Eltern haften für ihre Kinder, Optimistisch für autonomes Fahren, Flirt mit dem HSV, Richtigstellung bei Block-Drama

Guten Morgen: Klima. * Drama. *

Θ HAMBURG

Eltern haften für ihre Kinder: Eine 56-jährige Aktivistin hat sich am Montag vor eine Niederlassung des Energiekonzerns RWE an der Drehbahn in der Neustadt festgeklebt. Insgesamt sieben eher ältere Klimaschützer  der Bewegung Extinction Rebellion wollten damit gegen den Braunkohletagebau in Lützerath protestieren. Als Eltern wolle man nicht tatenlos zusehen, wie die Zukunft der Kinder zerstört wird, wurde erklärt. Die Polizei löste den Kleber und beendete die nicht angemeldete Versammlung. Im Gebäude sitzt die RWE-Tochter für erneuerbare Energien. Die aktuelle Diskussion um die Glaubwürdigkeit der Klimapolitik und die Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizei wird die Stadt noch weiter beschäftigen. Die Bürgerschaft bestreitet damit die Aktuelle Stunde am Mittwoch.
abendblatt.de, twitter.jenny_jasberg, twitter.MenscHHmeier, zeit.de, facebook.muellersoenksen

Immer noch harren wir zehn Meter hinter der Frontlinie aus.
Angesichts des kriegerischen Sprachgebrauchs der Hamburger Bundestagsabgeordneten der Grünen, Emilia Fester legt ihr der liberale Kollege Michael Kruse nahe, „sprachlich abzurüsten“. Fester war als Parlamentarische Beobachterin in Lützerath. Sie hatte im Bundestag dem Abriss des Dorfes für den Kohleabbau im Rahmen eines Kompromisses zugestimmt.
twitter.krusehamburg

Optimistisch für autonomes Fahren: Bereits im kommenden Jahr will die Hochbahn neue Fahrzeuge testweise autonom in der Innenstadt fahren lassen. Dabei soll das Modell „Mover“ der Firma Holon zum Einsatz kommen, das jüngst in Las Vegas der Weltöffentlichkeit vorgestellt wurde. Das von Pininfarina gezeichnete Kästchen kann 15 Fahrgäste aufnehmen. Der Weg zum autonomen Fahren im Stadtverkehr wird indes ein langer werden. Die kurzfristige Hoffnung von Hochbahn-Chef Henrik Falk liegt auf der im Februar fallenden Maskenpflicht und dem kommenden 49-Euro-Ticket, mit dem bald wieder die Vor-Corona-Fahrgastzahlen erreicht werden sollen. Aktuell liegt die Auslastung bei 85 Prozent. Daneben belasten gestiegene Kosten, speziell für Diesel und Strom, die Bilanz der Hochbahn.
ndr.de, abendblatt.de (Autonomes Fahren), vision-mobility.de (Mover)

Unser Mover ist eine Antwort auf gesellschaftliche Megatrends: Urbanisierung, Klimawandel, Demografie – Mobilität muss sich verändern
Holon und Hochbahn wollen Teil der Lösung im Big-Picture sein.
welt.de

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Shitstorms und Krisenkommunikation Wie reagiert ein Unternehmen am besten, wenn Nutzer*innen kritisch über die Firma auf den verschiedenen Kanälen sprechen? Wie kann Kommunikationsmanagement in die Krise geraten und was sind die Strategien aus ihr wieder herauszukommen? Wie funktionieren eigentlich Shitstorms und wie schafft man es, sie möglichst frühzeitig zu erkennen und einzudämmen? All diesen Fragen und deren Beantwortung widmet sich das Seminar Shitstorms und Krisenkommunikation. Absolute Expert*innen und Praktiker*innen geben ihr Wissen weiter und zeigen vom 16. bis 18. März anhand von Beispielen und Übungen, wie Lösungen aussehen.
hamburgmediaschool.com

