Bürgermeister im Glück, E-Mobilität in Kritik, Unternehmen in Sorge, Zaun-Posse auf St. Pauli

Guten Morgen: Freude über Umfrage. * Ärger über Angeklagten. * Erleichterung bei Journalisten. * Sorge um Konjunktur. * Irritation um Denkmalschatzamt. *

Θ HAMBURG

Gute Nachrichten für den Bürgermeister: Die Arbeit von Peter Tschentscher wird von 60 Prozent der Hamburger für gut befunden. Damit gehört Tschentscher zur Spitzengruppe unter den Landeschefs. Der Bürgermeister setzt gerne auf Mobilitätsthemen, was die Bürger wohl schätzen. Auch da gab es gute Nachrichten. Der Shuttle-Dienst ioki zog ein sehr zufriedenes Fazit seines einjährigen Bestehens. 215.000 Fahrgäste seien emissionsfrei befördert worden. Nachdem es mit einer Zusatzgebühr gelungen war, die Schüler aus den Taxen zu verbannen, verbesserte sich die Tourenplanung des Dienstes. ioki darf sich nun als erstes Verkehrsmittel rühmen, den von Tschentscher erst für 2029 avisierten 5-minütigen „Hamburg-Takt“ umzusetzen.
welt.de (Tschentscher), ndr.de (ioki)

Die Hamburger lieben Peter Tschentscher.
Die etwas euphemistisch formulierte Zeile der Mopo zur Umfrage, wurde von leidgeprüften Hamburger Genossen lustvoll in den Netzen verbreitet.
mopo.de, twitter.ThorstenKausch

Elektrische Busse bremsen Verkehrswende: Das hingegen wird dem Bürgermeister nicht gefallen. Das Abendblatt hat festgestellt, dass die bestellten elektrischen Busse doppelt so teuer sind und dabei nur die Hälfte der Reichweite von Diesel-Bussen haben. Das ist keine ganz frische Erkenntnis, aber das Funke-Leitmedium verschärft damit, wie auch dessen Kollegen in Berlin, die aktuelle Diskussion um die Sinnhaftigkeit des reinen Batteriebetriebes. Die Debatte bekam auch Nahrung durch die Meldung, dass es in Hamburg genau ein (1) rein elektrisch betriebenes Taxi gibt. In der privatwirtschaftlichen Taxi-Branche sind hohe Anschaffungskosten und lange Standzeiten für das Laden nicht darstellbar. Ein Konzern wie Volkswagen, der den Shuttle-Service Moia betreibt, hat da andere finanzielle Möglichkeiten.
abendblatt.de, dialog.hochbahn.de (Hamburger Busse), morgenpost.de (Berliner Busse), hamburg1.de (Hamburger Taxi)

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Save The Date! heißt es im Unternehmernerzwerk M-POINT! Das traditionsreiche Premium Event „Nacht der Schmetterlinge“ lädt am 26. Oktober 2019 zum Tanzen und Feiern in das Grand Hotel Elysée. Lernen Sie in festlicher Atmosphäre hochkarätige Gäste kennen. Schirmherr der Veranstaltung zugunsten der Deutschen Muskelschwundhilfe ist Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher. Für die Unterhaltung sorgen Stefan Gwildis, Bridget Fogle und Blue Café. Das Unternehmernetzwerk M-POINT bietet 50 exklusive Plätze für den glanzvollen Abend in festlicher Kleidung. Im Kartenpreis von 200 Euro ist ein 3-Gänge-Menü mit korrespondierenden Weinen enthalten. Anmeldung direkt hier!

Selber schuld: So lautete der Vorwurf eines 70-jährigen Angeklagten, der sich wegen schwerer räuberischer Erpressung und versuchten Mordes verantworten muss, an einen 47-jährigen Bankangestellten, dem der Räuber einen Bauchschuss zugefügt hatte. Hätte sich der Banker an seine Anweisungen gehalten, hätte er nicht schießen müssen. Immerhin bestritt er, den Angestellten bei dem Banküberfall 2017 tödlich verletzt haben zu wollen. Auch am Kassierer der Bank hatte der Mann vor Gericht etwas zu bemängeln. Der Mann am Schalter habe ihm das Geld zu langsam und in kleinen Scheinen übergeben. Der vielfach vorbestrafte Mann soll seit 2011 drei Hamburger Banken ausgeraubt haben.
welt.de, ndr.de

