Senat sorgt sich um Insolvenzen, Digitales Hamburg, Bürgerschaft hilft HSV nicht, Reeperbahn Festival startet

Guten Morgen: Die Uhr tickt. *

Θ HAMBURG

Finanzsenator will Insolvenzantragspflicht aussetzen: Viele Betriebe benötigen angesichts der Energiepreiskrise schnelle Hilfe, hat Finanzsenator Andreas Dressel erkannt. Die bedrohliche Lage zeige auf der Unternehmer-Uhr oft eher fünf nach Zwölf statt fünf vor Zwölf. Im Insolvenzrecht ist die Unterscheidung relativ bedeutsam, deswegen denkt die Bundes-SPD über die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht nach. Hamburg hadert derweil wie viele Bundesländer mit dem Entlastungspaket des Bundes, das Hamburg bis 2027 etwa 2,3 Milliarden Euro kosten wird. Wann die Betriebe und Bürger mit welcher Hilfe rechnen können, ist zumeist noch ungeklärt. Hamburg will weitere Landesmittel in Höhe von 125 Millionen Euro als Notfallfonds Energiekrise ausschütten. Auch hier sind die Modalitäten der Hilfszahlungen noch völlig offen.
welt.de, ndr.de, abendblatt.de, rp-online.de

Bund und Länder müssen sich jetzt bitte rasend schnell auf ein einvernehmliches Vorgehen einigen.
Der Präsident der Handwerkskammer Hamburg, Hjalmar Stemmann hatte vergebens gehofft, dass schon am Dienstag der Startschuss für Entlastungen aus dem Hamburger Notfallfonds fallen würde.
welt.de

Gaspreis deckeln: Dafür will die Linke in der Aktuellen Stunde der Bürgerschaft plädieren, um die wirtschaftliche Not der betroffenen HamburgerInnen zu lindern. Das ist derzeit der kleine Nenner aller gesellschaftlichen Akteure. Auch die Saga spricht sich dafür aus. Zur Finanzierung der Maßnahmen will die Linke nun das Steuerprivileg für Reedereien aufheben. Wobei Hamburg sich nicht beklagen kann, denn als Hapag Lloyd-Gesellschafter lässt es sich davon auch recht gut profitieren. Die AfD will anschließend über die zahlreicher werdenden Geflüchteten debattieren, deren Unterbringung Hamburgs Kapazitäten an ihre Grenzen bringen. Zudem wird sich von rechts gegen den Fortbestand des Staatsvertrags mit den islamischen Gemeinden und für den Behalt der erbeuteten Benin-Bronzen ausgesprochen. Es könnte eine ganz lebhafte Sitzung werden.
hamburgische-buergerschaft.de (Livestream ab 13.30 Uhr)

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Bezahlbares Wohnen in Hamburg“ – Mit welchen politischen Strategien kann Hamburg dieses Ziel (noch) erreichen? Die Friedrich-Ebert-Stiftung lädt ein zum direkten Gespräch darüber mit Dr. Peter Tschentscher am Donnerstag, den 22.09.22 um 18.30 Uhr in der Katholischen Akademie. Bezahlbares Wohnen zu gewährleisten, ist eine große und komplexe Aufgabe für unsere Stadt. Wir fragen den Bürgermeister, wie die internationalen Krisen die Hamburger Wohnungspolitik beeinflussen und wie der Senat drohende negative soziale Konsequenzen abmildern kann. Moderation: Kristina Läsker, Wirtschaftsjournalistin. Anmeldung: fes.de

Der letzte Gründer geht: Matthias Schrader legt überraschend die Führung der internationalen Digital-Unternehmensberatung Accenture Song nieder. Schrader hatte die Hamburger Agentur SinnerSchrader 2017 an die irische Gesellschaft verkauft und dann die Gesamtleitung vor Ort übernommen. Mitgründer Oliver Sinner war schon länger ausgeschieden. Schrader wiederum erwarb 2018 die Werbeagentur Kolle Rebbe, um das Portfolio von Accenture zu optimieren. Deren Gründer Stefan Kolle war zuvor überraschend gestorben. Mitgründer Stephan Rebbe war schon länger ausgeschieden. Die Entscheidung von Schrader wird auch Auswirkungen auf die Digital-Konferenz NEXT haben, die ab Donnerstag parallel zum Reeperbahn Festival stattfindet. Schrader hatte das internationale Format mitentwickelt.
turi2.de, nextconf.eu

