Hamburg hat Hilfsbereitschaft, Hapag Lloyd hat Gewinn, HSV hat Corona, HafenCity hat Lauf

Guten Morgen: Haltungen in Hamburg. *

Θ HAMBURG

Gerechtere Verteilung von Geflüchteten: Die fordert Innensenator Andy Grote angesichts der steigenden Zahl von Kriegsgeflüchteten aus der Ukraine. Um die 6.000 Menschen vermutet Grote in der Stadt, wovon sich bislang etwa 3.000 registriert hätten. Während es in Städten wie Berlin und Hamburg hohe Ankunftszahlen gebe, sei die Situation in anderen Bundesländern noch relativ entspannt. Am Freitag sollen der Verteilungsschlüssel für die Länder festgelegt werden. Grote betont, dass Hamburg auf Basis des bisherigen Königsteiners Schlüssel seine Verpflichtung derzeit bereits übererfüllt habe. Bis Ende März sollen weitere 2.000 Plätze zur Aufnahme der Geflüchteten geschaffen werden.
ndr.de, welt.de

Wir haben jetzt in etwa im Laufe einer Woche schon eine Dimension erreicht wie wir sie auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise in einem Monat hatten.
Innensenator Andy Grote ist froh, dass die Stadt auf Erfahrungen und Strukturen von 2015 zurückgreifen kann.
welt.de

Gute Gewinne durch die Krise: Hapag Lloyd hat das erfolgreichste Jahr der Firmengeschichte hinter sich. Satte 9,4 Milliarden Euro Gewinn konnten 2021 dank stark steigender Frachtraten erzielt werden. Den Finanzsenator wird es freuen, denn die Beteiligung wird 850 Millionen Euro Dividende an Hamburg überweisen. Auch im laufenden Geschäftsjahr rechnet die Reederei mit guten Geschäften, wobei die Unsicherheit über die Entwicklung des Ukraine-Krieges und die stark steigenden Kosten für Schiffsdiesel noch keine sichere Prognose des Profites zulassen. Sicher ist indes, dass der Vertrag von Vorstandschef Rolf Habben Jansen bis 2027 verlängert wurde.
ndr.de, abendblatt.de, welt.de

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Wer Gutes tut, kriegt Gutes zurück! Der Annemarie-Dose-Preis wurde vom Senat gestiftet, um besonders innovatives Engagement zu ehren. Ausgezeichnet werden ehrenamtliche Projekte, die das Zusammenleben in Hamburg verbessern und nicht älter als drei Jahre sind. Der Preis ist insgesamt mit 8.000 Euro dotiert. Aktive können sich bis zum 15. April bewerben – oder vorgeschlagen werden. Alle Infos unter hamburg.de/annemarie-dose-preis

Viel Protest am Wochenende: Am Sonnabend ab 14 Uhr ruft der Verein UMEHR zu einer Demonstration gegen Corona-Regeln auf. Der Verfassungsschutz warnt vor der Teilnahme, denn die Mitläufer würden sich dann an die Seite von pro-russischen Extremisten begeben. Ein spezielles Völkchen findet sich auch am Samstagabend um 20 Uhr zusammen, wenn ein Autokorso von Allermöhe nach Wedel in vier Stunden rollen soll, und dann wieder zurück, um gegen hohe Spritpreise zu demonstrieren. Erwartet werden 500 Autos mit 1.000 PetrolheadInnen. Am Sonntag um 13 Uhr rufen dann der DGB und weitere Organisationen an der Alster zu einer Demonstrationen unter dem Motto „Stoppt den Krieg – Frieden in der Ukraine jetzt!“ gegen die russische Invasion in der Ukraine auf.
welt.de, mopo.de (Corona), mopo.de (Benzinpreise), ndr.de (Ukraine)

Auch wir sagen *NEIN* zu der geplanten Verklappung von Hamburger Schlick vor der Vogelschutzinsel Scharhörn! Keine Bedrohung des Weltnaturerbes Wattenmeer!
Bereits am Freitag um 12 Uhr demonstrieren Parents for Future Hamburg/Cuxhaven, die Bündnisse Rettet Hamburgs Grün – Klimaschutz jetzt!, Rettet Hamburgs Natur, sowie die Bürgerinitiativen Rettet das Diekmoor, WiWa bleibt! und Völli bleibt! vor der Zentrale der Hafenverwaltung HPA am Neuer Wandrahm 4.

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Vom Panzersoldaten zum Museumsleiter: Wie Joachim Stratenschulte zu seinem Posten als Geschäftsführendes Vorstandmitglied auf der Rickmer Rickmers kam, erzählt er im Podcast „Hubis Hafenschnack“. Mit seinem Einstieg sei der Ton dort rauer geworden, sagt er mit einem Lachen: „Die Mitglieder unseres Kuratoriums haben sich aber inzwischen an meine laute Aussprache und mein energisches Auftreten gewöhnt.“ Außerdem spricht er mit Gastgeber Hubert Neubacher, Inhaber von Barkassen-Meyer, über die bunte Vergangenheit des Schiffs und das Erlebnis Rickmer Rickmers für Besucher. Neue Folgen des Hafen-Podcasts hören Sie jeden zweiten Freitag hier.

