Solidarität mit der Ukraine, Hafen und Handel im Streit, Moorburg könnte wieder Kohle verfeuern

Guten Morgen: Corona verliert an Relevanz. * Solidarität mit der Ukraine. * Energieversorgung zunehmend unsicher. * Klima Prognosen sind auch nicht gut. * Aber Frühling kommt. *

Θ HAMBURG

Solidarität mit der Ukraine: Am Sonnabend soll es, parallel zum Beginn der Hamburger Ski-Ferien, eine große Demonstration der Solidarität mit dem im Krieg befindlichen Land geben. Die SPD ist Treiber der Idee, die aber auch von anderen Parteien und weiteren gesellschaftlichen Gruppen mitgetragen werden soll. Derweil hat die Universität ein Programm aufgesetzt mit dem ukrainischen Wissenschaftlern und Studierenden ein Aufenthalt in Hamburg möglich gemacht werden soll. Bislang haben sich 24 Geflüchtete aus der Krisenregion bei der zentralen Ankunftsstelle in Rahlstedt gemeldet. Weitere angereiste Ukrainer sollen bei Freunden untergekommen sein. Diverse private Hilfsangebote sammeln zudem derzeit Geld- und Sachspenden um die Not in der Ukraine zu mildern.
abendblatt.de (Demo), hamburg.de (Uni), mopo.de (Geflüchtete)

Krieg in der Ukraine und Folgen für Hamburg
Bürgermeister Peter Tschentscher gibt am Mittwoch in der Bürgerschaft eine Regierungserklärung ab.
hamburg.de

Hafen hadert mit Handelskammer: Bei der Präsentation der Leistungsbilanz des Hamburger Hafens gab es Kritik an der Handelskammer, die vergangene Woche im Schulterschluss mit Bremen eine bessere Kooperation der norddeutschen Häfen gefordert hatte. Das kam im Hamburger Hafen gar nicht gut an, der schon die Pläne der Kammer für einen Klima- und Energiehafen in Moorburg skeptisch betrachtet hatte. Das Geschäft an den Kaikanten lief indes mit zwei Prozent Wachstum etwas besser als im Vorjahr, bleibt aber deutlich unter dem Niveau von 2019. Für dieses Jahr fällt eine Prognose angesichts der Sanktionen im Warenaustausch mit Russland schwer.
abendblatt.de, welt.de

Die Handelskammer Hamburg hat in der Hafendebatte drei Jahre lang nicht stattgefunden und das hat im Hafen niemand gemerkt.
Wenn der Hafen und die Handelskammer so im öffentlichen Zwist sind, ist das nicht gut für die Hamburger Wirtschaft und auch nicht für den Hafen- und Wirtschaftssenator. Michael Westhagemann sollte mal wieder einen runden Tisch zur Hafenentwicklung einberufen.
welt.de, abendblatt.de

Genau eine Minute nahm Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) an der Veranstaltung teil, dann musste er weiter.
Abendblatt-Experte für den Hafen, Martin Kopp erkennt die Zeichen der Zeit.
abendblatt.de

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„Mitten in Hamburg – Mitten am Tag“: Online-Gespräch der Friedrich-Ebert-Stiftung mit Dr. Anna Joss, Leiterin des Denkmalschutzamtes, am 02.03.22, 12.30-13.30 Uhr. Denkmäler zu erforschen, zu schützen, zu erhalten und sinnvoll in die städtebauliche Entwicklung einzubeziehen, ist Aufgabe des Denkmalschutzamtes – aber nicht nur. Es setzt sich außerdem dafür ein, dass die Bedeutung des baukulturellen Erbes und der Denkmäler Hamburgs stärker in das gesellschaftliche Bewusstsein rückt. Im Gespräch mit Frau Dr. Joss erfahren wir mehr über die Aufgaben und Ziele ihres Amtes. Moderation: Kathrin Schmid, Journalistin NDR. Anmeldung: fes.de

Vattenfall stoppt Rückbau von Moorburg: Angesichts des aufgrund von Sanktionen gegen Russland möglichen Lieferstopp von Gas, hält Vattenfall vorerst mit dem Rückbau des Kohlekraftwerkes Moorburg inne. Der Energieversorger hat selber kein Interesse mehr am Verbrennen von Kohle, aber bei einer möglichen Energiekrise könnte auf Verlangen des Bundes das Kraftwerk wieder ans Netz gehen. Damit könnte die Grundlast gesichert werden. Die Umweltbehörde hält wenig von den Plänen, zumal auch bei Kohle eine weitreichende Abhängigkeit von russischen Zulieferungen besteht. Das modernste Kohlekraftwerk Deutschlands war im Juli 2021 abgeschaltet worden.
welt.de, ndr.de, mopo.de

