Frank Otto trennt sich von Hamburg1, Keine gute Schlickprognose, HSV-Präsident unter Druck, Elbphilharmonie-Plaza bleibt kostenfrei

Guten Morgen: Berlin. * Essen. * Köln. * Mopo. *

Θ HAMBURG

Frank Otto trennt sich von Hamburg1: Gemeinsam mit dem Kurzzeit-Gesellschafter Jürgen Hunke hatte der Medienunternehmer den Sender erst jüngst aus der Insolvenz gerettet. Nun übernimmt die Geschäfte die Berliner Gesellschaft Godd Media Broadcast, die auch den Sender tv.berlin betreibt. Der Schritt kommt überraschend, da Otto Hamburg1 seit dem Sendestart 1995 über Jahrzehnte, die – bei ihm nicht selbstverständliche Treue – gehalten hatte. Nun aber sollen bei bei den beiden Sendern „Synergien“ gehoben werden. tv.berlin produziert bereits sehr kostengünstig. Die kurze Nachrichtensendung mit Standbildern liest eine Computerstimme vor. Viele echte – aber ebenfalls unbezahlte – ältere Männer machen dort Talk-Sendungen, um die Sendeflächen zu füllen. Möglicherweise wird das Format des ehemaligen Berliner CDU-Vorsitzenden Frank Henkel im Gespräch mit dem umstrittenen ehemaligen Chef des Verfassungsschutzes, Hans-Georg Maaßen das neue „Schalthoff live“.
mopo.de, abendblatt.de, tvb.de

Ich habe gerufen: ab sofort?
Auch die 77-jährige Journalistenlegende Peter Brinkmann, der 1989 mit dieser Frage an den SED-Mann Günter Schabowski die Berliner Mauer mit umgestoßen hatte, könnte bald bei Hamburg1 talken.
deutschlandfunk.de, tvb.de

– Meinung von Mathias Adler –
Das braucht keiner mehr: Man muss Godd Media Broadcast zu Gute halten, dass sie tv.berlin seit Jahren finanziell nicht gegen die Wand haben laufen lassen. Das war keine kleine Aufgabe. Aber sie hatten auch keine Hamburger Gesellschafter. Wenn die Berliner finanzielle Stabilität aus diesem Grund nun auch bei Hamburg1 hinkriegen, ist das aller Ehren wert. Inhaltlich braucht so eine Art Lokal-TV allerdings niemand mehr. Und wenn nun selbst Frank Otto von Hamburg 1 loslässt – mit einem etwas absurd anmutenden Statement – ist es der Abschied von einem lokalen Medium in Hamburg, das seine Relevanz verloren hat.
– Transparenzhinweis: Der Verfasser dieser Zeilen war viele Jahre Geschäftsführer von Hamburg1 und tv.berlin –

Keine gute Schlickprognose: Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie braucht zwei Jahre um zu entscheiden, ob Hamburg den Elbschlick in die sogenannte ausschließliche Wirtschaftszone verbringen darf. Das ist misslich, den schon ab Sommer diesen Jahres müsste die Verbringung neu geregelt werden, wenn die Kapazitäten bei der Tonne E3 erstmal ausgeschöpft sein werden. Deswegen wird der Hamburger Senat weiter mit dem Vorhaben liebäugeln, den Schlick vor der eigenen Nordsee-Exklave Scharhörn abzukippen, auch wenn die Anrainer sich dagegen wehren.
welt.de

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Debatte um die Klimapolitik: Die Bürgerschaft nimmt in ihrer ersten Sitzung des Jahres die Vorfälle in Lützerath zum Anlass, über die aus Sicht der Linken und Grünen verfehlten Klimapolitik der vergangenen Jahre zu debattieren. Anschließend dürfte es lebhaft bleiben, denn die AfD will die Silvesterkrawalle thematisieren. Die CDU fordert finanzielle Unterstützung für die Hamburger Tafeln, die angesichts der wirtschaftlichen Lage und der hohen Nachfrage an ihre Grenzen kommen. Über die neuen Bildungsplänen will die Linke streiten. Die wegen Corona weniger nachgefragten Jugendfreiwilligendienste wollen SPD und Grüne wieder stärken.
hamburgische-buergerschaft.de (Um 13.30 Uhr im Livestream)