HSV hat Corona: Um und bei zehn Fälle im Kader und bei den Betreuern wurden am Donnerstag festgestellt. Der Verein hat beantragt, das Heimspiel gegen Erzgebirge Aue am Sonnabend zu verschieben. Eine Entscheidung der Liga steht noch aus. Das Spiel eine Woche später gegen Fortuna Düsseldorf könnte auch noch kippen, da dort gleich 20 Corona-Fälle aufgetreten sind. Auch der FC St. Pauli hat eine Infektion zu melden. Der Ausfall des Kiezkickers Afeez Aremu gefährdet indes nicht die Austragung des Spiels bei Dynamo Dresden. Die nicht befreundeten Sachsen kämpfen gegen den Abstieg, während die Kiezkicker den Anschluss an die direkten Aufstiegsplätze halten wollen.
welt.de, mopo.de

Den Vorwurf eines rassistisch motivierten Verhaltens der Staatsanwaltschaft, einer Hetzjagd gar, weisen wir aufs Schärfste zurück.
Der Hamburgische Richterverein wehrt sich empört gegen Anfeindungen der Grünen und der Linken in der Bürgerschaft, die der Staatsanwaltschaft eine Hetzjagd auf den gambischen HSV-Stürmer Bakery Jatta unterstellt hatte.
bild.de

Oligarch ohne Crew in Hamburg: Besatzung der Yacht „Dilbar“ des Oligarchen Usmanow darf aufgrund der Sanktionen im Hamburger Hafen nicht weiter bezahlt werden businessinsider.de
Freiwillige Ärzte-Initiative: 178 Ärzte betreuen bis auf Weiteres die Geflüchteten aus der Ukraine in den Messehallen mopo.de
Russlands Krieg gegen die Ukraine: Hamburger Wissenschaftler schnacken um 16 Uhr über historische Analysen und aktuelles Geschehen geschichte.uni-hamburg.de

Wochenend-Wetter: Wechselnd bewölkt und trocken bei minus einem bis 12 Grad.
wetter.net

Θ ZAHL DES TAGES

20 Jahre HafenCity Run: Am Sonnabend, den 18. Juni schnürt Hamburgs Wirtschaft wieder die Schuhe für den guten Zweck. Nach zweijähriger Abstinenz und pünktlich zum Jubiläum können Firmen, Vereine, Familie und Freunde wieder etwas für ihr Teambuilding, ihre körperliche Fitness und das Gemeinwohl tun. Beim sportlichen Betriebsausflug über vier Kilometer gibt es viele frische Eindrücke der stetig wachsenden Quartiere an der Elbe. Je Startnummer wandern fünf Euro und weitere zehn Euro pro Team in den Spendentopf für den Hamburger Abendblatt hilft e.V.
hamburg.de, hafencityrun.de

Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT

Verhandlungen über Waffenstillstand gescheitert: Ukraines Außenminister Dmytro Kuleba und Russlands Außenminister Sergej Lawrow trennten sich nach eineinhalb Stunden Verhandlungen im türkischen Antalya ohne Ergebnisse. Gegenüber Lawrow erhob Kuleba den Vorwurf, ohne Verhandlungsmacht zu dem Treffen angereist zu sein. Auch der Versuch, einen humanitären Korridor aus der Stadt Mariupol zu schaffen, sei gescheitert, weil Lawrow sich nicht in der Lage gesehen habe, eine diesbezügliche Verpflichtung abzugeben. Aus Mariupol konnte nach ukrainischen Angaben innerhalb des Tages kein einziger Zivilist fliehen. In einem Telefonat mit Putin haben Kanzler Olaf Scholz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron eine sofortige Waffenruhe gefordert, notiert das Protokoll.
welt.de, zeit.de, n-tv.de, spiegel.de

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Shitstorms und Krisenkommunikation: Wie reagieren Betroffene am besten, wenn Nutzer*innen kritisch auf den verschiedenen Kanälen sprechen? Wie kann Kommunikationsmanagement in die Krise geraten und was sind die Strategien aus ihr wieder herauszukommen? Wie funktionieren eigentlich Shitstorms und wie schafft man es, sie möglichst frühzeitig zu erkennen und einzudämmen? All diesen Fragen und deren Beantwortung widmet sich am 24. bis 26. März das Seminar Shitstorms und Krisenkommunikation. Absolute Expert*innen und Praktiker*innen geben ihr Wissen im Angebot der Hamburg Media School weiter und zeigen anhand von Beispielen und Übungen, wie Lösungen aussehen. Infos und Anmeldung

