Hamburg schaut nach Berlin, Bezirksamtsleiterin diffamiert Gastronomen, Besser bald impfen, St. Pauli Museum muss schließen

Guten Morgen: Berlin. * Ottensen. * Kiez. * Himmel. *

Θ HAMBURG

Reise ins Risikogebiet: Bürgermeister Peter Tschentscher weilt am Mittwoch im Corona-Risikogebiet der Hauptstadt Berlin. Die Fallzahlen an der Spree sind deutlich höher als im Frühjahr. Kanzlerin Angela Merkel bat trotz der Gefahr um physische Anwesenheit aller Ministerpräsidenten, denn die Lage ist zu ernst, um sie in einem Zoom-Meeting abzuhandeln. Die Corona-Zahlen steigen in Europa stark an und die Regierungen im Bund und den Ländern suchen nach Wegen, die Infektion hierzulande zu bremsen. Dabei gibt es indes unterschiedliche Meinungen, je nach Corona-Betroffenheit, die für eine gemeinsame Anstrengung unter einen Hut gebracht werden sollen, was herausfordernd werden dürfte. Es wird um das Beherbergungsverbot, private Feiern und mehr Maske gestritten werden.
welt.de (Hamburg), bild.de (Berlin), welt.de, zeit.de (Europa)

Das wird ein historisches Treffen.
Kanzleramtschef Helge Braun hat eine Ahnung was am Mittwoch im Kanzleramt passieren wird.
rnd.de

Die historische Dimension zeigt sich erst in der Retrospektive.
Historikerin und Sozialsenatorin Melanie Leonhard teilt immerhin die Meinung, dass die Gesellschaft an einem Scheideweg bei der Ausbreitung des Virus steht.
welt.de, youtube.com

– Mit Meinung –
Gastronom klagt über Kontrollen: Der Betreiber der Bar Laundrette in Ottensen ist frustriert über die Verwaltung in Altona und kommuniziert das in den sozialen Medien. Offensichtlich hatten Kontrollpraktikanten des Bezirks sich am Wochenende als Scheingäste in seinem Lokal aufgehalten. Dabei sollen Corona-Regeln bewusst ignoriert worden sein, was für Stress gesorgt habe. Bezirksamtsleiterin Stefanie von Berg räumt den Fehler ein. Von Berg rügt dennoch den Gastronom, dass er doch lieber dem Amt einen diskreten Hinweis hätte geben können, statt sich direkt an die Öffentlichkeit zu wenden. Das klingt aus der Feder der selber gerne schnell schießenden grünen Bezirksamtsleiterin und dann erst nachdenkenden, von Berg etwas wesensfremd.
mopo.de, facebook.laundrette.ottensen,

Bitte keine Verschwörungstheorien verbreiten. Danke!
So drangsaliert Stefanie von Berg den Gastronomen öffentlich weiter. Dessen Aussage enthält indes nicht einen Hauch von Verschwörungstheorie. Die Arroganz der Amtsleiterin gegenüber den Bewohnern, den Geschäftstreibenden und deren Sorgen in ihrem Bezirk Altona wird zunehmend auffällig.
facebook.laundrette.ottensen

Neinhorn
So soll Verschwörungstheorie aussehen? Stefanie von Berg schwurbelt sich da ihre eigene Wahrheit zusammen.
facebook.laundrette.ottensen

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Shitstorms und Krisenkommunikation: Die Zahl der kommunikativen Krisenfälle, mit denen Unternehmen und Politik jährlich konfrontiert werden, steigt ständig. Hat sich durch die Digitalisierung die Kommunikation von Unternehmen so stark verändert und sind diese nicht gut genug darauf vorbereitet? Unternehmen können beim Krisenmanagement viele Dinge falsch machen: Im falschen Moment schweigen, am Frühwarnsystem sparen, Social Media unterschätzen. Wie reagiert ein Unternehmen also am besten, wenn Nutzer*innen kritisch über die Firma auf den verschiedenen Kanälen sprechen? Diese Frage beantwortet das Seminar „Shitstorms und Krisenkommunikation“ am 12. / 13. November 2020 an der Hamburg Media School.
hamburgmediaschool.com