Das muss ein Opfer sich nicht anhören.
Die Richterin mahnte den Angeklagten ob der eigenwilligen Auslassung ab.
welt.de

Konjunkturerwartung trübt sich ein: Die Hamburger Unternehmen schauen pessimistisch in die nahe Zukunft. Das ergab eine Umfrage der Handelskammer unter Mitgliedsunternehmen. Zum ersten Mal seit sechs Jahren überwiegen die pessimistischen Stimmen, äußerte sich die scheidende Kammer-Geschäftsführerin Christi Degen besorgt. Besonders die Logistik-Branche befürchtet einen Abschwung. Hier rechnet man mit einem Rückgang der Auslandsnachfrage. Eines der größten Probleme, auch in der Logistik, bleibt die Suche nach geeignetem Personal. Die Unternehmer erhoffen sich eine mittelfristige Lösung des Problems durch die Digitalisierung, die Mitarbeiter einsparen soll.
abendblatt.de, hk24.de

Anzeige – 15 Forderungen
Guten Morgen, lieber Dr. Peter Tschentscher, seit einigen Tagen haben Sie alles schön eingerahmt im Büro. Trotzdem haben wir noch einmal die 15 Forderungen des N Klub als tägliche Erinnerung für Sie notiert: 12. Die soziale Spaltung in der Stadt beheben: Die soziale Spaltung der Stadt wächst. Bevor dagegen nicht angegangen wird, sind alle anderen Aufgaben nicht lösbar. – Wir freuen uns sehr auf die Umsetzung – und werden Augen und Ohren offen halten. Ihre Lieblinge vom nklub.de

Schlimmer Fahrradunfall: 40-Jähriger in Lebensgefahr nach Zusammenstoß mit einem 17-Jährigen in Poppenbüttel mopo.de
Augen auf beim Rollerkauf: Nicht alle E-Roller haben notwendige CE-Zertifizierung ndr.de
Schwache Nutzung: Landstromanlage für Kreuzfahrer darbt weiter vor sich hin bild.de
Ermittlungen eingestellt: Staatsanwaltschaft ermittelt nicht mehr gegen CumEx-Recherchen zu Milliarden-Euro-Steuerbetrug meedia.de

Wetter heute: Bei bis zu 20 Grad soll sich die Sonne mal wieder sehen lassen.
wetter.net

Θ ZAHL DES TAGES

2.000 Telefonnummern hat die PR-Unternehmerin Alexandra von Rehlingen auf ihrem iPhone. Diese Kontakte seien Basis ihrer Arbeit, verrät sie dem Abendblatt. Zu weiteren 23.000 aktiven Adressen pflegt die seit 25 Jahren fleischlos lebende Kommunikationsexpertin und ehemalige Waldorf-Schülerin ebenfalls einen regen Austausch.
abendblatt.de

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

Präsidentin oder Privateuse? Einen Tag vor ihrer möglichen Wahl zur EU-Kommissionschefin versuchte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen weiter, die Abgeordneten im EU-Parlament von sich zu überzeugen. An die Fraktion der Sozialdemokraten schickte sie einen Brief, in dem sie verstärkte Anstrengungen zur Einsparung von Treibhausgasen versprach: Sie kündigte ein umfassendes Konzept an, um das EU-Ziel für 2030 in verantwortlicher Weise Richtung 55 Prozent zu erhöhen. In dem Tagesbefehl, in dem sie ihren Rücktritt als Verteidigungsministerin erklärte, verwechselte von der Leyen den Europäischen Rat mit dem Rat der EU.
spiegel.de, zeit.de

Kritik an Studie zu Klinik-Schließungen: Gesundheitspolitiker und Verbände reagierten mit scharfer Kritik auf Expertenforderungen, wonach aus Qualitätsgründen mehr als jedes zweite Krankenhaus geschlossen werden sollte. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach bestätigte zwar, dass es zu viele Kliniken gebe. Die Zahl der Kliniken ohne Blick auf die jeweilige Versorgungssituation vor Ort zu senken, sei aber nicht zielführend. Je nachdem, wie die Vernetzung mit dem ambulanten Geschehen sei, desto mehr Kliniken ließen sich abbauen. Unionsfraktionsvize Georg Nüßlein bezeichnete eine medizinische Grundversorgung als Wert an sich. Darum gelte es, Krankenhäuser in ländlichen Räumen abzusichern und nicht zu schließen.
tagesspiegel.de, faz.net, tagesschau.de

