Guten Morgen: Sommer. *
Θ HAMBURG
– Leitartikel –
Schlechter Start: Die Ankündigung des deutsch-italienischen Mehrheitsgesellschafters der HHLA, den Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat über die Dividendenausschüttung kurz vor der Hauptversammlung zu kassieren, ist Acqua auf die Mühlen der Kritiker des Zusammenschlusses der Stadt Hamburg mit der Reederei MSC der italienischen Familie Aponte. Dieser unnötig in die Öffentlichkeit getragene Zwist lässt nur Verlierer zurück. Da ist eine schlecht informierte Vorstandsvorsitzende, der zu verstehen gegeben wird, dass sie nicht rechnen kann. Die Vertreter von Stadt und MSC sind beschädigt, die die Entscheidung im März – „haben wir doch immer so gemacht“ – mitgetragen haben, um sie im Juni – „oh doch neu“- wieder zu kippen. Nach hanseatischem Geschäftsgebaren klingt das alles nicht, muss sich der Senat vorwerfen lassen.
welt.de, ndr.de, abendblatt.de
„Die öffentliche Auseinandersetzung zwischen Vorstand und Hauptgesellschafterin wirkt nicht nur unprofessionell, sondern gefährdet auch das Ansehen und die Stabilität eines der wichtigsten Unternehmen der Stadt.“
Da hat Julia Witte, genannt Vedder, richtig recht.
welt.de
Schreck wirkt nach: Nach der Aufdeckung der Taten der pädokriminellen Internet-Community „764“, die unter anderem von einem 20-jährigen Deutsch-Iraner aus Hamburg gesteuert wurde, wird über Konsequenzen diskutiert. Der Bund Deutscher Kriminalbeamter fordert eine intensivere, anlassunabhängige Kriminalitätsbekämpfung im Internet. Dafür seien spezialisierte Ermittler nötig, die regelmäßig und ohne konkreten Anlass online auf Streife gehen und verdeckt in Netzwerken wie der Community 764 ermitteln können. Wichtig seien auch KI-basierte Gesichtserkennung und eine längere Datenvorhaltung. Irritierend ist, dass der junge Mann zwar im September 2023 Ziel einer Hausdurchsuchung war, danach aber für weitere eineinhalb Jahre seinen kriminellen Neigungen nachgehen konnte.
ndr.de, abendblatt.de, welt.de
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Fake Accounts erkennen und Reputationsverlust vermeiden: Die Zahl der Fake-Shops und betrügerischen Markenauftritte nimmt laufend zu – ob im E-Commerce, in der Personalgewinnung oder auf Social Media. In ihrem Lunch-Update erläutern Expert:innen der Hamburg Media School am kommenden Mittwoch, woran sich Fake Accounts erkennen lassen, wie ein professionelles Gefahren-Monitoring aussieht und wie Sie sich aufstellen sollten, um wirtschaftlichen Schaden abzuwenden. Relevant für alle Marketeers, Einkäufer:innen oder HR-Fachkräfte. Mittwoch, 25 Juni, 12 – 13 Uhr, kostenlos. Zur Anmeldung
Messe macht Gewinn: Erstmals seit 2008 wurde 2024 wieder ein Gewinn erzielt. Ein Rekordumsatz von 140,2 Millionen Euro mit 123 Veranstaltungen und 900.000 Gästen lässt 20,9 Millionen Euro Gewinn im Säckel der städtischen Gesellschaft. Dazu beigetragen hat aber auch, dass die Stadt die Miete für die Hallen gesenkt hat. In 2025, ein ungrades Jahr ist immer schwierig, wird wieder mit einem Verlust gerechnet. Auch im CCH ist Luft nach oben. Neu akquiriert wurde die Messe „Global Security & Innovation Summit“. Beim sicherheitspolitischen Forum im Oktober wird mit bis zu 750 Gästen und Protest in der Stadt gerechnet, wenngleich die Ubiquität des Militärischen derzeit zum neuen Normal wird.