Baustart für Bahnprojekte: Auch für den schienengebundenen Nahverkehr war der Montag ein wichtiger Tag. Zwischen Eidelstedt und Kaltenkirchen haben die Bauarbeiten für die 120 Millionen Euro teure Elektrifizierung der Strecke begonnen. Ab Ende 2025 soll dann die neue S5 die Fahrgäste aus der Metropolregion ohne Umsteigen in die City bringen. Aus Kaltenkirchen soll die Fahrt zum Hauptbahnhof dann  55 Minuten dauern. Auch für den umstrittenen Austausch der Sternbrücke in Altona begannen die ersten Arbeiten. Hier wird nun das Gehölz am Bahndamm gerodet, um die Suche nach Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg zu ermöglichen.
abendblatt.de (S5), ndr.de (Sternbrücke)

Flirt mit dem HSV: Ex-Weltmeister Jérôme Boateng will irgendwo gehört haben, dass viele Fans seine Rückkehr zum HSV wünschen. Er hat gute Erinnerungen an seine Hamburger Zeit von 2007 bis 2010. Der 34 Jahre alte Innenverteidiger ist ab Sommer wohl vereinslos und will einen Wechsel zum HSV nicht ausschließen. Den Aufstieg wünscht er den Fans in der schönen Stadt. schon mal vorab. Ob der HSV wirklich Interesse hat, in die Auseinandersetzungen um Boatengs Verurteilung wegen Körperverletzung an einer Partnerin verwickelt zu werden, ist fraglich. Derweil wurde der ehemalige HSV-Finanzvorstand Thomas Wüstefeld vor Gericht in einem Fall vom Vorwurf der Untreue entlastet.
sport1.de, zeit.de (Boateng), abendblatt.de (Wüstefeld)

Hells Angel schlug zu: Derzeit im Gefängnis einsitzender 33-Jähriger soll 2018 mit Kumpels einen heute 26-jährigen Mann auf dem Kiez mehrfach Faustschläge ins Gesicht zugefügt haben mopo.de
Viel Verkehr und Ablenkung: Hamburger Fahrschüler scheitern besonders häufig in der praktischen Prüfung ndr.de
HAW wird erpresst: Hacker sollen nach Datendiebstahl finanzielle Forderungen an die Hochschule stellen tagesschau.de
Niemand aus Hamburg da: Baubeginn des „Lighthouse“ am Röntgenlaser XFEL abendblatt.de

Wetter heute: Bewölkt bei null bis vier Grad.
wetter.net

Θ ZAHL DES TAGES

1.924.000 Euro haben Verbrecher im vergangenen Jahr mit den sogenannten Schockanrufen erbeutet. Gegenüber dem Vorjahr in dem 1.170.000 Euro Schaden entstanden waren, entspricht das einer Steigerung um 64 Prozent, wie eine Kleine Anfrage der AfD ergeben hat. Bei den Anrufen wird vorgegeben, dass nahe Verwandte einen Unfall hatten oder eine Kaution stellen müssen. Dafür ist der Wert der Beute beim Enkeltrick von 249.000 Euro im Jahr 2021 auf 155.700 Euro in 2022 gesunken. Hier vermitteln die Anrufenden den Eindruck, nahe Verwandte zu sein.
hamburg.de,

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

Ob Olaf jetzt bei Leonhard anruft? Die Vakanz im Berliner Bundesverteidigungsministerium wurde in Hamburg lustvoll kommuniziert. Am Dienstag will Kanzler Olaf Scholz den neuen Verteidigungsminister nach dem Rücktrittsgesuch von Christine Lambrecht verkünden. Die SPD-Ministerin legte auch einen schlechten Rücktritt hin. Der Hamburger Wolfgang „Panzerbremse“ Schmidt wird weiter im Kanzleramt benötigt. Es deutet viel auf Eva Högl als Nachfolgerin hin, die bislang als Wehrbeauftragte wirkt. Das wiederum erinnert das politische Hamburg daran, dass dann auch der ehemalige SPD-Abgeordnete in Mitte Johannes Kahrs hätte Minister werden können. Er hatte den politischen Dienst nach der Ernennung von Högl quittiert.
facebook.uli.exner, sueddeutsche.de

