KW 27: Seyran Ates wird mit dem Tode bedroht, Polizei und Feuerwehr wollen mehr Lohn, Schlägereien

Liebe Leser, es war nicht zu erwarten, dass Seyran Ates nur Glückwünsche und Dankeskarten bekommen würde, als sie ihre Vision von einer liberalen Moschee mitten in Berlin verwirklichte. Die hetzerischen Kommentare in den Sozialen Medien und die massenhaften Todesdrohungen, die sie auf privatem Wege erhält, sind dennoch erschreckend. Doch bestätigen diese Ausfälle auch: Frau Ates hat einen wichtigen und offenbar längst überfälligen Beitrag hin zu einer offenen und aufgeklärten Gesellschaft geleistet. Danke dafür! Viel Spaß beim Lesen!

\ MITTE AKTUELL /

Ibn-Rushd-Goethe-Moschee: Seyran Ates unter verstärktem Polizeischutz. Im Juni eröffnete die Anwältin Seyran Ates in Berlin die erste liberale Moschee Deutschlands in Moabit. Neben großer Unterstützung wird sie nun auch vielfach beleidigt und bedroht. Sie hat seit der Eröffnung knapp 100 Morddrohungen erhalten. Die Frauenrechtlerin lebt seit vielen jahren mit aDrohungen und Anfeindungen durch radikale Muslime aber auch durch Islamfeinde. 1984 wurde sie Opfer eines Attentats, bei dem sie lebensgefährliche Verletzungen davontrug. spiegel.de

Demo auf dem Potsdamer Platz: Polizei und Feuerwehr wollen mehr Lohn. Die Beamten sind am Donnerstagmorgen auf die Straße gegangen, weil Berlin seit Jahren im bundesweiten Vergleich Schlusslicht in der Besoldungstabelle ist. Ein Berliner Polizeikommissar verdient genau 2.055,92 Euro Brutto weniger im Jahr als sein durchschnittlicher Kollege in Deutschland und 4.411,94 Euro weniger als der Kollege beim Bund. Parallel findet im Plenum des Berliner Abgeordnetenhauses die zweite Lesung des Entwurfs zur Erhöhung der Beamtenbesoldung statt. Doch der Entwurf sei ein „Schlag ins Gesicht“, die vorgesehene Erhöhung viel zu gering, wie die Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Kerstin Philipp, betont. morgenpost.de

Der Deutsche Gewerkschaftsbund will umziehen. Vom Hackeschen Markt in einen Neubau in der City West. Das neue Gebäude soll 70 bis 80 Millionen Euro kosten. morgenpost.de
Wedding: Bombe bei Bauarbeiten gefunden. Bei Bauarbeiten in der Lynarstraße im Sprengelkiez  wurde am Mittwoch eine Bombe gefunden. Das teilte die Polizei auf Twitter mit um kurz darauf Entwarnung zu geben. tagesspiegel.de
Bäume werden fallen. Und zwar an der Louise-Schroeder-Sporthalle, in der Travemünder Straße sowie im Volkspark Rehberge und im Goethepark. Was muss, das muss.

Schlägereien. In einem Nachtlokal in der Eichhornstraße wurden am frühen Sonntagmorgen vier Personen von schätzungsweise 20 bis 25 Personen attackiert. Die Angreifer sollen die Vier geschlagen und getreten haben, der Grund für den Angriff ist unbekannt. Drei der Opfer mussten mit Kopfverletzungen ins Krankenhaus. Einen Tatverdächtigen konnte die Polizei stellen. Am Mittwochmorgen kam es dann am Alexanderplatz zu einem weiteren Vorfall. Ein 19-Jähriger hatte wohl einem 33-Jährigen den Rucksack stehlen wollen, woraufhin es zur Schlägerei zwischen sechs Männern kam. Alle sechs wurden vorläufig festgenommen. berlin.de/polizei/ (Schlägerei in Tiergarten), berlin.de/polizei (Schlägerei am Alex)

Fahnung: Einbruch ins Bode-Museum. Wir erinnern uns: Am 27. März wurde die 100-Kilo schwere Goldmünze „Big maple leaf“ aus dem Bode-Museum gestohlen. Die Münze mit einem Materialwert von 3,8 Millionen Euro bleibt verschwunden. Von den Tätern allerdings gibt es Video-Aufnahmen, die die Polizei nun veröffentlicht hat. Darauf ist zu erkennen, wie drei schwarz gekleidete Gestalten in der Tatnacht gegen 3 Uhr den S-Bahnhofs Hackescher Markt durchqueren und peinlichst darauf achten, ihre Gesichter verdeckt zu halten. Auch Fotografien der zurückgelassenen Gegenstände haben die Ermittler nun veröffentlicht. Toi, toi, toi! berlin.de/polizei