welt.de, ndr.de, abendblatt.de, facebook.wolfgang.raike
Wochenend-Wetter: Wechselnd bewölkt bei neun Grad in der kommenden Nacht bis 31 Grad am Sonntag wetter.net
Θ ZAHL DES TAGES
3,6 Tonnen Kokain wurden im Hafen von Southampton in einem Bananen-Container entdeckt. Der Container wurde nach Hamburg verschifft, wo Verdächtige das Rauschgift in eine Lagerhalle bei Winsen/Luhe bringen wollten. Dort wurden mit Hilfe Hamburger Polizeibeamten sechs Männer festgenommen. Haftbefehle gegen drei Kolumbianer und einen Belarussen wurden erlassen, ein Deutscher und ein Türke kamen frei. Der Straßenverkaufswert liegt bei etwa 90 Millionen Euro. Die Hamburger Zollfahndung ermittelt weiter gemeinsam mit britischen Behörden.
welt.de, ndr.de
–Terminhinweis–
FOOD INNOVATION CAMP 2025 – 23. Juni. Handelskammer, Adolphsplatz 1. 9.30 Uhr.
Das Event hat sich zum Branchentreff der nachhaltigen Food-Szene entwickelt und bietet seinen über 1.300 Fachbesuchern einen ganzen Tag lang spannende Einblicke in die Zukunft der Ernährung. Mit 90 Food-Startups, einer Expo mit mehr als 85 innovativen Ausstellern und einer Pitch-Bühne mit über 30 Start-up-Pitches ist das Food Innovation Camp die einzige Veranstaltung mit einer solchen Dichte an Innovatoren.
Aus der wöchentlichen Terminübersicht der hamburg-news
Europa – von Wolf Achim Wiegand
NATO-Einheit dahin? Die mühsam von Generalsekretär Mark Rutte geschmiedete Einheit der NATO ist eine Woche vor dem wichtigen Gipfeltreffen in Den Haag in Gefahr. Mit den linksregierten Ländern Spanien und Slowakei sind gleich zwei Länder aus dem Geleitzug des Militärbündnisses ausgeschert. Ministerpräsident Pedro Sánchez, der in Madrid eine wacklige Koalition mit der Linkspartei führt, stellt sich offen gegen die angepeilte Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf bis zu fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts. So ein Ziel sei „unvernünftig und kontraproduktiv“, meint der Sozialdemokrat. Gleichzeitig sorgt Robert Fico in der Slowakei für Zündstoff. Der Linkspopulist erwägt, aus der NATO auszutreten, falls das Fünf‑Prozent‑Ziel verbindlich wird.
cadenaser.com zeit.de, faz.net
Kopfschmerzpillen „Made in EU“: Die EU-Kommission plant, kritische Arzneimittel wie Antibiotika, Insuline und Schmerzmittel künftig wieder verstärkt in Europa produzieren zu lassen. Damit sollen Lieferengpässe und die Abhängigkeit von Drittstaaten wie China und Indien verringert werden. Um das zu erreichen, sollen Produktionsanlagen schneller zugelassen, EU-Hersteller bei öffentlichen Ausschreibungen bevorzugt und EU-weite gemeinsame Beschaffungen organisiert werden. Aktuell stammen laut EU-Kommission 60 bis 90 % der Generika‑ und Wirkstoffproduktion aus China und Indien. In Deutschland beklagen Apotheker bereits massive Versorgungslücken –über 500 Medikamente sind derzeit knapp oder nicht lieferbar.