Sachsen: Kanzlerin Merkel zu Besuch vor der Landtagswahlen zdf.de
AfD: Basis lässt Meuthen bei Delegiertenwahl durchfallen tagesspiegel.de
Fachkräftemangel: Gesundheitsminister Spahn wirbt im Kosovo um Pflegekräfte tagesspiegel.de

Θ STADT & LEBEN

Denkmalschutz sorgt für Irritationen: Das Denkmalschutzamt hat festgestellt, dass die sogenannte Schwankhalle der Holsten-Brauerei schützenswert sei, weil das Gebäude im Jahr 1911 errichtet worden war und über besondere Eisenträger verfüge. Bislang war das wohl planlose Amt von einem Baudatum in den 1950er Jahren ausgegangen. Die deswegen fälschlich zum Abriss vorgesehene LKW-Überdachung bringt nun den mühsam verhandelten Kompromiss um die Bebauung des Areals zum Wanken. Dem Investor fehlt die Fläche und er fordert Ersatz. Auf Bauprojekten im Westen liegt derzeit kein Segen. Auch der nächste Bauabschnitt der neuen Mitte Altona verzögert sich, weil die Deutsche Bahn bei Verlegung des Fernbahnhofes nach Diebsteich ebenfalls Planungsfehler begangen hatte.
ndr.de

Was macht ein Denkmalschutzamt hauptberuflich?
Das ist schon peinlich für die Hüter des architektonischen Erbes Hamburgs.
ndr.de

Bugsierer 2019: BRACENET – Wie ein Armband unsere Meere rettet
Madeleine von Hohenthal und Benjamin Wenke wurden 2015 in Ostafrika auf ein gravierendes Problem unserer Meere aufmerksam: Geisternetze. Verlorene oder absichtlich versenkte Fischernetze „geistern“ millionenfach durch unsere Meere und zersetzen sich erst nach 700 Jahren in gefährliches Mikroplastik. Beim täglichen Sammeln überlegten die beiden, was man aus den Netzen machen könnte – dabei entstand auch das Wortspiel aus dem englischen Bracelet für Armband und Net für Netz. Die Idee von BRACENET war geboren. Inzwischen hat BRACENET etwa 4 Tonnen Geisternetze zu Armbändern verarbeitet und diese erfolgreich an Frau und Mann gebracht. Dafür gab es den Award – Bugsierer 2019.
hamburgschnackt.de, business-on.de und das Hamburger Tagesjournal gratulieren.

Restaurant-Tipp – Deutsche Küche in Blankenese: Viel Holz, warmes Licht und eine saisonal zusammengestellte Karte: Das Rudolph in Blankenese ist vor allem ein Restaurant der gemütlichen und familiären Art und bietet eine Auswahl von norddeutschen bis süddeutschen Gerichten in einer entspannten Atmosphäre. Zum gebeizten Lachs, frischen Krabben und gebratenem Kalbs-Tafelspitz werden passende Weine von Winzern serviert, die die Betreiber des Lokals persönlich kennen.
hamburg.de

Klangwolke zum Vollmond: Besucher des Stadtparks erwartet auf der Wiese vor dem Planetarium ab 21 Uhr klassische Musik unter freiem Himmel. Zum Vollmond mit teilweiser Mondfinsternis verzaubern Alexander Raychev und Cord Brandis den Park mit New Classik. Die Veranstaltung findet nur bei gutem Wetter statt. Wenn es regnet, wird im Planetarium Musik von Pink Floyd gespielt.
hamburg.de, planetarium-hamburg.de

Θ FOFFTEIN

Zaun-Posse auf St. Pauli: Kult-Kneipier Horst Schleich hat Probleme mit dem Bezirksamt. Vor seinem legendären Trinketablissement „Crazy Horst“ hegt und pflegt er seit 30 Jahren einen kleinen Garten. Zum Schutz gegen die Unbill auf St. Pauli, zog er einen Zaun um das Fleckchen. Nun plötzlich gilt der Zaun als zu hoch. Das Amt forderte ihn auf, die Umzäunung auf eine Höhe von 30 Zentimeter zu reduzieren. Dem will Schleich nicht folgen, was ihm einen Bußgeldbescheid über 300 Euro einbrachte. Dagegen legt er nun Widerspruch ein. Auf dem Kiez geht derzeit vieles in die falsche Richtung, wie auch die Mopo beobachtet.
ndr.de (Crazy Horst), mopo.de (Kiez)

Heute ist Vollmond. Wir wünschen Ihnen einen schönen Dienstag.

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