Militärische Präsenz, Gefangen im Krieg, Klönschnack wieder unabhängig, MOGO fährt weiter

Guten Morgen: Konflikte. *

Θ HAMBURG

Militärische Präsenz: Beim ersten bundesweiten Veteranentag in Hamburg betonte Verteidigungsminister Boris Pistorius die zentrale Rolle der Bundeswehr in der Gesellschaft und forderte angesichts globaler Krisen einsatzfähige Streitkräfte. Auf dem Rathausmarkt, wo seit Jahrzehnten keine militärischen Zeremonien mehr stattgefunden hatten, wurden rund 400 OffiziersanwärterInnen, darunter auch Franzosen, befördert. Bürgermeister Tschentscher dankte den Veteranen, an die nun jährlich gedacht werden soll. Strenge Sicherheitsvorkehrungen sorgten allerdings bei einigen Veteranen für Unmut. Zeitgleich protestierten rund 250 Menschen gegen eine „öffentliche Militarisierung“.
welt.de, mopo.de, ndr.de, abendblatt.de

Wir leben in einer Zeit der globalen Umwälzungen.
Verteidigungsminister Boris Pistorius sieht schwierige Bedingungen auf den militärischen Nachwuchs zukommen.
ndr.de

Gefangen im Krieg: Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit muss wohl länger in Tel Aviv bleiben. Nach den Angriffen Israels auf militärische und atomwissenschaftliche Einrichtungen im Iran wurde der Luftraum aufgrund des Rückschlags der Iraner gesperrt. So verpasste Veit am Freitag ihren Rückflug nach viertägigen politischen Gesprächen. Die Vergeltungsschläge zwischen den beiden Ländern nehmen zu. Einige iranische Raketen haben zumeist zivile Ziele in Tel Aviv und anderen Städten getroffen. Veit musste bereits mehrfach den Schutzraum aufsuchen. Ihr gehe es gut und sie telefoniere viel, ließ sie wissen. Dass sie es zur Bürgerschaftssitzung am Mittwoch nach Hamburg schafft, ist eher unwahrscheinlich.
welt.de, abendblatt.de

Anzeige
Webinare rund um Altersvorsorge, Immobilie und Ruhestand
Am 18. Juni um 18 Uhr: „Altersversorgung konkret“ – 30 Minuten verständlicher Überblick zu ETF, Riester und Rürup – kompakt, unabhängig, auf den Punkt. Um 19 Uhr folgt „Immobilie als Geldanlage“ – 45 Minuten über aktuelle Marktchancen, steuerliche Aspekte und Risiken bei der Investition in Betongold. Am 19. Juni um 19 Uhr: „Ruhestandsplanung“ – erfahren Sie, wie Sie Ihren Ruhestand frühzeitig und strukturiert planen, den Kapitalbedarf realistisch einschätzen und Entnahmephasen sinnvoll gestalten.
Jetzt kostenfrei anmelden: Altersversorgung konkret · Immobilie als Geldanlage · Ruhestandsplanung
FORAIM

Derby im Pokal: In der ersten Runde des DFB-Pokals trifft der FC St. Pauli auf Eintracht Norderstedt. Ob das Spiel beim Viertligisten in Norderstedt stattfinden wird, ist noch unklar. Der FC St. Pauli, der mit Elias Saad einen ehemaligen Norderstedter in seinen Reihen hat, könnte das Heimrecht für das attraktive Derby kaufen. Das Pokallos hatte der HSV-Sprinter Owen Ansah gezogen. Seinem Verein loste er den Oberligisten FK Pirmasens zu. Im letzten Pflichtspiel gegen Pirmasens 1962 hatte Uwe Seeler vier Tore geschossen. Die erste Runde wird vom 15. bis 18. August ausgespielt.
mopo.de, bild.de (FCSP), abendblatt.de, mopo.de (HSV)

SEK-Einsatz in Billstedt: Verdacht auf Freiheitsberaubung; ein Verdächtiger wurde festgenommen abendblatt.de
Nahverkehrskongress: 10.000 Experten gucken sich die Mobilitätsstadt Hamburg an ndr.de
Himmlische Bauarbeiter: Michel bedankt sich bei Spendern für den Erhalt der Kirche ndr.de

Wetter heute: Wechselnd bewölkt bei 14 bis 22 Grad. wetter.net

Θ ZAHL DES TAGES

428 Millionen Euro hat der Staranwalt Kai-Uwe Steck aus der Steuerkasse gestohlen. Er selbst bereicherte sich um 50 Millionen Euro. Gemeinsam mit seinem Partner Hanno Berger hatte Steck die CumEx-Geschäfte erfunden. Berger sitzt in Haft, Steck wollte das offenbar nicht und offenbarte sich 2016 der Justiz als Kronzeuge. Das hat sich für ihn gelohnt. In seinem Prozess, in dem er sich vom Hamburger Staranwalt Gerhard Strate vertreten ließ, fiel ein mildes und umstrittenes Urteil. Er wurde zu einem Jahr und zehn Monaten auf Bewährung sowie dem Einzug von 24 Millionen Euro verurteilt. Nun macht der zufriedene Strate die lesenswerte Begründung des Gerichts öffentlich. Sie beschreibt die CumEx-Verbrechen und ordnet die Taten sowie die Kooperation Stecks ein.
strate.net (Urteilsbegründung), spiegel.de (Urteil)

