Guten Morgen: Weihnachtszeit. *
Θ HAMBURG
Gans anders: Weil das Hotel Grand Elysée wohl eine Doppelbuchung zu spät erkannt hatte, musste das traditionelle Martinsgansessen des Arbeitgeberverbandes Nordmetall zum ersten Mal ins Hotel Atlantic verlegt werden, tuschelten sich die 400 Gäste vertraulich zu. Nordmetall-Präsident Folkmar Ukena äußerte Sorge angesichts der wirtschaftlichen Lage und forderte die Bundesregierung auf, die Wirtschaftsthemen neu zu denken. Dafür stellte Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft gleich fünf Thesen vor und forderte etwa ein neues europäisches Leitbild. Eine neue Studie von Nordmetall hatte zuvor eine schlechte Stimmung in Teilen der Branche ausgemacht. Etwa 30 Prozent der Hamburger Unternehmen sind mit der Lage unzufrieden; eine Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr.
ndr.de
„Wasser wird zuerst rationiert.“
Die taz-Journalistin Ulrike Herrmann und Verfechterin einer schrumpfenden Wirtschaft bereicherte den Arbeitgeberabend mit ganz anderen Ansichten.
ndr.de
Sorge um den Hafen: Der scheidende Präsident des Hafenverbands, Gunther Bonz mahnte vor dem Club der Hamburger Wirtschaftsjournalisten die mangelnde internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Häfen an. Die international unterschiedlich ausgestaltete Tonnagesteuer, von der auch ausländische Terminals profitieren, und die wegen der „deutschen Lahmarschigkeit“ nachteilig geregelte Einfuhrumsatzsteuer seien Kostentreiber und Belastung für die deutschen Häfen. In Hamburg kritisiert er seit langem die vergleichsweise hohen Pachten und Mieten der HPA. Die Chance für eine Kooperation der deutschen Häfen sieht Bonz mit dem Einstieg der Reederei MSC bei der HHLA vertan. Ansonsten will er bis zum Ende seiner Amtszeit in Kürze keine zitierbare Einschätzung des umstrittenen Deals abgeben. Einen Wettbewerbsvorteil für Hamburg sieht Bonz in der guten Bahnanbindung des Hafens, die sogar weltweit führend sei. Auch daran wäre die italienische MSC-Familie Aponte beteiligt.
ndr.de
–Anzeige–
„Die Arbeit gibt einem unglaublich viel zurück.“
Hebammenstudentin Anke Gottwein spricht bei „Wie ist die Lage?“ über ihren zukünftigen Beruf und den Zustand der Pflegebranche.
„Es war uns von Anfang an wichtig, uns von Fast Fashion abzugrenzen.“
Modedesigner Tobias Jopp erzählt im Podcast von aktuellen Entwicklungen der Modeindustrie und neuesten Trends.
„Politik zu machen, ist aktuell eine große Herausforderung.“
In der Folge mit der Fraktionsvorsitzenden der Grünen-Bürgerschaftsfraktion, Jennifer Jasberg, geht es um das Politikerdasein in Krisenzeiten.
Alle Folgen „Wie ist die Lage?“ hören Sie hier und von Montag bis Freitag um 12 Uhr bei ahoy radio.
Es wird laut: Beim ausverkauften Heimspiel des HSV am Freitag um 18.30 Uhr gegen Eintracht Braunschweig wird die neue Lautsprecheranlage erstmals in Betrieb genommen. Laut ging es unter der Woche auch auf dem Trainingsplatz zu, denn Trainer Tim Walter haderte mehrfach mit der Leistung seiner Spieler. Auch FC St. Pauli-Trainer Fabian Hürzeler rechnet beim Auswärtsspiel am Sonnabend um 13 Uhr mit lautstarken Fans von Hansa Rostock. Hürzeler muss aufpassen, dass er sich von der aufgeheizten Stimmung nicht anstecken lässt. Drei gelbe Karten hat er bereits gesehen, eine weitere würde ihn für das Derby gegen den HSV am 1. Dezember sperren.
hsv.de (HSV), bild.de, fcstpauli.com (FCSP)
„Es geht um ein Finanzierungsmodell, das zum FC St. Pauli passt.“
Die sportlich erfolgreichen Kiezkicker sind wirtschaftlich klamm und wollen nun über die Gründung einer Genossenschaft nachdenken, um Eigenkapital zu schaffen.
