Bürgerschaft ohne Plastik, Baupolitik ist obsolet, Betten werden richtig teuer

Guten Morgen: Gestern. * Günther. * Gegner. * Gedrängel. * Genial. *

Θ HAMBURG

Fröhliche Abgeordnete: In der Bürgerschaft wurden am Mittwoch viele Selfies gemacht, denn erstmals in dieser Wahlperiode fanden sich alle Abgeordneten im Plenarsaal ein. Zu Beginn wurde über Verkehrspolitik gestritten. CDU-Fraktionschef Dennis Thering  warf Bürgermeister Peter Tschentscher vor, dem grünen Mobilitätswendesenator Anjes Tjarks nicht Einhalt zu gebieten. Es gäbe zu viele Staus, die Baustellen seien weiter schlecht koordiniert und es würden Parkplätze vernichtet. Die SPD konterte, dass für die CDU die Verkehrspolitik weiter lediglich Autopolitik sei. Tjarks verwies auf die steigende Zahl gebauter Radwegekilometer. Und in Hamburg gäbe es zudem weniger Stau als in Berlin oder München.
twitter.InesMariaJacobi, welt.de, ndr.de, hamburg1.de, abendblatt.de

Der grüne Verkehrssenator will das Auto aus unserer Stadt vertreiben.
CDU-Fraktionschef Dennis Thering nahm an alter Wirkungsstätte wieder Fahrt auf.
welt.de

Zeitenwende beim Bauen: Dem Ansinnen der Linken, die Einkommensgrenzen für den Anspruch auf Sozialwohnungen zu erhöhen, wurde in der Bürgerschaft nicht entsprochen. Das mache wenig Sinn, weil es ohnehin zu wenig Wohnungen für Berechtigte gäbe, begründete die SPD die Ablehnung. Die Wohnungswirtschaft kam passend dazu mit schlechten Neuigkeiten. Aufgrund der gestiegenen Baukosten würden Projekte noch beendet, aber neue Vorhaben würden oft nicht weiter verfolgt, erklärte Verbandschef Andreas Breitner. Damit wird immer wahrscheinlicher, dass das Bündnis für Wohnen in diesem Jahr nicht auf 10.000 Baugenehmigungen kommen wird. Nun soll die Sanierung des Bestandes im Vordergrund stehen, die indes nicht eine neue Wohnung schafft, aber Wert erhält und nachhaltig ist.
ndr.de

Bauen, bauen, bauen – das war gestern.
Andreas Breitner attestiert der Baupolitik des Senats, dass sie aus der Zeit gefallen ist.
ndr.de

Anzeige – Nachhaltigkeit bei Tchibo
Tchibo & Fairtrade: Lach- oder Sachgeschichten? – Vor 30 Jahren gründete Dieter Overath das Siegel Fairtrade. Und startete wenig später seinen Protest gegen Tchibo – mit drei Mann im Regen. Warum Tchibo ganz unfair mit geschlossenen Rollläden reagierte, sich jedoch berappelte und heute Top Fairtrade Anbieter in Deutschland ist, darüber diskutieren Dieter Overath und Nanda Bergstein, Tchibo Direktorin Unternehmensverantwortung. Über Konflikte, Kinderarbeit, mutige Menschen, Lösungen, Fröhlichkeit, Kaffee, Bananen und Textilien. Und warum die kommenden 30 Jahre im Zeitraffer durchgezogen werden müssen. Für Bergstein und Overath stehen zudem Zäsuren an, wird im Podcast „5 Tassen täglich“ verraten.
tchibo.de