Das kann nicht die richtige Strategie sein – zumal wir bei Steinkohle ähnlich abhängig von Russland sind wie bei Erdgas
Grüner Umweltstaatsrat Michael Pollmann hält wenig von einer möglichen Reaktivierung Moorburgs.
mopo.de

Duell der großen Kleinen: Der FC St. Pauli tritt am Dienstagabend um 20.45 Uhr im DFB-Viertelfinale bei Union Berlin an. Beide Vereine pflegen eine besondere Kultur mit ihren Fans und beide standen lange im Schatten der vermeintlich großen Klubs wie Hertha BSC in Berlin und dem HSV in Hamburg. Besonders Union hat indes den Stadtrivalen sportlich abgehängt und auch die Kiezkicker stehen zumindest aktuell vor dem HSV. Ein Weiterkommen gegen Union würde den Kiezkickern zwei Millionen Euro bescheren und den Traum vom Pokaltriumph am Leben erhalten. In dieser Saison sind vier Zweitligisten unter den letzten acht Vereinen. Leichter wird es nicht mehr.
welt.de, bild.de

Wasserstoffwirtschaft will loslegen: Akteure der Metropolregion stellen Forderungen an den Bund erneuerbare-energien-hamburg.de
Schüsse in Jenfeld: Jugendliche lernen ihre Lektion am Ende durch ihre Eltern mopo.de

Wetter heute: Bewölkt und trocken bei null bis acht Grad.
wetter.net

Θ ZAHL DES TAGES

2,7 Millionen Euro brachte Finanzsenator Andreas Dressel am Montag bei der Altonaer Hauptkirche St. Trinitatis vorbei. Die Hälfte des Geldes stammt indes vom Bund und war vom ehemaligen Altonaer CDU-Bundestagsabgeordneten Marcus Weinberg eingeworben worden. Mit den Mitteln von Bund und Stadt soll die 1742 gebaute Kirche ertüchtigt werden, damit sie im Mittelpunkt eines neuen Quartiers stehen kann, das um sie herum errichtet werden wird. Zuvor müssen noch Fundamente des ehemaligen Quartiers entfernt und ein Friedhof verlegt werden. Dann sollen bis 2024 fünf neue Gebäude für Obdach, Kinder und die Gemeinde entstehen. Die Baukosten liegen bei 40 Millionen Euro.
welt.de, mopo.de

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

Russisch-ukrainische Verhandlungen ohne Durchbruch beendet: Es soll aber weitere Gespräche geben. Beide Konfliktparteien teilten am Montag mit, eine zweite Verhandlungsrunde vereinbart zu haben. Vor dem Hintergrund der Verhandlungen hatte Russlands Präsident Wladimir Putin als Bedingungen für ein Ende der russischen Invasion die Entmilitarisierung der Ukraine sowie eine Anerkennung der von Russland annektierten Krim als russisches Territorium verlangt. Kurz nach Ende der Verhandlungen hat es in der ukrainischen Hauptstadt Kiew Medienberichten zufolge mindestens zwei große Explosionen gegeben. Ein Raketenangriff soll mehrere Gebäude nahe Kiew zerstört haben.
zeit.de, welt.de, zeit.de, tagesschau.de, tagesspiegel.de

Ukraine will zum Westen gehören: Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Aufnahme seines Landes in die Europäische Union beantragt. „Wir wenden uns an die EU zur unverzüglichen Aufnahme der Ukraine nach einer neuen speziellen Prozedur“, sagte Selenskyj. „Ich bin überzeugt, dass das gerecht ist. Ich bin überzeugt, dass wir das verdient haben.“ Aus hochrangigen EU-Kreisen verlautete, dies könne für die Staats- und Regierungschefs ein Thema bei einem inoffiziellen Gipfel im März sein. Außenministerin Annalena Baerbock äußerte sich am Montag zurückhaltend zu einem raschen EU-Beitritt der Ukraine. Allen sei bewusst, „dass ein EU-Beitritt nichts ist, was man in einigen Monaten vollzieht“.
welt.de, n-tv.de, welt.de

