Guten Morgen: Tag der tolerierten Verkehrssünden. *
Θ HAMBURG
„Nie wieder ist jetzt“: Unter diesem Motto stand die Veranstaltung zum Gedenken an die Reichspogromnacht 1938, in der die Synagoge am Bornplatz zerstört wurde. Noch nie seien so viele Menschen gekommen, freute sich Organisator Daniel Sheffer. Das lag natürlich auch am Angriff der Hamas auf Israel. Die jüdische Gemeinde ließ eine Angehörige der Getöteten und der entführten Geiseln ihre Trauer und Sorgen vortragen. Vertreter der Stadtgesellschaft, allen voran Bürgermeister Peter Tschentscher, erklärten ihre Solidarität mit Israel. Darunter auch die Vertreterin von Fridays for Future, Luisa Neubauer, die sich ebenfalls klar gegen Antisemitismus positionierte. Deutliche Worte fand auch der Journalist Deniz Yücel, der die Bundesregierung dafür kritisierte, den israelfeindlichen türkischen Präsidenten Erdogan in der kommenden Woche zu hofieren. Deutschland braucht Erdogan allerdings in der Migrationspolitik.
welt.de, ndr.de, bild.de, abendblatt.de
„Vor dem Hintergrund meiner Zugehörigkeit zur jüdischen Glaubensgemeinschaft und aufgrund der aktuellen Entwicklungen in Deutschland habe ich mich entschieden, meinen Lebensmittelpunkt ins Ausland zu verlegen“
Die Hamburger Chefredakteurin Deborah Middelhoff verlässt Deutschland.
faz.net
„Die reden doch nur.“
Nicht wenige Zuhörer wollen Taten sehen, nicht nur Reden hören.
Strompreis macht fast alle froh: Die Bundesregierung hat einen Kompromiss gefunden, um Aurubis und anderen Hamburger Industrieunternehmen einen günstigen Strompreis zu ermöglichen. Der Erfolg hat viele Väter. Die FDP hat sich für eine Entlastung eingesetzt, die vielen produzierenden Unternehmen hilft. Die Grünen setzten eine weitere Entlastung für besonders energieintensive Branchen durch. Dies hatte auch die Hamburger SPD gefordert. Der Industrieverband Hamburg begrüßte die Lösung, um eine Deindustrialisierung zu verhindern. Lediglich die Handwerkskammer bemängelte, dass beispielsweise die energieintensiven Textilreinigungen nicht entlastet würden. Zur Refinanzierung der 12 Milliarden Euro pro Jahr soll die Versteigerung von Offshore-Flächen für Windenergie dienen.
wiwo.de, spiegel.de, abendblatt.de, twitter.fdphh, twitter.lorenzenhh, twitter.ADressel
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Zum 10. Mal öffnet Hamburgs Wirtschaft Türen für Kunst: Vom 16. bis 19. November laden im Rahmen von add art 20 Hamburger Unternehmen und Institutionen BesucherInnen ein, Kunst in ihren Räumen zu erleben. Blicken Sie hinter die Kulissen von Hamburgs Wirtschaft und entdecken Sie Kunst an Orten, die sonst nicht öffentlich zugänglich sind! Zu sehen gibt es renommierte Unternehmenssammlungen ebenso wie Nachwuchskunst direkt aus dem Atelier. Von Malerei und Zeichnung über Fotografie bis hin zu Textilarbeiten und experimenteller Kunst ist alles dabei. Der Besuch und die Teilnahme an Führungen sind kostenlos. Buchen Sie jetzt Ihren Termin! Info und Anmeldung auf addart.de
Teurer (Nicht-)Spaß: Rund 50.000 Euro will die Stadt den Eltern der Kinder in Rechnung stellen, die am Mittwoch Lehrer mit Spielzeugpistolen bedroht hatten. So viel hat der Einsatz von 400 Polizisten gekostet. Weil es einen weiteren Tatverdächtigen im Alter von 13 Jahren gibt, bleiben je 10.000 Euro bei den fünf Elternpaaren in Bahrenfeld, wo die Jungen auf die Stadtteilschule gehen sollen. In der Stadtteilschule Blankenese wurden am Donnerstag die Wunden geleckt. Den Schülern wurde psychologische Hilfe zur Traumabewältigung angeboten. Am Mittag schaute auch Schulsenator Ties Rabe vorbei und lobte das Verhalten der Lehrer und der Schulgemeinschaft. – Alles nicht so schlimm – ordnet Abendblatt-Vize Matthias Iken die Ereignisse in Blankenese ein. Mehr Gelassenheit täte unserer Gesellschaft gut.
