Guten Morgen: Nicht weniger als eine Zäsur der Politik in Hamburg, aber auch in Deutschland und Europa.
Θ HAMBURG
Stark wachsendes Grün: Mit 31,2 Prozent wurden die Grünen bei den Europawahlen in Hamburg die stärkste Partei und legten um 14 Prozentpunkte gegenüber 2014 zu. Die SPD verliert in der gleichen Dimension und erreicht nur noch 19,8 Prozent der Stimmen. Zudem liegen die Grünen in jedem Bezirk vorne. In Altona, Eimsbüttel und Nord erreichen die Grünen mehr als 35 Prozent und die SPD liegt bei nicht mal 17 Prozent. Bei den am Montag auszuzählenden Stimmen der Bezirkswahl droht den Sozialdemokraten das nächste Fiasko, wenn dieser klimapolitische Trend auch nur zart auf die bezirkliche Ebene durchschlägt.
ndr.de, welt.de, abendblatt.de
„Das ist auch die Haltung, mit der wir 2020 in die Hamburger Bürgerschaftswahl gehen wollen.“
Die Grünen-Spitzenkandidatin Katharina Fegebank will den Schwung der Europa-Wahlen für den Machtgewinn im Rathaus übernehmen.
abendblatt.de
„Ganz offensichtlich gelingt es uns bundesweit noch nicht, so ins gesellschaftliche Gespräch zu kommen, dass wir durchdringen und Vertrauen zurückerobern.“
SPD-Chefin Melanie Leonhard hofft derweil, dass das bundespolitische Problem nicht auch die Hamburger Genossen im Rathaus ereilt.
abendblatt.de
Unter ferner liefen: Auch die Hamburger CDU verliert 6,8 Prozentpunkte gegenüber 2014 und kommt nur noch auf 17,7 Prozent. Deutlich zulegen konnte die FDP, die 5,6 Prozent erreicht, aber 2014 auch ihre tiefste Krise hatte. Die liberale Kandidatin Svenja Hahne wird die Hamburger Interessen in Brüssel vertreten. SPD-Urgestein Knut Fleckenstein schaffte den Sprung nicht und auch für CDU-Chef Roland Heintze sieht es nicht gut aus. Die Linke verlor 1,6 Punkte und erreicht 7 Prozent. Die AfD erzielt 6,5 Prozent und legt um 0,5 Punkte zu. Immerhin wird auch der Hamburger Nico Semsrott von der Satire-Bewegung „Die Partei“ in das Europaparlament einziehen.
ndr.de, welt.de, spiegel.de (Die Partei)
„Die SPD sollte sich fünf Jahre um Europa kümmern und nicht nur fünf Monate.“
Gescheiterter Hamburger SPD-Kandidat Knut Fleckenstein hadert wie viele Genossen mit der Parteispitze, aber hat für sich schon einen Plan B entwickelt.
hamburg1.de (Kritik), twitter.knutfleckenstein (Plan B)
Θ ZAHL DES TAGES
61,7 Prozent der Hamburger Wahlberechtigten haben am Sonntag ihre Stimme bei der Europawahl abgegeben. Das sind 18,3 Prozentpunkte mehr als 2014. So ein Interesse an Europa gab es seit den ersten Wahlen im Jahr 1979 nicht mehr. Und auch bei der Beteiligung an den Bezirkswahlen gab es eine deutliche Steigerung. 48,7 Prozent, soweit bislang bekannt, der Hamburger gaben ihre Stimme ab; 9,8 Prozentpunkte mehr als 2014. Die Erstwähler, die zu der Steigerung der Beteiligung beitrugen, favorisierten bundesweit bei den Europawahlen die Grünen mit 36 Prozent. Die Grünen stehen für Klimaschutz und schwiegen schlau, als es um Uploadfilter im Internet ging.
europawahl-hh.de
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Schnell noch anmelden für den Hamburg Commercial Bank Run! Noch bis zum 29. Mai sind Anmeldungen für den diesjährigen Lauf am 22. Juni möglich. Bei Norddeutschlands größten Charity Run wird erstmals unter neuem Namen für den guten Zweck durch die HafenCity gelaufen. Im vergangenen Jahr erliefen die Teilnehmer die Rekordspendensumme von 162.500 Euro für die Abendblatt-Initiative „Kinder helfen Kindern“. Ein Team für den Hamburg Commercial Bank Run besteht aus mindestens zehn Personen, eine Startnummer kostet – je nach Teamgröße – 20 bis 25 Euro. Vom Startgeld jedes gemeldeten Läufers gehen sieben Euro und weitere zehn Euro pro Team in den Spendentopf. Hier Infos und Anmeldung.
