt.de (Abschiebung), mopo.de (Wohnungen), twitter.com (Flächen)

Dreistelliger Millionenverlust beim Börsengang: Die Reederei Hapag-Lloyd geht diese Woche an die Börse. Die Preisspanne für die Aktien liegt bei 23 bis 29 Euro und damit deutlich unter dem Preis zu dem die Stadt Hamburg ihre Anteile erworben hatte. Bei einer Bewertung der Papiere von 23 Euro müsste die Stadt 500 Millionen Euro in der Bilanz abschreiben; im besten Falle wären es immer noch 300 Millionen Euro. 318 Millionen Euro soll der Klinikkonzern Asklepius für die Übernahme der Mehrheit am Landesbetrieb Krankenhäuser im Jahr 2007 gezahlt haben. Allerdings verrät der Senat die genaue Summe immer noch nicht, wie eine kleine Anfrage der Linken ergeben hat. Sie vermutet einen deutlich geringeren Verkaufserlös.
ndr.de

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Hilfe: Allein in 2015 sind über 3000 Menschen auf der Flucht übers Mittelmeer gestorben. SOS Mediterranee ist ein ziviles, europäisches Projekt zur dauerhaften Seenotrettung im Mittelmeer. Helfen Sie durch Ihre Spende, noch in diesem Winter mit unserem ersten Schiff Menschen zu retten!
sosmediterranee.org

Beiersdorfer ist zufrieden: Eine Spielkultur sei wieder erkennbar, lobte der HSV-Vorstandschef das kickende Personal nach dem Sieg gegen Hoffenheim. Man wolle sich nicht überschätzen, aber ausreizen was geht, sagte er mit Blick auf die Tabelle. Beim Training am Montag bekräftige Bruno Labbadia seine entspannte Haltung zu einer Vertragsverlängerung seines am Ende der Saison auslaufenden Vertrages. Das habe für ihn keine Priorität. Auf dem Platz zurück ist Ivica Olic. Gojko Kacar fehlt weiter mit Rückenschmerzen. Ihrem verletzten Kollegen Albin Ekdal schickten die Profis Genesungswünsche. Er wird am Sprunggelenk operiert und fällt vier Monate aus.
bild.de (Beiersdofer), focus.de (Labbadia),

Hörmann bleibt optimistisch: Seit der nationalen Entscheidung für Hamburg stelle der DOSB-Präsident eine wachsende Begeisterung in der Stadt für die Spiele fest, sagte er dem NDR. Im übrigen sei es doch charmant und erfreulich, dass der Bund so viele Milliarden für die Stadt zahlen werde. Auch der altgediente IOC-Funktionär Walther Tröger ist optimistisch was die Bewerbung angeht. Hamburg sei kein Außenseiter. Das Konzept der Spiele mit kurzen Wegen passe zu der neuen IOC-Agenda. Er sieht Hamburg auf Augenhöhe mit Paris und Rom. Hariolf Wenzler, Aufsichtsrats der Bewerbergesellschaft, appellierte im Abendblatt an das bürgerliche Selbstverständnis, das eigentlich nur zu einem „Ja“ beim Referendum führen könne.
ndr.de (Hörmann), bild.de (Tröger), wir-sind-feuer-und-flamme.com (Wenzler)

Hamburg ist eine Shopping-Stadt par excellence. Das muss dem IOC und seinen Frauen klar gemacht werden.“
Walther Tröger weist auf Nebenbedingungen einer erfolgreichen Olympiabewerbung hin.
bild.de

Autobahnunfälle ungeklärt: Die Polizei vermutet, dass der Fahrer des Mercedes, der am frühen Sonntagmorgen auf einen Reisebus aufgefahren war, in ein Autorennen verwickelt war. Die Polizei sucht Zeugen, die das Rennen auf der A1 zwischen dem Mercedes und einem blauen BMW der 7er-Reihe beobachtet haben. Aus dem Staub gemacht hat sich am Sonntag ein Crashfahrer auf der A1 bei Großhansdorf. Mit seinem Porsche drängte er einen Van in die Leitplanken. Die Insassen des Van, ein Vater und sein Sohn erlitten leichte Verletzungen. Der Porschefahrer flüchtete flink zu Fuß. Die Polizei konnte ihn auch mit Hubschraubereinsatz und Wärmebildkamera nicht finden.
presseportal.de, hamburg.sat1regional.de (Mercedes), welt.de (Porsche)

