Bürgerschaft positioniert sich zu Stinkefinger, Habeck soll Hafenschlick für LNG-Terminal wegbaggern, HSV will mit Kühne reden

Guten Morgen: Stinkefinger. * Schlick. * Sender. * Sieg. * Silent. *

Θ HAMBURG

Bürgerschaft positioniert sich zum Stinkefinger: Der sonst sehr aufmerksamen SPD-Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit war es entgangen, dass der designierte Ehrenbürger Udo Lindenberg am vergangenen Mittwoch im Parlament dem AfD-Fraktionsvorsitzenden Alexander Wolf den Mittelfinger gezeigt hatte. Das Hamburger Tagesjournal hatte darüber zuerst berichtet. Hätte Veit die despektierliche Geste von Udo Lindenberg gesehen, hätte sie „ihn an die Hausordnung erinnert und darauf hingewiesen, dass so etwas zu unterlassen ist“. Am Dienstag soll sich der Ältestenrat der Bürgerschaft mit dem Vorfall beschäftigen. Die AfD verlangt eine Entschuldigung von Lindenberg, die wohl nicht kommen wird.
bild.de, t-online.de

Auch wenn solche Gesten nicht ins Parlament gehören, kann ich Udo Lindenbergs spontane und ehrliche Reaktion voll verstehen.
SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf will Udo auch nichts nachtragen.
bild.de

Lindenbergs Pose hat nur Verlierer: Sie wirft einen Schatten auf seine verdiente Ehrenbürgerwürde. Und ist zugleich Wasser auf die Mühlen der Partei, die so gerne austeilt, aber letztlich nichts einstecken kann..
Die BILD ordnet die Beobachtung des Hamburger Tagesjournals anders ein.
bild.de

Hauptstadt der Wohnungslosigkeit: Zum Tag der Wohnungslosen am gestrigen Sonntag hat die Diakonie mitgeteilt, das in der Hansestadt 18.915 Menschen ohne Wohnung leben. Damit liegt Hamburg bezogen auf die Einwohnerzahl bundesweit an der Spitze. Die Zahlen beziehen sich im Wesentlichen auf Menschen, die in öffentlichen Unterkünften leben. Die geschätzten 2.000 Obdachlosen in der Stadt sind darin noch nicht enthalten. Die Situation wird wohl auch nicht besser werden, wie auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Berlin erklärte. Angesichts der steigenden Energiepreise rechnet er mit steigenden Zahlen von Menschen, die sich eine Wohnung nicht mehr werden leisten können.
ndr.de, welt.de, abendblatt.de

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Das Hamburger Grundsteuer Wohnlagemodell
Hamburg hat sich bei der Grundsteuer-Reform für ein Modell entschieden, das allen Einwohnerinnen und Einwohnern gerecht wird. Hamburg setzt dafür auf das sogenannte „Wohnlagemodell“. Beim hamburgischen Wohnlagemodell wird die Grundsteuer anhand von Grundstücksgröße, Gebäudefläche und Wohnlage des Grundstücks ermittelt. Es wird zwischen einer „normalen“ und „guten“ Wohnlage unterschieden. Grundlage hierfür ist das bekannte und beim Mietenspiegel-Verfahren bewährte Hamburger Wohnlagenverzeichnis. Alle Informationen und Unterstützungen wie z.B. eine ELSTER-Schritt-für-Schritt-Anleitung und einen Erklärfilm zum Ausfüllen der Feststellungserklärung finden Sie unter: grundsteuer-hamburg.de oder unter der Rufnummer 040 / 115.
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Freud und Leid bei der CDU: Nach dem beigelegten Streit um die Aufnahme von ehemaligen AfD-Mitgliedern sieht sich die Hamburger CDU auch nach dem Bundesparteitag in Hannover auf gutem Weg. Das Gender-Verbot, das Landeschef Christoph Ploß sehr am Herzen liegt, war ein bestimmendes Thema des Parteitages, das der Bundesvorsitzende Friedrich Merz besonders den Journalisten von Öffentlich-rechtlichen Sendern bestimmt ans Herz legte. Nicht gefallen haben dürfte Ploß, dass sein von ihm geschätzter Parteichef Merz nun die Frauenquote in die CDU gebracht hat. Obwohl Ploß sich gegen die Quote ausgesprochen hatte, will er sie nun in der Hamburger Partei umsetzen. Ein Drittel der VorstandspostInnen muss ab dem kommenden Jahr mit Frauen besetzt werden.
ndr.de, mopo.de

Wir haben hervorragende Reden gehört von Friedrich Merz als Parteivorsitzenden.
Die Meinung des CDU-Bundestagsabgeordneten Christoph de Vries, wird nicht von allen geteilt.
ndr.de, twitter.RenateKuenast