Karneval: Friedensdemo statt jeckem Treiben am Rosenmontag in Köln tagesspiegel.de
IPCC-Klimabericht: Hälfte der Menschheit „hochgradig gefährdet“ tagesspiegel.de
Erneuerbare: Bund strebt 100 Prozent Ökostrom bis 2035 an n-tv.de
Energiesicherheit: Wirtschaftsminister Habeck plant nationale Kohlereserve für 30 Wintertage spiegel.de

Θ STADT & LEBEN

Irritation über Auftritt: Starsängerin Anna Netrebko soll am Mittwochabend in der Elbphilharmonie singen. Netrebko gilt derweil als Sympathisantin des russischen Präsidenten Putin. Die Sängerin hatte sich zudem mit einer Flagge ablichten lassen, die den russischen Enklaven in der Ukraine gehuldigt hatte. Der Intendant der Elbphilharmonie, Christoph Lieben-Seutter ist bei Freunden von Putin dieser Tage eigentlich sehr konsequent. So wird der russische Dirigent Valery Gergiev wohl eher nicht an Ostern den Taktstock im Großen Saal heben. Netrebko erklärte, kein politischer Mensch zu sein und das Leid in der Ukraine breche ihr das Herz.
abendblatt.de, tagesspiegel.de

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„Knigge bewahrt einen auch vor viel Schrecklichem.“ Warum Autorin Adrienne Friedländer trotzdem ein Buch über das Regelbrechen geschrieben hat, erzählt sie Lars Meier im Podcast „Wie ist die Lage?“. Die beiden sprechen auch über Tabus, Smalltalk-taugliche Krankheiten und die Frage, auf welche Höflichkeiten eine moderne Frau durchaus verzichten kann. Auf die neuen Gewürze von „Knut Hansen“-Gin-Produzent Martin Spieker hingegen sollte keiner verzichten. Was die würzigen Mischungen namens Potluck so besonders macht, erzählt er dem Gute-Leude-Fabrik-Chef im (fast) täglichen Podcast. Alle Folgen hören Sie hier.

Spot on: Hamburg Startups: Fürs Gründen ist man nie zu alt. Die Produktdesignerin Elke Jensen ist 72 und will mit ihrem Edelrollator CityCaddy jetzt richtig durchstarten. Yoga hat in den letzten Jahren einen Boom erlebt, die hinter den Entspannungsübungen stehende Philosophie bietet vielen Halt in Krisenzeiten. Darauf setzt auch das Hautpflege-Startup feels like yoga. Termine bei Hautärzten sind schwer zu kriegen. OnlineDoctor bietet eine Alternative im Internet und ermöglicht bald auch eine Diagnose mithilfe künstlicher Intelligenz.
citycaddy, feels-like-yoga, onlinedoctor

Restaurant-Tipp – Modern europäisch in Ottensen: Das kleine Ecklokal „Kleine Brunnenstraße 1“ ist eine echte Perle der Restaurantlandschaft im Herzen Ottensens. Die saisonalen Gerichte sind kreativ angehaucht und wunderbar abgestimmt: zum Beispiel Tomaten-Pfirsichsalat mit Büffelmozzarella, Basilikum und Zitronenjoghurt, Poulardenbrust in Chili und Vanille gebraten mit Kirschen und Quarkgnocchi oder Zitronensorbet mit Gin Sul und Staudensellerie. Das hat man genau so sicher vorher noch nirgendwo gegessen.
hamburg.de

Gustave-Flaubert-Abend: Seine Romane „Madame Bovary“ und „L’Éducation sentimentale“ gelten als Meilensteine der Gattung und weisen ihren Autor nicht nur als Meister des psychologischen Realismus, sondern auch als scharfsinnigen Analytiker der französischen Geschichte des 19. Jahrhunderts aus. Während das Interesse an Honoré de Balzac oder Émile Zola schwächer geworden ist, erfreut sich Flaubert bei Lesern und Literaturwissenschaftlern gleichermaßen hoher Beliebtheit. Warum das so ist und was die Bedeutung und die Aktualität dieses Autors ausmacht, darüber sprechen Ulrike Sprenger, Professorin für Romanische Literaturen und Allgemeine Literaturwissenschaft in Konstanz, und der Literaturwissenschaftler, Lektor und Publizist Wolfgang Matz um 19.30 Uhr im Literaturhaus.
literaturhaus-hamburg.de

Θ FOFFTEIN

Heute ist schon mal der meteorologische Frühlingsbeginn. Wir wünschen Ihnen einen schönen Dienstag.

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