Außenministerin plädiert für Sondertribunal für russische Kriegsverbrechen: In Den Haag erklärte Annalena Baerbock, warum nicht allein der Internationale Strafgerichtshof russische Verbrechen ahnden soll. Erforderlich sei ein Tribunal, das gegen die russische Führung ermitteln und sie vor Gericht stellen könne. Vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag können laut Statut nur Fälle behandelt werden, in denen Kläger und Beklagte Mitglied des Gerichtshofs sind oder ein Fall vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen überwiesen wird. faz.net, tagesschau.de, welt.de

Internationaler Druck auf Berlin in Panzer-Debatte steigt: Großbritannien drängte Deutschland, als Herstellerland die Lieferung von Leopard-Kampfpanzern an die Ukraine zu genehmigen. Der polnische Regierungschef Mateusz Morawiecki sagte, Deutschland müsse mehr Waffen liefern und die Panzer nicht in den Depots lassen. Er werde in Berlin Gespräche mit Politikern aus dem gesamten deutschen politischen Spektrum zu den Panzerlieferungen führen. Polens Präsident Andrzej Duda will beim Weltwirtschaftsforum in Davos die Lieferung von Leopard-Kampfpanzern an die Ukraine zum Thema machen. faz.net, n-tv.de, welt.de, zeit.de, n-tv.de

Weniger Organspenden: Gesundheitsminister Lauterbach fordert Reform welt.de
Umfrage zu Davos: Manager sehen schwarz für die Weltwirtschaft 2023 faz.net

Europa – von Wolf Achim Wiegand
Europa-Zitate zu Lambrecht: Der Rücktritt von Christine Lambrecht als deutsche SPD-Verteidigungsministerin hat in Europas Medien überwiegend skeptische Reaktionen ausgelöst. „Weiten Teilen ihrer Partei, der SPD, fehlt jedes Verständnis für die Bundeswehr,“ meint die Neue Zürcher Zeitung aus der Schweiz. „Lambrecht stand im Schatten des Bundeskanzlers, der die meisten wichtigen Ankündigungen machte,“ schreibt der britische Guardian. „Die Nachricht vom Rücktritt Lambrechts verunsichert die Regierung Scholz,“ findet die europäische Newsplattform politico.com.

Erdogan unerbittlich: Schweden und Finnland müssen bis zu 130 „Terroristen“ an die Türkei ausliefern – sonst werde die Türkei deren NATO-Beitrittsgesuch weiter ablehnen. Das hat Staatspräsident Tayyip Erdogan klar gemacht. Die schwedische Regierung unterhält Beziehungen zu kurdischen Oppositionellen und hat kürzlich gegenüber der Türkei von unannehmbaren Forderungen gesprochen.
reuters.com

Θ STADT & LEBEN

„Sporthighlight des Jahres“: Sportsenator Andy Grote freut sich auf die Tage des Triathlons vom 13. bis zum 16. Juli in Hamburg. Zehntausend Athleten und Hunderttausend Zuschauer werden bei den Amateur- und Profiwettkämpfen erwartet. Insgesamt werden neun Titel in verschiedenen Kategorien vergeben. Neu ist das Eliminator-Format, bei dem sich die Elite in der Super-Sprintdistanz, bestehend aus 300 Meter Schwimmen, 7 Kilometer Radfahren, und 1,5 Kilometer Laufen für die Finale qualifizieren müssen. Der Höhepunkt wird das das Rennen der gemischten Staffeln werden, das nach 2020 wieder als Weltmeisterschaft ausgetragen wird.
ndr.de, hamburg1.de

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Junge Talente gesucht! Die Stage School Hamburg, Deutschlands berühmter Profiausbilder für Tanz, Gesang und Schauspiel, hat mit FUTURE TALENTS ein brandneues Programm für Jugendliche zwischen 11 – und 16 Jahren entwickelt: Ziel ist es, junge Talente noch früher zu fördern und zwar auf höchstem Niveau. Bei dem kostenlosen Einführungstag am 21.01.2023 von 10.30 bis 15 Uhr kann jede:r Teilnehmer:in unverbindlich alle Unterrichtseinheiten mitmachen. Auch interessierte Eltern haben an diesem Tag die Gelegenheit, sich ein Bild von der Arbeit der Stage School zu machen.
futuretalents-stageschool.de