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Hamburg@work feiert 25-jähriges Jubiläum mit dem Future Summit: „RE:DESIGN! DIGITAL TRANSFORMATION“ – Am 22. September 2022 lädt Norddeutschlands größtes Digital-Netzwerk Hamburg@work Fach- und Führungskräfte aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zu einer hochkarätigen Zukunftskonferenz auf die Cap San Diego. Diskutiert werden die Auswirkungen technologischer Transformation auf Gesellschaft, Umwelt, Wirtschaft und Sicherheit. Zu den Speakern gehören Kanzleramtsminister Wolfgang Schmidt, Hamburgs Kultur- und Mediensenator Dr. Carsten Brosda und Dalith Steiger, Co-Founderin von Swiss Cognitive. Weitere Informationen und Tickets unter: digitalcluster.hamburg

Smart City: Hamburg ist nun schon zum vierten Mal in Folge zur smartesten Stadt in der digitalen Welt vom Branchenverband Bitkom gekürt worden. So wird die „Versorgung mit Glasfaser- und öffentlichem WLAN-Netz, bei der smarten Verkehrssteuerung und in der Digitalisierung der Verwaltung“ gelobt, freut sich Bürgermeister Peter Tschentscher, der zum Thema Verwaltung gleich noch einen nachlegen ließ. Innerhalb Hamburgs können sich nun nicht gebundene Menschen ohne Nachwuchs nach einem Umzug online ummelden. Das Tool soll anschließend bundesweit ausgerollt werden.
hamburg.de, mopo.de

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Das Erfolgsrezept der Digitalisierung: Schritt für Schritt, immer ein bisschen weiter.
Unternehmen müssen die Lösungen mit den strategischen Zielen abstimmen, aber auch die innovativste Technologie ist auf funktionierende interne Prozesse und geschulte Mitarbeiter angewiesen.
Warum die KCI Group Hamburg?
Weil nicht nur die Plattform-Technologie den Unterschied ausmacht, sondern wir, mit unserer kreativen Intelligenz, die Umsetzung anpacken. Das kann auch dazu führen, neue Geschäftsmodelle zu ermöglichen.
Veränderung kann so einfach sein. Mehr Informationen: kci-group.de

Werben mit Wasserstoff: Bei der in München anstehenden Immobilien-Messe EXPO REAL, präsentiert sich die Hansestadt erstmals als Stadt mit einer Wasserstoffzukunft. Die City soll Chancen und neue Arbeitsplätze für Menschen schaffen, die dann eine Wohnung brauchen, deren Energiebilanz in Zukunft vom Wasserstoffökosystem bestimmt werden wird. Unter dem Dach der Wirtschaftsförderung Hamburg Invest werden sich insgesamt 60 Hamburger Unternehmen auf der Messe präsentieren. Darunter auch einige sogenannte Proptechs, deren Ansinnen die Disruption der Branche ist. Zur Immobilien-Leistungsschau präsentiert Hamburg Invest zudem ein neues Immobilienportal für Gewerbeimmobilien.
hamburg.de, invest-immobilien.hamburg

Luft für HSV-Finanzvorstand wird dünner: Die Telekom will angesichts der Krise in der Führungsetage des HSV die Werbe-Kooperation beenden. Auch die Bürgerschaftsfraktionen wollen Thomas Wüstefeld kein Geld mehr geben oder dafür bürgen. Sein Anliegen ist es, die Stadt als Bürge für 13 Millionen Euro zu gewinnen, die der HSV noch für die Sanierung des Stadions benötigt. Am Donnerstag will Wüstefeld im Haushaltsausschuss der Bürgerschaft für sein Begehren werben, was wohl scheitern wird. Das Fachorgan „Kicker“ empfiehlt dem HSV, sich besser von Wüstefeld zu trennen. Derweil hat der FC St. Pauli sportliche Sorgen. Die saisonübergreifende Punkteausbeute in diesem Jahr ist die eines Absteigers und Trainer Timo Schultz fehlen bislang die zündenden Ideen, sich aus der Misere zu befreien.
90min.de, abendblatt.de, kicker.de (HSV), abendblatt.de (FCSP)

