Ist die Bornplatz-Synagoge solide finanziert? Razzia in der Blauen Moschee, Dauernder Baustopp bei Elbtower, Debatte um das Gendern

Guten Morgen: Gotteshäuser. *

Θ HAMBURG

– Leitartikel –
Ist die Bornplatz-Synagoge solide finanziert? Der Haushaltsausschuss des Bundes hat 13,2 Millionen Euro für  die Jahre 2024/25 bereit gestellt, um einen Architektur-Wettbewerb zu finanzieren. Die Zusage freut die jüdische Gemeinde. Der Bund hatte indes vor drei Jahren schon 65 Millionen Euro für den Bau der Synagoge zugesagt. Das soll nach Ansicht des Grünen-Bundestagsabgeordneten in Eimsbüttel, Till Steffen, allerdings eher eine politische Willenserklärung gewesen sein, die haushalterisch gar nicht verankert ist. Für die aktuellen 13,2 Millionen Euro mussten er und wohl auch die SPD-Kollegen Metin Hakverdi und Niels Annen kämpfen. Kein Geld für jüdische Belange wäre ein schlechtes Zeichen in diesen Tagen gewesen, musste wohl argumentiert werden. Allerdings wirft das die Frage der Finanzierung des dem Wettbewerb folgenden Baus auf, zumal der Bund nach dem Haushaltsdesaster in dieser Woche ja viel sparen muss in der Zukunft.
abendblatt.de, twitter.BornplatzHH (2023), hamburg.de (2020)

Das ist on top
Das Büro des SPD-Bundestagsabgeordneten Metin Hakverdi sieht die 13,2 Millionen Euro als Zugabe zu den „grundsätzlich“ bereit gestellten 65 Millionen Euro an, die es laut dem Grünen Till Steffen im Haushaltsplan nicht wirklich gibt. Sonst hätte das Geld für den Planungsfortschritt ja dort bei Bedarf abgefordert werden können – Die Haushaltspolitik der Ampel wird sich auf das Wochenende freuen.

Razzia in der Blauen Moschee: Das Bundesinnenministerium hat am Donnerstag das Islamische Zentrum Hamburg an der Außenalster durchsuchen lassen. Dabei stellten die Beamten zahlreiche Unterlagen sicher, die belegen sollen, dass in der Blauen Moschee für das Regime im Iran gearbeitet wird. An der Planung der geheimen Aktion, die weitere Objekte in Hamburg, aber auch im Bund betraf, waren nur besonders vertrauenswürdige Beamte beteiligt. Dennoch ist es erstaunlich, wie viele Journalisten morgens um 5.30 Uhr um die Alster joggen. SPD-Innensenator Andy Grote begrüßte die inszenierte Aktion, die hoffentlich das baldige Ende des IZH bedeute. Auch die CDU sieht sich in ihrer langjährigen Forderung nach einer Schließung bestätigt.
twitter.PhilippWoldin, welt.de, ndr.de, abendblatt.de

Die unterstützen die Hisbollah.
Innensenator Andy Grote will das IZH loswerden.
twitter.tagesthemen

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„MAN & MINING“ Der Abbau mineralischer Rohstoffe führt angesichts einer schnell wachsenden Weltbevölkerung und deren steigenden Konsumbedürfnissen zu immer größeren ökologischen, ökonomischen, politischen und sozialen Problemen mit globalen Auswirkungen. Insbesondere nicht nachhaltige Abbaupraktiken führen zu massiven Belastungen. Die Ausstellung „MAN & MINING“ zeigt ab heute im Museum der Arbeit anhand verschiedener künstlerischer Positionen die Bedingungen des gegenwärtigen Ressourcenabbaus und dessen Folgen für die im Bergbau beschäftigten Menschen vor allem im globalen Süden. Kunstinstallationen, Foto- und Videoarbeiten zeigen die Asymmetrien des weltweiten Rohstoffabbaus und die konkreten Folgen für die Menschen im Globalen Süden.
shmh.de

Längerer Baustopp am Elbtower: Medienberichten zufolge benötigt der Immobilienentwickler Signa kurzfristig zwei Milliarden Euro, um die weltweiten Geschäfte weiterführen zu können. Das Interesse der Investoren, dem österreichischen Unternehmer René Benko frisches Geld zu geben, soll indes verhalten sein. Es könnte eine interessante öffentliche Sitzung des Haushaltsausschusses der Bürgerschaft am Freitag um 14 Uhr werden, wenn es um die Situation an den Elbbrücken geht. Für den Senat, die Stadtentwicklungsbehörde und die HafenCity GmbH ist die Situation schwierig. Der noch kurze Olaf-Scholz-Gedächtnisturm ist ihr Sorgenkind und sie können derzeit wenig tun. Der Baufortschritt ist trotz Baustopp noch nicht zu beklagen und wenn Signa kein Geld zum Bauen hat, hat sie auch kein Geld für Vertragsstrafen.
finanzmarktwelt.de, hamburgische-buergerschaft.de, abendblatt.de