ndr.de
Sowohl als auch: Handelskammer fordert Ausrichtung auf neue Märkte in Eurasien, Südamerika sowie Indien und das China-Geschäft soll auch bleiben ndr.de, welt.de
Hapag Lloyd will keine Ladung abziehen: Trotz MSC-Beteiligung soll der HHLA kein Geschäft genommen werden ndr.de
Trauer in Hagenbeck: Vierjähriger Elefant stirbt an Herpes ndr.de
Wochenend-Wetter: Bewölkt mit Niederschlag bei minus zwei bis fünf Grad wetter.net
Θ ZAHL DES TAGES
412 Gaststätten und Restaurants in Hamburg sieht der Finanzinformations-Dienstleisters Crif gefährdet. Hintergrund ist die Anhebung des Mehrwertsteuersatzes von 7 auf 19 Prozent im kommenden Jahr. Das entspricht einer Quote von 13,3 Prozent aller Gastrobetriebe in Hamburg. Von den bundesweit 15.000 Gaststätten und Restaurants sind im Schnitt 12,6 Prozent betroffen.
abendblatt.de, ndr.de
–Terminhinweis–
20 Jahre Hamburg Media School – Heute. Rathaus. 18 Uhr.
Weil Politik und Medienwirtschaft einen Mangel an Nachwuchskräften für die Branche befürchteten, gründeten Stadt, Verlage, Werbeagenturen und Filmfirmen 2003 in einer Public-Private-Partnership die Hamburg Media School. Die Schule bezog die Räume der ehemaligen Entbindungsklinik Finkenau. In das Ausbildungsangebot wurde auch der Studiengang Film integriert, dessen Abschlussfilme auch international Beachtung finden. Das Jubiläum wird mit einem Senatsempfang gefeiert.
Aus der wöchentlichen Terminübersicht der hamburg-news
Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT
Ampelkoalition will Schuldenbremse doch aussetzen: FDP-Bundesfinanzminister Christian Lindner will das Richtige tun tagesschau.de
Kurzer Olaf: Peugeot-Familie schreibt Bauherr Signa des Elbtowers ab businessinsider.de
Europa – von Wolf Achim Wiegand
Niederlande schocken Europa – Wilders wills wissen: Der deutliche Wahlsieg des rechtsextremen Geert Wilders in unserem Nachbarland hat europaweite Schauder ausgelöst. Er „wird kein Freund Brüssels sein,“ prophezeit das Nachrichtenportal Politico. Kein Wunder: Sein Plan ist ein Referendum über den EU-Austritt der Niederlande. Wilders am Gipfeltisch der EU-Regierungschefs? Das schüfe mit Victor Orbàn (Ungarn) und Robert Fico (Slowakei) ein Trio infernale, das alles blockieren könnte – Klimaschutz, Migration, Ukrainehilfe – alles. Das Szenario ist möglich, obwohl dem 60jährigen Abgeordneten noch eine Mehrheit fehlt: Ausgerechnet die kurdischstämmige Chefin der bislang regierenden liberalen Partei VVD, Dilan Yeşilgöz, deutet Gesprächsbereitschaft mit dem Islamgegner an. Flüchtlingshelfer und muslimische Verbände sind entsetzt, Europas Rechtspopulisten jubeln.
euractiv.de, politico.eu
„Die Wilders-Wahl ist ein Weckruf und zeigt einen rechten Trend in Europa“
Der Politikwissenschaftler Florian Hartleb erwartet eine europäische Ära der Umbrüche
ndr.de
EU-Sorgen wegen klammen Deutschlands: In den Hauptstädten Europas geht die Angst um, das bislang stets solvente Deutschland könne wegen seiner Haushaltsprobleme als Finanzier ausfallen. Der Industriestaatenklub OECD warnt bereits vor „Auswirkungen auf die EU-Wirtschaft.“ Es bestehe die Gefahr, dass Europas größte Volkswirtschaft weniger Güter und Dienstleistungen importieren werde. Die OECD befürwortet eine Reform der Schuldenbremse, damit Deutschland seine Zukunftsaufgaben bewältigen könne – von der Alterung der Gesellschaft über Digitalisierung bis hin zur grünen Transformation.
