Gewalt am Millerntor, Kompliziert an der Kaikante, ‚Kurzer Olaf‘ bleibt länger, Krise beim HSV, Damentennis im Stadtpark

Guten Morgen: Konfrontationen. *

Θ HAMBURG

Gewalt am Millerntor: Bei Auseinandersetzungen der verfeindeten Anhängern von Hannover 96 und des FC St. Pauli mit der Polizei sind am Freitagabend mehr als 30 Menschen verletzt worden. Die Polizei sprach von einem aggressiven Zwischenfall im Gästeblock. Es gibt unterschiedliche Darstellungen der Situation, aber sicher ist, dass die Polizei viel Pfefferspray eingesetzt hat. Nach dem Spiel wurde die Polizei dann von FCSP-Fans angegriffen, wobei ein Polizist mehrere Beinbrüche erlitt. Der neue Polizeipräsident Falk Schnabel forderte ein hartes Vorgehen gegen die Gewalttäter. Aus Hannoveranern Fankreisen – aber auch vom FC St. Pauli – wurde hingegen Kritik am Polizeieinsatz laut. Auseinandersetzungen im und um das Millerntorstadion häufen sich mittlerweile. Das nächste Heimspiel am Millerntor ist das Derby gegen den HSV.
ndr.de, welt.de, presseportal.de, twitter.PolizeiHamburg, faz.net

Wenn also die Polizei auch von neutralen Beobachtern weniger als Lösung, sondern mehr als Teil eines Gewaltproblems wahrgenommen wird, läuft etwas komplett falsch.
Das Leitmedium kritisiert den ersten umstrittenen Polizeieinsatz in der Amtszeit von Falk Schnabel.
abendblatt.de

Wir hatten uns auf ein Fußballfest zweier starker Teams gefreut, aber was von diesem Abend bleibt, sind verstörende Eindrücke, die Fußball- und Fankultur schwer beschädigen und hoffentlich nicht zu weiteren Eskalationen führen.
FCSP-Präsident Oke Göttlich muss hoffen.
fcstpauli.com

Es ist kompliziert an der Kaikante: Am Sonnabend demonstrierten etwa 600 Beschäftigte gegen den Teilverkauf der HHLA an die Reederei MSC. Eine Sorge vor dem Deal könnte auch Technikvorstand Jens Hansen haben, denn er will seine Aktien nicht an die italienische Familie verkaufen. Der hoch bezahlte Manager hat nach Medienberichten 52 A-Aktien im Wert von um die 800 Euro seiner Firma in seinem Depot, von denen er sich partout nicht trennen will, obwohl er als Vorstand den Deal abgesegnet hat. Das passt alles nicht recht zusammen, aber der Vorgang dürfte ein Hinweis an die Italiener sein, dass Hansen keinen Wert mehr auf sein Amt legt, das MSC in Zukunft besetzen darf. Derweil hadern die Hamburger Hafenarbeiter mit ihrer Gewerkschaft ver.di in Berlin, die den Deal wiederum gut finden soll, weil sie einen anderen HHLA-Vorstand gut kennt.
abendblatt.de, ndr.de, mopo.de, verdi.de

Der Hafen muss attraktiver werden mit Blick auf die Produktivität.
Nils Kahn, Statthalter der weltgrößten Reederei MSC in Deutschland, will deren Terminal-Technikkompetenz schnell bei der HHLA einbringen.
welt.de

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Wenn der Chef Graffiti sprüht – dann hat das eher Seltenheitswert. Erleben können Sie es bei der Veranstaltung „add art – Hamburgs Wirtschaft öffnet Türen für Kunst“ vom 16. bis 19. November. Bei der Digitalagentur Goodmates ist die kreative Kraft von Street-Art und junger Kunst bei Musik und Live-Painting zu erleben – unter Beteiligung des Künstlers Christian Petersen alias Mone, der die Agentur leitet. Daneben gibt es die größte Street-Art-Sammlung Norddeutschlands bei der Agentur sitegeist sowie experimentelle Gegenwartskunst bei Lohmann konzept zu entdecken, das Grand Elysée zeigt die Sammlung Block mit Fokus auf Malerei aus Norddeutschland, bei Storypark steht das Thema Kunst und KI im Fokus, die S-Bahn Hamburg stellt das Projekt „Station & Kunst“ vor. Neugierig geworden? Info und Anmeldung auf addart.de

