Hafensenator mit mehr Macht, Antisemitismus-Vorwürfe gegen den Spiegel, CDU rechnet Stadtbahn, Polizist rockt Schlagermove

Guten Morgen: Neue Macht im Hafen. * Altes Spiel beim HSV. *

Θ HAMBURG

Hafenverwaltung soll Einfluss verlieren: Hafensenator Michael Westhagemann will sich mehr wirtschaftpolitische Gestaltungsmöglichkeiten im Hafen sichern und die Hafenverwaltung HPA in ihren Aufgaben reduzieren, wie das Abendblatt berichtet. Dazu werden auch acht Mitarbeiter der HPA in die Wirtschaftsbehörde wechseln. Zudem führt die Fokussierung der HPA auf verwaltende Hafenbelange auch dazu, dass Straßen, die nicht dem Hafengebiet zuzuordnen sind, zukünftig von den Bezirken betreut werden. Das gilt auch für die Strände von Övelgönne bis Rissen, die nun ebenfalls vom Bezirk Altona gepflegt werden sollen. Hier hatte die HPA vorbildliche Arbeit abgeliefert.
abendblatt.de

Demgegenüber ist künftig auf ministerieller Seite eine strategische hafenpolitische Kompetenz erforderlich, um politische Zielsetzungen, wirtschaftspolitische Beziehungen und nationale und internationale Akteure stärker als bisher in den Prozess der Hafenstrategie einzubinden
Wirtschaftssenator Michael Westhagemann verschafft sich, sprachlich etwas ungelenk, einen größeren Zugriff auf den Hafen durch die Übernahme von Kompetenzen der HPA.
abendblatt.de

Antisemitismus-Vorwürfe gegen den Spiegel: Das Nachrichtenmagazin berichtet über jüdische Lobby-Vereine, die Bundestagsabgeordnete beeinflusst haben sollen, sich gegen eine antisemitische Bewegung einzusetzen. Der Inhalt und die Tonalität des Artikels sorgen für Aufregung bei Juden und auch Hamburger Politikern, weil Vorurteile geschürt würden. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Christoph de Vries schrieb dem Magazin einen Brief, in dem er bestreitet, von den Lobbyisten gelenkt worden zu sein. Vielmehr habe er aus historischer Verantwortung Boykottaufrufe gegen Israel verurteilt. Die Kritik am Spiegel wird über die Springer-Objekte Bild und Welt transportiert, die gemäß ihrer Statuten fest an der Seite Israels stehen.
spiegel.de (Artikel), bild.de, welt.de (Kritik), taz.de (Meinung)

Ich bin über Stil und Inhalt dieses Artikels einigermaßen entsetzt.
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Christoph de Vries will die Anschuldigungen nicht widerspruchslos hinnehmen.
bild.de

Anzeige – 15 Forderungen
Guten Morgen, lieber Dr. Peter Tschentscher, seit einigen Tagen haben Sie alles schön eingerahmt im Büro. Trotzdem haben wir noch einmal die 15 Forderungen des N Klub als tägliche Erinnerung für Sie notiert: 11. Vorreiter beim Plastiktütenverbot werden: Unabhängig von EU und Bund sollte Hamburg Vorreiter werden und Plastiktüten komplett verbieten. Dies würde die nachhaltige Lebensführung auch im Alltag fördern – Wir freuen uns sehr auf die Umsetzung – und werden Augen und Ohren offen halten. Ihre Lieblinge vom nklub.de

Sieht aus wie immer: Nimmt man den letzten Test des HSV im österreichischen Trainingslager gegen den englischen Klub Huddersfield Town als Maßstab, spielt der HSV unter Trainer Dieter Hecking genauso wie unter Hannes Wolf und Christian Titz. Der Ball läuft in der Breite sicher bis vor den Strafraum des Gegners, wo dann aber Ideen und Torgefahr fehlen. Eine Unaufmerksamkeit bringt schließlich die 0:1-Niederlage. Beim FC St. Pauli läuft es auch nicht rund. Der Kader hat nicht die Klasse für die Zweite Liga, wie Trainer Jos Luhukay nach dem Trainingslager der Kiezkicker erneut durchblicken ließ. Irgendwann sollen neue Kicker verpflichtet werden, aber dann ist Luhukay vielleicht schon nicht mehr FCSP-Trainer.
welt.de (HSV), mopo.de (FCSP)