tagesspiegel.de
Θ STADT & LEBEN
Alstertanne leuchtet wieder: Am Donnerstag wurde die weihnachtliche Tanne illuminiert. Mit 15 Metern Höhe kommt der Baum eher lütt daher. Ein bisschen Aufregung gab es vorher, weil die Tanne noch vom Anleger Jungfernstieg in die Mitte der Binnenalster verbracht werden musste. Der dafür vorgesehene Schlepper kam aber von der Elbe nicht durch – Streik der Schleusenwärter oder hoher Wasserstand – Deswegen musste eine Alsterbarkasse ran, die den Ponton mit dem Baum an die richtige Stelle bugsierte. Auch an Land wurde es weihnachtlich. In Mitte eröffneten die ersten Weihnachtsmärkte. Die frühe Öffnung hatte der Bezirk ermöglicht, weil die Adventszeit in diesem Jahr kurz ist. Am kommenden Totensonntag schließen die Märkte noch mal. Am Montag wird dann auch der Roncalli-Weihnachtsmarkt auf dem Rathausmarkt eröffnet.
abendblatt.de, twitter.hochbahn, ndr.de
–Anzeige–
„MAN & MINING“. Der Abbau mineralischer Rohstoffe führt angesichts einer schnell wachsenden Weltbevölkerung und deren steigenden Konsumbedürfnissen zu immer größeren ökologischen, ökonomischen, politischen und sozialen Problemen mit globalen Auswirkungen. Insbesondere nicht nachhaltige Abbaupraktiken führen zu massiven Belastungen. Die Ausstellung „MAN & MINING“ zeigt im Museum der Arbeit anhand verschiedener künstlerischer Positionen die Bedingungen des gegenwärtigen Ressourcenabbaus und dessen Folgen für die im Bergbau beschäftigten Menschen vor allem im globalen Süden. Kunstinstallationen, Foto- und Videoarbeiten zeigen die Asymmetrien des weltweiten Rohstoffabbaus und die konkreten Folgen für die Menschen im Globalen Süden.
shmh.de
Restaurant-Tipp – Weißwurst in Blankenese: Hoch über der Elbe thront der Süllberg. Und auf dem Gipfel die Süllberg Alm, die vor allem mit ihrer riesigen Terrasse punktet, von der man bis zur Elphi auf der einen und bis nach Finkenwerder auf der anderen Seite blicken kann. Das Konzept vereint Südtiroler Flair mit Gourmetküche. Die Inneneinrichtung besteht aus rustikalen Holzbänken und -wänden mit Schaffellen und Alpenbildern. Die Speisekarte bietet Weißwurst, Austern und Fondue sowie üppige Käse- oder Wurstplatten und Pasta Tartufo. Eine echte Empfehlung ist der Kaiserschmarrn, der perfekt karamellisiert und fluffig aufgetischt wird.
genussguide-hamburg.com
Was beim Einschlafen passiert: Der Moment des Einschlafens faszinierte den Schriftsteller James Joyce so sehr, dass er ihm den wohl berühmtesten nächtlichen Monolog der Literaturgeschichte widmete: Molly Bloom, Figur im Roman »Ulysses«, fabuliert schlaftrunken über ihr Leben, über sexuelle Freiheit, Trauer und die Schönheit der Natur. Die britische Komponistin Rebecca Saunders hat diesen magischen Moment in Musik gesetzt. Ihr Stück »Yes« schwebt zwischen Wachen und Schlaf – mit Blooms Worten und traumwandlerischen Sounds des Ensemble Musikfabrik. Um 20 Uhr in der Elbphilharmonie.
elbphilharmonie.de
Θ FOFFTEIN
Laufsteg der Meister: Dem verstorbenen Hamburger Couturier und Künstler Karl Lagerfeld soll nun eine Promenade gewidmet werden. Sie soll zwischen Adolphsbrücke und dem Neuen Wall 75 verlaufen. Dort befindet sich auch die von Lagerfeld geschätzte Bücherstube Felix Jud, die heute zum 100-jährigen Bestehen im Rathaus geehrt wird.
ndr.de
Heute in einem Monat ist Weihnachten. Kommen Sie gut durch den Freitag und wir wünschen Ihnen ein schönes Wochenende. Am Montag lesen wir uns wieder.
Wenn Ihnen das Hamburger Tagesjournal am 24. November gefallen hat, empfehlen Sie uns gerne weiter; einfach diese Mail an Kollegen und Freunde schicken und auf tagesjournal.de anmelden. Für weitere aktuelle Meldungen und Videos finden Sie uns hier.
Werben Sie für Ihr Unternehmen oder Ihre Veranstaltung im Hamburger Tagesjournal. Schreiben Sie uns, wir beraten Sie gerne. hamburg@tagesjournal.de