Warnung vor dem Derby: Die Fan-Organisation HSV Supporters hat darauf hingewiesen, dass es aufgrund der speziellen Einlasskontrollen am Millerntorstadion zu Problemen beim Derby am 1. Dezember kommen könnte. Zu viele Menschen auf engem Raum würden auf zu viele defekte Ticketscanner treffen. Um das Problem kurzfristig zu lösen, fordern die HSV-Fans einen früheren Einlass um die Situation zu entzerren. Der FC St. Pauli hat sich zu den Vorschlägen noch nicht geäußert. Bei aller Anerkennung für das sportliche St. Pauli muss man konstatieren, dass das Millerntorstadion zunehmend zum Ort der gewalttätigen Auseinandersetzung unter Fans geworden ist. Die Kiezkicker treffen derweil am Freitag zu einem Testspiel bei Eintracht Braunschweig ein.
mopo.de, twitter.hsv_sc, fcstpauli.com

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Unsere Aufgabe ist es, die Menschen in Hamburg zusammenzubringen.
In „Wie ist die Lage?“ erzählt Maryam Blumenthal, Landesvorsitzende der Grünen, von der Verbindung von Weltgeschehen und Landespolitik. Außerdem spricht sie über den Konflikt zwischen dem Iran und Israel.
Kunst am Arbeitsplatz kann ein spannender Baustein für Austausch sein.
Add art möchte Unternehmen dazu anregen, sich mit Kunst zu beschäftigen. Geschäftsführer Hubertus von Barby erklärt im Podcast, was Kunst am Arbeitsplatz bewirken kann und warum Kunstsammlungen nicht zwingend ein Konzept brauchen.
Alle Folgen „Wie ist die Lage?“ hören Sie hier und von Montag bis Freitag um 12 Uhr bei ahoy radio.

Man gewöhnt sich: Auswirkung des geplanten Streiks der Deutschen Bahn überschaubar abendblatt.de
Hamburg-Bremen: Bahnstrecke nach Unfall mit ICE weiter gesperrt mopo.de
Spaltung in Nord: Wegen versagter Trauerarbeit zieht Linke unter Protest aus Bezirksversammlung abendblatt.de

Wochenend-Wetter: Freitag und Sonnabend bewölkt bei null bis fünf Grad. Am Sonntag bis zu elf Grad und Schauer sind möglich wetter.net

Θ ZAHL DES TAGES

19 obdachlose Menschen in Hamburg sind bislang beim Projekt „Housing first“ mit einer sicheren Wohnung versorgt worden. Das Testprojekt laufe gut an, wurde erklärt. Die Idee dahinter ist, dass sich alle Probleme mit einer Basis besser lösen lassen, als auf der Straße. Die Initiative findet auch Anklang bei der nicht immer unumstrittenen Wohnungsgesellschaft Vonovia, die zwanzig der dreißig geplanten Wohnungen bereit stellen will, von denen Acht schon bereit stehen.
ndr.de

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Social Media Day: Durch Social Media entstehen neue Wege der Kommunikation, die sich zwar grundlegend von den klassischen Medien unterscheiden, diese jedoch crossmedial ergänzen. Der Social Media Day am 23. November vermittelt die breitgefächerten Möglichkeiten der sozialen Medien und wie diese wirkungsvoll von Unternehmen einsetzt werden können – je nach Bedarf und Notwendigkeit. Mehr Informationen: hamburgmediaschool.com

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

Essengehen wird teurer: Mehrwertsteuer wird wegen klammer Staatskasse ab Januar 2024 wieder 19 Prozent betragen tagesschau.de

Europa – von Wolf Achim Wiegand

Da wächst kein Gras mehr: Das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat darf in der Europäischen Union weitere zehn Jahre benutzt werden – mit Einschränkungen. Das hat die EU-Kommission angekündigt. Zu den Auflagen für das in der Landwirtschaft verbreitete Mittel gehört ein mindestens fünf Meter breiter Pufferstreifen zu unbehandelten Pflanzen. Außerdem bekommen die Mitgliedstaaten mehr Regelungsrechte. Der deutsche Agrarminister Cem Özdemir (Grüne) wollte die Zulassung auslaufen lassen, weil es Streit über angeblich krebserregende Wirkungen und Umweltgefahren gibt. Wirken tut das Totalherbizid gut: Wo es versprüht wird, wächst kein Gras, Strauch oder Moos mehr.
germany.representation

Sozialdemokraten in Not: Die europäischen Sozialdemokraten haben Probleme, eine attraktive Spitzenperson für die Europawahl im kommenden Juni zu finden. Zwei Anwärter sind schon abhanden gekommen: Portugals Regierungschef António Costa (62) tritt zurück, weil in seinem Umfeld wegen Korruption ermittelt wird. Und Finnlands Ex-Ministerpräsidentin Sanna Marin (38) hat sich aus der Politik ins Privatleben zurückgezogen. Ob der ehemaligen Bundesjustizministerin Katarina Barley (54) das europaweite Kräftemessen mit der wohl wieder kandidierenden Amtsinhaberin Ursula von der Leyen (65) und damit einer zweiten Deutschen zugetraut wird, ist fraglich.
fr.de