‚Kurzer Olaf‘ bleibt länger: Die Stadt wird wohl längere Zeit mit dem halbfertigen Hochhaus-Stumpf an den Elbbrücken leben müssen. Der österreichische Bauunternehmer René Benko konnte die Arbeiter nicht mehr bezahlen. Nun ist das Elb-Türmchen zum Sinnbild des Scheiterns Benkos geworden. Kein Artikel über das darniederliegende Benko-Imperium, das derzeit nicht mit dem gescheiterten Leuchtturmprojekt der Hansestadt bebildert wird. Aber ähnliche Projekte in Berlin am Alexanderplatz und an der Frankfurter Hauptwache liegen ebenfalls brach. Bis Ende November will der neue Sanierer Arndt Geiwitz ein Konzept vorlegen. Für die Sanierung der vielen Projekte wird viel frisches Geld und Kapazitäten am Bau benötigt werden. In Hamburg hatte der bereits in den Turm investierte Multimilliardär Klaus-Michael Kühne erklärt, dem Projekt und der Stadt nicht helfen zu wollen. Möglicherweise will der 86-Jährige mit einer Ehrenbürgerschaft gelockt werden, mutmaßt bild.de. spiegel.de, wiwo.de, handelsblatt.com, mopo.de

Krise beim HSV: Nach der nächsten Auswärtspleite liegen die Nerven blank. HSV-Torjäger Robert Glatzel ließ die Rothosen mit seinen beiden Treffern zum zwischenzeitlichen 2:2 gegen Holstein Kiel noch einmal an einen Sieg glauben. Doch Trainer Tim Walter rügte Glatzel anschließend, weil er sich nicht an die taktischen Vorgaben gehalten habe. Grund für die 2:4-Niederlage war indes erneut ein Fehlpass im Aufbauspiel – gerne von Bakary Jatta. Beim Sieg in Kiel hatten die ehemaligen HSV-Spieler Lewis Holtby, Fiete Arp und Finn Porath nun als Störche ihren Spaß. Walter muss sich nun endlich ein funktionierendes Auswärtskonzept einfallen lassen. Sein Gegenüber beim nächsten Auswärtsgegner, dem FC St. Pauli und Fabian Hürzeler, kann die Länderspielpause etwas entspannter angehen. Das 0:0-Unentschieden gegen ein gut aufgestelltes Hannover 96 reichte, um die Tabellenführung auszubauen.
ndr.de, welt.de, abendblatt.de (HSV), mopo.de (FCSP)

Polizei hat viel zu tun: Bürgerfest, der Nahost-Konflikt und Amok-Alarm in Blankenese sorgen für viele Überstunden abendblatt.de
Laura Frick will nach Brüssel: SPD legt sich fest und bestätigt Landesvorsitzende ndr.de
Propalästinischer Protest erlaubt: Demo am Sonnabend verlief friedlich, die Allgemeinverfügung gegen verbotenen Protest wurde indes verlängert mopo.de, ndr.de
Neuer alter Schatz: Kunsthalle will Jahrhunderte alten Münzen-Schatz kontextualisieren hamburger-kunsthalle.de

Wetter heute: Bewölkt mit Schauern bei drei bis zehn Grad wetter.net

Θ ZAHL DES TAGES

Der 1 Millionste Kreuzfahrtpassagier Hamburgs wurde am Sonntag im Cruise Terminal in Steinwerder geehrt. Bürgermeister Peter Tschentscher überreichte den Preis an eine junge vierköpfige Familie aus Leipzig, die nun auf einer Kreuzfahrt mit MSC Cruises zu kalten europäischen Zielen mit einer Kabine mit Außenwhirlpool upgegradet wurde. Vor Corona waren mal 2018 knapp 900.000 Passagiere gezählt worden. Das ist ein neuer Rekord für die Branche. Für das Wachstum wiederum sei die Reederei AIDA im wesentlichen verantwortlich, die viel Geschäft nach Hamburg gebracht habe. Die HPA bekräftigte erneut, den Landstrom im Cruise Center Altona bald durch neue Ableger in weiteren Terminals zu ergänzen.
ndr.de, abendblatt.de