Altona 93 steigt auf: Der Oberliga-Meister hat mit einem 1:1-Unentschieden gegen den Heider SV den Aufstieg in die Regionalliga Nord geschafft. Hamburger Pokalsieger wurden derweil am Sonnabend erneut die Lauenburger des TuS Dassendorf, die nun am DFB-Pokal teilnehmen werden. Im Finale besiegte Dassendorf die Eintracht aus Norderstedt mit 2:1. Der HSV sieht sich auf dem Weg der Kontinuität, berichtete derweil Vorstandschef Bernd Hoffmann. Die überraschende Beurlaubung von Sportvorstand Ralf Becker und Einsetzung von Jonas Boldt ändere daran nichts. Boldt will nun schnell einen neuen Trainer für den ebenfalls beurlaubten Hannes Wolf finden. Als Favorit gilt weiterhin Dieter Hecking.
abendblatt.de (Altona 93), welt.de, elbkick.tv (Dassendorf), ndr.de, abendblatt.de (HSV)
„Die Entwicklung beim Hamburger SV hat mich überrascht.“
Wenn Überraschungen nicht sein Ding sind, sollte Dieter Hecking besser nicht zum HSV wechseln.
hsv24.mopo.de
–Anzeige – Gutes wird belohnt–
Annemarie-Dose-Preis: Jetzt bewerben! Um innovative Projekte zu ehren, die sich in herausragender Form für soziale und gesellschaftliche Belange in Hamburg einsetzen, hat der Senat den Annemarie-Dose-Preis gestiftet. Der Preis richtet sich in erster Linie an neu entstandene Initiativen, die sich wie die verstorbene Gründerin der Hamburger Tafel ehrenamtlich für die Gemeinschaft einsetzen. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird als Gruppenpreis an eine juristische Person oder eine Gruppe aus Hamburg verliehen, die sich freiwillig und unentgeltlich engagieren. Zusätzlich werden zwei Einzelpersonen für ihr ehrenamtliches Engagement mit einem Preisgeld in Höhe von jeweils 1.500 Euro geehrt. Information und Bewerben: hamburg.de
Wetter heute: Meist bewölkt bei bei maximal 17 Grad.
wetter.net
Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT
CDU in Bremen knapp vor der SPD: Bei der Bürgerschaftswahl wird die SPD zum ersten Mal seit mehr als 70 Jahren nicht mehr stärkste Kraft. Sie verliert fast 9 Prozentpunkte und landet nur noch bei 24,2 Prozent. Die CDU liegt mit 26,3 Prozent vor der SPD. Die Grünen erreichen 17,8 Prozent, die Linke 11,4 Prozent, die AfD 6,9 und die FDP 5,6 Prozent. CDU-Spitzenkandidat Carsten Meyer-Heder betonte, die Wähler hätten seiner Partei den Regierungsauftrag gegeben; ein Bündnis mit Grünen und FDP wäre möglich. Die Grünen stellten klar, dass sie sich weiterhin jede Option offen halten. Rot-Rot-Grün wäre rechnerisch denkbar. Bremens Bürgermeister und SPD-Spitzenkandidat Carsten Sieling zeigte sich enttäuscht und gab auch der Bundespolitik eine Mitschuld für das schlechte Abschneiden seiner Partei. Eine große Koalition schloss er weiterhin aus.
tagesspiegel.de, tagesschau.de
Neue Machtverhältnisse im EU-Parlament: Die konservative EVP bleibt mit 179 Sitzen zwar stärkste Kraft, hat aber mit den Sozialdemokraten SPE zusammen keine Mehrheit, die nur 150 Abgeordneten haben. Auch linke Gruppierungen erhalten weniger Sitze. Gewinner sind EU-skeptische, rechtspopulistische und nationalistische Parteien, die über 170 Mandate kommen. Die Liberalen legten auf 107 Sitze zu, die Grünen auf 70 Sitze. Europaweit gingen rund 50 Prozent der Wahlberechtigten zur Urne; damit lag die Wahlbeteiligung nach Angaben des Europaparlaments auf dem höchsten Stand seit mindestens 20 Jahren. 61,5 Prozent der Deutschen gingen zur Wahlurne.
tagesspiegel.de, faz.net
Union und SPD in Deutschland mit Verlusten – Grüne legen zu: Im vorläufigen amtlichen Endergebnis erreicht die Union 28,9 Prozent, die SPD 15,8 Prozent. Die Grüne kommen auf 20,5 Prozent, die Linke erreicht 5,5 Prozent, die AfD 11 Prozent, die FDP 5,4 Prozent, die Freien Wähler 2,2 Prozent und „Die Partei“ 2,4 Prozent.