Vorbeugen vor dem Virus: Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard hat dafür geworben, dass bestimmte Bevölkerungsgruppen sich im Herbst gegen die Grippe impfen lassen sollten. Dazu zählen ältere Menschen, Menschen mit Vorerkrankungen und Beschäftigte der sozialen Berufen. Die Impfung könne auch helfen, die Ausbreitung des Corona-Virus zu begrenzen. Auch Ärztekammerpräsident Pedram Emami forderte die Impfbereitschaft dieser Gruppen und bat junge, gesunde Menschen den Impfstoff den mehr Gefährdeten zu überlassen. Leonhard bekundete, dass genügend Impfdosen zur Verfügung stünden. Nach Recherchen des Abendblatts und des NDR sei derzeit Impfstoff nur schwer erhältlich.
ndr.de, abendblatt.de

Handelskammer: Hamburger Wirtschaft erholt sich ein bisschen von der Corona-Krise welt.de
Heße: Hamburger Erzbischoff Stefan Heße wird vorgeworfen, sexuellen Missbrauch nicht aufgeklärt haben zu wollen bild.de
Hochbahn: Nahverkehrsbetreiber hat kein Verständnis für den Streik am Donnerstag, der die Stadt lahmlegen wird ndr.de
Hundemarke: Stadt verzichtet auf analoge Ausgabe und setzt auf die digitale Erfassung von Vierbeinern twitter.ADressel
Hunger: Hamburger Mensen versorgen Studenten wieder mit Futter ndr.de

Heute Wetter: Zumeist bewölkt und trocken bei maximal 11 Grad.
wetter.net

Θ ZAHL DES TAGES

500.000 Euro im Jahr kostet es den HSV, die Mannschaft und das Umfeld auf Corona testen zu lassen. Immerhin ergab der Test von Stürmer Manuel Wintzheimer, dass er nicht infiziert ist und gegen Greuther Fürth am Sonnabend einsatzfähig ist. Weitere 1,5 Millionen Euro kostet es den HSV pro Spiel, wenn keine Zuschauer zu Heimspielen ins Stadion kommen dürfen, was wohl in den kommenden Wochen der Fall sein dürfte. Sowohl der HSV als auch der FC St. Pauli dürfen derzeit nur 1.000 Zuschauer zulassen, was mehr Geld kostet, als Einnahmen erzielt werden.
bild.de

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

Staatsakt für Wolfgang Clement: Nordrhein-Westfalen hat den früheren Chefredakteur der Hamburger Morgenpost und Ministerpräsidenten Wolfgang Clement nach seinem Tod mit einem Staatsakt gewürdigt. Wirtschaftsminister Peter Altmaier würdigte den Sozialdemokraten als einen der ganz Großen der Bonner und der Berliner Republik. Viele hätten heute schon wieder vergessen, dass Deutschland um die Jahrtausendwende „der kranke Mann Europas“ gewesen sei. Clement habe als damaliger Superminister im Kabinett von Bundeskanzler Gerhard Schröder mit seinen Arbeitsmarkt- und Sozialreformen die Grundlage für den Wiederaufstieg der deutschen Wirtschaft gelegt. Ministerpräsident Armin Laschet würdigte seinen Vorgänger ebenfalls als großen Veränderer, der den Strukturwandel in NRW maßgeblich vorangetrieben habe.
n-tv.de

Kritik an Ampelsystem für EU-Länder: Um Reisenden in Europa einen besseren Überblick über das Corona-Infektionsgeschehen und mögliche Beschränkungen zu erleichtern, haben die Europaminister der EU eine Unterteilung der Union in grüne, orange und rote Zonen beschlossen. Bürger können sich künftig auf entsprechenden Karten über die Lage informieren. Ob und welche Maßnahmen die einzelnen Staaten letztlich darauf basierend beschließen, bleibt ihnen freigestellt. Einige Europaminister äußerten bereits am Dienstag scharfe Kritik an der Corona-Ampel. Schon heute seien die meisten Regionen Europas rot gefärbt. Eine Steigerung von rot gebe es aber nicht.
dw.com, rnd.de

Maas sagt Ankara-Besuch ab: Außenminister Heiko Maas hat die Türkei für ihr Vorgehen im Gasstreit im östlichen Mittelmeer kritisiert tagesspiegel.de
Brexit: Europa-Staatsminister Roth beklagt Stillstand in Verhandlungen zeit.de
Kommission: Aufarbeitung von Kindesmissbrauch im Sport spiegel.de