HSV-Präsident unter Druck: Am kommenden Sonnabend findet die Mitgliederversammlung des HSV statt. Dabei hat ein Mitglied namens Till Hischemöller einen Abwahlantrag gegen den HSV-Präsidenten Marcell Jansen gestellt. Das Abendblatt lässt Hischemöller umfangreich darlegen, wieso er Jansen für ungeeignet hält. Jansen hat derzeit überhaupt wenig Freunde im HSV-Umfeld. Auch die freien Aktionäre der AG, angeführt von Klaus-Michael Kühne würden einen Abgang von Jansen begrüßen. Sportliche Sorgen hat der HSV im Tor nachdem sich Keeper Daniel Heuer Fernandes im Trainingslager in Spanien das Knie verletzt hat. Am Mittwoch findet das letzte Testspiel vor dem Bundesligastart gegen Vancouver Whitecaps statt. Am 29. Januar wartet dann Eintracht Braunschweig in der Liga auf den Aufstiegsaspiranten.
abendblatt.de (Jansen), kicker.de (Heuer Fernandes)

Marcell ist ein Primatyp – aber ich halte ihn nicht geeignet dafür, dieses Präsidentenamt weiter auszuführen.
Primatyp? abendblatt.de

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Lesung von Andrea von Treuenfeld zum Auschwitz-Gedenktag am 27. Januar, 19 Uhr: Leben mit Auschwitz. Momente der Geschichte und Erfahrungen der Dritten Generation
Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee die Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz. Hier hatten die Nazis 1,1 Millionen Menschen ermordet. Die Überlebenden von Auschwitz waren durch das unvorstellbare Leid und die unmenschliche Grausamkeit der Nazis für ihr Leben geprägt. Doch auch für die Nachfahren blieb der Holocaust ein wesentliches Element ihres Lebens, obwohl sie ihn nicht selbst erlebt haben. Denn die Überlebenden von Auschwitz und den anderen Lagern gaben ihre Traumata unbewusst an die Nachkommen weiter. So vermitteln die Berichte und Bekenntnisse der nächsten Generationen ein ganz eigenes Bild über das Leben in und mit Auschwitz.
Infos und Anmeldung: shop.freiheit.org

Mehr Körperteile gefunden: Polizeitaucher machen in der Elbe auch keinen leichten Job ndr.de

Wetter heute: Wechselnd bewölkt und trocken bei minus zwei bis zwei Grad.
wetter.net

Θ ZAHL DES TAGES

9.800 Kandidatinnen und Kandidaten werden in Hamburg gesucht, um knapp 5.000 Stellen für SchöffeInnen und RichterInnen mittels einer Wahl zu besetzen. Justizsenatorin Anna Gallina wirbt für das gesellschaftliche Amt, um das man sich gerne bewerben kann. Die Behörde schreibt zudem weitere KandidatInnen an. Die Amtsperiode läuft dann von 2024 bis 2028. Am Sonnabend findet eine Informationsveranstaltung für Interessierte statt.
welt.de, abendblatt.de