zdf.de
EU-Kommissionspräsidentschaft: EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager wirft ihren Hut in den Ring zdf.de
Urteil des Internationalen Seegerichtshofs: Russland muss festgesetzte ukrainische Seeleute freilassen tagesschau.de
Besuch: US-Außenminister Pompeo kommt diese Woche nach Berlin welt.de
Gespräche: Renault und Fiat Chrysler angeblich vor Fusion faz.net
Θ STADT & LEBEN
Journalisten sollten Eid ablegen: Bürgermeister Peter Tschentscher regt einen Eid der Wahrhaftigkeit für Journalisten an, um Fälschungen, wie sie der Spiegel-Reporter Claas Relotius begangen hatte, zu verhindern. Das erklärte Tschentscher bei der Verleihung des Nannen-Preises, den der Verlag Gruner+Jahr diesmal demütig in der Kantine und nicht in der Elbphilharmonie verlieh. Zuvor hatte der Spiegel das Untersuchungsergebnis des Falles des fälschenden Reporters veröffentlicht. Die Ermittler zeigten sich betroffen, wie viele Fehler bei dem Nachrichtenmagazin gemacht wurden. Auch dem Tagesjournal unterlief am Freitag ein Fehler. Der langjährige Präsident der Handwerkskammer heißt Josef Katzer, nicht Karzer. Wir bitten um Entschuldigung.
abendblatt.de, mopo.de, meedia.de
„Wir haben uns von Relotius einwickeln lassen und in einem Ausmaß Fehler gemacht, das gemessen an den Maßstäben dieses Hauses unwürdig ist.“
Spiegel-Chefredakteur Steffen Klusmann ist fassungslos, was an der Ericussspitze möglich war.
meedia.de
–Dankeanzeige–
Danke Paul, sagt die #guteleudefabrik: Es war eine spannende Zeit mit Dir. Nun gehst Du hinaus in die Welt. Auch gut, aber der #nkkub mit Dir war toll. Wir wünschen Dir auf jeden Fall viele schöne Eindrücke und Begegnungen. Gute Leude sagen auf Wiedersehen und zwar sehr gerne. Schreib ne Karte. Frieda und Fenja übernehmen nun. Danke. Danke. Danke. Danke. Danke. Danke. Danke. Danke. Danke. Danke. Danke.Danke. Danke. Danke. Danke. Danke. Danke für jeden tollen #nklub Ahoi, sagt die guteleudefabrik.de
Restaurant-Tipp – Japanisch in den Colonnaden: Das japanische Restaurant Matsumi verbirgt sich im ersten Stock der Colonnaden nahe des Neuen Jungfernstiegs. Hideaki Morita, der Mann mit der „Lizenz zur Zubereitung des hochgiftigen Kugelfischs“ ist ein Meister der erlesenen japanischen Küche: Sein Handwerk erlernte er im Restaurant Minaguchia in Okitsu, einem traditionellen Restaurant, das ausschließlich für hohe Staatsdiener und die kaiserliche Familie zugänglich ist. In Hamburg beglückt er seit Jahren seine Gäste mit Sushi, Sashimi, Washinabe, Sukiyaki und viel mehr.
hamburg.de
Magie der Fjorde – Live in Concert: Jan Hafts bildgewaltiger Naturfilm zeigt Fjorde bei Eis und Schnee, bei Mitternachtssonne und Polarlicht. Die eindrucksvollen Szenen werden live mit klassischer und elektronischer Musik ausgemalt, die extra für diesen Abend komponiert und arrangiert wurde. Zwischen den Sequenzen gibt der Regisseur Einblicke in sein filmisches Werk. Um 20 Uhr in der Laeiszhalle.
hamburg.de
Θ FOFFTEIN
Ein Hamburger sagt tschüs: Mit dem DFB-Pokalfinale am Sonnabend hat sich Gerhard Delling von 30 Jahren Sportreporterdasein beim NDR verabschiedet. Besonders in Erinnerung wird seine Zeit mit dem ehemaligen HSV-Manager Günter Netzer bleiben. Die beiden kabbelten sich von 1998 bis 2010 vor der Kamera in der Beurteilung der Leistungen der deutschen Nationalmannschaft. Delling will sich nun neuen Aufgaben widmen. Unter anderem vertreibt er bald biologisch abbaubare Haushaltsreiniger im Rewe-Markt der FC St. Pauli-Legende Holger Stanislawski. Danke, Gerhard Delling!
spiegel.de (Delling), tagesjournal.de (Haushaltsreiniger)
Heute wartet Hamburg mit Spannung auf die Auszählung der Bezirkswahlen. Wenn Sie es nicht mit Volksparteien halten, kommen Sie gut in die Woche und wir wünschen Ihnen einen schönen Montag
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