CDU und Verkehrswende: Die Bild-Zeitung geht mit dem CDU-Spitzenkandidaten Marcus Weinberg hart ins Gericht. Dessen Plädoyer für eine autofreie Innenstadt widerspreche konservativen Positionen der Vergangenheit und sei nur machtpolitischen Überlegungen geschuldet. Derweil kritisiert CDU-Mann Tim Schmuckall, der wiederum schon Ottensen autofrei gemacht hat, den NDR. Der Sender hatte die Pläne der Regierungskoalition zum Ausbau der U5 und der Anbindung des Hamburger Westens durch die neue S32 ab 2035 gutgeheißen. Für Schmuckall dauert das alles zu lange und er unterstützt Weinbergs Idee der „Stadtbahn light“ für Altona. Das neue Verkehrsmittel soll in Kürze von der CDU in allen Aspekten durchgeplant sein, um den Menschen im Westen zeitnah zu helfen.
bild.de (Weinberg), abendblatt.de (Ottensen), ndr.de (Kommentar), Adlerauge (Schmuckall)

Hamburg ist die einzige Millionenstadt in Europa ohne Stadtbahn.
CDU führt die Stadtbahn-Diskussion light.
Adlerauge

Reform des Transparenzgesetzes stockt: Das wirft die FDP-Spitzenkandidatin Anna von Treuenfels-Frowein, Justizsenator Till Steffen vor. Bis Ende Juni hätte der Senat einen Vorschlag formulieren sollen. Dabei geht es im Wesentlichen um die Forderung, das Gesetz auch für Institutionen wie etwa die Kammern, den NDR und die Hochschulen verbindlich zu machen. Allerdings ist es juristisch strittig, ob das Gesetz auch für diese Institutionen anwendbar ist. Eine Klage des Chaos Computer Clubs gegen die Handelskammer, mit dem Ziel ihre Daten in das Transparenzportal einzustellen, hatte das Oberverwaltungsgericht abgewiesen. Die Kammer hatte allerdings zuvor bereits entschieden, einige Daten freiwillig einzustellen.
abendblatt.de, sueddeutsche.de

Ich bemerke mit Wohlwollen, dass alle Artikel über die FDP, egal von welchem Medium sie kommen, in den sozialen Medien den Tod eines Handlungsreisenden sterben.
Der Liberale Najib Karim lästert launig gegen die Liberalen. Das gilt indes nicht für die Thesen zum Gemeinwohl des FDP-Chefs Christian Lindner.
facebook.jmwell (Wenig Interesse), twitter.c_lindner (Viel Interesse)

Neue Bahnhöfe: Haltestellen der geplanten S4 erstmals visualisiert mopo.de
Im Kinder-Plantschbecken gefunden: Frau muss im Stadtpark reanimiert werden mopo.de
Erfolgreicher SEK-Einsatz: 28-jähriger Mann wird nach Drohung gegen Krankenschwester in Neuallermöhe überwältigt bild.de

Wetter heute: Grau bei 17 Grad.
wetter.net

Θ ZAHL DES TAGES

30 Prozent aller Amazon-Retouren sollen nach Recherchen von Greenpeace nicht wieder in den direkten Verkauf gehen. Dagegen protestierte die Umwelt-Organisation am Sonntagabend und stieg Amazon im neuen Verteilzentrum für Hamburg in Winsen/Luhe auf das Dach. Die Aktivisten waren kreativ und hatten aus vielen Amazon-Pappkartons einen 27 Meter langen Schriftzug gebastelt. „Für die Tonne“ lautete die Kritik kurz vor dem am Montag beginnenden Amazon-Prime-Day, bei dem im vergangenen Jahr innerhalb von 24 Stunden, Waren im Wert von einer Milliarde Dollar bestellt und versendet worden waren.
abendblatt.de, handelsblatt.com

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Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

Merkel wohnt Militärparade in Paris bei: Frankreich, Deutschland und andere EU-Partner haben beim französischen Nationalfeiertag am Sonntag den Willen für mehr Europa bei der Verteidigung signalisiert. Kanzlerin Angela Merkel verfolgte mit Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron die traditionelle Militärparade in Paris, bei der auch Bundeswehrsoldaten teilnahmen. Spektakulärer Höhepunkt der Show war ein fliegender Soldat, der die verstaubten Kampf-Taktiken disruptieren soll. Merkel würdigte die grenzüberschreitende Ausrichtung der Parade als eine große Geste in Richtung der europäischen Verteidigungspolitik.
welt.de, faz.net, de.euronews.com

Trump soll Atomdeal mit Iran wegen Obama gekündigt haben: US-Präsident Donald Trump soll das Abkommen aufgekündigt haben, um seinem Vorgänger Barack Obama eins auszuwischen. Das Atomabkommen mit Iran gilt als eines der wichtigsten internationalen Abkommen während Obamas Präsidentschaft. Die „Mail on Sunday“ veröffentlichte am Sonntag Details aus vertraulichen Depeschen des inzwischen zurückgetretenen britischen Botschafters in Washington, Kim Darroch, worin er schrieb, bei dem Ausstieg handele es sich um einen Akt von diplomatischem Vandalismus, anscheinend aus ideologischen und persönlichen Gründen, weil es Obamas Deal gewesen sei. Veröffentlichungen über Darrochs Botschafterdepeschen hatten einen diplomatischen Schlagabtausch zwischen Washington und London ausgelöst.
zeit.de, n-tv.de (Trump)