mopo.de, dorfstadt.de, bild.de, abendblatt.de (Blankenese), abendblatt.de (Iken)
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Welche Bildung braucht Gesellschaft?
Podiumsgespräch am Montag, 13.11.2023, 19 Uhr, in der W3
Bildung ist das Kapital unserer Gesellschaft. Bildung ermöglicht Zukunft. Doch von welcher Bildung wir eigentlich sprechen – das ist nicht immer klar. Unsere Gesellschaft verändert sich, durch demographischen Wandel, Globalisierung und Zuwanderung, vor allem auch durch Digitalisierung. Auf diese Herausforderungen soll unser Bildungssystem vorbereiten. Welche Bildung braucht es also? Welches Wissen muss, welche Kompetenzen kann Schule vermitteln? Worauf kommt es am Arbeitsplatz und im täglichen Miteinander an?
Darüber diskutieren wir mit dem Hamburger Stadtteilschullehrer Philip Oprong Spenner, mit Christina Block von der Eugen Block Holding und mit der Digitalisierungsexpertin Prof. Dr. Kerstin Prechel.
Infos und Anmeldung: shop.freiheit.org
Der Norden spielt Derbys: Tabellenführer FC St. Pauli empfängt um 18.30 Uhr Hannover 96 im Millerntorstadion. Der „kleine“ HSV ist immerhin Tabellendritter und bringt mit Marcel Halstenberg einen ehemaligen Kiezkicker und Nationalspieler mit. Derweil wächst der Hype um FCSP-Trainer Fabian Hürzeler, dessen Erfolge auch das Interesse anderer Vereine wecken. Am Samstag um 13 Uhr trifft der HSV auf Holstein Kiel, das ebenfalls ehemalige Rothosen in seinen Reihen hat. Darunter auch Fiete Arp, dessen Karriere nach seinem Weggang nicht gerade berauschend verlief. Trainer Tim Walter, der auch schon bei den Störchen an der Linie stand, will endlich wieder ein Auswärtsspiel gewinnen. Allerdings plagen ihn Verletzungssorgen in der Innenverteidigung.
abendblatt.de, transfermarkt.de (FCSP), mopo.de, hsv.de (HSV)
Hamburger SPD sortiert sich: Beim Landesparteitag am Wochenende geht es auch um die EU-Kandidatur welt.de
Fünf Tote: Nach tödlichem Unfall auf Baustelle in der Hafen-City ist auch der schwerverletzte Arbeiter – wie die Kollegen, auch ein Albanier – verstorben mopo.de
10. Hamburger Handwerkspreis: Zahntechnik und Tischlerei sind die Gewinnergewerke twitter.HWK_Hamburg
Es nervt: Ob Bahnen oder Busse wann und überhaupt fahren, ist derzeit zunehmend unklar ndr.de
Wochenend-Wetter: Bewölkt mit Schauern bei vier bis neun Grad. wetter.net
Θ ZAHL DES TAGES
75 Jahre Verkehrskasper: Der neue Hamburger Polizeipräsident Falk Schnabel hatte am Donnerstag seinen ersten offiziellen öffentlichen Diensttermin und kam zur Gratulation vorbei. Sein Vorgänger Bruno Georges hatte 1948 viele Kinder als Verkehrstote der zunehmenden Mobilität zu beklagen. Um die Kinder auf den Straßenverkehr besser vorzubereiten, schuf er den Kasper, der durch Hamburger Erziehungsorte tourt. Schon seit Anfang der 1950er Jahre sind es mehrere Verkehrserzieher hinter der Puppe. 30.000 Kinder im Jahr erreicht die Hamburger Polizei mit dem Verkehrskasper.