Tiktok tickt aus: Die chinesischen Betreiber der Kurzvideoplattform Tiktok sind sauer auf die Europäische Union. Wenige Stunden vor Fristablauf legten sie bei der EU-Kommission Einspruch gegen die Einstufung als sogenannter „Torwächter“ ein. In diese Kategorie fallen besonders große Internetfirmen, die zum Schutz der Verbraucher verschärfte Auflagen erfüllen müssen. Das vor allem bei Jugendlichen beliebte Tiktok bestreitet in diese Kategorie zu fallen. Die Großkonzerne Microsoft, Amazon und Google haben ihre Einordnung akzeptiert, während Facebook sich wie Tiktok dagegen sperrt.
handelsblatt.com

Θ STADT & LEBEN

Debatte um das Gendern: Nachdem das Volksbegehren gegen das Gendern die erste Hürde genommen hat, muss sich nun die Bürgerschaft mit dem Antrag befassen, der die geschlechtergerechte Sprache im amtlichen Sprachgebrauch verbieten will. Senat und Bürgerschaft lehnen das Verbot ab, doch die Initiative bekommt Rückenwind, meint Abendblatt-Stimme Matthias Iken. Grund sei der Rückzug der umstrittenen Protagonistin Sabine Mertens, deren anti-queeres Weltbild das Hamburger Tagesjournal besonders kritisiert hatte. Die jetzigen Vertreter der Position argumentierten mit Argumenten, die durchaus ihre sprachliche Berechtigung hätten. Iken verweist auch auf Überlegungen in Hessen, wo CDU und SPD bereits auf Gendern in der (cis) Flitterphase verzichten. Dies stößt allerdings bei Journalisten auf Protest.
abendblatt.de, spiegel.de

Restaurant-Tipp – Ein Stück Italien im Harburger Hafen! Das Geheimnis des authentisch italienischen Geschmacks liegt zum großen Teil darin, dass im Silo 16 fast ausschließlich original italienische Produkte verwendet werden. Seine frischen Kräuter züchtet der Küchenchef aber lieber direkt vor der Tür. Auf der überdachten Terrasse finden bis zu 60 Gäste Platz, die hier den direkten Blick aufs Wasser genießen. Die erfrischende Empfehlung des Hauses dazu lautet: hauchdünne Flammpizza mit Amalfizitrone. Alternativ gibt es außerdem Gerichte mit Showeinlage. Pasta aus dem Parmesanlaib, Crêpe Suzette oder Tatar vom Fassone-Rind werden live am Tisch zubereitet.
genussguide-hamburg.com

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Menschenrechte, Terror, Flüchtlinge. Deutschland und Afghanistan zwei Jahre nach der Machtübernahme der Taliban: Nach dem Abzug der NATO-Truppen aus Afghanistan ist die Lage dort so schlimm wie seit Jahrzehnten nicht mehr: Unterdrückung von Frauen und Minderheiten, schwere Menschenrechtsverletzungen, Hunger, Armut, Terror. Wie sollten sich Deutschland und die EU gegenüber den Taliban verhalten?  Diskussionsgäste: Die afghanische Journalistin Sahar Reza, der Bundestagsabgeordnete und außenpolitische Sprecher der FDP-Fraktion Ulrich Lechte und der Aktivist Edris Abasi. Online um 19 Uhr. Infos und Anmeldung: shop.freiheit.org

Kurdophone in der Elbphilharmonie: Das Kurdistan-Festival feiert ein Wochenende lang die Vielfalt und Lebendigkeit der kurdischen Musik in der Elbphilharmonie. Den Anfang macht das Wiener Ensemble Kurdophone heute im Kleinen Saal. Die fünfköpfige Band verbindet die Eleganz persischer Kunstmusik mit Einflüssen aus Jazz, Rock und zeitgenössischer Klassik. Der melancholisch-dunkle Gesang in der kurdischen Sprache Kalhori und im Gorani Dialekt wird von traditionellen Instrumenten, wie der der kurdisch-persischen Langhalslaute Tembur und der iranischen Stachellaute Kamantsche begleitet, aber auch das Elbphilharmonie-Stamminstrumentarium vom Piano über Violine und Kontrabass bis zum Schlagzeug kommt zum Einsatz. Um 18 Uhr in der Elbphilharmonie.
hamburg.de

Θ FOFFTEIN

Aufsteiger des Jahres: So ordnet eine finanzierte Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln die Hansestadt Hamburg ein. Ein Grund sind unter anderem die hohen Mieten. Hamburg belegt auch eine Spitzenposition beim Ranking des Branchenverbands Bitkom. Bestnoten gibt es bei Gesellschaft und Bildung sowie Mobilität. Die Erhebung zur Mobilität muss indes ein paar Tage älter sein.
abendblatt.de, hamburg-news

Heute ist der World Peace Day. Kommen Sie gut durch den Freitag und wir wünschen Ihnen ein schönes Wochenende. Am Montag lesen wir uns wieder.

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