Flüchtige Flüchtlingszahlen: 7.000 fehlen in Statistik aber 670 zuviel in Hamburg abendblatt.de
Staatsschutz ermittelt: Mysteriöses Loch am Dienstwagen von Katharina Fegebank mopo.de
Ungenügender Lärmschutz: Im Bezirk Nord kommen Senatsprojekte nicht voran ndr.de
Teilerfolg bei Schacht und Westerich: Fünf Filialen verkauft; Hanse-Viertel nicht abendblatt.de
Mädchen in Technikberufen: mint:pink Projekt bei Lufthansa gestartet hamburg.sat1regional.de
Nicht wie die Feuerwehr: Einsatzfahrzeuge oft zu lang unterwegs zum Einsatzort ndr.de
Stau auf der A7: Mittwoch einspurige Verkehrsführung ab Marmstorf Richtung Süden abendblatt.de

Wetter heute: Bewölkt mit sonnigen Abschnitten bei 7 bis 14 Grad.
wetterspiegel.de

Θ ZAHL DES TAGES

32 Prozent der Hamburger hatten im Jahr 2014 einen Migrationshintergrund. Die Verteilung auf die Stadt ist sehr unterschiedlich. Den größten prozentualen Anteil hat der Bezirk Mitte; hier sind 46 Prozent der Einwohner mit Migrationshintergrund. Den höchsten Anteil bei den Stadtteilen verzeichnet Billbrook mit 76 Prozent. Führende Herkunftsländer sind die Türkei und Polen. In Wilhelmsburg siedeln sich hingegen gerne Menschen mit italienischen und portugiesischen Wurzeln an. Deutsch-Russen verteilen sich auf die ganze Stadt. Das deutet auf eine gelungene Integration.
statistik-nord.de, abendblatt.de (Stadtteilkarte)

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

Probleme bei der Organisation der Flüchtlingskrise: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat bei einem Bürgerdialog Probleme in der Flüchtlingskrise eingeräumt. Die Sache sei derzeit nicht so geordnet ist, wie man sie ordnen wollen. Das liege auch daran, dass es immer noch keine Regelung gebe, wie die Asylbewerber über Europa verteilt werden könnten und eine Vereinbarung mit der Türkei fehle. Die Umsetzung der Pläne sogenannte Hotspots für Flüchtlinge einzurichten könnte an Kapazitätsgrenzen stoßen. Gesetzt den Fall, es kämen 2.000 Flüchtlinge am Tag in ein Zentrum, müssten also 60.000 Plätze bereitgehalten werden. Derzeit kommen in Griechenland täglich etwa 10.000 Flüchtlinge an.
sueddeutsche.de (Merkel), sueddeutsche.de (Hotspots)

Beckenbauer gesteht in WM-Affäre Fehler ein: Franz Beckenbauer hat in der Affäre um die Fußball-WM 2006 erstmals einen Fehler eingestanden. Das Organisationskomitee (OK) hätte nicht auf einen Vorschlag der Fifa-Finanzkommission eingehen dürfen, um einen Finanzzuschuss zu bekommen. Dafür trage er als Präsident des damaligen OK die Verantwortung, teilte Beckenbauer mit. Mit seiner Aussage stützte Beckenbauer die Version des schwer angeschlagenen DFB-Präsidenten Wolfgang Niersbach. Demnach soll Beckenbauer 2002 mit Weltverbands-Chef Joseph Blatter Einigung über eine Zahlung von 6,7 Mio. Euro an die Fifa erzielt haben. Mit dem Geld soll sich der Verband einen Zuschuss in Höhe von 250 Mio. Schweizer Franken für die Organisation der Weltmeisterschaft 2006 gesichert haben.
faz.net, zeit.de

EU nach der Polen-Wahl: In Brüssel herrscht die Sorge, dass Polen unter einer Ministerpräsidentin Beata Szydło zur Führungsmacht der Nein-Sager in der EU werden könnte. Zwischen Donald Tusk, dem EU-Ratspräsidenten und früherem polnischen Ministerpräsidenten, und der neuen Regierungspartei herrscht eher eisige Stimmung. Auch Bundeskanzlerin Merkel und der frühere Premier Kaczyński, der derselben Partei angehört wie Szydło, haben ein angespanntes Verhältnis. Der britische Premier David Cameron dürfte wohl aber in der polnischen Regierungen einen Verbündeten für seine Vorstellung von einer Reform der EU finden.
sueddeutsche.de