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

Lob und Kritik nach Benennung von Pistorius zum Verteidigungsminister: Kanzler Olaf Scholz bezeichnete den niedersächsischen Innenminister und SPD-Politiker Boris Pistorius als herausragenden Politiker, der mit seiner Durchsetzungsfähigkeit und seinem großen Herz genau die richtige Person sei, um die Bundeswehr durch die Zeitenwende zu führen. Während Politikerinnen und Politiker der Ampel Pistorius als erfahrenen und sachlichen Politiker lobten, kritisierte die Opposition dessen mangelnde Erfahrung in Verteidigungsfragen. Unionsfraktionsvize Johann Wadephul erklärte, Scholz zeige mit der Entscheidung, dass er seine eigene Zeitenwende nicht ernst nehme. Erneut spielten Sachkompetenz und Erfahrung mit der Bundeswehr keine Rolle. Bei der Personalie Pistorius handle es sich um eine Besetzung aus der B-Mannschaft. spiegel.de, zeit.de, fr.de

Globale Krisen dominieren Weltwirtschaftsforum in Davos: Bestimmendes Thema des ersten Tages waren die Folgen des russischen Angriffskriegs – die Energiekrise, hohe Inflationsraten und die Unterstützung der Ukraine. Die ukrainische First Lady Olena Selenska mahnte die Unternehmer, Staats- und Regierungschefs in ihrer Eröffnungsrede eindringlich, ihren Einfluss stärker zugunsten der Ukraine zu nutzen und forderte Waffen und Investitionen. Selenskyj selbst machte bereits im Vorfeld des Weltwirtschaftsforums klar, er erwarte in Davos Fortschritte beim Thema Waffenlieferungen. welt.de

Kohle-Gegner setzen Proteste nach Lützerath-Räumung fort: An mehreren Orten in Nordrhein-Westfalen kam es zu Aktionen gegen den Braunkohle-Abbau tagesspiegel.de
Iran: Deutscher offenbar festgenommen zeit.de

Europa – von Wolf Achim Wiegand
Vogel zwitschert über Katargate: Der Hauptverdächtige im Korruptionsskandal des Europäischen Parlaments hat einen Justizdeal mit Hoffnung auf Strafminderung geschlossen. Der Ex-Abgeordnete Pier Antonio Panzeri wird Details auspacken, inklusive Mittäter – viele Menschen in Brüssel seien nun nervös, so Beobachter. Panzeri soll Drahtzieher unlauterer Lobbygeschäfte zu Gunsten des Emirats Katar und Marokkos sein. Er kennt die finanziellen Vereinbarungen und Strukturen der Gaunereien wegen der u. a. die sozialdemokratische EP-Vizepräsidentin Eva Kaili aus Griechenland verhaftet worden war.
sueddeutsche.de

Imperium schlägt zurück: Die aus EU-Sicht wettbewerbsverzerrenden Subventionen, die US-Präsident Joe Biden für grüne Industrien ausgelobt hat, will Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit einem „Industrieplan“ kontern. Das kündigte sie beim Weltwirtschaftsforum in Davos an. Danach soll Europa das werden, was die USA genauso anstreben: Weltmarktführer für saubere Technologien und Innovationen. Auch China will von der Leyen damit ausknocken, dass Staatsförderungen in der EU gelockert, die Bürokratie gemindert und Milliardenmittel für einen „Europäischen Souveränitätsfonds“ bereitgestellt werden. Eine Zahl für die Aufwendungen nannte von der Leyen nicht, bekräftigte aber, die EU wolle bis 2050 „klimaneutral“ werden.
dw.com

Briten ächzen unter Brexit: Drei Jahre nach dem EU-Austritt Großbritanniens hat das Land die Folgen der selbstgewählten Isolation noch nicht überwunden. So hat das Ende der Freizügigkeit dazu geführt, dass im Vereinigten Königreich rund 330.000 Arbeitskräfte fehlen, ergibt eine Londoner Studie. Lücken klaffen überwiegend in weniger qualifizierten Sektoren wie Logistik, Handel und Gastronomie. Grund: unzählige osteuropäische EU-Staatsangehörige sind abgewandert. Großbritannien ist das einzige Mitglied der G7-Staatengruppe, dessen aktuelle Beschäftigungsquote unter dem Niveau vor der Pandemie liegt.
cer.eu