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Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

„In Gedanken dabei“: So ließ sich der französische Präsident Emmanuel Macron bei einem großen Demonstrationszug in Paris gegen Antisemitismus entschuldigen. Macron wollte mit seinem Erscheinen die zahlreichen Unterstützer einer antiisraelischen Politik in seinem Land nicht verprellen. Einen ähnlichen Gedanken muss Bundeskanzler Olaf Scholz diese Woche haben, wenn er den israelfeindlichen türkischen Präsidenten Erdogan empfängt, der vom „Nie wieder ist jetzt“ der Hamburger Stadtgesellschaft wenig hält. Erdogan verachtet Israel. Es leben aber viele türkische Menschen in Deutschland und Hamburg, die Erdogans Politik unterstützen und ohne türkische Hilfe gibt es auch keine Unterstützung in der Migrationsfrage, die derzeit die deutsche Politik prägt.
tagesschau.de, abendblatt.de, welt.de

Wir müssen wehrhaft sein gegenüber denjenigen, die versuchen, diese Gesellschaft zu zerstören
Kultursenator Carsten Brosda mit Gedanken bei „Nie wieder“ im Thalia Theater.
abendblatt.de

Fridays for Future ist History in Germany: Internationale Klimaschutzbewegung bekennt sich zu antiisraelischem Terror
zeit.de

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Shitstorms und Krisenkommunikation: Wie reagieren Unternehmen und Parteien am besten, wenn kritisch über die Maßnahmen auf den verschiedenen Kanälen gesprochen wird? Wie kann Kommunikationsmanagement in die Krise geraten und was sind die Strategien aus ihr wieder herauszukommen? Wie funktionieren eigentlich Shitstorms und wie schafft man es, sie möglichst frühzeitig zu erkennen und einzudämmen? All diesen Fragen widmet sich das Seminar Shitstorms und Krisenkommunikation. Absolute Expert*innen und Praktiker*innen geben ihr Wissen weiter und zeigen vom 16. bis 18. November anhand von Beispielen und Übungen, wie Lösungen aussehen.
hamburgmediaschool.com

Europa – von Wolf Achim Wiegand

Gaza spaltet europäische Linke: Die sozialdemokratischen und sozialistischen Parteien in Europa sind in der Frage des neuen Nahost-Konfliktes tief gespalten. Insbesondere die eine Kampfpause für Gaza wird extrem unterschiedlich bewertet. So wies Bundeskanzler Olaf Scholz bei einer Konferenz der europäischen Sozialdemokraten (SPE) in Málaga einen völligen Waffenstillstand zurück. Das sahen die Vertreter aus den Niederlanden, Irland, Frankreich und Belgien anders. Erst in Nachtsitzung gelang es den spanischen Gastgeber die Formulierung „Wir fordern nachdrücklich humanitäre Pausen“ hinzubiegen. Auch für Parteien links der Sozialdemokratie ist der Krieg in Gaza zum Teil verheerend. Sie gefährden in einigen Ländern die Bündnisse mit moderateren Parteien.
vorwaerts.de (SPD) politico.eu (SPE) fr.de (LINKE)