Ausbau der U5 verzögert sich. Denn es stellt sich heraus, dass die Statik der fast 100 Jahre alten Konstruktion zu schwach ist. Betroffen ist der U-Bahn-Tunnel unter der Rathausstraße am Alexanderplatz. Die notwendigen Bauarbeiten zur Stützung des Tunnels verzögern den geplanten Ausbau voraussichtlich um ein halbes Jahr. Auf den Eröffnungstermin der Strecke vom Alexanderplatz zum Brandenburger Tor Ende 2020 wirke sich dies aber nicht aus, heißt es von Seiten der BVG. Außerdem stellte das Unternehmen klar, dass keine akute Einsturzgefahr bestand. tagesspiegel.de

\ ZAHL DER WOCHE /

Am 6. Juli 1957 eröffnete im Hansaviertel die Internationale Bauausstellung. Die Hochhäuser, die im Rahmen dieses „kühnen Experiments“ entstanden, werden bis heute bewohnt. deutschlandfunkkultur.de/

\ STADTLEBEN /

Mauermuseum: Brunnen im Keller wird zugänglich gemacht. Die Anlage aus dem Jahr 1820 wurde bei Umbauten zufällig entdeckt  und kann seit Mittwoch von Besuchern betrachtet werden. Als eine „sehr positive Überraschung“ bezeichnete Museumschefin Alexandra Hildebrandt den historischen Fund. Das Entstehungsjahr des Brunnens wurde anhand der Bauakten des Hauses ermittelt. Es handelt sich demnach um den ältesten Brunnen in der Friedrichstraße. Bei den nun schon einigen Monaten andauernden archäologischen Untersuchungen wurde festgestellt, dass die eigentliche Pumpstation bereits aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts stammt. morgenpost.debz-berlin.de

Gastro-Kritik: Richwater & Mitchell. Die britische Küche kann sich keinen besodners guten Rufs rühmen. Das Restaurant in der Wiclefstraße 30 in Moabit will das ändern. Möglichst vorurteilslos ließ sich Matthias Bieder bewirten. Ihm gefiel direkt die freundliche Atmosphäre. Die Vorspeisen nennt er ein Geschmackserlebnis. Doch die Hauptgänge waren nicht perfekt. Der  Lammrücken hätte etwas blutiger, der geschmorte Schweinebauch etwas reichhaltiger sein können. Außerdem fehlte Ginger Ale auf der Karte. Dennoch lautet sein Fazit: well done! bz-berlin.de

Alexanderplatz: Polizei will mehr Präsenz zeigen. Schon jetzt zeigt sich die Polizei  verstärkt am Umsteigebahnhof und Kriminalitäts-Hot-Spot. Bald soll eine externe Wache für mehr Sicherheit sorgen. „Wir rechnen noch in diesem Jahr mit der Errichtung“, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch. Derzeit warte die Behörde auf die Baugenehmigung der sogenannten Kombiwache von Berliner Polizei, Bundespolizei und Ordnungsamt. Das 70 Quadratmeter große Gebäude soll in der Nähe des Berolinahauses entstehen, das gegenüber dem Einkaufszentrum Alexa liegt. bz-berlin.de

An Evening with Jazz Institut Berlin. Es spielen Chris Dahlgren, das Peter Weniger Duo und das JIB Anthony Braxton Ensemble. Auf Spendenbasis. Sonntag, 9. Juli, 20 Uhr in der Kunstschlot Fabrik. kunstfabrik-schlot.de
Event: Maracujá vs. Fruits. Im Rahmen der Berlin Food Art Week wird hier Essensfreude und Musik zusammengebracht. „Bring your favorite fruit and lets Jam.“ Mittwoch, 12. Juli, 19 Uhr im ACUD MACHT NEU. acudmachtneu.de

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Ich traue mich nicht mehr allein aus dem Haus.
Die Anwältin, Frauenrechtlerin, Muslimin und Moschee-Gründerin Seyran Ates beschreibt ihren Alltag.
tagesspiegel.de

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