Spot on: Hamburg Startups – Wie lief es 2022 für den Startup-Standort Hamburg? Zwei aktuelle Studien zu Finanzierungsrunden und Neugründungen geben Auskunft – und es ist noch Luft nach oben. Zumindest bei den Förderprogrammen hat Hamburg einiges zu bieten. Drei von ihnen, die sich mit E-Commerce, künstlicher Intelligenz und Gastronomie beschäftigen, befinden sich zurzeit mal wieder in der Bewerbungsphase. Dass auch die Hochschulen eine Brutstätte für Startups sein können, beweist DyssolTEC. Aus einem Projekt der TU Hamburg, das sich mit den Fertigungsprozessen von Feststoffen beschäftigt, ist mittlerweile ein kleines Softwareunternehmen geworden.
2022, startup-programme, dyssoltec

Restaurant-Tipp – Libanesisch in Harvestehude: Im Békaa kann man libanesisch essen auf höchstem Niveau. In gemütlicher Atmosphäre und zu schlichter, aber orientalischer Einrichtung taucht man in die nahöstliche Küche ein. Als Vorspeise kann Mesa empfohlen werden, das sieben kleine Köstlichkeiten umfasst: Hummus, Tabouleh, Auberginen-Mus, Falafel und libanesischer Frischkäse. Eine beliebte Hauptspeise ist das Makloubeh, ein Auberginenauflauf mit Hackfleisch und Basmatireis gefüllt auf Joghurt-Minz-Sauce. Zum Ausklang gibt es noch Baklawa, das sich im Békaa mit hausgemachtem Feigen- und Granatapfeleis präsentiert.
bekaa.de

Lob des Konflikts – Warum Konsens eine Falle ist: Wo Interessen dauerhaft divergieren, sind Konflikte nicht weit. Das gilt für Politik wie Ökonomie, für das Beziehungsleben wie den Arbeitsalltag. Nicht zuletzt aus weltpolitischer Sicht wird immer deutlicher, dass die Zeitenwende des Jahres 2022 darin bestehen könnte, von einer Ära des angestrebten Konsenses wieder in eine der offen ausgetragenen Konflikte überzugehen. Der Philosoph Armen Avanessian fordert deshalb: Wir müssen die Gegenwart aus der Zukunft betrachten. Nur wenn wir heute zu Konflikten bereit sind, wird es ein Morgen geben. Mehr dazu im Philosophischen Café im Literaturhaus um 19 Uhr.
hamburg.de

Θ FOFFTEIN

Richtigstellung: Wir hatten am Montag an dieser Stelle berichtet, dass Christina Block drei Kinder hat. Das ist falsch; sie hat vier. Wir bitten um Entschuldigung. Wir hätten Sie gerne den äußerst empörten Leserbrief ihres Lebenspartners, dem ehemaligen NDR-Moderator Gerhard Delling zu der Meldung über ihre Kinder in Gänze lesen lassen. Es lag uns fern, Gefühle zu verletzen. Wir hätten es nur für angemessener gehalten, bei der exklusiven Meldung von BILDplus zu den familiären Problemen von einem „Block-Drama“ zu lesen und nicht von einem „Delling-Drama“. Mehr sollte damit nicht angemerkt sein. Den Teil der Meldung hat Delling aber auch nicht kritisiert.
t-online.de, bildplus

Ihre immanenten Behauptungen sind wie aufgezeigt fehlerhaft.
Drama-Queen und mit BILDplus dealender Gerhard Delling ist richtig sauer und konnte auch schon mal lockerer formulieren.

Heute ist laut DIN 5034 ein mittlerer Wintertag für Besonnungsstudien. Wir wünschen Ihnen einen schönen Dienstag.

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