Spannung bei den Liberalen: Die FDP kommt am Montagabend zum Landesparteitag zusammen. Das könnte Streit bedeuten, denn die Partei ist tief gespalten, nachdem der Landesvorstand renitente Junge Liberale aus der Partei werfen wollte, die sich nun heftig wehren. FDP-Urgestein Wolfgang Kubicki soll mit seiner Gastrede zu Beginn beruhigend wirken. Diese Taktik werde nicht aufgehen, brachten sich Widersacher von Landeschef Michael Kruse im Vorfeld schon in Position. Nötig wurde die Sitzung, da Carl-Edgar Jarchow wegen des Streits seinen Posten im Landesvorstand niedergelegt hatte. Ihn soll nun Claus Krumrei ersetzen, der aus dem Diplomatischen Dienst kommt und auch deeskalierend einwirken soll. Zudem mahnen die Liberalen eine Reform des Öffentlich-rechtlichen Rundfunks an.
welt.de

Lieber doch mit Kühne sprechen: HSV-Sportvorstand Jonas Boldt hat sich dafür ausgesprochen, dass sich der HSV ernsthaft mit der Offerte von Klaus-Michael Kühne beschäftigen solle, der dem HSV 120 Millionen aus seinen Corona-Übergewinnen angeboten hat. Boldt kann keinen negativen Einfluss von Kühne erkennen. Genervt ist Boldt aber vom Lob für Keeper Daniel Heuer Fernandes, der den HSV auf die Siegerstraße beim 3:2-Auswärtserfolg gegen Holstein Kiel brachte. Der Torwart hielt den HSV in den ersten zwanzig Minuten im Spiel, als Kiel zahlreiche Chancen liegen ließ. Das Lob für Fernandes deute auf zu viele Chancen des Gegners  hin, moniert Boldt. Der FC St. Pauli tut sich derzeit schwer. Das Spiel gegen den SV Sandhausen hätten die Kiezkicker für sich entscheiden müssen. Am Ende stand mit dem 1:1-Unentschieden das vierte Spiel in Folge ohne Sieg.
ndr.de, bild.de (HSV), mopo.de (Mopo)

Linke mit neuer Führung: Sabine Ritter und Thomas Iwan wurden mit jeweils um die 70 Prozent zu den neuen Hamburger LandessprecherInnen gewählt taz.de, twitter.ZaklinNastic
CDU sorgt sich um Grün: Seit 2015 seien 94 Hektar Hamburger Grünfläche versiegelt worden. Aber ok, auch ein bißchen für Einfamilienhäuser ndr.de
Wieder gebrochenes Wasserrohr: Diesmal traf es Haushalte am Eppendorfer Weg in Hoheluft ndr.de

Wetter heute: Wechselnd bewölkt bei zehn bis 21 Grad.
wetter.net

Θ ZAHL DES TAGES

500.000 Kubikmeter Schlick müssen weggebaggert werden, damit in Moorburg ein LNG-Terminal installiert werden kann. Darüber informierte Umweltsenator Jens Kerstan den Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck in einem dreiseitigen Brief, berichtet der NDR. Der Hamburger Grüne bittet den Berliner Grünen um Hilfe, denn neben dem Schlickproblem finde sich bislang auch kein Betreiber für die Anlage. Und die Planungskosten mit mehreren Millionen Euro könne Hamburg auch nicht tragen. Das wird Wirtschaftssenator Michael Westhagemann gerne hören, denn er hält von einem LNG-Terminal im Hafen wenig. Er will in Moorburg die Wasserstoff-Technologie nach vorne bringen. Hier soll Hamburg ein Importhafen werden und nun bereitet sich auch der Hamburger Bahnspediteur VAG auf den Transport des Gases auf Gleisen vor.
ardmediathek.de (Brief), faz.net (Bahn)

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Jetzt anmelden für das „Internationale Hafensymposium – The Future of Ports“ am 15. September ab 10 Uhr in der Handelskammer: Die Häfen als Rückgrat für internationale Warenströme stehen vor immensen Herausforderungen. Hamburg als größter deutscher Seehafen steht beispielhaft für das maritime Weiterentwicklungspotenzial, in Bezug auf Infrastrukturpolitik, den Chancen der Klimawende sowie der zunehmenden Digitalisierung. Wir sprechen mit internationalen Entscheidungsträgerinnen und -trägern des Hamburger Hafens. Unter anderem dabei sind Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher, Angela Titzrath, Rolf Habben Jansen sowie die Chefs der Häfen aus Antwerpen, Göteborg und Malaysia. Die Keynote hält Tim Power, Head of Maritime Advisors von Drewry Shipping Consultants. Programm und kostenlose Anmeldung finden Sie hier.