Θ STADT & LEBEN

Kultur und Tourismus: Diese beiden Hamburger Wirtschaftsfelder wollen sich weiter besser verzahnen. So hat Kultursenator Carsten Brosda erklärt, dass die Stadt die Kulturveranstalter weiter fördern will. Neun Millionen Euro sollen eine Anschlussfinanzierung für die ausgelaufene Corona-Hilfe des Bundes sein. Die Anträge können jetzt gestellt werden. Die Kultur soll Bestand haben – auch um Touristen zu locken. Für die konnte Brosda „die große Geste“ verkünden, dass sie zudem weiterhin auf der Plaza der Elbphilharmonie einen kostenfreien Rundgang machen können. Etwa 80 Prozent der Besucher sollen Hamburg Reisende sein. Es waren aber die HamburgerInnen, die sich gegen Gebühren gesträubt hatten. Die noch ungeklärte Finanzierung der etwa sechs Millionen erforderlichen Euros soll für zwei Jahre gelten.
ndr.de (Kultur), welt.de (Plaza)

Restaurant-Tipp – Schwäbisch in der Neustadt: „Zum Spätzle“ ist ein winziges Restaurant, dass sich vor allem den leckeren schwäbischen Kartoffelnudeln verschrieben hat. Einfach, ehrlich und unverfälscht: Diesen Eindruck bekommt man sofort vom Zum Spätzle, wenn man sich die Philosophie des Imbisses durchgelesen hat. Angefangen bei klassischen schwäbischen Gerichten, wird hier das vielfältige Wissen über die deutsche Küche realisiert: vegan, vegetarisch aber auch mit Fleisch. Es gilt einfach immer das Prinzip: Nur solange der Vorrat reicht. Wer Bärenhunger hat, kann ohne Aufpreis eine extra große Portion bestellen.
hamburg.de

Terror aus Teheran: Die internationale Gemeinschaft ist zunehmend besorgt über das Geschehen im Iran. Ein atomar bewaffneter Iran wäre ein Alptraum, nicht nur für Israel, sondern für die ganze Welt. Mit was für einem Regime haben wir es im Iran zu tun? Wie entwickelt sich der Aufstand gegen das Regime? Der Vortrag der Historikerin Dr. Ulrike Becker um 19 Uhr in Hammerbrook beleuchtet die Bedrohungen durch die Islamische Republik Iran und geht auch auf die Frage ein, wie die Bundesregierung angesichts dieser Entwicklungen reagieren sollte.
shop.freiheit.org

Wir waren das dunkle Herz der Stadt – Der Untergang der Hamburger Gängeviertel: Der dokumentarische Film, zeigt am Beispiel einer Familie (1880-1980) das Verschwinden der Hamburger Gängeviertel. Die drei Gängeviertel waren Teil der Altstadt und wurden zu Europas größten Slums gezählt. Berichtet wird von der Notwendigkeit der Sanierung vernachlässigter Wohngebiete und was die rücksichtslose Stadtplanung für die betroffenen Bewohner und die Stadt selbst bedeutete. Das epische Werk wird am Mittwoch in drei Teilen (10.15/14/16.15 Uhr) im Zeise Kino gezeigt. Bei der Vorführung des dritten Teils wird der Regisseur Andreas Karmers anwesend sein.
zeise.de

Θ FOFFTEIN

Niels Annen nicht mehr im Bundestag: Der SPD-Staatsminister aus Eimsbüttel hätte es nicht in den Bundestag geschafft, wäre der vom Grünen Bundestagsabgeordneten in Eimsbüttel, Till Steffen mitentwickelte Wahlrechtsreformvorschlag zur Begrenzung von Mandaten bei der vergangenen Bundestagswahl schon gültig gewesen, recherchiert zeit.de

Heute ist der Welttag des Schneemanns. Wir wünschen Ihnen eine schöne Wochenmitte.

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