Beihilfe zur Steuerhinterziehung.
Vor drei Jahren hat der flexible Jurist Gerhard Strate den ehemaligen Bürgermeister Olaf Scholz und den immer noch regierenden Peter Tschentscher wegen CumEx und Warburg angezeigt und paukt jetzt den Initiator des Verbrechens und Kronzeugen raus.
rsw.beck.de

Terminhinweis
„Eine kriminalistisch-musikalische Reise“: Am Donnerstag, den 19. Juni um 19.30 Uhr findet in der Alten Druckerei Ottensen eine spannende „kriminalistisch-musikalische Reise“ mit dem Organisator und Moderator des Hamburger Krimi-Festivals, Volker Albers, der Bestsellerautorin Sophie Bonnet und dem Tenor Dr. Henrik Lücke statt. Der Erlös des Abends, organisiert von dem Kiwanis-Club Hamburg, wird zugunsten von Hamburger Kinder verwendet. Karten sind unter alte-druckerei-ottensen.de zu buchen; eventuelle Restkarten sind an der Abendkasse in der Alten Druckerei Ottensen, Bahrenfelder Str. 73 d (Hinterhof) zu erhalten.

Europa – von Wolf Achim Wiegand

Iran droht Schifffahrt: Der Bomben- und Raketenkrieg zwischen dem Iran und Israel verursacht Sorgenfalten bei internationalen Reedern, auch in Hamburg. Der Grund: Der Iran droht mit einer teilweisen Blockade der Meeresstraße von Hormus. Das Gebiet am Roten Meer ist einer der wichtigsten Seewege für den weltweiten Transport von Öl und Flüssigerdgas – rund 20 Prozent des globalen Öl- und LNG-Handels passieren diese Meerenge. Da vom Iran unterstützte Milizen die Region sowieso schon beschießen, meiden viele Linien sie aus Sicherheitsbedenken und fahren Umwege. Die Versicherungsprämien für durchquerende Schiffe steigen weiter oder werden ganz verweigert.
merkur.de

– Mit Meinung –
EU ohne Biss: In gewohntem Formalismengenuschel hat die Europäische Kommission auf die zugespitzte Lage im Nahen Osten reagiert. Ein 15-Zeilen-Kurzstatement der EU-Chefdiplomatin Kaja Kallas äußert sich – Überraschung! – „zutiefst besorgt“ über die jüngste Eskalation. So, wie immer in solchen Fällen, appelliert Brüssel „an alle Beteiligten“, nun „Zurückhaltung“ zu üben. Zugleich bekräftigt der Verbund aus 27 Staaten, dass Iran „niemals“ Zugang zu Atomwaffen erhalten dürfe. Man strebe an, eine „dauerhafte“ Lösung für die iranische „Nuklearfrage“ zu erreichen. Einen Weg, wie das mit wem auf diplomatischem Wege erreicht werden soll, schlägt Kallas nicht vor. Der Einfluss Europas auf die Krisenregion ist null, weil die Regierungen zwischen Wirtschaftsinteressen und Staatsräson keine einstimmig vereinbare Linie finden. So bleibt’s beim Nuscheln.
consilium.europa.eu youtube.com european.expert

Fünf-Prozent-Welle der NATO: Eine Woche vor dem spannungsreichen NATO-Gipfel in Den Haag haben zwei weitere Länder die massive Erhöhung ihrer Militärausgaben angekündigt. Schweden und die Niederlande wollen auf fünf Prozent vom Bruttoinlandsprodukt aufstocken. Damit greifen sie eine Forderung von Ex-US-Präsident Donald Trump auf. Schweden will vor allem in Panzer, Flugzeuge, Luftabwehr und Truppen sowie zivile Infrastruktur und Resilienz investieren. Auch Polen und die baltischen Staaten (Estland, Lettland, Litauen) haben sich offiziell zum Fünf-Prozent-Ziel bekannt.
apnews.com

Θ STADT & LEBEN

„Klönschnack wieder unabhängig“: So ordnet das Magazin der Elbvororte die Trennung vom Abendblatt ein, das dem Gründer Klaus Schümann das Monatsheft 2014 abgekauft hatte. Schümann blieb Chefredakteur und Herausgeber und wird es auch unter dem neuen Besitzer bleiben, der Hamburger Unternehmerfamilie Dunger. Damit werden die Gerüchte teilweise bestätigt, die es im Januar beim Klönschnack-Neujahrsempfang um den Verkauf des Klönschnacks an das Metropolmagazin Opium gab. Christian Dunger ist Teilhaber von Opium. Der Verkauf wurde nach Verlagsangaben bereits im Januar vollzogen, aber erst jetzt im Juni beiläufig medial bekannt gemacht, was eher unüblich ist. Jedenfalls gibt es genug Gesprächsstoff für die 1.000 Gäste des Klönschnack-Sommerfestes am Donnerstag auf dem Süllberg.
Adlerauge