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

Kein Strom in der Ost-Ukraine: Nach vielen Verlusten von besetztem Land und dem Rückzug der russischen Truppen gelingt es noch, die Energie einzuschränken spiegel.de
Sarg in der schottischen Hauptstadt Edinburgh: Schotten nehmen Abschied von Queen Elizabeth II tagesschau.de

Θ STADT & LEBEN

Viele Angebote, um Trauer zu hinterlegen: Die HamburgerInnen haben nun eine weitere Möglichkeit ihre Trauer über den Tod von Queen Elizabeth II zu dokumentieren. Die Königliche Familie hat ein Online-Kondolenzbuch in das Netz gestellt. Mit etwas Glück kann die Mitteilung aus Hamburg, dann der Familie vorgelegt werden. Klassisch kann die Trauer in einem Buch im Rathaus verfasst werden, das anschließend der britischen Botschaft in Berlin übergeben werden soll. In der englischen Kirche am Zeughausmarkt liegt auch ein Buch aus. Es gibt aber auch Hamburger Stimmen, die den Tod der Königin für kritische Anmerkungen nutzen. Der Hamburger Historiker Jürgen Zimmerer weist Elizabeth eine persönliche Mitschuld am britischen Kolonialismus zu. Auch im Commonwealth und in ehemaligen Kolonien gibt es Kritik.
royal.uk, ndr.de (Trauer), rnd.de (Kritik)

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M-POINT TAGESTIPP! Heute: KULTUR! „Es ist unser Bestreben, zeitgemässe, publikumsfreundliche Opernformate zu entwickeln und zu präsentieren. Und dazu gibt es völlig neue, spannende Inszenierungen!“ so Yvonne Bernbom, Gründerin des OPERNLOFT im Alten Fährterminal am Hafen, „Überzeugen Sie sich doch am Besten selbst! Am Samstag, den 17.09. erleben Sie den Klassiker „La Traviata“ mit den Protagonisten Violetta und Alfredo in einer Darbietung mit Inspiration und Pepp!“. Kompakt, witzig auf den Punkt gebracht und doch nah am Thema, dass sind die professionell umgesetzten Opernfomate des Opernloft. Tickets und Termine auf der Website. Das Opernloft ist Mitglied im Unternehmernetzwerk M-POINT!

– Tatort-Kritik –
Altbekanntes ganz nett verpackt. Der Tatort aus Zürich bietet wenig Neues. Der böse Pharmakonzern will ein Medikament auf den Markt bringen, obwohl schwerwiegende Nebenwirkungen nicht auszuschließen sind. Die Anwältin der Firma gibt ihr Mandat ab, will an die Öffentlichkeit und wird wenig später umgebracht. Keine der Figuren birgt Überraschungen, ihr Handeln ist unlogisch oder kaum nachvollziehbar. Die falschen Fährten versickern. Die Auflösung ist dann auch erwartbar und entspricht der stereotypen Story. Optisch ist dieser Tatort gelungen. Nur macht das noch keinen guten Krimi.
Tatort-Experte: Henning Kleine, Chef vom Dienst, Sat.1 Landesstudio Hamburg

Restaurant-Tipp – Deutsche Kost in Altona: Das gemütliche Restaurant „Blaue Blume“ in der Hartkortstraße nennt sich selbst das „Wohnzimmer Altonas“. An urigen Holztischen in gemütlicher Atmosphäre kann man hier rustikale Gerichte mit Bratkartoffeln, Fisch und Fleisch zu günstigen Preisen genießen. Zehn Biere gibt es vom Fass. Gerade im Sommer ist die Atmosphäre in dem Biergarten sehr behaglich.
blaue-blume-hamburg.de

Italo-Svevo-Preis: Der Literaturpreis ehrt „literarische Spielarten des ästhetischen Eigensinns“. In diesem Jahr wird Gisela von Wysocki ausgezeichnet. Neben Essays und Romanen veröffentlichte sie zahlreiche Theaterstücke und Hörspiele. Ihre Werke wurden schon mit vielen anderen Preisen ausgezeichnet, darunter die Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung 2020. Zuletzt erschien ihr Buch „Der hingestreckte Sommer“. Um 19 Uhr im Literaturhaus.
literaturhaus-hamburg.de

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Hug the System: Bei der internationalen Digitalkonferenz NEXT treffen sich am 22.und 23. September 2022 auf der Hamburger Reeperbahn wieder über 1.000 digitale Entscheider*innen, Innovator*innen, Vordenker*innen und Kreative. Unter dem diesjährigen Motto „Hug the System“ diskutieren sie über die Technologietrends, die in den kommenden Jahren unser Leben prägen werden und die neuen Realitäten, auf die sich Nutzer wie Unternehmen jetzt schon einstellen müssen. Im Fokus: das Paradoxon von Veränderung und Kontinuität – Systeme sichern ihren Fortbestand nur durch Veränderung.
Mehr Informationen: nextconf.eu

Θ FOFFTEIN

Ameise wieder geklaut: Erneut wurde das Kunstwerk an der Elbchaussee zur Erinnerung an die bekannten Ringelnatz-Verse beschädigt. Eine der beiden Ameisen, die neuere, wurde wieder entwendet. Kein Denkmal muss in Hamburg so oft neu eingeweiht werden. Die Kupferplatte ist immerhin weiter da, auf der zu lesen ist: „In Hamburg lebten zwei Ameisen, die wollten nach Australien reisen. Bei Altona auf der Chaussee, da taten ihnen die Beine weh. Und da verzichteten sie weise, dann auf den letzten Teil der Reise.“
ndr.de

Heute wird der Hamburger Handwerkspreis verliehen. Kommen Sie gut in die Woche und wir wünschen Ihnen einen schönen Montag.

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