Gaza-Krieg bremst EU-Handelsprojekt: Die Gewalt zwischen der Terrororganisation Hamas und dem Staat Israel hat ein weltpolitisches Vorhaben der Europäischen Union vorerst zum Stillstand gebracht. Es geht um die sogenannte IMEC-Handelsroute, ein Versuch, der chinesischen Neuen Seidenstraße eine eigenen Ex- und Importweg zwischen Asien und Europa entgegenzusetzen. Darauf hatten sich sieben asiatische Länder mit der EU verständigt, darunter Israel, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate. Wegen des Krieges in Gaza können sich die beiden Letztgenannten nicht mehr an dem Projekt einer privatwirtschaftlich finanzierten Handelsroute von Neu-Delhi bis Athen beteiligen. IMEC steht für „India – Middle East – Europe Economic Corridor“.
telepolis.de

Θ STADT & LEBEN

Damentennis im Stadtpark: Die Profis der WTA-Tour haben überraschend ein neues Quartier im Stadtpark bekommen. Turnierdirektorin Sandra Reichel hatte das Turnier bisher am Rothenbaum parallel zu den Herren ausgetragen. Doch der Deutsche Tennis Bund wollte eine andere Lösung mit einem anderen Ausrichter für die Herren. Reichelt musste also ein neues Stadion finden. Doch weil die Active City und ihr Protagonist im Senat, Sportsenator Andy Grote, einen guten Draht zu Sandra Reichel haben, wurde man fündig. Auf dem Gelände des THC von Horn und Hamm am Stadtpark wurde eine Fläche ausgemacht, auf der ein mobiles Stadion für 2.000 Zuschauer entstehen soll. Zuschauermagnet soll auch die Hamburgerin Eva Lys werden, die eine gute Saison gespielt hat, aber wegen geplatzter Sportwetten bedroht wird.
abendblatt.de, taz.de

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Welche Bildung braucht Gesellschaft? Bildung ist das Kapital unserer Gesellschaft. Doch von welcher Bildung wir eigentlich sprechen ist nicht immer klar. Unsere Gesellschaft verändert sich, durch Digitalisierung, demographischen Wandel, Globalisierung und Zuwanderung. Welches Wissen muss, welche Kompetenzen kann Schule dazu vermitteln? Darüber diskutieren der Stadtteilschullehrer Philip Oprong Spenner, mit Christina Block von der Eugen Block Holding und mit der Digitalisierungsexpertin Prof. Dr. Kerstin Prechel heute um 19 Uhr im W3.
shop.freiheit.org

Restaurant-Tipp – Chinesisch in Borgfelde: Das familiengeführte Restaurant in Hamm verschreibt sich bereits in zweiter Generation der asiatischen Küche. Die Wurzeln liegen in Tawain, einst von portugiesischen Seefahrern Formosa – die schöne Insel – getauft. Angeboten werden Gerichte, die sich aus chinesischen und japanischen Einflüssen zusammensetzen. Zusätzlich zu der normalen Speisekarte, gibt es ein All You Can Eat-Angebot und abends ein umfangreiches Buffet aus den verschiedensten Gemüse- und Fleischsorten sowie Meeresfrüchten.
hamburg.de

Wie diskriminierend ist Künstliche Intelligenz? KI ist in aller Munde und weckt große Hoffnungen. Allerdings ist schon länger klar, dass sich Vorurteile und Ungleichheiten im Code wiederfinden. Beispielsweise kann biometrische Gesichtserkennung etwa People of Colour nur unzureichend identifizieren, da sie sich überwiegend auf Trainingsdatensätze weißer Personen stützt. Wie viel Macht räumen wir also den Maschinen ein, ohne ernsthaft zu verstehen, wie Entscheidungen innerhalb dieser Systeme tatsächlich getroffen werden. Darüber spricht die Politikwissenschaftlerin Katharina Mosene mit Klara Stumpf um 19.30 Uhr im Hadleys.
hadleys.de

Θ FOFFTEIN

„Parkt doch, wo ihr wollt!“ Nach Kritik im Hamburger Tagesjournal wird natürliche Intelligenz des Beamtenbundes im Kampf für mehr Gehalt hinterfragt.
tagesjournal.de, mopo.de, facebook.herbert.schalthoff

Heute ist Neumond und Zeit für etwas Neues. Kommen sie gut in die Woche und wir wünschen Ihnen einen schönen Montag.

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