Hamburg trauert um Queen Elizabeth II, Udo Lindenberg soll sich entschuldigen, Bäcker im Existenzkampf, Tiger-Babys kriegen Namen

Guten Morgen: Trauer. *

Θ HAMBURG

– Leitartikel –
Hamburg trauert um Königin Elizabeth II: Die Nachricht ihres Todes wirkte wie inszeniert, am Ende eines grauen, regnerischen Tages – englisches Wetter oder halt Hamburger Schietwetter – nach einem langen Sommer. Die Hansestadt fühlt sich den Briten sehr nahe und hat vielen von ihnen eine neue Heimat geboten. Erst vor zwei Wochen wurde den britischen Traditionen, wie  etwa dem Gummistiefel-Weitwerfen, beim British Flair in Flottbek gehuldigt. Zudem gibt es schöne Bilder der Königin von ihrem Besuch 1965, als sie nach nachhaltiger Anreise mit der Bahn in Begleitung des damals untreuen Bürgermeister Paul Nevermann vom Bahnhof Dammtor zum Rathaus fuhr. Schöne Hafenbilder wurden später auch gemacht. Aber abseits davon endete eben auch eine Tradition, die man Zeit seines Lebens kannte – sie wurde 96 Jahre alt – zu einem Zeitpunkt, an dem sich überhaupt vieles ändert.
ndr.de, twitter.SchanzenINI, twitter.FelixJud, twitter.johannesboie; ndr.de (1965)

Eine Ära geht zu Ende. Hamburg hat enge Verbindungen zu Großbritannien und trauert mit den Bürgerinnen und Bürgern des Vereinigten Königreichs um #QueenElizabeth II.
Bürgermeister Peter Tschentscher sieht eine Zeitenwende.
twitter.TschenPe

AfD fordert eine Entschuldigung: Nachdem Udo Lindenberg in der Bürgerschaft dem Fraktionsvorsitzenden Alexander Wolf den Mittelfinger gezeigt hatte, ist die Partei empört. Wolf hatte, im Gegensatz zu den anderen FraktionsvorsitzendenkollegInnen, auch kritische Worte zum politischen Wirken Lindenbergs gefunden, der wiederum klar signalisierte, von der AfD nichts zu halten. Die Rechtspopulisten haben dem frischen Ehrenbürger nun einen Brief uns Hotel Atlantic geschickt, in dem eine Entschuldigung angeraten wird. Zudem will die Fraktion eine außerordentliche Sitzung des Ältestenrates der Bürgerschaft beantragen. Lindenberg habe mit seinem „flegelhaften und niveaulosen Gebaren“ das Parlament „entwürdigt“. Das hört man sonst häufiger über die AfD. Für andere Teilnehmer war es einfach eine schöne Party im Rathaus.
ndr.de

Anzeige – Lesetipp
Dieses Wochenende in der WELT AM SONNTAG Hamburg: Warum die Behörden in Hamburg vergleichsweise wenig Beute von Kriminellen abschöpfen. Wieso der Hamburger Hafen für die Schifffahrt immer mehr zum Nadelöhr wird. Und: Taugt die neue Methode „Häuser-Leasing“ etwas? Dazu: Festivalleiter Albert Wiederspiel gibt einen Ausblick auf das Filmfest. Am Sonnabend und Sonntag am Kiosk, beim Bäcker oder hier drei Wochen kostenlos zur Probe: wams.de/lesen

Bäcker, Pflegeheime und Sportvereine in Not: Am Freitag hatten einige Hamburger Bäcker das Licht im Laden ausgestellt, um ihre Sorgen über hohe Energiepreise zum Ausdruck zu bringen. Preise für Gas könnten sich versiebenfachen. Diese Preissteigerungen an die Kunden weiter zu geben, sei kaum möglich. Das gleiche Problem haben auch Hamburger Pflegeheime, bei denen sich die Kosten ebenfalls stark erhöhen, ohne dass Pflegesätze angepasst werden können. Die Sozialbehörde verweist auf Bundesrecht. Klagen gibt es auch von Hamburger Sportvereinen, denen bislang ebenfalls keine staatlichen Hilfsmittel zustehen.
ndr.de (Bäcker), hinzundkunzt.de (Heime), sportschau.de (Sportvereine)

Natürlich ist auch ein Notfall-Fonds in unseren Hamburger Überlegungen enthalten.
Finanzsenator Andreas Dressel hat das Problem der Sportverein im Blick.
twitter.KnoblichDaniel

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Nachglühen – Die Hamburger Woche im Gespräch Lars Haider und Lars Meier unterscheiden sich nicht nur im Nachnamen. Auch die Meinungen des Abendblatt-Chefredakteurs und des Geschäftsführers der Gute Leude Fabrik gehen manchmal ziemlich auseinander. Was sie aber gemeinsam haben: Sie brennen für gute Geschichten, spannende Menschen und Themen, die bewegen. Gute Voraussetzungen um die nachrichtlichen Themen der Woche zu diskutieren und in einen anderen Aggregat-Zustand zu bringen. Neue Folgen hören Sie immer freitags um 15 Uhr bei ahoy radio und überall da, wo es Podcasts gibt.