welt.de
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„Du denkst manchmal, du hast schon alles gesehen und dann, an dem Tag, gibt’s nochmal einen oben drauf.“, sagt Magnus Stahnke von der Feuerwehr Hamburg. Mit ihm und Anna Maria Koch spricht News-Anchor und Host Clemens Benke im Podcast „Hamburg Aktuell“ über die Personalsituation der Feuerwehr Hamburg, wie man dort anfangen kann zu arbeiten und was die Feuerwehr Hamburg als Arbeitgeber ausmacht in Hamburg Aktuell, dem Stadtnachrichtenpodcast von HAMBURG ZWEI. Hier und überall, wo es Podcasts gibt.
Europa – von Wolf Achim Wiegand
Luftqualität: In der EU ist der Weg rein für entscheidende Beratungen über eine neue Richtlinie zur Sicherstellung sauberer Luft. Der Rat – die Versammlung der Regierungschefs – hat entsprechenden Gesprächen mit dem EU-Parlament zugestimmt. Dabei geht es um strengere Normen zur Luftqualität, die spätestens 2030 wirksam werden sollen. Unter anderem sollen die EU-Staaten zu grenzüberschreitender Kooperation verpflichtet werden. Außerdem sind harte Strafen für Sünder vorgesehen. Nach Angaben des Rates sterben in Europa jährlich etwa 300 000 Menschen wegen Luftverschmutzung.
consilium.europa.eu
Dicke Rechnung für Apple? Der weltweit führende IT-Konzern Apple Inc. muss wohl eine 13 Milliarden Euro schwere Nachzahlung an die Europäische Union entrichten. Davon gehen Beobachter aus, nachdem die Generalanwaltschaft des Europäischen Gerichtshofes empfohlen hat, Steuerurteil pro Apple für ungültig zu erklären. Das oberste EU-Gericht folgt solchen Vorschlägen meistens. In dem Fall geht es um Mikrosteuern in Höhe von 0,005 Prozent, die die Republik Irland dem iPhone-Hersteller am Europasitz in Dublin eingeräumt hatte. Das war nach EU-Ansicht illegal.
handelsblatt.com
Θ STADT & LEBEN
Appell an die Kultur der Stadtgesellschaft: Der Intendant des Thalia Theaters, Joachim Lux, lädt die „Hamburger Bevölkerung“ am Sonnabend um 20 Uhr in das Theater ein. Thalia und viele weitere Kulturinstitutionen – Hamburg Ballett, Staatsoper, Schauspielhaus, Elbphilharmonie, Ensemble Resonanz und Kampnagel werden genannt – haben ein Programm geplant, das dem Krieg – vor allem – im Nahen Osten abschwört, aber auch anderen Kriegen, die auch in der Hamburger Stadtgesellschaft zunehmend zersetzend wirken. Es soll ein Zeichen des Mitgefühls sein, aber auch ein Zeichen für die Kraft der Kultur, Räume für den Dialog offen zu halten. Die Veranstaltung ist auch ein Zeichen, weil aus der Kulturszene bisher zu wenig Bekenntnisse zu Israel und zur Verurteilung des Hamas-Terrors gekommen sind, wie kritisiert wird.
abendblatt.de
„Wir in Hamburg bleiben zusammen und versuchen das Stummsein zu durchbrechen.“
Der Intendant des Thalia Theaters, Joachim Lux tut immerhin etwas.