„Eine klare Grenzüberschreitung“: Der Vorsitzende des Deutschen Journalistenverbandes, Frank Überall hat den Herausgeber der ZEIT, Josef Joffe für sein Verhalten bei der CumEx-Berichterstattung seiner Wochenzeitung kritisiert. Joffe hatte dem befreundeten Verwalter seines Aktiendepots, Max Warburg vorab Insidertipps auf einen kritischen Artikel gegeben. In den Hamburger Medien wird das unschöne Thema indes nur von der Morgenpost aufgegriffen. Auch bei der umstrittenen geplanten Förderung eines FinTech-Accelerators durch die Finanzbehörde hakt die Zeitung nach. Das Vorhaben, bei dem die Firma eines SPD-Parteifreundes von Andreas Dressel den Auftrag hätte bekommen sollen, wurde abgesagt. Nun soll es Streit über die Erstattung von Aufwendungen im Vorfeld der Auftragsvergabe geben.
deutschlandfunkkultur.de, mopo.de (Joffe), mopo.de (FinTech)

Nächste Luxusyacht festgesetzt: Nach Ermittlungen des Bundeskriminalamtes konnte jetzt festgestellt werden, dass auch die Yacht „Luna“, die derzeit bei Blohm+Voss fit gemacht werden soll, ebenfalls einem russischen Oligarchen gehört. Nun wurde das Schiff, wie zuvor schon die ebenfalls bei Blohm+Voss eingelagerte Yacht „Dilbar“, festgesetzt. Das ist für die Werft misslich, denn es bedeutet, dass Blohm+Voss ohne Entschädigung dafür sorgen muss, dass der Zustand der Schiffe erhalten wird. Und das ist teuer bei den großen Yachten, die zudem Platzkapazitäten in den Docks binden. Wahrscheinlich wird es aber später ein Sanktionshilfspaket für die Werft geben, damit die Lasten der Oligarchenschiffspflege auf den deutschen Steuerzahler sozialisiert werden können.
ndr.de, stern.de

Anzeige
Was wissen wir über Armut? Wie nehmen wir sie wahr? Beim Podiumsgespräch „Wie wir Armut sehen“ (Mittwoch, 18. Mai, 18.30-20 Uhr, Bürgerhaus Wilhelmsburg) sprechen Julia Friedrichs (Journalistin/Autorin: „Working Class. Warum wir Arbeit brauchen, von der wir leben können“), Ksenija Bekeris (SPD, Bürgerschaftsabgeordnete, Fachsprecherin Soziales) und Prof. Dr. Henning Lohmann (Soziologe, Universität Hamburg) darüber, wie Armut in unserer Gesellschaft aussieht und warum sie oft klischeebeladen ist. Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Was Armut macht“ der Friedrich-Ebert-Stiftung. Moderation: Christine Strotmann (Friedrich-Ebert-Stiftung). Anmeldung unter: fes.de

Gegner will sich wirklich Mühe geben: Vor dem letzten Saisonspiel hat Hansa Rostock angekündigt, gegen den HSV am Sonntag um 15.30 Uhr noch mal alles geben zu wollen. Mit einem besseren Resultat als Verfolger Darmstadt können sich die Rothosen an der Küste den Relegationsplatz sichern. Dabei wird wohl allerdings der formstarke Anssi Suhonen fehlen, der sich im Training verletzt hat. Gegner könnte dann Hertha BSC mit Trainer Felix Magath werden. Schlechte Nachrichten gibt es wieder beim FC St. Pauli. Der Verein trauert um seinen langjährigen Stadionsprecher Rainer Wulff, der im Alter von 79 Jahren einer schweren Krankheit erlag. Von 1986 bis 2017 begleitete er am Mikrofon am Millerntor die Boys in Brown.
ndr.de (Rostock), abendblatt.de (Suhonen), ndr.de (Wulff)

Quantum Innovation Capital (QUIC): Stadt will mit neuer Initiative für Quantencomputer Akzente setzen welt.de
Mutmaßlicher Femizid: 24-Jähriger soll 20-Jährige nach der Vergewaltigung getötet haben mopo.de
Streit im Hafen: Spediteure fühlen sich schlecht behandelt von Reedereien. Aber man treffe sich im Leben immer zweimal ndr.de