Berlin: Brandanschlag auf Auto von AfD-Vize von Storch tagesspiegel.de
Dresden: Pegida bringt erneut Tausende auf die Straße dw.com
Verfassungsbeschwerde: FDP will gegen Vorratsdatenspeicherung klagen tagesspiegel.de
Terrorismus: Deutschland sagt Militärhilfe im Kampf gegen IS zu tagesspiegel.de
Budgetverhandlungen: Parlament will mehr Geld für Arbeitsplätze und Flüchtlingskrise europarl.europa.eu
Gebäude blau angestrahlt: Vor 70 Jahren ist die Charta der Vereinten Nationen in Kraft getreten euractiv.de

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Θ STADT & LEBEN

Kein guter Tag für Fleischliebhaber: Am Montag wurde bekannt, dass die Weltgesundheitsbehörde rotes Fleisch und Würste für krebserregend hält. Da steht die deutsche Wurst nun in der Ecke. Und selbst der Chef der Blockhouse-Steakhäuser Stephan von Bülow warnt vor zuviel Fleischkonsum. Bei ihn gäbe es nur zweimal die Woche Fleisch. Mehr sei aufgrund der Umweltbelastung der Fleischerzeugung nicht tragbar. Die Aufklärung über die Ernährung müsste intensiver erfolgen und Produzenten müssten strenger kontrolliert werden. Und wenn Gäste dann noch nicht mal aufessen würden, könne er nur noch kotzen.
spiegel.de (Wurst), spiegel.de (Steak)

Engagement im Stadtteil: Studenten der Semmelweis-Universität am Asklepios-Campus-Hamburg haben es geschafft, sich eine lokale Lizenz für die Veranstaltung einer TEDx-Vortragsveranstaltung in St. Georg zu besorgen. TEDx steht für spannende, bereichernde und kurzweilige Vorträge zu unterschiedlichsten Themen. Die Veranstaltung soll am 27. Februar 2016 in der Asklepios-Klinik St. Georg stattfinden. Interessante Themen mit Bezug zum Stadtteil werden noch gesucht. Das gilt auch für den Stadtteilpreis der PSD-Bank in Zusammenarbeit mit der Mopo. Dort werden preiswürdige Initiativen mit lokalem Bezug gesucht. Ein Preisgeld von 100.000 Euro wird auf förderungswürdige Projekte verteilt.
hamburg-sanktgeorg.de (TEDx), mopo.de (Stadtteilpreis)

Bond kommt nach Hamburg: Am 5. November läuft der neue Bond in den Hamburger Kinos an. Soweit der Lokalbezug. Am Montag feierte „Spectre“ Premiere in London. Und es soll äußerst unterhaltsam werden, was man so hört. Eine minutenlange Schlägerei mit mexikanischen Hubschrauberpiloten bringt einen auf Betriebstemperatur. Eine Monica Bellucci lässt sie nicht sinken. Ganz modern geht es nicht um Bomben sondern um die Sprengkraft von Informationen verwaltet von Bösewicht Christoph Waltz. Und James Bond reduziert sich; eine Uhr ist eine Uhr und kein zerstörendes Gadget. Und ein Bond kein promiskuitiver Lustbold. Zum Schluss geht es in die Flitterwochen. Dem letzten Bond, dem das passiert ist, war George Lazenby. Das bekam ihm und vor allem Diana Rigg weiland nicht gut.
br.de, welt.de

Hamburger Theaterpreise: Rolf-Mares-Preise wurden im EDT vergeben abendblatt.de
American Style: Luxuriöses Leben auf dem Kreuzfahrer „Norwegian Escape“  abendblatt.de
Indische Woche: 80 Veranstaltungen über Gesellschaft und Kultur ab dem 2. November welt.de
Märchenschiffe auf der Alster: Endlich ist es wieder soweit; ab dem 23. November welt.de
Daddeln hält fit: Start-up lässt Senioren Computerspiele spielen rtlnord.de
Nagellack macht dick: Inhaltsstoff Triphenyl Phosphat verwirrt Hormone radiohamburg.de

Θ FOFFTEIN

Chewbacca verhaftet: Bei der Kommunalwahl in der Ukraine hat die Polizei einen im Stil der Science-Fiction-Saga „Star Wars“ verkleideten Aktivisten festgenommen. Der Mann im zotteligen Fellkostüm der Figur Chewbacca war der Fahrer des als Film-Bösewicht Darth Vader auftretenden Spitzenkandidaten der Spaß-Partei Darth-Vader-Block. Chewbacca weigerte sich, seinen Führerschein zu zeigen. Der Darth-Vader-Block war bei der Kommunalwahl mit 61 Kandidaten zugelassen, davon 48 allein in Odessa.
tagesspiegel.de

Heute ist Welttag des audiovisuellen Erbes. Also passen Sie auf ihre CDs auf. Ewig halten die nicht. Wir wünschen Ihnen einen schönen Dienstag.

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