Adlerauge
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„Es ist Zeit für eine transparente öffentliche Diskussion.“
Kristina Sassenscheidt, Geschäftsführerin des Denkmalvereins Hamburg, erzählt in „Wie ist die Lage?“ von ihrem Podcast „Denkmal im Wandern“ und der Köhlbrandbrücke.
„Mein Buch ist ein Hoch auf das Älterwerden.“
Autorin Ella Carina Werner spricht im Podcast über ihr neuestes Buch „Man kann auch ohne Kinder keine Karriere machen“.
„Ich schaue ungern mit Groll zurück, sondern freue mich über das Erlebte.“
In der Folge mit Schauspieler Marek Erhardt geht es um seine Verbindung zur Polizeiarbeit und die Zeit bei SOKO Hamburg.
Alle Folgen „Wie ist die Lage?“ hören Sie hier und von Montag bis Freitag um 12 Uhr bei ahoy radio.
Restaurant-Tipp – Zum alten Lotsenhaus: Eins der ältesten Fischrestaurants Hamburgs hat natürlich Elbblick: Zwischen dem Lotsenhaus und den riesigen Pötten liegt nur ein größerer Vorgarten. Hier haben Gäste die Wahl zwischen einem Drei- oder Vier-Gang-Menü und bei jedem Gang fällt die Auswahl gleich schwer: Lachsforelle oder Seeteufel als Vorspeise? Scholle oder Zander im Hauptgang? Falls die Entscheidung zu schwer fällt, kann man sich ohne Sorge an das freundliche Personal wenden.
genussguide-hamburg.com
Kulturtipp – von Hedda Bültmann –
Urban Shit: Heute startet mit einer Vernissage die „Urban Art Edition 2023“. Über 50 Künstler:innen haben sich zu zusammengeschlossen und präsentieren bis zum 16. Dezember gemeinsam ihre Werke in der Urbanshit Gallery: limitierte Editionen, Siebdrucke, Zeichnungen, Skulpturen, Art Toys, Books, Urban Fashion. Kunst, die erschwinglich ist, denn die Preisobergrenze liegt bei 350 Euro. Die durch Verkauf frei gewordene Fläche wird im Laufe der Ausstellung immer wieder neu belegt. Die Urbanshit Gallery fokussiert sich auf internationale Künstler:innen mit Wurzeln in Street Art und Graffiti.
urbanshit-gallery.com
Mareike Wiening: Das Ensemble der deutschen Schlagzeugerin Mareike Wiening mit ihrem US-amerikanischen Quartett wurde 2022 beim Deutschen Jazzpreis als Band des Jahres nominiert. Jetzt ist sie mit ihrem neuen Projekt auf Release-Tour. Das Album erscheint offiziell am Freitag und es wird in der Halle 424 gefeiert. „Ein subtiles, melodiefreudiges Gesamtkunstwerk voller nuancen- und variantenreicher Klanggedichte, mal kammermusikalisch, mal spielerisch tänzelnd im Walzer, dann wieder zupackend mit groovenden Improvisationen“, wird versprochen.
halle424.de
Θ FOFFTEIN
„Park doch, wo Du willst“: Die Deutsche Polizeigewerkschaft und der dbb Beamtenbund appellieren an die niederen Instinkte der Verkehrsteilnehmer. Weil sie bei den Tarifverhandlungen am Freitag ein Zeichen setzen wollen, bleibt die Arbeit der Kollegen liegen. Knöllchen würden wohl nicht geschrieben und mit der Geschwindigkeitskontrolle nehme man es auch nicht so genau. Also auch „Rase, wo du willst“. Der Verkehrskasper schüttelt den Kopf über diese Aktion. Oder auch nicht; er will ja auch mehr Geld.
ndr.de
Heute startet der Winterdom. Kommen Sie gut durch den Freitag und wir wünschen Ihnen ein schönes Wochenende. Am Montag lesen wir uns wieder.
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