Du kannst beim Fußball gut oder schlecht performen, aber du kannst nicht intransparent sein, wenn du die Stadt um Geld bittest, #HSV.
Die Co-Fraktionsvorsitzende der Grünen in der Bürgerschaft, Jenny Jasberg sieht wenig Chancen, dass die Stadt dem HSV weiteres Geld bereit stellt.
twitter.jenny_jasberg

Sport mahnt Hilfen an: Vereine in Sorge um Hallenbetrieb, ob der Energiepreise hamburger-sportbund.de
Tennis am Rothenbaum hat Zukunft: Lizenz für Herrenturnier für 15 Jahre gesichert abendblatt.de
Lange Haftstrafen: Sieben Männer hatten drei Tonnen Kokain geschmuggelt ndr.de

Wetter heute: Bewölkt und trocken bei fünf bis 18 Grad.
wetter.net

Θ ZAHL DES TAGES

500 Millionen Euro soll die Jacht „Dilbar“ wert sein, die kurz nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine aufgrund der Sanktionen im Hamburger Hafen still gelegt wurde. Das 156 Meter lange Schiff gehört mutmaßlich dem russischen Oligarchen Alischer Usmanow. Die Luxusjacht lag zum Zeitpunkt der Maßnahme wegen Wartungsarbeiten bei Blohm+Voss. Die Werft macht damit kein gutes Geschäft. Das Schiff muss teuer erhalten werden, was allerdings derzeit niemanden in Rechnung gestellt werden kann. Zudem belegt das nutzlose Schiff ein Dock. Das hat nun eine Ende. Die Yacht wurde in der Nacht als sogenanntes „totes Schiff“ über die Elbe zur Lürssen Werft nach Bremen geschleppt, um Platz in Hamburg zu schaffen.
ndr.de

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

Scholz wirft Russland blanken Imperialismus vor: Russlands Präsident Wladimir Putin zerstöre mit dem Angriffskrieg nicht nur die Ukraine, sondern ruiniere auch sein eigenes Land, sagte der Kanzler bei seinem ersten Auftritt in einer Generaldebatte der Uno-Vollversammlung. Die russischen Kriegsverbrechen müssten geahndet werden. Scholz sagte der Ukraine weitere Unterstützung zu, auch in Form von Waffenlieferungen. Putin werde seinen Krieg und seine imperialen Ambitionen nur aufgeben, wenn er erkenne, dass er den Krieg nicht gewinnen könne. faz.net, zdf.de, rnd.de

Scholz verurteilt geplante Scheinreferenden in besetzten Gebieten: So etwas werde man nicht akzeptieren, sagte der Kanzler in New York. Vertreter der von prorussischen Separatisten ausgerufenen Volksrepubliken Luhansk und Donezk und der besetzten Regionen Cherson und Saporischschja hatten zeitnahe Beitrittsreferenden angekündigt. Die EU, UN, Nato und die USA verurteilten die angekündigten Abstimmungen ebenfalls. Die Ukraine reagierte gelassen. Weder die Pseudoreferenden noch die hybride Mobilmachung würden etwas ändern, schrieb Außenminister Dmytro Kuleba auf Twitter. Die Ukraine werde weiter ihr Gebiet befreien. Der Kreml hat sich noch nicht selbst zu den Referenden geäußert. An diesem Mittwoch soll Russlands Präsident Putin sich an sein Volk wenden. tagesschau.de, zeit.de, tagesspiegel.de, derstandard.at

Guterres fordert Besteuerung von Übergewinnen von Energieunternehmen: Die Erlöse sollten für den Kampf gegen die Klimakrise eingesetzt werden sowie Menschen zugutekommen, die unter steigenden Lebensmittel- und Energiepreisen litten, sagte der UN-Generalsekretär zum Auftakt der 77. Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York. tagesschau.de

Slowenien und Deutschland einig über Ringtausch: Der slowenische Ministerpräsident Robert Golob teilte nach einem Telefonat mit Kanzler Olaf Scholz mit, dass Slowenien 28 alte Kampfpanzer des Typs M-55S an die Ukraine abgibt und im Gegenzug 35 schwere Militärlastwagen und fünf Tankwagen aus Deutschland erhält. Das Telefonat wurde von einem Sprecher der Bundesregierung bestätigt. FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann hat Scholz vor dessen UN-Rede aufgerufen, die Zurückhaltung Deutschlands bei Panzerlieferungen an die Ukraine zu erklären. t-online.de, zeit.de