Wetter heute: Wechselnd bewölkt bei neun bis 19 Grad.
wetter.net

Θ ZAHL DES TAGES

Acht Millionen Euro Bußgelder wegen Verstößen gegen die Corona-Regeln hat die Stadt seit zwei Jahren eingenommen. Nach 53.000 Anzeigen wurden schließlich 47.000 Fälle registriert, die meistens mit 150 Euro für die Verletzung vom Abstandsvorgaben, Maskenpflicht oder Kontaktsperren geahndet wurden. Spitzenreiter bei der Bußgeldvergabe ist mit 25.000 Euro ein Einzelhändler, der mehrfach gegen die Regeln verstoßen hatte. 500 Verfahren sind noch bei der Staatsanwaltschaft anhängig, bei denen es um mögliche Verstöße bei den gezahlten Corona-Hilfen geht.
ndr.de

Anzeige
Zurück in die 70-iger Jahre? Wenn es um Geldanlagen und deren Wertentwicklungen geht, wird häufig ein Blick auf vergangene Wertentwicklungen geworfen. Allerdings erstreckt sich dieser Rückblick selten 50-Jahre zurück. In der aktuellen Situation ist dies aber empfehlenswert, da es viele Ähnlichkeiten der heutigen Situation (Inflation, Energiekrise) mit der wirtschaftlichen Situation in den 70-iger Jahren gibt. Damit Sie bei ihren Geldanlagen erfolgreich sind, empfehlen wir diesen Rückblick. In unserem Newsletter-Magazin, das im Mai erscheint, werden die 70-iger Jahre, und welche Lehren daraus gezogen werden können, ein zentrales Thema sein. Hier können Sie sich ein kostenloses Abonnement sichern.
FORAIM-Wer wir sind

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

Daniel Günther überrascht und bleibt sich treu: Der derzeitige und kommende CDU-Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein will die Koalition mit Grünen und FDP fortsetzen. Ein Koalitionspartner hätte indes locker gereicht. Günther setzt auf die, auch personelle, Kontinuität der hoch geschätzten Jamaika-Koalition. Die Mitte habe die Ränder aus dem Parlament befördert. Das klingt nach einem Zukunftsmodell der Politik und gibt der Regierung in Kiel eine gute Startvoraussetzung in eine Zeit, die dem Norden gehören wird. Denn hier ist der Wind für nachhaltige Energie. Für die SPD wird es hingegen eine herausfordernde Zeit.
spiegel.de, bild.de

Hat einfach ein Händchen: Nachdem der Hamburger Medienmanager Jan Henric „VideoTel“ Buettner zum mehrfachen Millionär geworden war, weil er seinem ehemaligen Arbeitgeber Bertelsmann mit einem Kollegen eine Abfindung von 160 Millionen Dollar abgetrotzt hatte, erwarb er das Anwesen Weissenhof an der Ostsee. Dort treffen sich nun die G7-AußenministerInnen plus zwei Gästen aus der Ukraine und Moldau. Der an die Gastgeberin Außenministerin Annalena Baerbock vermietete Ort wird schwer überwacht. Die Aufmerksamkeit wird den Mitinvestoren des Geländes in der Gemeinde Wangels gefallen. Buettner hatte eine viel beachtete Crowdfunding-Kampagne gestartet, um den Ausbau des Herrenhauses und des Gutshof zu finanzieren.
bild.de, brandeins.de

Ohne Erfahrung in der Hotellerie habe er ein Jahr versucht, das Guthaus so zu betreiben, wie es die Pächter vor ihm getan hatten. Schlechter Erdbeerkuchen, wenige Besucher.
Dann positionierte Jan Henric Buettner das Anwesen als „Destination“. Ziel erreicht.
omr.com

Schwere Waffen: Ukrainische Soldaten werden in Deutschland mit der Panzerhaubitze 2000 vertraut gemacht welt.de
Mit Neun Euro Ticket erreichbar: FDP-Chef Christian Lindner geht am 7. Juli die zweite Ehe mit einer Journalistin auf Sylt ein, statt wie bei der ersten Vermählung in den Weinbergen in Rheinland-Pfalz  bild.de