Anzeige
„Wie geht’s dir wirklich?“ – Ein Abend für Eltern und das soziale Umfeld von psychisch instabilen Jugendlichen: Immer mehr Jugendliche fühlen sich psychisch belastet. Nur 7% geben an, glücklich und zufrieden zu sein, während 63% sagen, dass es ihnen nicht gut geht. Trotzdem wird mentale Gesundheit in der Schule und zu Hause kaum thematisiert. Eltern stehen heute vor großen Herausforderungen, wenn ihre Kinder psychisch instabil sind. Sorgen, Unsicherheit und Überforderung sind häufige Begleiter. Wir möchten Eltern, Erziehungsberechtigten und dem sozialem Umfeld Mut machen, sie entlasten und stärken – mit Informationen, praktischen Impulsen und vor allem durch Austausch mit anderen Betroffenen und Expert:innen. Am 24. Juni um 19 Uhr im Fürstenberg Institut, Gorch-Fock-Wall 3.
fuerstenberg-foundation.de

-Tatort-Kritiker-
Ziemlich an den Haaren herbeigezogen Im Tatort aus der Zürich geht’s um Haarhandel und dunkle Machenschaften Soweit so weit hergeholt. Der Psychopath, der eine Frau entführt und ihr die Haare abschneidet, sorgt für gelungene Thrillerelemente. Das ganze Drumherum ist allerdings ziemlich öde. Die Befindlichkeiten bis hin zum Motiv sind konstruiert und lassen die Figuren steril wirken. Die paar Spannungsmomente und die gute Kameraarbeit heben den Tatort aus der Schweiz zumindest knapp über den Durchschnitt.
Tatort-Experte: Henning Kleine, Chef vom Dienst, Sat.1 Landesstudio Hamburg facebook.com

Restaurant-Tipp – Vielfalt in der HafenCity: Mit Blick auf den Marco-Polo-Tower und die Elbphilharmonie: Neben der kaum zu schlagenden Location überzeugt das Kaisers in der HafenCity mit seiner vielfältigen Küche. Für die Gäste gibt es Tempura-Garnelen, Zanderfilet und Inside-Out-Makis. Touristinnen und Touristen, die zwischen Hafenrundfahrt und Speicherstadttour etwas gegen den schnellen Hunger brauchen, bekommen Fish & Chips, Cheddar Cheeseburger und Currywurst. So unterschiedliche Gerichte wie Sushi und Burger anzubieten und dabei keine Abstriche zu machen, muss man erst mal schaffen.
genussguide-hamburg.com

„Kafkas letzter Prozess“: Bei seinem Tod im Jahr 1924 hinterließ Franz Kafka eine umfangreiche Sammlung unveröffentlichter Manuskripte, mit der Anweisung an seinen Freund Max Brod, sie alle zu verbrennen. Dank Brods Versagen, Kafkas Wunsch zu erfüllen, hat die Welt einen der großen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts kennengelernt. Jetzt, 100 Jahre nach seinem Tod, erzählt der Film „Kafkas letzter Prozess“ die Geschichte dieses altruistischen Verrats und der generationenübergreifenden Bemühungen, Kafkas literarisches Erbe zu bewahren. Um 19 Uhr sind im Abaton im Rahmen der Jüdischen Filmtage Hamburg der Regisseur Eliran Peled und der Drehbuch- und Vorlagen-Autor Benjamin Balint zu Gast.
abaton.de

Θ FOFFTEIN

Rund 700 Biker besuchten den 42. Motorradgottesdiens im Hamburger Michel. Erstmals wurde der Gottesdienst von einer Frau, Pastorin Ulrike Egener, geleitet. Das Motto des „MOGO“ lautete: „Prüft alles und behaltet das Gute“. Der traditionelle Abschlusskonvoi fand aus finanziellen und Umweltgründen nicht statt. Trotz früherer Ankündigungen, der MOGO könne enden, soll er 2026 fortgesetzt werden – allerdings mit neuem Konzept und Fokus auf den Gottesdienst als zentrales Element.
ndr.de, abendblatt.de

Heute ist der Fresh Veggies Day. Kommen Sie gut in die Woche und wir wünschen Ihnen einen schönen Montag.

Wenn Ihnen das Hamburger Tagesjournal am 16. Juni gefallen hat, empfehlen Sie uns gerne weiter; einfach diese Mail an Kollegen und Freunde schicken und auf tagesjournal.de anmelden.

Werben Sie für Ihr Unternehmen oder Ihre Veranstaltung im Hamburger Tagesjournal. Schreiben Sie uns, wir beraten Sie gerne. hamburg@tagesjournal.de

Add Comment