Moment mal! Der Denkmalverein hat sich zu den vorgestellten Plänen der Rekonstruktion der Bornplatz-Synagoge positioniert. Denkmalbewahrerin Kristina Sassenscheidt sieht drei zu klärende Themenkomplexe. Unter dem Joseph-Carlebach-Platz werden Fundamente und Reste der 1939 abgerissenen Synagoge vermutet, die wohl auch im Hinblick auf den jüdischen Glauben von Bedeutung sein könnten. Das zweite offene Thema ist der Umgang mit dem denkmalgeschützten Bodenmosaik der Künstlerin Margit Kahl, das einem Neubau weichen müsste. Darüber gab es viel Streit und nun soll das Denkmal „irgendwie“ erhalten bleiben. Und schließlich gibt es noch den nahen ehemaligen Nazi-Bunker, der auch unter Denkmalschutz steht. Der Bau wird derzeit von der Uni genutzt und soll der Synagoge weichen. Das alles müsse nun in Ruhe geklärt werden.
mopo.de

Streik in Kitas: Gewerkschaft ver.di fordert Hauswirtschaftskräfte zum Streik, um wie GebäudereinigerInnen bezahlt zu werden ndr.de
Protest gegen Circus Krone: Gegen die Wildtierhaltung wurde vor der Zirkus-Premiere demonstriert abendblatt.de
Lief nicht so ganz rund: Hamburger Testalarm für Katastrophenfall machte keinen guten Eindruck ndr.de
Es braucht nur 1.000 richtige Fans: Hamburger Tagesjournal-Herausgeber hört Empfehlung der Steady-Speakerin beim scoopcamp 2022 für eine auskömmliche Finanzierung journalistischen Tuns gern. Fünf Prozent der 25.000 Abonnenten sind zahlungsbereit.  twitter.scoopcamp

Wochenend-Wetter: Bei Temperaturen zwischen 14 und 20 Grad muss am Freitag und Sonnabend mit Niederschlägen gerechnet werden. Der Sonntag verspricht dann sonnig zu werden.
wetter.net

Θ ZAHL DES TAGES

40 Krankentage pro Jahr werden bei Beschäftigten des Bürgerservice im Bezirksamt Wandsbek durchschnittlich gezählt. Das ergab eine Kleine Anfrage der CDU. In Bergedorf und Mitte liegen die Werte bei 35 und 32 Tagen. Die Krankenstände sind außergewöhnlich hoch, verglichen mit anderen öffentlichen Bereichen. Bei Polizei und Feuerwehr liegt der Durchschnitt bei 24 Tagen. Die CDU vermutet, dass Beschäftigte in den Bürgerzentren „verheizt und verbrannt“ werden. Der Senat vermutet im „intensiven Kundenkontakt“ die Ursache.
ndr.de, bild.de

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Jedes Scheitern bietet auch Chancen“ so der ehemalige Hamburger Wirtschaftssenator, Unternehmer und Mäzen Ian Karan. Wenn Unternehmer in Deutschland scheitern erhalten sie jedoch kaum eine zweite Chance. Das ist nicht wirklich motivierend für Neugründungen und z.B. in den USA ganz anders. Scheitern hat gerade jetzt eine enorme Brisanz und innovative Lösungen sind gefragt. In unserem Format M-POINT TALKT! wird dieses Thema im Gespräch zwischen Ian Karan und M-POINT Netzwerkgründer Thomas Götzinger am 22. September im Hotel GRAND ELYSÉE HAMBURG ausführlich betrachtet. Seien Sie dabei und stelle Sie Ihre Fragen. Restkarten und Anmeldung zu diesem tollen Event bitte auf dem M-POINT Unternehmerportal.

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

Die Königin ist tot. Es lebe der König: Queen Elizabeth II ist im Alter von 96 Jahren gestorben. Sie diente 70 Jahre pflichtbewusst dem Commonwealth. Sie sei friedlich in Balmoral, ihrem Sommersitz in Schottland, im Beisein ihrer Familie gestorben, erklärte das Königshaus. Mit das letzte was sie sah, waren allerdings Boris Johnson und Liz Truss. Ihr Nachfolger ist ihr 73-jähriger Sohn, der als Charles III auch Herzogin Camilla als Königin an seiner Seite haben wird. Die Briten durchleben nun in eine mehrtägige Trauer nach tradierten Regeln, bevor Charles III. einen anderen Stil prägen wird.
tagesschau.de, twitter.Nico