Europäischer Gerichtshof: Deutsche Regelung zur Vorratsdatenspeicherung verstößt gegen EU-Recht spiegel.de
Energiekonzern: Uniper wird wohl verstaatlicht br.de
Gasumlage: Wirtschaftsminister Robert Habeck hat offenbar finanzverfassungsrechtliche Bedenken zeit.de
Weltkindertag: Familienministerin Lisa Paus ruft zum Kampf gegen Kinderarmut auf merkur.de

Θ STADT & LEBEN

World Press Photo 2022: Ab Mittwoch werden wieder die besten internationalen Pressefotografien gezeigt. Die Themen des größten und renommiertesten Wettbewerbs dieser Art reichen von Politik bis zu Alltag. Tier- und Sportlerbilder wurden hingegen seit diesem Jahr ausgeschlossen. Der Hauptpreis geht an Amber Bracken, deren Bild „Kamloops Residential School“ an die über 200 indigenen Kinder erinnert, deren Gräber in Kanada entdeckt wurden. Die Magazine GEO und STERN präsentieren die Ausstellung seit über 25 Jahren in Hamburg. Dieses Jahr werden die prämierten Bilder erstmalig im Altonaer Museum zu sehen sein. RTL wollte wohl die ehemaligen Gruner+Jahr-Flächen am Baumwall nicht mehr dafür zur Verfügung stellen.
abendblatt.de, shmh.de, ndr.de

– Kulturhinweis –
Der Kunstflâneur entdeckt eine unterirdische Installation von Stephan Huber und Raimund Kummer im Hamburger Hauptbahnhof. Das Online-Magazin informiert über zeitgenössische Kunst in der Metropolregion Hamburg. Zweimal im Monat. Immer mittwochs. Immer kostenlos. Hier erhalten Sie einen regelmäßigen Überblick über die aktuellen Kunst-Termine in der Stadt. Anmeldung über kunstflaneur.de. Zudem finden Sie den Kunstflâneur auch auf Instagram @kunstflaneur_hamburg

Restaurant-Tipp – Falafel in Rotherbaum: Im Bistro arrabiata Orient Bistro kann man seine Mahlzeit auch gemütlich vor Ort verspeisen – zum Beispiel in der Lounge im hinteren Bereich. Auf der Karte stehen orientalische Vorspeisen, Aufläufe und natürlich Falafel, als Wrap oder Tellergericht. Zum Nachtisch gibt es „Sweet Dreams“, hausgemachte arabische Köstlichkeiten. Außerdem werden ein wechselnder Mittagstisch und täglich eine Suppe angeboten.
hamburg.de

Kreischalarm auf der Reeperbahn: Zur Eröffnung des Reeperbahn Festivals am Mittwoch gibt die Band „Kraftklub“ ein Konzert. Wo und wann genau wird allerdings erst im Laufe des Tages verraten. Sicher ist hingegen, dass die Kombo am Freitag ihr neues Album „Kargo“ veröffentlichen wird. Darauf werden auch Mia Morgan und Tokio Hotel-Sänger Bill Kaulitz zu hören sein. Die Künstlerin Mia Morgan wird am Freitag im Gruenspan gastieren und Bill Kaulitz sitzt in der Jury, die über den Anchor-Award des Reeperbahn Festivals entscheiden wird. Bis Sonnabend stehen um die 300 Auftritte auf dem Programm der beteiligten Konzertflächen.
mopop.de, twitter.Kraftklub

Θ FOFFTEIN

„Er ist wieder da“: Am Dienstagabend stand Ex-Moderator Ulrich Wickert im NDR-Studio der tagesthemen als wäre er nie weg gewesen; der Anlass war ein besonderer. Seine mittelbare Nachfolgerin Caren Miosga hat nun seine Amtszeit von 15 Jahre und zwei Monaten übertroffen. Seit 2007 moderiert, die von Wickerts Auftritt gerührte, Miosga das ARD-Flaggschiff.
twitter.tagesthemen, ndr.de

Heute ist der Tag des Friedens. Wir wünschen Ihnen eine schöne Wochenmitte.

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