Θ STADT & LEBEN

„Hamburger Sankt Pauli Museum gerettet“: So hieß es Ende des vergangenen Jahres nachdem sich der Bezirk Mitte um den Erhalt des speziellen Museums auf dem Kiez gekümmert hatte. Die Kulturpolitik der SPD lobte sich damals vor der Wahl für die Unterstützung. Der Umzug in günstigere Räumlichkeiten von der Davidstraße an das Nobistor wurde nach der Wahl noch vollzogen. Doch nun soll Schluß sein, mit der Erinnerung an die alte Zeit des Kiezes. Der Besucherrückgang angesichts der Corona-Krise lasse keinen wirtschaftlichen Betrieb mehr zu. Die Kulturpolitik der SPD hat sich bislang dazu nicht geäussert. Am 31. Oktober ist Schluss. Die Ausstellungsstücke sollen an eine Stiftung weitergerecht werden.
ndr.de, taz.de (Geschlossen), ndr.de (Gerettet)

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Starke Führung – Starkes Unternehmen: Bei Führungskräften wird ein gesundes Selbstwertgefühl meist als gegeben vorausgesetzt! Doch wie oft ist das Gegenteil der Fall? Häufiger, als die meisten glauben.
Führungskräfte verbergen Unsicherheiten oft hinter einer Fassade von Perfektion und manchmal sogar von übertriebenem Selbstwertgefühl. Manch eine Führungskraft vermeidet es, jegliche Schwächen zu zeigen. Durch Perfektion und übertriebenes, statusgetriebenes Selbstwertgefühl entsteht oft das Gefühl von Unnahbarkeit. Doch wem folgt man lieber? Der perfekten Maschine oder der nahbaren, menschlichen Führungskraft, die auch Schwäche zeigen kann? Wahrlich starke Menschen können auch mal schwach sein.
danielalandgraf.com

Restaurant-Tipp – Fisch an der Elbe: Seit 1951 residiert das Fischereihafenrestaurant am westlichen Ende des Fischmarkts. Das Ambiente ist vornehm-hanseatisch, der Service erstklassig, das Essen zeitlos gut und die Aussicht vom Balkon grandios. Gemessen an der Qualität sind die Preise moderat. „ Die Küche ist eine mehrheitsfähige Mischung von traditionellen und international angehauchten Gerichten mit einem Touch von französisch inspiriertem Brasserie-Stil. Natürlich kann man hier Kaviar und Champagner bekommen, aber eben auch Gerichte von einer Mittagskarte, die fast alle unter 15 Euro liegen.“ schrieb die FAZ.
hamburg.de

Ernst Cassirers Leistungen für die Philosophie und Demokratie: Ernst Cassirer wurde 1919 – 13 Jahre nach seiner Habilitation – auf den Lehrstuhl für Philosophie an der gerade gegründeten Hamburgischen Universität berufen. Er war der erste und einzige Rektor jüdischen Glaubens an einer deutschen Hochschule zur Zeit der Weimarer Republik. Cassirer-Biographin Susanne Wittek und Birgit Recki, Professorin für Philosophie und Herausgeberin der Hamburger Ausgabe von Ernst Cassirers Werken, stellen Leben und Arbeit des Philosophen Ernst Cassirer (1874-1945) vor. Um 19.30 Uhr im Literaturhaus.
lit-hamburg.de

Θ FOFFTEIN

Gesungener Tatort: Der NDR soll auf Betreiben der Tatort-Kommissarin Maria Furtwängler über eine Musicalversion des Traditionskrimis nachdenken. Das Genre habe viele Fans und Hamburg sei die Hautstadt der Musicals. Furtwängler soll Udo Lindenberg schon für einen Gastauftritt eingeplant haben, mutmaßt Bild. Indes beschert Corona der wohl schon länger bestehenden Idee etwas Verzögerung bei der Umsetzung.
bild.de

Heute steht der Mars in Opposition zur Sonne. So hoch und hell hat sich unser äußerer Nachbar seit mehr als 15 Jahren nicht am Himmel präsentiert. Wir wünschen Ihnen eine schöne Wochenmitte.

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