Putin um Frieden bitten: Altkanzler Gerhard Schröder war am Donnerstag in Moskau zu Gast, um Russlands Präsident Putin um Frieden im Konflikt mit der Ukraine bitten. Das meldete zuerst „Politico“. Demnach habe die ukrainische Regierung Schröder um die Vermittlung gebeten. Aus deutschen Regierungskreisen hieß es, dass Schröders Vorstoß nicht mit der Bundesregierung abgestimmt ist. Auch die SPD-Führungsspitze war nicht eingeweiht. Ob der Besuch des Altkanzlers etwas bringe, werde sich zeigen, sagte SPD-Chef Lars Klingbeil dem „Spiegel“. Klar sei: „Alles, was hilft, diesen grauenvollen Krieg in der Ukraine zu stoppen, ist gut.“ Schröders Ehefrau Soyeon Schröder-Kim teilte am Abend auf Instagram ein rührendes Foto aus Moskau.
welt.de, tagesspiegel.de, spiegel.de

AKW Tschernobyl hat wieder Strom: Spezialisten aus Belarus haben die Versorgung wiederhergestellt, heißt es zeit.de
Lindner schließt Stopp russischer Energieimporte nicht aus: Zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit erwägt das Wirtschaftsministerium eine verstärkte Nutzung von Braunkohlekraftwerken
zeit.de (Lindner), tagesspiegel.de (Baerbock), spiegel.de (Braunkohlekraftwerke)
Bundestag: Ukrainischer Präsident Selenskyj soll kommende Woche per Video in eine Bundestagssitzung zugeschaltet werden spiegel.de
Corona: Geplante Lockerungen lösen Sorge vor sechster Welle aus handelsblatt.com
Flutkatastrophe: Familienministerin Spiegel soll Vorwürfe in Chat-Affäre klären welt.de
Autobahnbrücken: Verkehrsminister Wissing will 4000 Brücken modernisieren handelsblatt.com
Trotz hoher Inflation: Europäische Zentralbank belässt Leitzins bei null Prozent zeit.de

Θ STADT & LEBEN

Straßen sollen umbenannt werden. Weil die Namensgeber mancher Hamburger Straßen eine NS-Vergangenheit haben, sollen nun elf Straßen umbenannt werden, schlägt eine Expertenkommission vor. Im Bezirk Mitte ist etwa der Högerdamm betroffen, denn der Architekt Fritz Höger hatte die Juden für die deutsche Niederlage im zweiten Weltkrieg verantwortlich gemacht. Auch der Albert-Schäfer-Weg in Harburg soll weichen. Schäfer hatte Zwangsarbeiter als Chef der Phoenix-Werke ausgenutzt. Neben Namen die verschwinden sollen, gibt es weitere, die zumindest kontextualisiert werden sollten. Das betrifft etwa die Schauspielerin Heidi Kabel und auch den Unternehmer Kurt A. Körber.
welt.de, hamburg.de

Straßennamen sollen Orientierung bieten – und zwar nicht nur geographisch, sondern auch kultur- und gesellschaftspolitisch.
Der Umgang mit problematischen Straßennamen wird die Stadt auch künftig begleiten, pflichtet der Einordnung von Rita Bake auch Kultursenator Carsten Brosda bei.
hamburg.de

Restaurant-Tipp – Hafen-Panorama in Altona: Das Restaurant Am Kai in Altona-Altstadt (ehemals Au Quai) schickt alle mit einem Lächeln nach Hause – sofern sie überhaupt wieder gehen wollen. Denn eine stimmungsvollere Aussicht auf die Docks des Hafens als durch die bodentiefe Fensterfront an diesem Spot, dürfte schwer zu finden sein. Auch die Hafen-Atmosphäre des Gastraumes lädt zum Bleiben ein: gelungener Industrie-Chic mit eingezogenen Wänden aus Containerteilen, Holztischen, Ledersesseln und einer warmen Beleuchtung. Auf den Punkt ist auch die Speisekarte mit Fokus auf – natürlich – Fisch, modern komponiert und mit Einflüssen aus aller Welt.
genussguide-hamburg.com

Die Lange Kriminacht: Morden in Ostfriesland – spannend, witzig und mit viel Herz erzählt. Christiane Franke und Cornelia Kuhnert lesen humorvolle Kurzkrimis sowie ihren neuesten Krimi „Es muss nicht immer Labskaus sein“, den sie gemeinsam geschrieben haben und deshalb auch gemeinsam mit verteilten Rollen vortragen. Vor Spiekeroog wird ein toter Pottwal angespült, kurz darauf taucht auch ein ermordeter Umweltaktivist auf. Dorfpolizist Rudi wittert einen Zusammenhang.
hamburg.de

Θ FOFFTEIN

Heute ist der Tag des ukrainischen Nationalgerichts Borschtsch, das sich sogar um das UNESCO-Weltkulturerbe bewirbt. Die Aktion „Make Borscht Not War“ soll am Freitag ein kulinarisches „Symbol sein, für den Widerstand gegen die russische Invasion und die kulturelle Aneignung gegenüber der Ukraine“. Wir wünschen guten Appetit und Ihnen ein schönes Wochenende. Am Montag lesen wir uns wieder.

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