euronews.com, zeit.de
Kind als Auftragsmörder: In Koordination mit der EU-Polizeibehörde Europol sind in Dänemark sieben junge Männer festgenommen worden, die Minderjährige für Auftragsmorde rekrutiert haben sollen – der Jüngste ist erst 14 Jahre alt. Ursprung der Ermittlungen war ein versuchter Mord in Kokkedal. Er war über verschlüsselte Plattformen beauftragt worden. Unter den Tatverdächtigen sind auch Personen aus Schweden und Marokko. Sie sollen Waffen, Munition und Verstecke für die angeheuerten Täter bereitgestellt haben. Laut Europol werden derzeit europaweit Minderjährige über SocialMedia für Gewaltverbrechen angeworben – Fachbegriff: „Violence-as-a-Service“.
europol.europa.eu
Θ STADT & LEBEN
Feiern ohne Funke: Das Magazin „Klönschnack“ der Elbvororte hat die Trennung vom Abendblatt und Funke Medien gut überstanden – zumindest wenn es ums Feiern geht. Das Sommerfest von Herausgeber Klaus Schümann und den neuen Besitzern Dunger lockte wieder knapp 1.000 Gäste auf den Süllberg, die sich gut amüsierten und angeregt unterhielten. Neben den neuen Verhältnissen beim Klönschnack ging es etwa um den Elbtower, bei dem die Stadt wohl mit dem Gedanken liebäugelt, den unteren Teil des Kurzen Olaf für Teile des Naturkundemuseums zu kaufen. Aber auch der bald beginnende Prozess gegen Christina Block und Gerhard Delling wegen Kindesentführung war Thema der Stadtgesellschaft beim sommerlichen Blick über die Elbe.
facebook.hansdetlef.roock
„Besser nichts sagen.“
Die Stadtgesellschaft ringt um Haltung beim Drama Block.
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„Im Herzen bin ich immer noch eng mit der Wissenschaft verbunden.“ In dieser Folge von „Wie ist die Lage?“ berichtet Hamburgs Zweite Bürgermeisterin, Katharina Fegebank, von ihrer neuen Rolle als Präses der Umweltbehörde und worin sie die aktuell größte Aufgabe im neuen Amt sieht. Neue Folgen von „Wie ist die Lage?“ gibt es jeden Freitag um 12 Uhr und immer samstags, 11 Uhr, bei ahoy Radio sowie auf allen gängigen Streaming-Plattformen. „Wie ist die Lage?“ – Der wöchentliche Blick auf Hamburg mit Lars Meier und wechselnden Gästen aus Politik, Kultur, Sport und Wirtschaft.
Restaurant-Tipp – Italienisch in Harburg: Rot-weiß karierte Tischtücher, eine überschaubare wöchentlich wechselnde Karte auf der Kreidetafel, moderate Preise und familiäre Atmosphäre: Das Di Candele hat das Zeug zum Stammitaliener. Auch für die Lage gibt es Pluspunkte: Das kleine Lokal liegt in einer hübschen Fachwerkgasse an der Ecke zur Lämmertwiete. So lässt es sich bei Pasta, Pizza und einem Glas Wein prima vorbeigehende Spaziergänger beobachten.
genussguide-hamburg.com
Achim Seifert Project – Dünyalar: Seit mehr als zehn Jahren betreibt Achim Seifert, der 2016 für den Echo Jazz in der Kategorie „Bester Bassist national“ nominiert wurde, sein Achim Seifert Project. „Dünyalar“ ist bereits das vierte Album der erfolgreichen Formation. Inzwischen zählt er zu den einflussreichsten und gefragtesten E-Bassisten Deutschlands, arbeitete mit Rock- und Pop-Größen wie Udo Lindenberg, Joy Denalane und Max Mutzke zusammen, hinterließ aber auch im Jazzbereich bleibenden Eindruck. Um 20 Uhr im Nica Jazz Club.
nica-jazzclub.de
Θ FOFFTEIN
Heute ist der Weltgeflüchtetentag. Kommen Sie gut durch den Freitag und wir wünschen Ihnen ein schönes Sommer-Wochenende. Am Montag lesen wir uns wieder.
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