Ukraine meldet Erfolg im Krieg: Laut Präsident Selenskyj wurden mehr als 1000 Quadratkilometer zurück erobert spiegel.de
Corona-Maßnahmen beschlossen: Bundestag schafft Handlungsrahmen für Länder bei zuviel Arbeitnehmerausfall und der Überlastung des Gesundheitssystems tagesschau.de
Leitzins steigt um 0,75 Punkte: EZB reagiert mit historischer Zinserhöhung auf hohe Inflation tagesschau.de

Θ STADT & LEBEN

Radio-Preise vergeben: Im Schuppen 52 wurde der Deutsche Radiopreis vergeben. Kurz vor Beginn der Veranstaltung kam die Nachricht vom Tod der Queen. Das ließ sich das Publikum indes nicht anmerken. Durch das Programm führte Barabara Schöneberger, die für den derzeit gebeutelten NDR immerhin einen Preis zu vergeben hatte. Martina Schönherr von N-JOY moderiere so „einfühlsam, authentisch und sympathisch“, dass Schauspielerin Karoline Herfurth den Preis voll Überzeugung übergeben konnte. Radio Hamburg hingegen ging leer aus. Hier war die Aktion des ehemaligen Programm-Chef Marzel Becker im Wettbewerb, bei der das russische Konsulat zu Beginn des russischen Angriffskrieges in den ukrainischen Farben angeleuchtet wurde. Da Becker nicht mehr beim Sender ist, gab es ein wenig Aufregung im Vorfeld, wer auf die Bühne käme, wenn der Preis gewonnen worden wäre.
deutscher-radiopreis.de

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Ich nehme eine hohe Bereitschaft wahr.“ Kultursenator Carsten Brosda berichtet im Podcast „Wie ist die Lage?“ über die angespannte Situation in der Hamburger Kulturbranche.
In diesem Sommer spielte der Musiker bereits auf über 20 Festivals, von Routine auf der Bühne dennoch keine Spur: Pohlmann zeigt es heute beim Easterfield Festival. Tiertrainer Andre Weseloh zeigt auf der Natur- und Tierausstellung im Mercado Altona bis zum 25. September exotische Tierarten und klärt über deren Lebensräume und Gewohnheiten auf. Alle Folgen „Wie ist die Lage?“ hören Sie hier und von Montag-Freitag um 12 Uhr bei ahoy radio.

Restaurant-Tipp – Portugiesisch im Portugiesenviertel: Das Restaurant Porto in der Ditmar-Koel-Straße 15 war das erste Restaurant seiner Art im Portugiesenviertel. Der portugiesische Gastarbeiter José investierte seine damalige Abfindung der Phoenix AG in das Restaurant und seine Mutter kochte begnadet portugiesisch zu bezahlbaren Preisen. Schnell sprach sich die Neuheit herum und weitere Restaurants kamen hinzu, sodass sich die Ditmar-Koel-Straße zur Hauptschlagader des Viertels entwickelte. Heute gibt es noch immer authentische portugiesische Küche im Porto.
genussguide-hamburg.com

Viermalvier / Fourtimesfour: Die neue Ausstellung der Hamburger Kunsthalle behandelt ab Freitag die verschiedenen Bedeutungsebenen der Zahl Vier, die das Leben ordnen. Vier Himmelsrichtungen, vier Tageszeiten, vier Jahreszeiten, das Quadrat. Insgesamt werden 18 künstlerische Positionen gezeigt, wobei die Zahl 18 bewusst nicht dem Ergebnis des Ausstellungstitels entspricht. Die Ausstellung gibt sich „assoziativ, rechnerisch falsch, unvollständig und regelbrüchig.“
hamburg.de

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Tag zwei des Easterfield Festivals. Das musikalische Programm eröffnet heute Liza Ohm alias klebe mit ihren traurig-schönen Songs, bevor der Wahlhamburger Singer-Songwriter Pohlmann die Bühne entert und das Publikum in seinen Bann zieht. Seit dem Sommerhit „Wenn jetzt Sommer wär“ ist Pohlmann fester Bestandteil der deutschsprachigen Musikszene und sicher eines der Festival-Highlights. Noch bis einschließlich Samstag erwartet die Besucher:innen des Festivals in der Osterfeldstr. 6 ein interdisziplinäres Kulturprogramm aus Film, Skulpturen, Performances Talkrunden und Livemusik.
Tickets unter eventim-light.com

Θ FOFFTEIN

Taufe bei Hagenbeck: Die Fußball-Nationalspielerin Alexandra Popp hat am Donnerstag im Tierpark Hagenbeck zwei Tigerbabys getauft. Die Namen von „Daria“ und „Rida“ hatten BesucherInnen des Tierparks in einer Abstimmung ermittelt. Popp kennt sich gut mit Tieren aus. Sie ist gelernte Zootierpflegerin und brachte den kleinen Katzen gleich zwei Bälle zum Kicken mit.
ndr.de

Heute ist der Tag des Wiener Schnitzels. Kommen Sie gut durch den Freitag und wir wünschen Ihnen ein schönes Wochenende. Am Montag lesen wir uns wieder.

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