Seenotrettung: Flüchtlingsinitiative von Maas stößt bei FDP und Österreich auf Kritik tagesspiegel.de
Gesetzentwurf: Masern-Impfpflicht auch in Flüchtlingsheimen tagesschau.de
EU-Kommission: CSU-Chef Söder kritisiert SPD für Widerstand gegen von der Leyen welt.de

Θ STADT & LEBEN

Flotter Tänzer in Uniform: Ein Polizist war der diesjährige Star des Schlagermoves in den sozialen Netzen. Der launige Schutzmann legte eine kesse und gekonnte Sohle auf den Asphalt des Hafenrandes, was ihm frenetischen Beifall einbrachte. Etwa 300.000 Schlagerfans nahmen trotz teils heftiger Niederschläge an dem Umzug teil, der mit dem Gedenken an Costa Cordalis gestartet war. „Anita“ klang es zu Beginn des Zuges der knapp 50 Trucks in Erinnerung an den Sänger, der vor kurzem im Alter von 75 Jahren gestorben war. Besondere Vorfälle gab es nach Polizeiangaben nicht. Wenn die bezirklichen Spaßbremsen sich nicht durchsetzen, soll der 24. Schlagermove am 4. Juli 2020 stattfinden.
facebook.andrea.jany (Polizei-Tänzer), mopo.de, ndr.de (Schlagermove)

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Kultur-Tour zur NordArt: Auf Einladung von Leseberg-Automobile und Hamburg schnackt! verbrachte Birgitt Ohlerich, Landesvorsitzende des Verbandes deutscher Unternehmerinnen (VdU) für Hamburg und Schleswig-Holstein, einen Tag bei der NordArt in Büdelsdorf. In der Carlshütte und dem großen Skulpturen-Park präsentiert sich vielfältige internationale Kunst. Besonders beeindruckend ist das von dem chinesischen Künstler Xi Jianjun geschaffene Werk „Babylonian“. Ein weiteres Highlight auf der NordArt war für Verbandschefin Ohlerich der Französische Pavillon, der die Werke von 171 zeitgenössischen Künstlerinnen präsentiert. Zum Abschluss des Ausflugs stand noch ein Besuch im Seehotel Töpferhaus am Bistensee an.
hamburgschnackt.de, business-on.de (Kultur-Tour), leseberg.de
(Leseberg-Automobile)

Restaurant-Tipp – Vegane Pizza auf St. Pauli: Selbst für nicht-Veganer ist die Pizzabande längst zu einem beliebten Spot für eine ofengebackene Stärkung in Kieznähe geworden. Handwerklich gekonnt gemacht und kreativ belegt sind die Pizzen hier, dabei kann man den Pizzabäckern in der offenen Küche zusehen. Im Baukastenprinzip kann der Gast sich selbst beim Belag austoben, oder eine der saisonalen Pizzen des Monats wählen. Zu Trinken gibt es von Caft Beer bis Fritz Cola die üblichen Szenegetränke. Eingerichtet ist das Restaurant mit zusammengewürfelten Stühlen, großen Gemeinschaftstischen und jeder Menge urigem Flair.
hamburg.de

Apocalypse Now – Final Cut: Zum 40. Jahretag von Francis Ford Coppolas Apocalypse Now zeigen Hamburger Kinos am Montag den Final Cut des für acht Oscars nominierten Antikriegsfilms. Der 183 Minuten lange, düstere Film passt zum Wetter am Montag und wird im im neuen Astor-Kino in der HafenCity gezeigt. Auch das Abaton bietet eine Aufführung an. Vor der Vorstellung um 21.30 Uhr gibt es zudem ein Quiz mit Fragen zu dem Film. Der Gewinner erhält eine Flasche Wein vom Coppolas Weingut in Kalifornien.
hamburg.de

Θ FOFFTEIN

You made the summer go away: Das werfen sich der Bay-Watch-Star David Hasselhoff und die Hamburger Rettungsschwimmerin Jasmin Wagner gegenseitig vor. Und das zu Recht, wie man beim Blick aus dem Hamburger Fenster sehen kann. Das ehemalige Blümchen und der Mauer-mordende US-Sänger haben am Sonnabend zueinander gefunden und das Lied beim ZDF-Fernsehgarten vorgestellt. Den Link zum Auftritt haben wir natürlich für Sie.
youtube.com (You made the summer go away), mopo.de

Heute ist, wie schon vermeldet, der Amazon-Prime-Day des vermeintlich billigen Einkaufens, aber auch der Welttag für den Kompetenzerwerb junger Menschen. Wie Sie mögen. Kommen Sie gut in die Woche und wir wünschen Ihnen einen schönen Montag.

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