Θ STADT & LEBEN

Die Stadt wird voll: Am kommenden Dienstag und Mittwoch findet das OMR Festival statt. Bis zu 70.000 Besucher werden bei der Leistungsschau der Digitalen Wirtschaft in den Messehallen erwartet. Auf diese Menge an Gästen ist die Stadt, gerade nach Corona, nicht mehr vorbereitet. Es sind etwa kaum Hotelzimmer zu bekommen. Im Le Méridien an der Außenalster kostet die Übernachtung 1.899 Euro. Das Frühstück geht extra. Zwei Tage später gibt es die gleiche Leistung für 224 Euro. Auch die Veranstalter haben Respekt vor der Menge der BesucherInnen und bitten schon um Verständnis für mögliche Probleme aufgrund des Andrangs. Bürgermeister Peter Tschetscher will sich bei einem Besuch am Mittwoch persönlich von dem Grund für die Fülle überzeugen.
omr.com

Anzeige
Am Sonnabend von 10 bis 19 Uhr findet die Hamburger Zukunftskonferenz WECIETY WORLD im Mindspace am Rödingsmarkt statt. Im Zentrum steht die Frage “In welcher Gesellschaft willst Du leben?” Schirmherrin ist die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank. Das Event geht mit inspirierenden Speaker*innen, Workshops und Keynotes an den Start. Themen sind u.a. Feminismus, Mental Wellbeing, Diversität, Stadt vs. Land und nachhaltige Mode. Man kann aber auch selbst aktiv werden z.B. bei Yoga, Breathwork oder einem Soundbad. Neugierig? Das volle Programm findet sich hierjetzt schnell Ticket sichern & dabei sein!

Restaurant-Tipp – Deftiges und Eis auf St. Pauli: Lieblings bietet eine große Vielfalt an Kuchen und Eis-Köstlichkeiten wie Blaubeer-Muffin und Schoko-Keks. Aber auch wer Hunger auf Deftiges mitbringt, kommt nicht zu kurz. Im kleinen Bistro in der Filiale auf St. Pauli gibt es etwa das vielfältig belegte Bröd. Das Lieblings wird auch wegen seines schönen Ambientes, der netten Atmosphäre und des freundlichen Personals geschätzt. Bei der Sonne am Donnerstag können die Gäste auf der Außenterrasse Platz nehmen.
lieblings-eis.de

Moving Europe: Das Zeise Kino lädt mit der Unterstützung von Creative Europe Desk Hamburg und der Senatskanzlei Hamburg zu einem kostenlosen Filmabend rund um das „European Year of Youth“ ein. Ab 18 Uhr läuft der Kurzfilm „Apocalypse Airlines“ mit anschließender Podiumsdiskussion. Um 19 Uhr wird der Dokumentarfilm „Here We Move, Here We Groove“ gezeigt. Der Film begleitet den Musiker und Balkan Beats-Star Robert Soko auf seiner Reise quer durch Europa während des Höhepunkts der Flüchtlingswelle, auf der er mit der neuen Generation von Migrantinnen und Migranten einen neuen Musikstil entwickelt.
hamburg.de

Θ FOFFTEIN

Heute ist der Tag der Pflegenden und Start einer neuen Initiative dazu in der Stadt. Wir wünschen Ihnen einen schönen Donnerstag.

Wenn Ihnen das Hamburger Tagesjournal am 12. Mai gefallen hat, empfehlen Sie uns gerne weiter; einfach diese Mail an Kollegen und Freunde schicken und auf tagesjournal.de anmelden. Für weitere aktuelle Meldungen und Videos finden Sie uns hier.

Werben Sie für Ihr Unternehmen oder Ihre Veranstaltung im Hamburger Tagesjournal. Schreiben Sie uns, wir beraten Sie gerne. hamburg@tagesjournal.de

Kommentar verfassen